E-Book, Deutsch, Band 61, 444 Seiten
Reihe: Romana Gold
George / Thorpe / Fox Romana Gold Band 61
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0327-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Heiße Küsse in Südamerika
E-Book, Deutsch, Band 61, 444 Seiten
Reihe: Romana Gold
ISBN: 978-3-7515-0327-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
HEISSE TAGE IN VENEZUELA von KAY THORPE
Tropische Träume werden für Nicole wahr, als sie nach Venezuela zur Hochzeit ihrer Stiefmutter reist. Die hat ihr neues Glück gefunden. Und Nicole selbst? Die lernt erst auf dem luxuriösen Landsitz Las Veridas ihre Stiefbrüder kennen. Und ausgerechnet in den heißblütigen Marcos Peraza, der sie für eine Erbschleicherin hält, verliebt sie sich unsterblich!
HAZIENDA DER ORCHIDEEN von NATALIE FOX
Was macht ihr Ex-Geliebter auf einer exotischen Plantage im Dschungel? Entgeistert starrt Gina den unwiderstehlichen Herzensbrecher an, der sie statt ihres Auftraggebers in der märchenhaften Villa Verde begrüßt. Hat Felipe sie hier in eine raffinierte Liebesfalle gelockt?
EWIGER SOMMER BRASILIENS von CATHERINE GEORGE
Als Antónia erfährt, dass ihre leibliche Mutter in Brasilien wohnt, nimmt sie Kontakt auf. Schon kurz darauf sitzt sie im Flugzeug - und ist Stunden später in einer anderen Welt. Der gutaussehende Brasilianer Jaime de Almeida beginnt sofort, mit ihr zu flirten ...
Die öffentliche Bibliothek in ihrem Heimatort nahe der walisischen Grenze war der Ort, an dem Catherine George als Kind in ihrer Freizeit meistens zu finden war. Unterstützt wurde sie dabei von ihrer Mutter, die Catherines Lesehunger förderte. Zu einem Teil ist es sicher ihrer Motivation zu verdanken, dass Catherine George heute eine erfolgreiche Autorin ist. Mit achtzehn Jahren lernte Catherine ihren zukünftigen Mann kennen. Nach der Hochzeit zogen sie nach Brasilien, wo Catherines Mann bei einer großen Minengesellschaft als Chefingenieur angestellt wurde. Die wildromantische Berglandschaft, die sie dort umgab, beeindruckte Catherine nachhaltig. Bis heute lässt sie ihre Romane oft dort spielen. Nach neun glücklichen Jahren in Brasilien entschloss sich die kleine Familie, nach England zurückzugehen, um dem Sohn dort eine gute Schulausbildung zu ermöglichen. Als in England Catherines Tochter geboren wurde, kümmerte sie sich hauptsächlich um ihre Kinder. Besonders, ihnen vorzulesen, liebte sie. Ihr Mann war aus Berufswegen sehr viel verreist - er musste nach West Afrika, Portugal und in den Nahen Osten - während Catherine mit den Kindern in England blieb. In dieser Zeit fühlte sie sich abends oft einsam, bis ihr Mann eines Tages meinte, sie könne doch mal versuchen, einen Roman zu verfassen, statt ständig die Romane zu lesen, die andere geschrieben hatten. Um sich zu diesem Thema fortzubilden, nahm Catherine an einem Kurs für kreatives Schreiben teil. Die positive Kritik der anderen Teilnehme ermutigte sie, und sie beschloss, es mit einer Romance zu versuchen. Sie war überglücklich, als ihr erstes Manuskript prompt von dem englischen Verlag Mills & Boon angenommen wurde und im selben Jahr die Auszeichnung als bester Liebesroman des Jahres erhielt. Seitdem hat sie 54 weitere Romances verfasst, die alle äußerst erfolgreich sind. Ihr Sohn und ihre Tochter sind mittlerweile längst erwachsen. Aber sie kommen ihre Eltern oft besuchen. Catherine, ihr Mann und der Labrador Prince wohnen in einem Haus inmitten eines großen Gartens, malerisch hoch oben auf den Klippen zwischen dem Wye Tal und dem Fluss Severn gelegen.
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1. KAPITEL
Der Flug hatte Verspätung gehabt. Bis wir auf Las Veridas sind, ist es dunkel, überlegte Nicole, während sie sich auf der Fahrt in Richtung der Berge an der Küste entspannt auf dem Ledersitz der Limousine zurücklehnte.
„Ich freue mich so darauf, Luis zu sehen“, sagte sie. „Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass so etwas passiert.“
„Zuerst war es ein Schock für uns beide“, bestätigte Eduardo. „Aber im positiven Sinne! Ich hätte nie damit gerechnet, in meinem Alter noch einmal ein eigenes Kind in den Armen zu halten!“
„Und ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet“, erklärte seine Frau. „Mit fünfunddreißig das erste Kind zu bekommen ist wirklich kein Spaziergang. Ich kämpfe immer noch mit meinem Gewicht.“
„Du bist sogar noch schöner als an dem Tag, an dem wir uns zum ersten Mal begegnet sind“, versicherte er galant.
