Gieseke Staatssicherheit und Gesellschaft
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-647-35083-7
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Studien zum Herrschaftsalltag in der DDR
E-Book, Deutsch, Band Band 030, 391 Seiten
Reihe: Analysen und Dokumente der BStU
ISBN: 978-3-647-35083-7
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Die DDR-Staatssicherheit hat nicht nur die Opposition bekämpft, sie war auch im Alltag der schweigenden Mehrheit präsent: als Überwachungsorgan, als verdeckte Entscheidungsinstanz, als tabuisierter Mythos. Die Beiträge beschreiben und analysieren den Einfluss der Geheimpolizei in Betrieben, Schulen und Dörfern. Sie fragen nach den Erkenntnischancen aus den Stasi-Akten, nach den Erinnerungsspuren im Leben der DDR-Bürger und nach dem Vergleich mit Stalinismus und NS-Diktatur. Quellennah und mit methodischer Sorgfalt werden Tragweite und Grenzen der präventiven Sicherheitsdoktrin eines Regimes ausgelotet, das dem eigenen Bürger niemals über den Weg traute.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Cover;1
2;Table of Contents;6
3;Body;8
4;Jens Gieseke;8
4.1;Staatssicherheit und Gesellschaft – Plädoyer für einen Brückenschlag;8
4.1.1;Zur Quellenproblematik;15
4.1.2;Orientierungspunkt NS-Forschung;18
4.1.3;Zum Aufbau des Bandes;21
5;Theorie und Methode;22
5.1;Thomas Lindenberger;24
5.1.1;SED-Herrschaft als soziale Praxis, Herrschaft und »Eigen-Sinn«: Problemstellung und Begriffe1;24
5.1.1.1;Diesseits und jenseits des totalitären Herrschaftsanspruchs;27
5.1.1.2;»Herrschaft als soziale Praxis«;30
5.1.1.3;»Eigen-Sinn«;33
5.1.1.4;Der SED-Staat als eine »Diktatur der Grenze(n)«;36
5.1.1.5;SED-Herrschaft als soziale Praxis: Ein Innen-Außen-Verhältnis;42
5.1.1.6;Das MfS und die DDR-Gesellschaft: Eine Erklärungslücke;44
5.2;Jan C. Behrends;49
5.2.1;Entfernte Verwandte: Stalinismusforschungund DDR-Geschichte;49
5.2.1.1;Ungleiche »Bruderländer«;49
5.2.1.2;Historischer Kontext und historiographische Traditionen;50
5.2.1.3;Forschungsthemen und Interpretationsansätze:Terror, Propaganda und Identität;57
5.2.1.3.1;a) Terror und Repression in der kommunistischen Diktatur;57
5.2.1.3.2;b) Die Welten der Propaganda: Inszenierung und Öffentlichkeit in der UdSSR und der DDR;62
5.2.1.3.3;c) Identitäten, Mentalitäten und Macht: Das sowjetische Subjekt und derostdeutsche Eigen-Sinn;66
5.2.1.4;Untersuchungsfelder für Vergleich und Transfer: Sowjetisierung und das Ende des Kommunismus;69
5.2.1.4.1;a) Die Sowjetisierung der Nachkriegszeit als diachroner Vergleich;70
5.2.1.4.2;b) Das Ende des Kommunismus als Laboratorium transnationaler Geschichte;71
5.2.1.5;Abschließende Bemerkungen;74
6;Die ZAIG-Berichte;78
6.1;Jens Gieseke;80
6.1.1;Annäherungen und Fragen an die» Meldungen aus der Republik«;80
6.1.1.1;1. Einleitung;80
6.1.1.2;2. Umrisse der MfS-Berichterstattung;82
6.1.1.3;3. Die Parteiinformationen in der internen Reflexion;89
6.1.1.4;4. MfS-Informationen als Informationsressource der Parteiführung;94
6.1.1.5;5. MfS-Berichte als Quelle über das »wirkliche Leben«?;97
6.2;Siegfried Suckut;100
6.2.1;Seismographische Aufzeichnungen. Der Blick des MfSauf Staat und Gesellschaft in der DDR am Beispielder Berichte an die SED-Führung 1976;100
6.2.1.1;Zum Auftrag des MfS als Berichterstatter an die politische Führung;101
