Gembri | Ruby Fairygale (Band 1) - Der Ruf der Fabelwesen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Gembri Ruby Fairygale (Band 1) - Der Ruf der Fabelwesen

Kinderbuch ab 10 Jahre - Fantasy-Buch für Mädchen und Jungen
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7320-1425-5
Verlag: Loewe Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Kinderbuch ab 10 Jahre - Fantasy-Buch für Mädchen und Jungen

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

ISBN: 978-3-7320-1425-5
Verlag: Loewe Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



+++ Der DeinSpiegel-Bestseller +++ Spannende Fantasy zum Eintauchen in eine andere Welt! Die 13-jährige Ruby Fairygale lebt auf einer kleinen Insel nahe der Westküste Irlands. Dort wird Ruby von ihrer Großmutter zur Tierärztin ausgebildet. Doch die beiden haben ein großes Geheimnis: Sie wissen, dass es auf der Insel nicht nur Tiere, sondern auch magische Fabelwesen gibt, die ihre Hilfe brauchen. Als eines Tages der mysteriöse Noah auftaucht, muss Ruby schnell entscheiden, ob sie ihm vertrauen kann - denn ihre geliebten Fabelwesen sind plötzlich in Gefahr!  Dieser erste Band ist der Auftakt einer neuen spannenden Fantasy-Reihe von Beststeller-AutorinKira Gembri. Mit vielen stimmungsvollen s/w-Vignetten. Für Fans von Alea Aquarius, Woodwalkers, Duftapotheke und für alle Kinder ab 10 Jahren. Dieser Titel ist auf Antolin.de gelistet.

Kira Gembri wurde 1990 als zweitältestes von fünf Kindern in Wien geboren. Dieser schönen Stadt blieb sie auch nach ihrem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft treu. Ihre Liebe zu Büchern teilt sie mit ihrer kleinen Tochter, die ganz fest an Märchen glaubt. Fabelwesen hausen übrigens keine bei ihr - aber ein Kater, der in seinem früheren Leben definitiv ein Kobold war.