Auch wenn es bei Leonora zuerst keine Liebe war, so ist es jetzt der Fall, überlegte Nicole, als sie den Blick bemerkte, den die beiden tauschten. Noch vor einem Jahr hätte sie gesagt, dass die Chancen gering waren, doch damals war ihre Stiefmutter auch ein ganz anderer Mensch gewesen.
Vor einem Jahr war ich auch ein anderer Mensch, sagte Nicole sich ironisch. Nicht, dass Marcos irgendwelche Zugeständnisse machen würde. Es würde nicht leicht sein, ihm wieder gegenüberzutreten, doch sie hatte keine andere Wahl, denn sie wollte bei der Taufe unbedingt dabei sein.
„Wer kümmert sich jetzt um Luis?“, erkundigte sie sich.
„Wir haben ein hervorragendes Kindermädchen“, erwiderte Leonora. „Sie ist ganz vernarrt in ihn. Ihr Name ist Juanita. Natürlich ist sie Venezolanerin, aber sie spricht sehr gut Englisch, sodass Luis hoffentlich zweisprachig aufwachsen wird. Ich bin gespannt, in welcher Sprache er sein erstes Wort sagt.“
„‚Mamá‘ und ‚Papá‘ ist in beiden Sprachen dasselbe“, meinte Eduardo, während er einen Lastwagen überholte.
Nicole fragte sich, wie Marcos wohl auf die Nachricht reagiert hatte, dass er jetzt einen kleinen Bruder hatte. Sicher war er nicht allzu erfreut gewesen. Ein Altersunterschied von vierunddreißig Jahren zwischen Geschwistern machte es unwahrscheinlich, dass sich ein enges Verhältnis zwischen ihnen entwickelte.
Für ihn war es schon schwer genug gewesen, sich mit der Heirat abzufinden. Er hatte allen Grund zu der Annahme gehabt, dass Leonora das Ganze eingefädelt hatte. Und er war damals nicht der Einzige, gestand Nicole sich ein. Doch die Ehe der beiden war offenbar glücklich. Und nur das zählte.
Tatsächlich war es dunkel, als sie von der Autobahn abbogen. Seine Fahrweise bewies, dass Eduardo mit den Straßenverhältnissen in den Bergen vertraut war. Nachdem sie den Pass hinter sich gelassen hatten, kamen sie in das weite, baumbestandene Tal, das zum Anwesen Las Veridas gehörte. Das Dorf war an den funkelnden Lichtern zu erkennen, und weiter hinten, am bewaldeten Hang, lag die hell erleuchtete casa.
Vom Dorf war es etwa noch eine halbe Meile, bis sie das große schmiedeeiserne Tor durchquerten. Nicole stieg aus und blieb einen Moment stehen, um den Familiensitz der Perazas zu betrachten. Soweit sie sehen konnte, hatte sich nichts verändert. Allerdings war ein Jahr nichts, wenn man bedachte, dass das Gebäude sich im Besitz mehrerer Generationen befunden hatte.
Den Mann, der aus dem Haus kam, um ihren Koffer zu holen, kannte sie nicht. Doch sie war beim ersten Mal auch nicht lange genug hier gewesen, um alle Angestellten kennenzulernen. Nur eine Woche. Innerhalb dieser kurzen Zeit hatte sich ihr Leben von Grund auf verändert. Aber es hat keinen Sinn, darüber nachzudenken, entschied Nicole. Was vorbei war, war vorbei. Hoffentlich sah Marcos es auch so.
Die große Eingangshalle mit dem dunklen, polierten Holzfußboden, auf dem ein exquisiter Perserteppich lag, war so beeindruckend wie damals. An den Wänden hingen zahlreiche Gemälde, die meisten davon Familienporträts. Die Holztreppe mit dem geschnitzten Geländer passte zu den schweren Türen.
Die große, sehr schlanke Frau, die ganz in Schwarz gekleidet war, hatte damals noch nicht hier gearbeitet. Offenbar ist sie die Haushälterin, die Leonora eingestellt hat, dachte Nicole, während sie ihrem undurchdringlichen Blick begegnete.
„Das ist Inéz“, bestätigte ihre Stiefmutter ihre Vermutung. „Sie hat die Verantwortung für alle Hausangestellten. Wenn du etwas brauchst, kannst du es ihr sagen.“
„Buenas noches, Inéz“, sagte Nicole und erntete dafür lediglich ein kurzes Nicken.
„Señorita.“
„Du hast wieder dasselbe Zimmer“, erklärte Leonora. „Bestimmt möchtest du erst mal nach oben gehen und dich frisch machen.“
„Wenn es geht, würde ich gern erst Luis sehen“, meinte Nicole spontan. „Ist er zu dieser Zeit wach?“
„Er ist eigentlich immer wach“, antwortete Leonora amüsiert. „Noch ein Grund dafür, ihn Juanitas Obhut anzuvertrauen. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf. Komm, ich bringe dich zu ihm.“
Die Babysuite lag gegenüber von ihrem Zimmer auf der anderen Seite des Innenhofs. Dort befand sich auch Marcos’ Suite.
