Fröhlich | Perry Rhodan 3313: Der Singuläre | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3313, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Fröhlich Perry Rhodan 3313: Der Singuläre

Perry Rhodan-Zyklus "Phoenix"
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8453-6313-4
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Perry Rhodan-Zyklus "Phoenix"

E-Book, Deutsch, Band 3313, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-6313-4
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



4000 Jahre in der Zukunft ... Wir befinden uns in der Mitte des 23. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Die Menschen leben in Frieden und Freiheit. Von der Erde aus haben sie ein Netz aus Handelsbeziehungen und Bündnissen geschlossen, das zahlreiche Planeten in der Milchstraße umfasst. Perry Rhodan ist der Raumfahrer, der die Menschheit zu den Sternen geführt hat. Nun will er die Verbindungen stärken, die sich zwischen den Mitgliedern seines galaxienübergreifenden Bundes von San entwickeln sollen. Doch ehe aus diesem Grund der PHOENIX zu seinem Jungfernflug starten kann, wird die Erde attackiert: Eine Leun namens Shrell zündet das Brennende Nichts, das binnen vier Jahren die Erde und den Mond verschlingen wird, wenn nicht Perry Rhodan in ihre Heimat fliegt, um den Tyrannen zu töten. Dieser Tyrann ist angeblich Reginald Bull, Rhodans ältester Freund. Mit dem PHOENIX und seiner kleinen Besatzung begibt sich Rhodan auf den Weg zur Agolei, in Shrells Heimat also. Unterwegs begegnet er den Wycondern, die eine seltsame Ähnlichkeit zu Shrell aufweisen, in ihr aber ebenso eine Feindin sehen wie die Menschen. Danach geht die Reise des PHOENIX weiter. Auf das Team an Bord wartet bereits DER SINGULÄRE ...

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2.

Der Parcours

Wochen zuvor

»An der Startlinie sammeln!«, tönte der Befehl über die weitläufige Grasfläche.

Wie seine 20 Kameraden stürmte Tin los, so gut ein Yuit auf seinen kurzen Beinen eben losstürmen konnte.

Die schwarzhäutigen Wüko übernahmen schnell die Führung, doch die Zha hielten spielend den Anschluss. Die an große Würmer erinnernden Kheti waren nur deshalb nicht die Letzten, weil diese zweifelhafte Ehre Tin gebührte.

Wenn er doch nur seinen breiten, flachen Schwanz länger anheben könnte, damit er nicht über den Boden schleifte und ihn bremste! Schweiß benetzte sein braunes Fell.

»Warum verausgabst du dich jetzt schon?«

Tin blieb stehen, als er die dünne Stimme hörte. Er drehte sich um und erkannte, dass er keineswegs der Letzte war. Hinter ihm wand sich ein Kheti-Leun durchs Gras. Sein Wurmkörper maß keine zwei Meter. Allzu alt konnte er folglich nicht sein.

»Ich heiße Rhatun.«

Tin empfand es immer als etwas geisterhaft, wenn Kheti-Leun sprachen. Denn streng genommen sprachen sie nicht, sondern ließen die haarfeinen Rezeptoren auf der Haut vibrieren. Es klang, als trüge der Wind ihre feine Stimme von überallher ans Ohr des Zuhörers.

»Ich bin Tin«, stellte er sich vor. »Warum beeilst du dich nicht? Du könntest mich spielend überholen.«

»Wieso sollte ich?«

»Weil der Befehl lautet ...«

»... dass wir uns sammeln. Von einem Wettrennen hat niemand etwas gesagt.«

Gemächlich setzten sie ihren Weg fort. Tins Atmung normalisierte sich, sein Puls ging langsamer. Er fühlte sich sofort besser.

»Zu rennen brächte nur Nachteile«, sagte Rhatun. »Wir hätten uns verausgabt, ehe der Parcours beginnt. Und wir könnten ihn uns nicht einprägen.«

Der Kheti hatte recht. Sie bewegten sich seitlich auf die Trainingsstrecke zu und betrachteten all die Hindernisse, die sie bald würden überwinden müssen: Kletterwände, Variantgravitationsbecken, Schlammlöcher, Rüttelplatten und vieles mehr. Dies alles gab es in verschiedenen Variationen, angepasst an die anatomischen Besonderheiten der jeweiligen Leunspezies. So waren die Plattformen, unter denen die Anwärter durch ein Schlammbecken kriechen sollten, in unterschiedlichen Höhen angebracht. Nur für Tin, den einzigen Yuit des Ausbildungstrupps, waren keine speziellen Hindernisse vorgesehen.