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1. KAPITEL Ein Hauch von Schicksal und Vanille Alles begann mit der Stachelbeertorte. Es heißt ja oft, dass Hunde drohendes Unheil riechen können. Sie ahnen, wenn jemand krank wird, und fürchten sich bereits vor einem Gewitter, wenn die Sonne noch vom wolkenlosen Himmel scheint. Für mich roch das Unheil an diesem Morgen eindeutig fruchtig, nach warmer Butter und Vanille. Wohl zum allerersten Mal bekam ich in Kathleens Kleiner Bäckerei eine Gänsehaut. „Was soll denn der Quatsch?“, ertönte eine krächzende Stimme hinter mir. Im nächsten Moment drängte sich der alte Fergus an mir vorbei und zeigte mit seinem knorrigen Finger auf die Tafel neben dem Verkaufstresen. ‚Heute zum Tee: Stachelbeertorte nach Art des Hauses‘, stand da in Kathleens kugeliger Schrift. Kathleen selbst stand hinter dem Tresen, ebenso klein und rund wie ihre Buchstaben, und lächelte freundlich. „Ich weiß, dass heute Dienstag ist“, sagte sie, „und dass es dienstags sonst immer Schokoladentorte gibt. Aber ich wollte mal etwas Neues ausprobieren.“ Der alte Fergus rümpfte die Nase. Man konnte ihn wohl nicht als Morgenmuffel bezeichnen, weil er den ganzen Tag muffelig war – aber er kam zumindest ein bisschen in Schwung, nachdem er sein übliches Stück Kuchen verspeist hatte. Vorher sollte man ihn lieber nicht reizen, das war auf der Insel allgemein bekannt. Überhaupt wusste hier jeder alles über jeden. Zumindest glaubten die anderen das. „Nach Art des Hauses, was soll denn das bedeuten?“, zeterte Fergus weiter. „Hast du das nur geschrieben, damit sich das Ganze besser anhört?“ Kathleens Lächeln wurde ein bisschen schmaler. „Die Torte wurde in diesem Hause gebacken. Mit Beeren aus meinem Garten. Das ist alles.“ „Ist es eben nicht!“, widersprach Fergus im Tonfall eines Polizisten, der einem schweren Verbrechen auf der Spur war. „Was hat dich bloß auf die hirnrissige Idee gebracht, die Tagestorte zu ändern? Dir muss doch klar sein, dass so etwas Unglück bringt!“ Seufzend fuhr Kathleen sich mit einer Hand über den Kopf. Dabei fielen mir zum ersten Mal zwei helle Streifen in ihrem braunen Dutt auf. Entweder sie hatte vom Backen noch Mehl an den Fingern gehabt, oder ihre schrullige Kundschaft bescherte ihr allmählich graue Haare. Ich wusste natürlich, dass man Irland auch das Land der Märchen und Legenden nannte. Abergläubische Menschen waren hier nichts Besonderes, schon gar nicht auf einer so kleinen, abgeschiedenen Insel wie Patch Island. Doch der alte Fergus trieb es mit seinem Aberglauben eindeutig zu weit. Als hätte er meine Gedanken gehört, drehte er sich plötzlich zu mir. „He, Ruby, wo ist eigentlich deine Großmutter?“, fragte er. „Eine Dreizehnjährige, die schon morgens um neun alleine herumlungert – dabei kommt bestimmt nichts Gutes heraus, Fräulein Fairygale!“ Während er meinen Namen sagte, runzelte er wie immer missbilligend die Stirn. Er war fest davon überzeugt, dass man bösen Zauber auf sich lenkte, wenn man nach einem Fabelwesen benannt war. Ich hingegen mochte den Namen Fairygale – also Feensturm – ganz gern, und ich wusste auch genau, warum ich so hieß. Nana hatte mir das alles schon unzählige Male erzählt: wie sie mich vor knapp dreizehn Jahren gefunden und aufgewärmt hatte und wie sie danach schweren Herzens bei der Polizei anrief. Lieber hätte sie mich einfach behalten, aber das war gegen das Gesetz. Zu ihrer Erleichterung wurde das Wetter kurz darauf so schlecht, dass man mit einem Baby unmöglich übers Meer fahren konnte. Der Sturm hielt zwei Wochen an, und nach dieser Zeit waren Nana und ich bereits unzertrennlich. Also durfte sie meine Pflegemutter werden. „Der Sturm hat Ihnen dieses Kind geschenkt“, hatte die Frau vom Jugendamt lächelnd gesagt, während sie die Formulare ausfüllte. „Vielleicht war ja auch Magie im Spiel“, hatte Nana erwidert. Und dann fiel den beiden ein Nachname für mich ein, der den alten Fergus auch heute noch jedes Mal zum Schaudern brachte. Wie üblich ignorierte ich auch jetzt den Gesichtsausdruck des Alten und antwortete einfach nur auf seine Frage. „Nana musste in der Nacht zu einem Schaf mit Bauchschmerzen“, erklärte ich. „Darum schläft sie heute länger, und ich bringe ihr Frühstück.“ „Ein Schaf mit Bauchschmerzen, hm?“, brummte Fergus. „Wahrscheinlich hat es Stachelbeertorte gefressen.“ „Jetzt reicht’s!“ Kathleen stellte schwungvoll einen Teller mit einem Stück Torte vor Fergus auf den Tresen. Die Gabel fiel scheppernd daneben. „Du wirst jetzt gefälligst probieren und mir sagen, dass sie köstlich geworden ist!