E-Book, Deutsch, Band 2295, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Garbera Geküsst, verführt - verraten?
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-1566-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2295, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7515-1566-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Vermische niemals Arbeit und Vergnügen! Normalerweise hält sich Nolan Cooper an diesen Grundsatz. Doch seiner neu angeheuerten PR-Expertin Delaney Alexander verfällt der CEO eines Raumfahrtunternehmens schon an deren erstem Tag. Während sie gemeinsam eine Imagekampagne entwickeln, tauschen sie nicht nur Ideen, sondern auch verlangende Küsse aus! Und nach Feierabend wird der Kontakt noch enger ... Aber dann erfährt Nolan schockiert, dass Delaney ihn womöglich aus purer Berechnung verführt hat!
USA-Today-Bestsellerautorin Katherine Garbera hat schon mehr als neunzig Romane geschrieben. Von Büchern bekommt sie einfach nicht genug: ihre zweitliebste Tätigkeit nach dem Schreiben ist das Lesen. Katherine lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und ihrem verwöhnten Dackel in England.
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1. KAPITEL
Als Delaney Alexander die Kirche betrat, beachtete sie die Blicke und geflüsterten Bemerkungen nicht, sondern sah sich nach einem freundlichen Gesicht um. Viele ihrer Bekannten, auch ihre Familie, würden sie ignorieren, denn sie wurde gerade sozial geächtet. Das hatte sie auf Wend-Z City gelesen. Puh. Mehr fiel ihr dazu nicht ein. Beinahe hätte sie den Rat ihres Vaters befolgt und sich zu Hause verkrochen, aber das ging ihr gegen den Strich. Sie war es satt, sich zu verstecken. Ihr ganzes Leben war sie aktiv gewesen, immer beschäftigt. Ihre Lebensweise wirkte vielleicht verrückt, aber das störte sie nicht. Sie hatte schon immer nach ihren eigenen Regeln gelebt. Bis Malcolm Quell in ihr Leben getreten war. Der schleimige Manager hatte gesagt, er liebe sie – eine Lüge. Sie würden einander stärker machen – noch eine Lüge. Und er hatte gesagt, dass er auf der Suche nach Investoren für sein Geschäft sei – die Wahrheit. Aber das Schlimmste von allem: Er hatte aller Welt erzählt, sie sei nicht genug für ihn gewesen – vielleicht auch die Wahrheit? Zuerst war sie wütend gewesen. Weil Malcolm öffentlich mit ihr Schluss gemacht und all ihre Sachen vor seine Haustür geworfen hatte. Wütend, weil er so schnell darüber hinweg gewesen und mit einem jüngeren und heißeren Promisternchen ausgegangen war. Wütend, weil ihr geliebter Hund Stanley immer noch verrückt nach dieser Ratte war. Aber all das hatte sich geändert, als sie nach einer beiläufigen Äußerung von ihm und nach einer Durchsuchung seines Safes begriff, dass er windige Geschäfte am Laufen hatte. Allerdings war sie wegen Hausfriedensbruchs verhaftet worden. Alle, von den Klatschspalten der Internetseite Wend-Z City bis zu Fremden auf der Straße, hatten sie für eine intrigante Frau gehalten, die nicht über ihren Ex hinwegkam. Aber das war es ihr wert gewesen, denn nun hatte Delaney einiges gegen Malcolm in der Hand. Und sie war nur einen Schritt davon entfernt, seine illegalen Geschäfte auffliegen zu lassen und ihren Plan zu vollenden. Es hieß, die perfekte Rache bestehe darin, ein gutes Leben zu führen. Quatsch. Die perfekte Rache bestand darin, den Menschen, der einen verletzt hatte, mit der Nase in die eigene Scheiße zu stoßen. Genau das hatte sie mit Malcolm vor. Aber zuerst musste sie diesen Tag überstehen und aller Welt mit einem Lächeln beweisen, dass sie wirklich über ihn hinweg war. Sie spürte, wie eine kleine Hand ihre berührte, wandte den Kopf nach unten und blickte in ein Paar großer, brauner Augen, die von den dichtesten, schwärzesten Wimpern bekränzt waren, die sie je gesehen hatte. Delaney ging in die Knie, um mit dem Mädchen auf gleicher Höhe zu sein. „Hallo, du. Alles in Ordnung?