6.2.1.2;Die Berichtsserie aus dem Jahr 1976 und ihr zeitgeschichtlicher Hintergrund;103
6.2.1.3;Zum Inhalt der Informationen;107
6.2.1.4;Die Ausbürgerung Biermanns und ihre Folgen;108
6.2.1.5;West-Medien als SED-unabhängige Gegenöffentlichkeit;110
6.2.1.6;Berichte aus der Wirtschaft;113
6.2.1.7;Problembereich Gesundheitswesen;117
6.2.1.8;Tabuthemen Flucht und Ausreise;120
6.2.1.9;MfS-Themen im Politbüro;124
6.2.1.10;Die Fehlperzeption der Entspannungspolitik und ihre Folgen: Das MfS als unsensibler Seismograph;127
6.3;Frank Joestel;130
6.3.1;Die zentralen »Parteiinformationen« der Staatssicherheit im Jahre 1988;130
6.3.1.1;Ein Beispiel: der Bericht über die Protestegegen die Zensur von Kirchenzeitungen;132
6.3.1.2;Dokumente zur Situation in den ostdeutschen Kirchen;135
6.3.1.3;Opposition und Renitenz in den ZAIG-Berichten;138
6.3.1.4;Nachrichten über Kontakte mit der westlichen Welt;141
6.3.1.5;Berichte zu Wirtschafts- und Umweltproblemen;144
6.3.1.6;Statistische Meldungen zu Reiseverkehr und Zwangsumtausch;145
6.3.1.7;Von den Quellen zu den Meldungen – die Herstellung der Informationen;147
6.3.1.8;Funktionale Aspekte der MfS-Berichte;151
6.3.1.9;Berichte und Geschichte – das Auswertungspotenzial der MfS-Informationen;155
6.4;Ralph Jessen;158
6.4.1;Staatssicherheit, SED und Öffentlichkeit;158
6.4.1.1;Überlegungen zum Berichtswesendes Ministeriums für Staatssicherheit;158
6.4.1.2;Umweltwahrnehmung und Problemperzeption der SED-Parteispitze;159
6.4.1.3;Die Parteiinformationen und das Verhältniszwischen MfS und SED-Führung;162
6.4.1.4;Wissen und Herrschaft in der SED-Diktatur – Überlegungen zur Einordnung der Befunde;163
7;Mikrostudien – Methodologie;166
7.1;Roger Engelmann;168
7.1.1;Eine Regionalstudie zu Herrschaftund Alltag im Staatssozialismus;168
7.1.1.1;Methodische Fragen, Erkenntnisziele, Quellen;168
7.1.1.2;Im Kleinen schauen, ohne die Makrostrukturen zu vergessen;169
7.1.1.3;Soziales Handeln in der Diktatur;172
7.1.1.4;Institutioneller und gesellschaftlicher Mikrokosmos;175
7.1.1.5;Der ideologische Zerrspiegel der DDR-Quellenund das besondere Potenzial der MfS-Überlieferung;178
7.1.1.6;Die ausgewählte Region: der Landkreis Halberstadt als sozialistische Provinz;180
7.1.1.7;Zur Überlieferungslage;184
7.2;Dorothee Wierling;188
7.2.1;Die Stasi in der Erinnerung;188
7.2.1.1;Relevanzfragen;188
7.2.1.2;Erinnerung und Erzählung;189
7.2.1.3;Wer spricht?;190
7.2.1.4;Erzählungen im Kontext;192
7.2.1.5;Erzählmuster;194
7.2.1.6;Die Stasi als nichtthematisierbarer Teil des Alltags;195
7.2.1.7;Die Stasi als faszinierendes Geheimnis;197
7.2.1.8;Die Stasi als »normale« Behörde der DDR;199
7.2.1.9;Die Stasi als Familie;201
7.2.1.10;Geschichten von der Selbstbehauptung;202
7.2.1.11;Die Stasi als lebensbedrohlicher Feind;203
7.2.1.12;Erinnerung und Erzählung in Opfer-Tätergesprächen;205
7.2.1.13;Die »Staatssicherheit« als Teil der DDR;207
7.3;Georg Wagner-Kyora;210
7.3.1;Spione der Arbeit – Zur Methodik der Alltagsgeschichtemit IM-Berichten aus Industriebetrieben;210
7.3.1.1;I. Alltagsgeschichte – Diskursgeschichte;210
7.3.1.2;II. »Stasi in die Volkswirtschaft« – die Industriepolitikder Geheimpolizei;216
7.3.1.3;III. Der inoffizielle Mitarbeiter, ein Spion der Arbeit;220
7.3.1.4;IV. Betriebsalltag und Mikropolitik aus der Perspektive des Spions der Arbeit;228
7.3.1.5;V. Sinndeutungen in der hermetischen»Dialogisierung« des Betriebsalltags;236
