E-Book, Deutsch, 372 Seiten
Gabrys Die Tutanchamun Falle
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7693-4054-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Der Traum von einem Leben nach dem Tod 3
E-Book, Deutsch, 372 Seiten
ISBN: 978-3-7693-4054-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
In der Nähe von Memphis 1323 v. Chr. liefert sich Tutanchamun mit seinen Freund Chaths ein Streitwagenrennen und hat einen tödlichen Unfall. In Kairo erscheint der Geister-Hohepriester Runihura Doktor Naser und macht dem Ägyptologen ein unwiderstehliches Angebot: Der Goldene Pharao kann erweckt werden. Doktor Naser besucht das Mumienteam in Deutschland und bittet Larissa nach Ägypten zukommen, um Tutanchamun zurück ins Leben zu holen. Als Okpara die Beschädigungen der Mumie sieht, möchte er die Erweckung verhindern, doch Doktor Nasers Assistent drängt Larissa schon in den Saal in dem der Goldene Pharao liegt. Die leeren Augenhöhlen von Tutanchamun leuchten hellblau auf und Larissa wird bewusstlos. In der Duat ist Larissa mit dem jungen Pharao nicht allein und weiß zu erst nicht in welcher Gefahr sie schwebt.
Nicole Gabrys wurde 1975 in Duisburg geboren. Schon als Kind hatte sie eine blühende Fantasie. Hauptsächlich schreibt sie im Genre Fantasie. Seit 2015 erscheinen von ihr immer wieder Kurzgeschichten bei verschiedene Verlage. 2022 erschien ihr erster Roman: "Okpara - Der Traum von einem Leben nach dem Tod - Band 1" In nächster Zeit wird ihr erster Mystery-Krimi "Gin ToNik und ein Kindermörder" auf den Markt kommen.
Autoren/Hrsg.
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Ein Unfall?
In der Nähe von Memphis; Ägypten 1323 vor unserer Zeitrechnung Am Morgen herrschten noch angenehme Temperaturen in der kleinen Oase, die sich Tutanchamun ausgesucht hatte, um dort zu übernachten. Ein warmer Wind drang durch den Spalt des hellen Zeltes und ließ den Vorhang seicht hin und her flattern, als Tutanchamun erwachte. Er strich sich über die braune Brust und lauschte. Im Zeltlager seiner Jagdgesellschaft war noch alles ruhig, nur unterbrochen von dem Wiehern der Pferde und einem leisen Klappern in seiner Nähe. Meine Diener bereiten schon das Frühstück vor, dachte er lächelnd. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Neben seiner Liege stand ein kleiner Tisch, auf dem der schwere mit Edelsteinen besetzte Kragen lag. Der junge Pharao streckte sich vorsichtig, um sich gegen die starken Schmerzen zu wappnen, die er jeden Morgen im Rücken verspürte. Absichtlich gähnte er lauter, als er es eigentlich tun würde. Sogleich wurde der Vorhang am Eingang des Zeltes zur Seite geschoben. „Mein Pharao, habt ihr gut geruht?“ Eine Dienerin in einem beigefarbenen Kleid kam herein und verbeugte sich. „Wollt Ihr schon aufstehen?" Sie stellte eine Schüssel und einen Krug ab. Vorsichtig goss sie Wasser in die Schale. „Ja“, sagte Tutanchamun und reichte ihr beide Hände, um sich aufhelfen zu lassen. „Ist Chaths schon wach?“ Wenn er morgens aufstand, fühlte sich sein Körper verspannt an und quittierte jede Bewegung mit Schmerzen. „Ich glaube, ich habe ihn vorhin aus seinem Zelt gehen gesehen“, antwortete die Dienerin und begann ihn, mit einem weichen Tuch, zu waschen. „Er wird wohl zu den Pferden gegangen sein, wie jeden Morgen.