“ Die Kleine runzelte die Stirn. „Pamela? Mein Daddy sagt, er sei gleich da und ich soll bei dir bleiben.“ „Sorry, ich bin nicht Pamela. Ich bin Delaney, und wer bist du?“ Sie lächelte. Als Kind hatte sie selbst mit ihrem Vater an vielen offiziellen Veranstaltungen teilgenommen und war mehr als einmal verloren gegangen. „Daisey. Daddy hat gesagt, ich sollte nach der hübschesten blonden Frau suchen, und da habe ich dich entdeckt.“ Delaney mochte die Kleine, und das nicht nur, weil sie das Wort „hübsch“ benutzt hatte. „Ich helfe dir, Pamela zu finden. Heute ist eine ganze Reihe hübscher Frauen da. Dich eingeschlossen.“ Das Kind drehte sich einmal leicht, damit sich der weite Rock seines Kleids um seine Beine herum auffächerte. „Mein Kleid schwingt so schön. Solche Kleider mag ich am liebsten.“ Delaney richtete sich wieder auf. „Geht mir auch so. Pamela hat also blondes Haar?“ Daisey nickte. Noch mehr Leute betraten den Vorraum, und da Delaney nicht mehr allein war, zögerte sie nicht, in die Kirche zu gehen. „Kennst du die Braut oder den Bräutigam?“, fragte sie das kleine Mädchen, als sie sich auf die Suche nach Pamela machten. „Den Bräutigam. Er arbeitet für meinen Vater.“ Delaney hatte den Bräutigam noch nicht kennengelernt. Die Braut war ihre Cousine, aber sie standen sich nicht besonders nahe. Tatsächlich war sie nur hier, weil sie versuchen wollte, einen der Gäste zu treffen: Nolan Cooper. Er war ein Konkurrent von Malcolm und tastete sich langsam an die Regierungsaufträge von Quell Aerospace heran. Er war der Schlüssel für ihren Racheplan. Delaney hoffte, ihm über den Weg zu laufen und ihm einige Informationen über das zukommen zu lassen, was sie in Malcolms Safe gesehen hatte. Damit würde sie Cooper Aeronautical in die Steigbügel helfen. Denn auf ehrlichem Weg könnte Cooper nach allem, was Delaney gesehen hatte, Malcolm nicht schlagen. Als sie zum mit rosafarbenen Blumen geschmückten Mittelgang kamen, fragte ein Freund des Bräutigams, ob sie Gäste der Braut oder des Bräutigams seien. „Von beiden. Ich helfe dieser jungen Dame, ihre Familie zu finden. Sie gehört zum Bräutigam“, sagte Delaney. „Die Gäste des Bräutigams sitzen auf der rechten Seite. Dort können Sie nachsehen“, schlug er vor. „Danke.“ Delaney blickte sich in der großen Kirche um, die bereits halb voll war. „Darf ich Sie beide begleiten?“, fragte er. Sie sah zu Daisey hinunter, die jedoch den Kopf schüttelte. Sie umfasste Delaneys Hand fester. Anscheinend schüchterten sie der fremde Mann und die volle Kirche ein. „Wir kommen klar“, sagte sie und ging weiter. Daisey zog an ihrer Hand. Delaney blieb stehen und sah zu ihr hinunter. „Kennst du die Braut?“, fragte Daisey. Delaney nickte und suchte die Reihen nach einer blonden Frau ab. Sie sah mehrere, war aber nicht ganz sicher, ob eine von ihnen Pamela war. Sie bemerkte, dass ihr Vater sie entdeckt hatte. Er runzelte die Stirn, als ihre Blicke sich begegneten. Sie wandte sich ab und beugte sich wieder zu Daisey hinunter. „Ich sehe drei blonde Frauen, aber ich bin nicht sicher, welche von ihnen Pamela ist. Vielleicht sollten wir nach vorne gehen und einfach auf deinen Vater warten.