“ Mit Todesverachtung belud Fergus die Gabel und schob sie in den Mund. „Köschtlich“, nuschelte er, und es klang, als kaue er auf einer Schuhsohle herum. „So schön sauer. Wer sagt denn, dass Torte unbedingt süß sein muss, so wie … ich weiß auch nicht … Schokolade?!“ Kathleen sank in sich zusammen. „Ich nehme zwei Stück davon“, sagte ich schnell. „Und eine Tüte gemischte Bonbons, bitte.“ Wenn etwas den ehrenvollen Titel „Nach Art des Hauses“ absolut verdient hatte, dann waren das Kathleens selbst gemachte Süßigkeiten. Es gab Karamell- und Sahnebonbons, außerdem Drops aus Fruchtsäften, die in allen Regenbogenfarben leuchteten, und ich konnte von keiner Sorte genug bekommen. Sofort hellte sich Kathleens Miene auf. Während sie die zwei Tortenstücke einpackte, hatte sie sogar einen versöhnlichen Blick für Fergus übrig. „Willst du wirklich wissen, warum ich heute etwas anderes gebacken habe?“, fragte sie ihn. „Ich hatte keine Schokolade mehr, also ist Cormack schon gestern Abend mit dem Kutter losgefahren, um Nachschub zu holen. Auf dem Festland ist er dann aber zwei Urlaubern begegnet – einem Mann und einem Teenager aus Amerika. Die beiden hatten das Postschiff verpasst und waren mehr oder weniger gestrandet. Da hat mein lieber Cormack natürlich angeboten, sie hierher mitzunehmen …“ „AHA!“ Fergus ließ die Gabel fallen und starrte Kathleen aus zusammengekniffenen Augen an. „Urlauber! Ich wusste doch, da ist was Mieses im Busch.“ Gequält stöhnte Kathleen auf. „Nicht schon wieder“, rief sie, während sie die Bonbons für mich in eine Tüte schaufelte. „Dein Gemecker zu diesem Thema kennen wir alle auswendig!“ Das stimmte. Jeder Bewohner von Patch Island hatte schon unzählige Male mit anhören müssen, wie Fergus über Touristen herzog. Dabei kamen fast nie Urlauber hierher, weil es genügend andere, berühmtere Inseln gab, die nicht so weit von der irischen Küste entfernt waren. Nur wenn Fergus von Kathleens Mann Cormack mit dem Kutter zum Einkaufen aufs Festland gebracht wurde, kam es vor, dass er ein paar Reisenden begegnete. Über die konnte er sich dann stundenlang beschweren. Nun verschränkte er beleidigt die Arme vor der Brust, aber ich war froh, dass Kathleen seine Schimpftirade unterbrochen hatte. „Was sind denn das für Urlauber?“, fragte ich aufgeregt. „Und warum hat Cormack sie nicht schon gestern hierhergebracht?“ „Das weiß ich auch nicht so genau“, gab Kathleen zu. „Als ich mit meinem Schatz telefoniert habe, war die Verbindung sehr schlecht. Es gab wohl irgendein Problem, das die Urlauber erst klären mussten, und Cormack hat ihnen zuliebe auf dem Kutter übernachtet. Jetzt fahren sie aber sicher gleich los. Ich bin schon ganz gespannt auf unsere beiden Gäste, ihr auch?“ „Kathleen O’Sullivan“, sagte Fergus beinahe feierlich. „In Momenten wie diesem merkt man ganz genau, dass du auf dem Festland geboren bist.“ Inzwischen hatte Kathleen die Bonbontüte fertig befüllt und reichte sie mir zusammen mit dem Kuchenpaket über den Tresen. „Richte deiner Nana schöne Grüße aus“, meinte sie augenzwinkernd, „und frag sie bei Gelegenheit, woran man Bauchschmerzen bei einem Schaf eigentlich erkennt. Ich wüsste da einen alten Bock, der so schlecht gelaunt ist, dass es nicht mit rechten Dingen zugehen kann!“ „Wird gemacht“, stieß ich hervor, dann stolperte ich hastig aus der Bäckerei. Das erste Stück meines Heimwegs legte ich im Laufschritt zurück, um die kleine Ansammlung von Häusern möglichst schnell hinter mir zu lassen. Abgesehen von Kathleens Bäckerei gab es im Zentrum der Insel eine winzige Schule samt Bibliothek, eine Kirche und das Graham’s Inn, das gleichzeitig als Hotel, Restaurant und Kneipe diente. Und als Postamt, nicht zu vergessen. Im Vergleich zur restlichen Insel ging es hier also ganz schön wuselig zu, und ich wollte gerade mit niemandem plaudern. Erst als ich den Pfad erreicht hatte, der zu Nanas Hof führte, wurde ich etwas langsamer. Über mir spannte sich ein blitzblauer Himmel, und ich schwitzte in meinem bunten Wollpullover. So schönes Wetter hatten wir hier nicht oft, auch nicht im Juni. Wir waren eher an Wolken, Nebelschwaden und Regen gewöhnt. Wenn Patch Island sich zur Abwechslung von seiner freundlichsten Seite zeigte, dann war es ein Ort wie aus dem Bilderbuch: Die Hügel leuchteten in den verschiedensten Grüntönen, die Luft war erfüllt von Vogelgezwitscher, und die Ginsterbüsche am Wegesrand verströmten einen herrlichen Duft. Im Moment war ich aber viel zu aufgeregt, um mich über den sonnigen Morgen zu freuen. Kathleens Stimme klang immer noch leise in mir nach. Ein Teenager, hatte sie gesagt. Vielleicht war es ja ein Mädchen, mit dem ich mich anfreunden konnte? Ich gab es zwar ungern zu, doch der alte Fergus hatte in einem Punkt recht: Es...



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