Vor den Kameraden, die die Startlinie erreicht hatten, ragte die drei Meter hohe, fast senkrechte Kletterwand mit den wenigen Steighilfen auf. Und weil es ihnen offenbar zu langweilig war, die blickdichte Barriere anzustarren, schauten sie wütend in Tins und Rhatuns Richtung. Die Wüko mit verschränkten Armen, die Zha mit erhobenem, echsenhaftem Oberkörper und scharrenden Spinnenbeinen. Die Kauwerkzeuge um das schlundartige Maul der beiden Ragna-Leun mahlten unentwegt. Selbst die augenlosen Kheti wirkten ungeduldig, ohne dass Tin wusste, woran er das festmachte.

Ausbilderin Olik, eine Zha-Leun, tippte mit einer zweigdürren, knochigen Extremität etwas in ein Holo. »Wir sind vollzählig und können anfangen«, verkündete sie, nachdem Rhatun und Tin eingetroffen waren.

»Ein Wunder, dass der Yuit die Strecke mit dem Speckbauch überhaupt geschafft hat«, raunte ein Wüko laut genug, dass alle es hörten. Aus seinen roten, schräg stehenden Augen – schräger, als Tin es bei anderen Wüko bisher gesehen hatte – feuerte er verächtliche Blicke auf ihn ab.

Oliks Echsenkopf ruckte herum. »Vortreten!«

»Aber, ich ...«

»Vortreten!«

Der Wüko gehorchte.

»Anwärter Craap, wie lautete meine Anweisung?«

Craap straffte sich. »Wir sollten uns so schnell wie möglich am Parcours sammeln?« Seine Stimme zitterte.

»Fragst du mich das oder ist das deine Antwort?«

»Das ist die Antwort, Ausbilderin Olik.« Der Wüko drückte den Rücken durch.

»Falsch. Anwärter Rhatun, wie lautete die Anweisung?«

»An der Startlinie des Parcours sammeln!«

»Korrekt. Hat sich die Einheit am Parcours gesammelt, Craap?«

»Ja, Ausbilderin Olik.«

»Was also wäre der Anlass für deine Beschwerde?«

»Keiner«, murmelte Craap.

»Ich kann dich nicht hören.«

»Ich habe keine Beschwerde, Ausbilderin Olik!«

»Dann zurück in die Formation! Ich dulde keine weiteren Unterbrechungen wegen Nichtigkeiten. Verstanden?«

»Ja, Ausbilderin Olik«, antwortete die Einheit synchron.

»Fangen wir an. Der Parcours. Das Ziel ist, sich mit ihm vertraut zu machen. Ihr habt zwanzig Tage Zeit, an ihm zu trainieren. Erst dann legt ihr die Prüfung ab und werdet den Einheiten zur weiteren Ausbildung zugeteilt.« Olik ließ aus dem Gürtel um ihren Oberkörper ein Holo ausfahren und tippte mehrere Befehle ein. »Und los!«

Tin legte keinen Wert darauf, sich vor den anderen zu blamieren. Deshalb ließ er ihnen den Vortritt.

In weniger als drei Atemzügen hatten die ersten Anwärter das obere Ende der Kletterwand erreicht, als diese zum Leben erwachte. Sie bebte, zuckte, ruckte und schüttelte sich.

Die meisten konnten sich festhalten. Nicht so Craap, der gerade die Hälfte der Wand bewältigt hatte. In hohem Bogen schleuderte ihn das störrische Hindernis in die weiche Wiese, genau vor Tins Füße.

»Wenn du lachst, mach ich dich fertig.« Craaps Tonfall ließ keinen Zweifel, dass er das ohnehin tun würde.

Tin und Rhatun starteten, nachdem die anderen die Kletterwand längst hinter sich gelassen hatten.

»Du zuerst«, schlug Tin vor. »Falls sie dich abschüttelt, fange ich dich auf. Oder versuche es wenigstens.«

Die Sorge war unbegründet, sein neuer Freund kam oben an, ohne dass sich die Wand wehrte. Es war beeindruckend zu beobachten, wie das spitze Wurmende die Steighilfen packte und den Rest des Körpers durch Kontraktion nachzog.

»Jetzt du!«, rief Rhatun.

