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E-Book, Deutsch, 350 Seiten, Gewicht: 520 g

Fuhrer Erziehungskompetenz

Was Eltern und Familien stark macht
1. Auflage 2006
ISBN: 978-3-456-74370-7
Verlag: Hogrefe AG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Was Eltern und Familien stark macht

E-Book, Deutsch, 350 Seiten, Gewicht: 520 g

ISBN: 978-3-456-74370-7
Verlag: Hogrefe AG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wie kann gute Erziehung heute aussehen? Was brauchen Kinder wirklich? Die wichtigste Botschaft dieses Buches ist: Bedingungslose Liebe schenken, Grenzen setzen und Selbstvertrauen fördern – das sind die Eckpfeiler einer entwicklungsförderlichen Erziehung. Müttern und Vätern wird erläutert, was es bedeutet, in Familien, speziell auch in Scheidungs-, Stief- und Patchworkfamilien zu leben, und was dabei in der Erziehung wichtig ist. Ebenso wird deutlich, dass Kinder andere Kinder brauchen und dass die Erfahrungen mit der Schule, die neuen Medien (Fernseher, Video, Computer, Handy) sowie Werbung und Konsum das Kinderleben stark beeinflussen. Dabei kann Erziehung auch schief gehen, wenn Kinder verwöhnt, misshandelt, mit Gewalt gezüchtigt oder gar vernachlässigt werden. Deswegen sollten Eltern wissen, wie sie an sich selbst Erziehungsfehler erkennen und was sie dagegen tun können. Urs Fuhrer ist seit 1994 Inhaber des Lehrstuhls für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie am Institut für Psychologie I der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften. Er hat 2005 beim Verlag Hans Huber das 'Lehrbuch Erziehungspsychologie' publiziert. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte bewegen sich im Schnittfeld von Entwicklungs-, Erziehungs- und Familienpsychologie.

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Zielgruppe


Eltern, Lehrer, Erzieher, Psychologen, Soziologen, Pädagogen


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhalt und Vorwort;6
2;Die Kunst guter Erziehung: eine Einfu¨hrung;12
3;1. Kapitel: Eltern mit Kindern in unserer Leistungsgesellschaft;20
3.1;Gesellschaftliche Widerspru¨che und verunsicherte Eltern;21
3.2;Was Kindern heute Stress bereitet;26
3.3;Was Kinder glu¨cklich macht, was sie schu¨tzt und stärkt;32
3.4;Kinder fordern ihre Eltern heraus;37
3.5;Elterliche Erziehung ist wichtig – nicht nur die Gene;41
3.6;Zusammenfassung;44
3.7;Buchtipps;45
4;2. Kapitel: Familienbeziehungen;46
4.1;Familie als intimes Beziehungssystem u¨ber Generationen;47
4.2;Die Beziehungen der Eltern zu ihren Kindern;50
4.3;Eltern mit Geschwister- und Stiefgeschwisterkindern;54
4.4;Die Elternbeziehung;60
4.5;Großeltern, Eltern und Enkelkinder;62
4.6;Zusammenfassung;66
4.7;Buchtipps;67
5;3. Kapitel: Familie im Wandel;68
5.1;Prekäre Bedingungen in heutigen Familien;69
5.2;Scheidung und Elternverantwortung fu¨r das Kindeswohl;74
5.3;Alleinerziehende Eltern, Stief- und Patchworkfamilien;85
5.4;Mu¨tterliche Erwerbstätigkeit als Gewinnfu¨r Kinder und Mu¨tter;93
5.5;Vorschulkinder in Kinderkrippen;100
5.6;Zusammenfassung;103
5.7;Buchtipps;104
6;4. Kapitel: Was Kinder von ihren Eltern wirklich brauchen;106
6.1;Geborgenheit und beständige Liebe;107
6.2;Körperliche Unversehrtheit und Sicherheit;111
6.3;Individuelle und entwicklungsgerechte Erfahrungen;114
6.4;Grenzen und Strukturen;117
6.5;Bindungssicherheit;119
6.6;Zusammenfassung;130
6.7;Buchtipps;130
7;5. Kapitel: Was gute Erziehung ausmacht;132
7.1;Autoritative Erziehung;133
7.2;Kindern Liebe und Wertschätzung geben;140
7.3;Kindern Grenzen setzen;145
7.4;Kinder nicht u¨berwachen, aber informiert sein;149
7.5;Kinder im Streben nach Autonomie unterstu¨tzen;150
7.6;Zusammenfassung;158
7.7;Buchtipps;159
8;6. Kapitel: Erziehungsfehler: Ursachen, Folgen und Auswege;160
8.1;Überbehu¨tung und Verwöhnung;160
8.2;Vernachlässigung;164
8.3;Körperliche und psychische Misshandlung;167
8.4;Bestrafung und gerechte Strafen;174
8.5;Gewaltfreie Erziehung;177
8.6;Zusammenfassung;183
8.7;Buchtipps;185
9;7. Kapitel: Kinder brauchen Kinder;186
9.1;Gleichaltrige und Freunde in der Kindheit;187
9.2;Das Verhältnis der Eltern zu den Freunden ihrer Kinder;193
9.3;Eltern mit jugendlichen Kindern: Loslassen und Haltgeben;196
9.4;Wie Gleichaltrige die Entwicklung Jugendlicher fördern;201
9.5;Stören oder fördern sich die Beziehungen zu Eltern und Freunden?;207
9.6;Zusammenfassung;211
9.7;Buchtipps;212
10;8. Kapitel: Medien in Kinderhand und Kinder als Konsumenten;214
10.1;Fernsehen: Der (un)heimliche Erzieher in der Familie;214
10.2;Fernsehen und Computerspiele – der Weg zur Gewalt?;219
10.3;Kinder und Jugendliche surfen im Internet;226
10.4;Handys in Kinderhand;232
10.5;Kinder sollen Taschengeld bekommen – denn Sparen will gelernt sein;239
10.6;Zusammenfassung;245
10.7;Buchtipps;246
11;9. Kapitel: Eltern und Lehrer: Kooperation statt Konfrontation;248
11.1;Familie und Schule im Zusammenhang;248
11.2;Schule belastet Eltern und Kinder;254
11.3;Wie Eltern die Schulleistung ihrer Kinder beeinflussen;259
11.4;Wie Schule und Elternhaus kooperieren können;262
11.5;Zusammenfassung;269
11.6;Buchtipps;270
12;10. Kapitel: Integrative Elternbildung;272
12.1;Eltern in ihrer Erziehungsverantwortung stärken;273
12.2;Wissen, was Kinder brauchen;277
12.3;Eltern und Familien stärken;279
12.4;Elternkurse und Online-Elterntraining;287
12.5;Familienzentren und lokale Präventionsnetzwerke;295
12.6;Zusammenfassung;299
12.7;Buchtipps;300
13;Adressen im Internet: Wo Eltern Rat und Unterstu¨tzung finden;302
14;Literatur;322
15;Autoren und Sachwortregister;340