7.3.1.6;VI. Identitätskonstruktionen in einer Diskursgeschichte der IM-Berichte;241
7.3.1.7;VII. Zusammenfassung: Identitätskonstruktionen und Kollektivbiographik;250
7.4;Jan Palmowski;254
7.4.1;Staatssicherheit und soziale Praxis1;254
7.4.2;Alltag in der Staatssicherheit – oder Staatssicherheit im Alltag?;258
7.4.3;Die Staatssicherheit und ihre Texte;261
7.4.4;Eigen-Sinn;265
7.4.5;Alltag und DDR-Historiographie;267
7.4.6;Wessen Alltag?;271
8;Feldstudien;274
8.1;Henrik Bispinck;276
8.1.1;Dissens, Widerstand und Repression. Die Schweriner Goethe-Oberschule im Spiegel von IM-Berichten der fünfziger Jahre;276
8.1.1.1;I.Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), dessen Hauptaufgabe;276
8.1.1.2;II. Bereits für die Zeit vor der offiziellen Gründung des MfS am 8. Februar1950;279
8.1.1.3;III. Nach den Verhaftungen und Verurteilungen sowie den bereits zuvor erfolgten Verweisen;282
8.1.1.4;IV. Neben den Schülern gerieten auch die Lehrer der Goethe-Oberschule in das Visier des Staatssicherheitsdienstes.;287
8.1.1.5;V. Wirft man einen Blick auf die Situation an der Goethe-Oberschule im Jahr 1954;290
8.1.1.6;VI. Das Ziel von SED und Volksbildungsverwaltung, die Oberschulen mittels Austausch von Lehrern;292
8.2;Renate Hürtgen;296
8.2.1;»Stasi in der Produktion« – Umfang, Ausmaß undWirkung geheimpolizeilicher Kontrolle im DDR-Betrieb;296
8.2.2;Wie präsent war die Staatssicherheit im DDR-Industriebetrieb?;298
8.2.3;Wer unterstützte die »Betriebsarbeit« des MfS und auf welche Weise?;302
8.2.4;Wie sah die »Arbeit« der Staatssicherheit in der Produktion und Verwaltung bzw. unter den Beschäftigten aus, die keine leitendestaatliche oder »gesellschaftliche Funktion« ausübten?;306
8.2.5;Welche direkten und indirekten Folgen hatte die »Arbeit« des MfS auf das Verhalten und Denken der »einfachen« Beschäftigten?;314
8.3;Patrice G. Poutrus;319
8.3.1;Alles unter Kontrolle? Zur Bedeutung der BStU-Quellenfür die zeithistorische Migrationsforschung;319
8.3.1.1;Zeithistorische Forschungen und Migrationsgeschichte;319
8.3.1.2;Die Politemigranten als Fremde in der DDR-Gesellschaft;324
8.3.1.3;Nationalismus in den Farben der DDR;331
8.3.1.4;Alles unter Kontrolle?;334
8.4;Sandrine Kott;340
8.4.1;Vom Verhältnis Stasi – Gesellschaftzur Stasi als Teil der Gesellschaft;340
9;Lokalstudien;346
9.1;Agnès Arp, Matthias Braun, Jeannette van Laak;348
9.1.1;»Bühne der Dissidenz und Dramaturgie der Repression« Ein Kulturkonflikt in den achtziger Jahren in der Provinzder DDR – eine Projektskizze;348
9.1.1.1;Die Akteure;349
9.1.1.2;Der Konflikt;351
9.1.1.3;Die »Bühne«;356
9.1.1.4;Zum Forschungsstand;357
9.1.1.5;Forschungsziele;361
9.1.1.6;Methodisches Vorgehen;363
9.2;Gary Bruce;366
9.2.1;»Wir haben den Kontakt zu den Massen nie verloren«: Das Verhältnis zwischen Stasi und Gesellschaft am Beispiel der Kreise Perleberg und Gransee1;366
9.2.1.1;Einführung;366
9.2.1.2;IM-Arbeit und gesellschaftliche Schwerpunktein den Kreisen Gransee und Perleberg;368
9.2.1.3;Verschiedene Formen von inoffizieller Zusammenarbeit mit der Stasi;371
9.2.1.4;Operationen und Sekundärpersonen;376
9.2.1.5;Schlussfolgerungen;379
9.3;Thomas Schaarschmidt;381
9.3.1;Kommentar zu den Beiträgenvon Gary Bruce, Agnès Arp, Matthias Braunund Jeanette van Laak;381
10;Anhang;386
10.1;Abkürzungen;386
10.2;Zu den Autorinnen und Autoren;390