Tin legte die Hände an die Kletterwand – und sie bewegte sich. Sofort zog er die Finger zurück. Das Rütteln stoppte. »Es darf immer nur einer gehen. Sobald jemand dazukommt, will sie alle loswerden.«

»Das meinte Olik also. Wir sollen den Parcours nicht nur üben, wir sollen ihn verstehen.«

Und so verbrachten sie die nächsten Tage damit, die Muster zu erforschen. Meist blieben sie abseits, beobachteten, lernten und zogen so den Spott der anderen auf sich.

»Ihr Weichrübler könnt ja gar nichts.«

»Der dicke Yuit schafft die Strecke nur, wenn am Ende ein Eintopf wartet.«

Es kostete Tin Mühe, nicht auf die verletzenden Kommentare zu hören. Doch Rhatuns Gelassenheit strahlte auf ihn ab.

»Achte nicht auf jemanden«, sagte der Kheti, »der handelt, ehe er denkt.«

Illustration: Swen Papenbrock

Sobald die anderen in die Unterkunft abzogen, übten Tin und Rhatun. Und sie wurden gut, richtig gut.

Nur beim Matschloch scheiterte Tin jedes Mal. Der Schlamm erhitzte sich und brodelte, sobald man ein Mindesttempo unterschritt. Da es keine Yuit-Hindernisse gab und er sich unter den Plattformen für die Wüko durchquetschen musste, blieb er regelmäßig stecken – mit der Folge, dass ihm der nach Schwefel stinkende Matsch in die Augen spritzte und sein Fell verklebte, was ihn noch langsamer machte.

»Ich kann das nicht«, sagte Tin am zehnten Tag des Trainings. Er ließ sich ins Gras sinken. »Vielleicht kann ich das alles nicht.«

»Willst du andeuten, die anderen hätten recht?«, fragte Rhatun.

»Ich bin zu dick. Hast du auch nur einen anderen Yuit hier gesehen? Ich bin in dieser Ausbildung einfach falsch.«

Rhatun legte sich in einem Halbkreis vor Tin. »Stimmt, du bist der einzige Yuit. Was für eine Auszeichnung! Man hätte dich nicht zugelassen, wenn du keine Chance hättest. Mach was draus!«

»Wie denn? Mein Bauch ist mir im Weg.« Es war peinlich, das zuzugeben. Doch warum sollte er das Offensichtliche leugnen?

»Dein Bauch mag dich am Kriechen hindern. Wieso tut er es auch beim Denken?«

»Worauf willst du hinaus?«

»Wie lautet Oliks Anweisung zur Schlammhürde?«

»Der Testling muss den Schlamm unter der jeweiligen Plattform durchqueren.«

»Das bedeutet?«

»Na, unter ...« Tin stutzte, dann riss er die Augen auf. »Das ist nicht festgelegt! Jeder glaubt, man müsste die für die eigene Spezies niedrigstmögliche Plattform nehmen. Aber das stimmt nicht. Die jeweilige Plattform ist einfach die, die man wählt!« Er rappelte sich hoch. »Versuchen wir es.«

Mit entschlossenen Schritten ging er zum Schlammloch. Dort verharrte er einen Moment und atmete tief durch. Dann lief er los.

Anstatt sich vor der Wüko-Plattform hinzuwerfen und loszukriechen, rannte er aufrecht unter dem Zha-Hindernis entlang. Und es passierte ... nichts. Der Boden blieb weich, aber trittfest und angenehm temperiert. Kein Brodeln, keine Hitze.

Rhatun erwartete ihn am Ende. »Ich glaube, wir sind bestens vorbereitet.«

*

Dennoch bemühte sich Tin, an Umfang zu verlieren. Er verzichtete beim Essen auf Nachschlag – sogar beim Süßbrei! – und machte Fitnessübungen. Aber nur, wenn keiner hinsah. Er wollte nicht, dass sein Vorsatz bekannt wurde und die anderen – vor allem Craap – annahmen, er täte es ihretwegen.

Er tat es einzig und allein für sich selbst. Denn er hatte es so weit gebracht, nun wollte er noch mehr schaffen. Viel mehr.

Er träumte davon, irgendwann dem Befreier zu begegnen, ja, ihm persönlich zu dienen. Aber ein Schritt nach dem anderen. Die Aufnahme ins Ausbildungsprogramm war der erste gewesen. Weitere würden...



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