1. Kapitel Eltern mit Kindern in unserer Leistungsgesellschaft (S. 19-20)

Eltern sind in Erziehungsfragen tief greifend verunsichert und mit ihren Kindern häufig überfordert. In der Folge nehmen die Probleme der Kinder zu: Kinder können kaum zuhören, vermögen es nicht mehr, fehlerfrei zu lesen und zu schreiben, wissen sich nicht mehr zu benehmen. Moderne Eltern wollen nicht autoritär sein, sie wollen auch nicht erziehen, wie sie von ihren eigenen Eltern erzogen worden sind. Elterliche Konflikte, Trennungen und Familienarmut tragen mit dazu bei, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr positiv zu erziehen vermögen. Solche Pressemeldungen sind kein Einzelfall. Fast tagtäglich ist zu lesen, dass Kinder aufgrund von Erziehungsunsicherheit und -resignation der Eltern kaum noch Grenzen kennen. Es wird von seelisch verwahrlosten Kleinkindern, verhaltensauffälligen und an Gesundheitsproblemen leidenden Grundschülern oder von gewaltbereiten Jugendlichen berichtet. Wer solche Nachrichten liest, gleichzeitig als Mutter oder Vater die Erfahrung macht, dass Klassenkameraden und Schulfreunde der eigenen Kinder kaum noch Grenzen kennen, wird sich früher oder später fragen: Warum läuft in der Erziehung so manches falsch? Was macht Eltern im Umgang mit den Kindern so unsicher? Warum fühlen sich viele Eltern in der Erziehung überfordert? Der Beantwortung dieser Fragen widmet sich das erste Kapitel.

Gesellschaftliche Widersprüche und verunsicherte Eltern

Wären alle Kinder gleich, wäre Erziehung nicht gerade ein Kinderspiel, aber doch sehr viel einfacher. Kinder sind jedoch sehr unterschiedlich – und ihre Eltern sind es auch. Eltern haben oft sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber, was Kinder brauchen. In der Folge fühlen sich viele Mütter und Väter im Spagat zwischen überholten Modellen von autoritärer und antiautoritärer Erziehung verunsichert. Überall grassiert die Angst vor falscher Erziehung. Allein schon wegen der negativen sprachlichen Assoziationen im Sinne von «ziehen» und «Zucht» wird Erziehung von vielen Eltern abgelehnt. So hat sich bei zahlreichen Konflikten des Alltags ein nervendes Herumverhandeln mit Kindern entwickelt: Fernsehen, Konsum von Süßigkeiten, Kleidungsfragen, Hausaufgaben, Ausgeh- und Schlafenszeiten unterliegen permanenter Verhandlungen. Dabei haben viele Eltern den Mut zur Erziehung verloren. In der Konsequenz wird Kindern kein verbindlicher Vergleichsmaßstab zur Orientierung mehr verfügbar gemacht. Eltern und Kinder machen auf kumpelhaft cool und Kinder lernen kaum noch Grenzen kennen.

Bei einem Anteil von durchschnittlich bis zu 20 Prozent psychisch gestörter Kinder (Ihle & Esser, 2002) ist es verständlich, dass Eltern den vermeintlichen Experten mit der einfachen Lösung herbeisehnen.



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