“ Tutanchamun genoss seine Morgentoilette mit den sanften Berührungen der jungen Frau. Sie rasierte ihn vorsichtig. Niemand durfte nun stören, bis sie fertig war. Die Dienerin ordnete seinen Rock und band ihm einen schweren Gürtel, mit prächtigen Edelsteinen verziert, um die Hüften. Die vielen, kleine Steine klirrten leise gegeneinander. Sie trat einen Schritt zurück, um ihr Werk zu begutachten. „Habt Ihr noch Schmerzen?“, fragte sie pflichtbewusst und legte ihm einen Kragen mit Halbedelsteinen um den Hals und auf die Schultern. Dieser Schmuck lastete schwer auf dem schmalen Körper des Pharaos. „Nicht mehr als sonst auch“, antwortete Tutanchamun und nahm seinen Gehstock entgegen, den ihm die junge Frau reichte. Zum Schluss wurde ihm noch die Kopfbedeckung aufgesetzt. „Fertig“, sagte sie zufrieden. „Jetzt könnte Ihr Euch Eurem Volk zeigen.“ Vorsichtig belastete Tutanchamun das linke Bein. Trotzdem hatte er höllische Schmerzen im Mittelfuß. Warum können meine Heiler nichts tun?, fragte er sich traurig. Die Schmerzen behindern mich doch sehr. Ich kann gar nicht richtig auftreten. Ich will und muss ein guter Kämpfer sein. Mein Volk wird andauernd von Feinden bedroht. Vor der Dienerin humpelte er auf dem Stock gestützt aus dem Zelt. Er wusste, sie würde ihm in gebührendem Abstand folgen. Eine weitere Bedienstete wartete vor dem Eingang und verbeugte sich, als Tutanchamun nach draußen trat. „Euer Frühstück ist schon vorbereitet“, sagte sie mit gesenktem Kopf. „Bitte, hier entlang.“ Er folgte ihr und sah lächelnd auf ihren Hintern. Wenn das Kleid nicht wäre, könnte ich ihre Rundungen viel besser betrachten, dachte Tutanchamun verschmitzt. Ob sie das Nachtlager mit mir teilen würde? Was für ein absurder Gedanke! Natürlich! Ich bin der Pharao. Keine Frau sagt nein zu mir. Gern hätte er ihr an den Hintern gefasst, doch beherrschte er sich für den Moment. Er setzte sich an den reich gedeckten Tisch. Auf einem Teller lag geschmorter Fisch, dazu Brot und viel Obst. Er atmete den Geruch tief ein. Die erste Dienerin brachte ihm eine Schüssel, damit er sich vor dem Essen nochmals die Hände und das Gesicht waschen konnte, wie es bei seinem Volk Brauch war. Danach nahm er sich einen Apfel und biss hinein. Die Frucht war süß und schmeckte ihm vorzüglich. Leichte Schritte näherten sich ihm. „Sei gegrüßt, mein Pharao Tut.“ Chaths verbeugte sich grinsend. „Was hältst du von einem Wagenrennen vor dem Frühstück?“ „Mein Chaths.“ Tutanchamun stand unbeholfen auf und lachte. „Eine gute Idee! Wann sind die Streitwagen bereit?“ „Du kennst mich, deinen Chaths, doch.“ Der junge Mann erwiderte das Lachen. „Wie immer habe ich mich schon um alles gekümmert. Wir können also sofort losfahren, wenn es dein Wille ist.“ „Gut, welchen Wagen hast du für mich ausgewählt?“, wollte Tutanchamun wissen. „Na, den schnelleren ohne Stuhl“, sagte Chaths. „Oder willst du sitzen?“ „Nein! Das ist wunderbar!“ Tutanchamun freute sich. Er biss noch einmal in den Apfel und legte ihn weg. „Das Essen wird auf mich warten müssen.“ Er grinste und ging auf Chaths zu. Er ist mein bester Freund, dachte er und klopfte ihm auf die Schulter. „Du wirst meinen Staub schlucken, mein Chaths.