Gottschalck | Mundgesundheit und Mundpflege | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Gottschalck Mundgesundheit und Mundpflege

Praxishandbuch für Pflegefachpersonen, Pflege-Dental- und zahnärztliche Prophylaxeassistentinnen

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

ISBN: 978-3-456-76142-8
Verlag: Hogrefe AG
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Der Mundgesundheit auf den Zahn gefühlt

Ein gesunder, gepflegter Mund wirkt der Entstehung von Munderkrankungen und deren systemischen Folgeerkrankungen entgegen. Professionell Pflegende werden täglich mit der Mundpflege ihrer Patienten konfrontiert und müssen über neue Entwicklungen in Zahnmedizin, Pharmakologie, Technik und Pflegemaßnahmen informiert sein. Das Buch bietet Pflegenden, Pflegeassistenten, Zahnärztlichen Prophylaxe- und Dentalassistentinnen wissenschaftlich belegte Handlungsempfehlungen. Fundiert werden die anatomisch-physiologischen Grundlagen von Mundschleimhaut, Zähnen und dem Ökosystem Mundhöhle beschrieben. Praxisnah dargestellt werden die Zusammenhänge zwischen Mundgesundheit und allgemeiner Gesundheit, beeinträchtigende Risiken, der Umgang mit modernem Zahnersatz, das Assessment oraler Veränderungen, orale Zugänge über die Basale Stimulation sowie Ernährungsempfehlungen. Berücksichtigung findet auch die Mundpflege in speziellen Settings, z. B. bei neurologischen, psychischen sowie geistigen Beeinträchtigungen sowie bei geriatrischen, onkologischen, intensivpflichtigen und palliativ betreuten Menschen. Ein Kapitel zum Pflegeprozess ermöglichst es Pflegenden, die Mundschleimhaut und Zähne einzuschätzen, Veränderungen zu erkennen, Patienten hinsichtlich ihrer Mundpflege und Zahnhygiene zu beraten, stellvertretend die Mund-, Zahn- und Prothesenpflege zu übernehmen und die Vorgaben des neuen Expertenstandards umzusetzen. Umfangreiches farbiges Bildmaterial veranschaulicht die Handlungsempfehlungen und erleichtert es, Patienten hinsichtlich ihrer Mundpflege und Zahnhygiene zu beraten.

Ein gesunder, gepflegter Mund wirkt der Entstehung von Munderkrankungen und deren systemischen Folgeerkrankungen entgegen. Professionell Pflegende werden täglich mit der Mundpflege ihrer Patienten konfrontiert und müssen über neue Entwicklungen in Zahnmedizin, Pharmakologie, Technik und Pflegemaßnahmen informiert sein. Das Buch bietet Pflegenden, FAGEs, Zahnärztlichen Prophylaxe- und Dentalassistentinnen fundierte Handlungsempfehlungen in anschaulich illustrierter Form. Verständlich werden die anatomisch-physiologischen Grundlagen von Mundschleimhaut, Zähnen und dem Ökosystem Mundhöhle beschrieben. Praxisnah dargestellt werden die Zusammenhänge zwischen Mundgesundheit und allgemeiner Gesundheit, beeinträchtigende Risiken, der Umgang mit modernem Zahnersatz, das Assessment oraler Veränderungen, orale Zugänge über die Basale Stimulation sowie Ernährungsempfehlungen. Berücksichtigung findet auch die Mundpflege in speziellen Settings, z. B. bei neurologischen, psychischen sowie geistigen Beeinträchtigungen sowie bei geriatrischen, onkologischen, intensivpflichtigen und palliativ betreuten Menschen. Ein Kapitel zum Pflegeprozess ermöglicht es Pflegenden, die Beschaffenheit von Mundschleimhaut und Zähnen einzuschätzen, Veränderungen zu erkennen, Patienten hinsichtlich ihrer Mundpflege und Zahnhygiene zu beraten und stellvertretend die Mund-, Zahn- und Prothesenpflege zu übernehmen sowie die Vorgaben des neuen Expertenstandards „Erhaltung und Förderung der Mundgesundheit" umzusetzen.
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Zielgruppe


Pflegefachpersonen, Pflegeassistent_innen, FAGEs, Zahnärztliche Prophylaxe- und Dentalassistentinnen