“ Daisey nickte, legte Delaney die Hand auf den Arm, beugte sich zu ihr und flüsterte: „Alle starren uns an.“ Delaney sah sich um und bemerkte, dass nicht nur ihr Vater sie entdeckt hatte. „Nur weil du so hübsch bist und jeder herausfinden will, wer du bist.“ Daisey kicherte. „Das sagt Daddy auch immer.“ „Dann muss er sehr klug sein. Am besten tun wir so, als ob wir diese anderen Leute gar nicht bemerkten, und warten einfach auf deinen Vater.“ Sie richtete sich wieder auf und wandte sich, Daiseys Hand fest in ihrer, um. Dabei stieß sie gegen einen sehr großen Mann. Ein exklusiver Herrenduft stieg ihr in die Nase. Auf seinem attraktiven Gesicht mit den dichten Wimpern lag ein finsterer Ausdruck. „Daiseys Daddy?“ Sie legte den Kopf schräg. „Allerdings, und Sie sind?“ „Laut Daisey eine hübsche blonde Frau“, scherzte Delaney. „Daddy!“ Daisey umschlang die Beine ihres Vaters. „Delaney hat versucht, mit mir Pamela zu finden, aber es ist ein Haufen blonder Frauen da.“ „Das ist meine Schuld, Pip.“ Er hob sie mit kräftigen, muskulösen Armen hoch. „Danke für Ihre Hilfe, Delaney.“ „Es war mir ein Vergnügen.“ Er stand so dicht vor ihr, dass sie, obwohl sie wusste, dass alle in der Kirche sie anstarrten, es nicht schaffte, wegzusehen. Seine Augen waren von einem intensiven, dunklen Braun, das sie in den Bann zog. Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte, wollte einfach nur sein Gesicht anschauen, das nicht auf klassische Art schön, aber faszinierend war. „Ich schulde Ihnen etwas.“ Seine tiefe Stimme jagte ihr Schauer den Rücken hinunter. „Ach, Unsinn. Ich habe Daiseys Gesellschaft genossen.“ Sie lächelte seine Tochter an. „Nolan! Hierher“, rief eine Frau. Nolan? Nolan Cooper? Das musste er sein. Wie viele Nolans würden schon auf der Hochzeit sein? Noch immer starrte sie ihn an, und spöttisch zog er eine Braue hoch, wie um ihr zu verstehen zu geben, dass er es bemerkt hatte. Delaney sah hinüber und erkannte, dass die Frau Pamela Donahue war, Eigentümerin der Donahue Gallery und grafische Künstlerin. Delaney hatte einen Druck ihrer Lithografie „Troubled Waters“ in ihrem Wohnzimmer hängen. „Anscheinend hast du deine Lady gefunden. Auf Wiedersehen, Daisey. Und Nolan, es hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen.“ „Nolan Cooper“, sagte er und streckte ihr die Hand entgegen. Sie nahm sie und spürte, wie ihr ein Kribbeln den Arm hinauflief. „Delaney Alexander.“ „Ich weiß.“ Er zwinkerte. „Danke nochmals.“ Er ging zu seinem Platz, und sie bemerkte, dass sie ihm hinterherschaute. Krieg dich wieder ein, Delaney. Sie drehte sich um und stolzierte in den hinteren Bereich der Kirche. Sie würde sich nicht zu ihrem Vater setzen, also ging sie zur ersten leeren Bank und nahm in Erwartung der Zeremonie Platz. Trotz allem war sie froh, dass sie beschlossen hatte herzukommen – und zwar nicht nur, weil es ihren Vater ärgerte. Sie hatte eine passende Gelegenheit gebraucht, Nolan Cooper zu begegnen, und nun war es so gekommen. Zum ersten Mal seit ihrer Verhaftung wegen Hausfriedensbruchs hatte sie das Gefühl, sie sei auf der richtigen Spur. Nolan war anders als erwartet. Einerseits war er sehr groß, schlank und muskulös, wie sie trotz des maßgeschneiderten...