Juanita war etwa Mitte zwanzig, dunkelhaarig und eher unscheinbar. Nachdem sie sie respektvoll begrüßt hatte, führte sie sie von dem freundlich eingerichteten Spielzimmer in einen abgedunkelten Raum. Dort lag der Kleine in einer wunderschönen alten Holzwiege, in der vermutlich schon viele Babys vorheriger Generationen die ersten Monate verbracht hatten.
„Er ist wunderschön!“, flüsterte Nicole und verspürte einen Anflug von Neid, als sie das kleine Gesicht betrachtete. „Aber das ist bei Eltern wie dir und Eduardo auch kein Wunder. Anscheinend hat er Eduardos dunkles Haar geerbt.“
„Und seinen dunklen Teint.“ Leonora lächelte. Offenbar machte es ihr nichts aus, dass ihr Sohn nicht blond war wie sie. „Ich hatte mir ja ein Mädchen gewünscht, aber es sollte nicht sein. Trotzdem möchte ich ihn nicht mehr eintauschen.“ Liebevoll steckte sie die Decke fest.
„Ihr könnt es ja noch mal probieren“, scherzte Nicole.
Ihre Stiefmutter warf ihr einen strengen Blick zu. „Einmal reicht, danke! Wenn mir die Pille in den Flitterwochen nicht ausgegangen wäre, hätte ich überhaupt kein Baby bekommen. Leider gibt es auf diesen kleinen Inseln im Pazifik nicht viele Apotheken.“
Juanita war ins andere Zimmer gegangen. „Es gibt auch andere Verhütungsmittel“, meinte Nicole leise.
„Die man Eduardos Meinung nach nur benutzt, um sich vor Aids zu schützen.“ Lächelnd zuckte Leonora die Schultern. „Außerdem dachte ich, es würde nichts passieren, wenn ich die Pille ein paar Tage nicht nehme.“
„Na, ein Gutes hat es ja gehabt“, bemerkte Nicole, während sie das schlafende Baby betrachtete.
„Erzähl das mal Marcos“, erwiderte Leonora trocken. „Er glaubt anscheinend, dass es Teil meines Plans war, mir einen Platz im Familienstammbaum zu sichern.“
„Ich habe nicht vor, Marcos überhaupt etwas zu erzählen. Diesmal nicht. Ich bin nur wegen der Taufe hier.“
„Natürlich“, sagte Leonora ausdruckslos. „Es ist sicher nicht leicht für dich, ihn wiederzusehen, aber du bist schon mit Schlimmerem fertig geworden.“
Ja, das stimmt, dachte Nicole. Niemals würde sie jene letzte Szene vergessen. Wenn sie von Anfang an ehrlich zu ihm gewesen wäre, dann wäre es vielleicht nie so weit gekommen. Wahrscheinlich wäre alles nicht passiert.
„Es wäre sowieso nicht gut gegangen“, erklärte sie betont fröhlich. „Vielleicht mache ich noch ein Nickerchen. Es war ein langer Tag.“
Leonora verstand den Wink. „Gute Idee. Vor dem Abendessen hast du noch ein paar Stunden Zeit.“
Zusammen gingen sie den Flur entlang zur Galerie oberhalb der Eingangshalle. Nicole blieb stehen, als sie den Mann sah, der gerade die Treppe heraufkam. Sie hatte nicht damit gerechnet, ihm jetzt schon zu begegnen. Er sah immer noch genauso aus wie bei ihrer letzten Begegnung – dunkelhäutig, mit markanten Zügen, und seine Miene war genauso hart, als er sie nun musterte.
„Hallo, Marcos.“ Nicole schaffte es, ruhig zu sprechen.
Marcos nickte flüchtig. „Nicole.“
Seine Art erinnerte Nicole an die Haushälterin. Zweifellos waren alle außer Eduardo und Leonora ihr gegenüber feindselig eingestellt. Was sie getan hatte, würde man ihr nie verzeihen.
Marcos ging an ihnen vorbei zu seiner Suite.
„Diese Männer mit ihrem Stolz!“, bemerkte Leonora verächtlich, obwohl er noch in Hörweite war. „Beachte ihn einfach nicht, Liebes. Du bist hier, weil Eduardo und ich dich eingeladen haben.“
„Wann hast du ihm erzählt, dass ich komme?“, erkundigte Nicole sich argwöhnisch.
„Heute Morgen erst“, gestand Leonora. „Eduardo hatte gehofft, dass er die Vergangenheit ruhen lässt, aber Marcos ist noch schlimmer als er.“
Nicole lächelte schwach. „Ich glaube nicht, dass Eduardo dir verziehen hätte, wenn du ihn vor allen lächerlich gemacht hättest. Ich kann es Marcos nicht verdenken, denn ich habe mich ihm gegenüber wirklich mies verhalten.“
„Wenn überhaupt jemand die Schuld daran hat, dann ich. Schließlich habe ich es so hingestellt, als wärst du ungebunden“, meinte Leonora trocken. „Ich war so versessen darauf, dich mit einem Peraza zu verkuppeln, dass ich überhaupt nicht an die möglichen Komplikationen gedacht habe.“
„Und die gab es nur, weil ich den Mund...