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


|15|1  Anatomisch-physiologische Grundlagen der Mundhöhle
Das Kauorgan mit seinen knöchernen und muskulären Bestandteilen ist der Beginn des Verdauungstraktes und dient der Nahrungsaufnahme, -zerkleinerung und -verdauung. Es ist zugleich entscheidend für die Sprachlautbildung und für die nonverbale Kommunikation (Mimik), für das Aussehen des Gesichtes (z.?B. eingefallenes Gesicht bei Zahnlosen), aber auch für das soziale Leben (Selbstbewusstsein, Attraktivität, Lebensqualität). In diesem Kapitel werden vorrangig die Anteile beschrieben, die für die Mundpflege von Bedeutung sind. Detaillierte Informationen können in jedem Lehrbuch der Anatomie/Physiologie nachgelesen werden. Um die vielfältigen Funktionen des Mundes erfüllen zu können, sind die folgenden Strukturen notwendig: Lippen, Zunge, Gaumen, Speicheldrüsen, Gebiss und Kiefer (Abb. 1-1; Abb. 1-2). 1.1  Lippen
Die Lippen (Labiae oris) bilden den Eingang zur Mundhöhle und damit zum Verdauungstrakt. Die Lippen sind von einer zarten Haut bedeckt, was sie einerseits empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen macht, andererseits eine hohe Sensibilität ermöglicht. 1.2  Mundhöhle
Die Mundhöhle (Cavum oris) wird von den Zähnen, dem Zahnfleisch, dem harten und weichen Gaumen sowie von der Muskulatur des Mundbodens begrenzt. Sie ist vollständig mit Schleimhaut (Mukosa) ausgekleidet. Diese besteht aus einem mehrschichtigen Plattenepithel, in welchem zahlreiche kleine schleimabsondernde Drüsen eingelassen sind. |16|Das Zahnfleisch und der Gaumen sind mit einer dicken, stark verhornten Schleimhaut ausgestattet, die beim Kauen vor Verletzungen schützt. Die übrigen Schleimhäute des Mundes sind von einer dünnen, elastischen unverhornten Schleimhaut umgeben. Die gesunde Mundschleimhaut ist feucht und rosa. Unter der Mukosa befindet sich eine Bindegewebsschicht. Funktionen und Eigenschaften der Mundschleimhaut: Sekretion von Schleim, Speichel und Enzymen (Feuchthalten der Mundhöhle, Gleitfähigmachen der Nahrung und Einleitung des Verdauungsprozesses) Schutz vor mechanischen Einwirkungen (z.?B. beim Essen von hartem Brot) Bildung einer Schutzbarriere gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Mikroorganismen Ermöglichen des Sprechens und von Berührungs- und Geschmacksempfindungen (fein differenzierte Wahrnehmungen sind möglich, da die Schleimhaut des Mundes besonders dünn beschaffen ist und zahlreiche sensible Nervenfasern enthält). Alle Epithelzellen der Mundschleimhaut haben mit ca. zehn bis zwölf Tagen eine relativ kurze Lebensdauer. Dementsprechend erneuert sich ständig ein großer Teil und befindet sich in der Zellteilungsphase (Mitose). Am höchsten ist die Zellerneuerungsrate bei Kindern und Jugendlichen. Während der Mitose reagieren die Zellen besonders empfindlich auf äußere Reize wie z.?B. Chemotherapie oder Bestrahlung. Sind diese Reize zu stark, wird die Zellerneuerung verzögert oder gar verhindert. Dies hat Bedeutung für die Entstehung von Schleimhautschäden während einer Krebstherapie. Ist die Schleimhaut geschädigt, reagiert sie empfindlich und kann ihre Aufgaben nur noch eingeschränkt wahrnehmen. Zahnfleisch Als Zahnfleisch (Gingivia) wird der Teil der Mundschleimhaut bezeichnet, der die Zahnfortsätze von Ober- und Unterkiefer bedeckt. Es ist fest mit der Knochenhaut verwachsen. Der gesunde Zahnfleischrand verläuft girlandenförmig und umschließt die Zahnkronen im |17|Bereich des Zahnhalses als dichten Verschluss. Er ist straff und unverschiebbar und schützt somit das darunter liegende Gewebe vor dem Eindringen von Mikroorganismen. Zahnfleisch ist von blass-rosa Farbe und weist an der Oberfläche in der Regel eine zarte Tüpfelung auf. 1.3  Gebiss