“ Er lachte. Humpelnd bewegte Tutanchamun sich zu seinem Streitwagen und streichelte seine Pferde. „Hallo, meine Schönen“, flüsterte er und drückte seinen Kopf an den großen Schädel, des rechten Tieres. „Mit euch kann ich für kurze Zeit vergessen, dass ich nicht richtig laufen kann.“ Er küsste beide auf die Nüstern und streichelte sie ausgiebig. Chaths stieg bereits auf den anderen Streitwagen. „Komm schon, Tut! Lass uns keine Zeit verlieren. Das Leben ist zu kurz, um es zu vertrödeln.“ Er lachte wieder und wickelte sich die Zügel um die Hüften. Tutanchamun strich über den Rücken des linken Pferdes, als er zum Streitwagen ging. Er übergab einem Diener seinen Gehstock. Sorgfältig band er sich die Zügel, wie es auch Chaths getan hatte, um seine Taille. Der Diener überprüfte gewissenhaft den Halt. „Manchmal wünschte ich mir, du wärst nicht der Pharao“, rief Chaths genervt. „Immer muss noch jemand sichergehen, ob auch alles richtig sitzt. Das dauert jedes Mal ewig! Dabei hatte ich deinen Wagen schon überprüft und auch die Zügel. Das müsste doch reichen oder vertraut man mir nicht?“ „Doch, das reicht!“ Tutanchamun winkte den Diener zur Seite. „Ich vertraue dir vollkommen, mein Chaths.“ Er hat ja so recht, dachte er. Die ganzen Vorsichtsmaßnahmen sind furchtbar lästig. „Chaths, bis später! Ich werde wie immer siegen!“, rief er übermütig. „Sei dir da mal nicht so sicher, mein lieber Tut!“ Chaths gab seinen Pferden ein Signal. „Ich fühle mich heute Morgen ausgezeichnet.“ Auch Tutanchamun befahl: „Lauft los, meine Lieben!“ Er ließ die Zügel knallen. Die Streitwagen fuhren rumpelnd los. Mit lauten Rufen trieben die beiden jungen Ägypter ihre Pferde an. Ich habe die besseren Pferde, dachte Tutanchamun mit Stolz und beobachtete das Muskelspiel unter dem schimmernden Fell der Tiere. „Lauft, zeigt Chaths lahmen Gäulen, dass wir schneller sind!“ Er genoss den Fahrtwind auf der Haut und jubelte. „Schnell wie der Wind!“ Die Streitwagen holperten durch das unebene Gelände. Die Räder wirbelten Staub und feinen Sand auf. Das Knacken im linken Rad ignorierend, ließ Tutanchamun seine Peitsche schnalzen. Chaths hatte einen kleinen Vorsprung, doch Tutanchamun holte auf. Seine Pferde hatte sich endlich warmgelaufen und überholten Chaths' Streitwagen. „Mein Chaths, wir sehen uns später beim Frühstück.“ Tutanchamun winkte und lachte. Mit der anderen Hand hielt er sich an den Zügeln fest. „Warte nur. Ich werde doch noch gewinnen“, rief Chaths hinter ihm her. „Lauft schneller, meine Lieben!“ Tutanchamun ließ erneut die Peitsche knallen. Manchmal tat es ihm leid, seine Pferde zu schlagen, doch nur so liefen sie noch schneller. Er blickte über seine Schulter und jubelte. Chaths1 Streitwagen blieb hinter ihm zurück. Ist er langsamer geworden?, fragte er sich. Das kann eigentlich nicht sein. Er legt doch sonst immer so viel Ehrgeiz an den Tag und ist stets knapp hinter mir. Tutanchamun genoss die Geschwindigkeit. Er liebe es, wenn seine starken Pferde den Streitwagen schnell über das Gelände zogen. Das ist meine Freiheit, dachte er glücklich und atmete tief ein. Das Knacken wurde lauter. Das ist jetzt aber seltsam, erkannte er beunruhigt. Als er über einen flachen Stein fuhr, knackte es wieder. Dieses Mal war es auf der linken Seite überlaut. Einer der Zügel riss und der Streitwagen machte einen unkontrollierbaren Schlenker. „Nein! Bei Amun!“, schrie Tutanchamun erschrocken auf. Das Rad...