Das Gebiss dient zum Abbeißen, Zerkleinern und Kauen der Nahrung. Darüber hinaus ist es an der verbalen Ausdrucksfähigkeit beteiligt und beeinflusst unseren Gesichtsausdruck. Zähne Sie sorgen für die Zerkleinerung der Nahrung. Man unterscheidet mehrere Zahnarten mit jeweils unterschiedlichen Funktionen: die scharfen Schneidezähne (Incisivi) dienen zum Abbeißen, mit den spitzen Eckzähnen (Canini) werden Nahrungsstücke abgerissen, die Backenzähne (Praemolares), Mahlzähne (Molares) und Weisheitszähne zermahlen und zerquetschen die Bissen (Abb. 1-3). Jeder Zahn besteht aus: Zahnbein (Dentin) Zahnschmelz (Substanzia adamantina, Enamelum) Zahnzement (Cementum) Zahnmark (Pulpa) Das Zahnbein, der größte Teil des Zahns, ist an der nicht vom Zahnfleisch bedeckten Fläche (Krone) von Zahnschmelz überzogen. Der Zahnschmelz, der hauptsächlich aus Mineralien besteht, bildet die härteste Substanz unseres Körpers. Die Härte ergibt sich aus den im Schmelz enthaltenen Substanzen Kalzium, Phosphat und besonders Fluor. Der Zahnschmelz enthält keine Blutgefäße oder Nerven. Schäden am Zahnschmelz machen sich nicht durch Schmerzen bemerkbar. Substanzverluste, z.?B. durch Abrasion, können auf natürliche Weise nicht ersetzt werden. Im Inneren des Zahnes befindet sich ein Geflecht aus Blutgefäßen und Nervenfasern, das Zahnmark (Pulpa), umgangssprachlich auch als Zahnnerv bezeichnet. Reizungen und Entzündungen der Pulpa können zu Schmerzen führen. Feine Ausläufer der Pulpa durchziehen auch das Dentin und reichen fast bis an den Zahnschmelz heran. Dadurch können Reize wie heiß und kalt, süß oder sauer an die Nervenfasern weitergeleitet werden. Die Pulpa nimmt somit eine wichtige Warnfunktion wahr. Die vom Zahnfleisch umhüllten Zahnwurzeln sind von Zahnzement umgeben. Der Übergang von der Zahnkrone zur Zahnwurzel wird Zahnhals genannt. Die Zähne sind über die Wurzelhaut elastisch mit dem Kieferknochen verbunden (Schwegler, 2002). Zahnbildung Beim Kind bildet sich zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat zunächst das Milchgebiss, welches aus 20 Zähnen besteht. Es wird etwa im 6. Lebensjahr durch das bleibende Gebiss ersetzt. Dieses ist meist mit 14 Jahren vollständig in die Mundhöhle durchgebrochen und umfasst 32 Zähne. Die so genannten Weisheitszähne erscheinen meist erst nach dem 17. Lebensjahr, manchmal gar nicht. |18|Zahnformel Hierbei handelt es sich um ein Zahnschema, in dem die Zähne zur Übersicht Quadranten zugeordnet werden. Aus Perspektive des Patienten ist der Oberkiefer rechts der 1. Quadrant, der Oberkiefer links ist der 2. Quadrant. Der Unterkiefer links ist der 3. Quadrant und der Unterkiefer rechts der 4. Quadrant. Innerhalb der vier Quadranten ist die Position der einzelnen Zähne festgelegt, indem sie von vorne nach hinten durchnummeriert werden. Begonnen wird mit dem ersten Schneidezahn, der die Zahnposition 1 hat. Nummeriert wird bis zum letzten Backenzahn mit der Zahnposition 7 bzw. 8, sofern an letzter Stelle ein Weisheitszahn vorhanden ist. Beispiel: „zwei-sechs“ ist der vordere der zwei großen Backenzähne im linken Oberkiefer (Abb. 1-4). Die Anwendung der Zahnformel in der Pflege vereinfacht und präzisiert die Dokumentation von Zahnproblemen. Außerdem erleichtert sie die Kommunikation mit dem zahnärztlichen ...


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