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E-Book

E-Book, Deutsch, 348 Seiten

Graf Ever a Moment


3. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7598-1615-3
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 348 Seiten

ISBN: 978-3-7598-1615-3
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Mit Clare Waterford, einer Söldnerin und Gestaltwandlerin, ist nicht zu spassen. Das bemerkt Sam Merti bereits bei ihrem ersten Kennenlernen. Doch trotzdem fasziniert ihn ihre Gegensätzlichkeit. Als sie beide auf eine Mission nach Marlosh, seinem Heimatkontinent, geschickt werden, ist er mässig erfreut. Doch je länger sie unterwegs sind, desto mehr Einblicke bekommt er auf die Frau hinter den dicken Mauern. Eine Frau, die schon einmal alles verloren hat. Und die bereit war zu kämpfen, damit das nicht nochmal geschah.

Ich kam im Oktober 2008 in der Schweiz auf die Welt. Mit fünf Jahren begann ich mir Geschichten auszudenken und mithilfe meiner Eltern aufzuschreiben. Nachdem ich zwei Jahre Pause gemacht habe, hat mich ein Freund vor drei Jahren wieder auf das Schreiben gebracht. Ich hoffe, euch gefallen meine Arbeiten! Für Rückmeldungen und konstruktive Kritik bin ich immer offen.

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1. Mit grimmiger Miene band sich Clare ihr schwarzes Haar zusammen und schnappte sich ihr Schwert. Ihr schwarzer, rot schimmernder Umhang bauschte sich hinter ihr auf. Warum zum Teufel wollte Jake sie nach Mondaufgang treffen? In der Nacht war Cargosh noch gefährlicher als am Tag. Sie wollte nicht wissen, was für Ungeheuer nun durch die Strassen streiften. Clare lief die paar Strassenzüge zum Lagerhaus im Armenviertel. Im Lagerhaus stapelten sich Kisten mit Pergament und Schreibfedern. Niemand würde erwarten, dass eine schäbige Wohnung oberhalb des Lagers als Treffpunkt für Söldner, Krieger, Assassinen und einer Prinzessin verwendet wurde. Als Clare nun durch die Tür trat, traf sie nicht nur Jake, sondern auch einen jungen Mann an. Rasch analysierte sie ihn. Er hatte noch schwärzeres Haar als sie selbst, etwa kinnlang. Seine Augen waren vom selben Farbton, nur hatten sie kiefergrüne Einsprengsel. Faszinierend. Seine Kleidung war dunkel und an seiner Hüfte funkelten mehrere Dolche, ein Schwert und ein Beil. Unauffällig liess Clare eine ihrer Hände zu einem versteckten Messer gleiten. «Hey, Jake», brummte sie und liess den Neuling nicht aus den Augen. «Hi, Clare. Darf ich vorstellen, Sam Merti», sagte er freundlich. Sein Ton, wenn er wusste, dass er vorsichtig sein musste. «Was bist du?», fragte Clare unverblümt. Die Augen hart auf den Mann gerichtet. «Ich bin ein Magier. Und ein einfacher Bürger», sagte Sam vorsichtig. Er hatte die Dunkelheit in den strahlend grünen Augen richtig gedeutet. «Lasst uns doch setzen», schlug Jake vor. «Ist die Tür verriegelt?», brummte Clare bloss und warf sich neben Jake auf das Sofa. Es ächzte altersschwach. Nun stand Sam wie ein gescholtener Junge vor ihnen. Als Antwort auf ihre Frage schoss Magie durch den Raum und riegelte alles ab, zusätzlich noch verstärkt durch Jakes Magie. «Also», begann Clare. «Hattest du mich nur rufen lassen, um mit Sam Bekanntschaft zu machen oder für etwas anderes? Und bitte lass es eine gute Erklärung sein.» Jake lehnte sich gelassen zurück. Mit einer Hand bedeutete er Sam, sich zu setzten. Der liess sich einfach auf den Boden plumpsen. Ein einfacher Bürger. So, so. Wer’s glaubt wird selig. Ihr Kampfpartner holte tief Luft. «Aus zuverlässiger Quelle weiss ich, dass der König ein Massaker an den Rebellen plant.» «Was?!», stiess Clare aus. «Er hat den Befehl gegeben einen der Hexenzirkel von einer Legion zu ermorden.» «Was ist mit Prinzessin Jeria?» Prinzessin Jeria gehörte ebenfalls zu den Rebellen. «Der König hat Jeria in einen Turm einsperren lassen. Sie hat alles versucht, konnte den Befehl aber nicht verhindern.» Die Prinzessin galt allgemein als Rebellenprinzessin, wurde jedoch trotzdem manchmal in die Ratssitzungen des Königs eingeladen. Wie ihre Freunde gehörte auch sie zu einem eroberten Königreich. Wahrscheinlich war sie zu einer der wöchentlichen Ratsversammlungen eingeladen worden, um sie gefangen zu nehmen. Manchmal konnte die Prinzessin so was von naiv sein. Clare sprang auf. «Ihr holt die anderen und versucht das Massaker zu verhindern. Ich rette die Prinzessin.» Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, blitzte es einmal auf und Clare flog in der Gestalt eines Falken davon. 8 Sam sah der Gestaltwandlerin nach. Jake hatte sie zwar beschrieben, bevor sie sich trafen, doch die Realität war ein anderes Kaliber. Er hatte nicht die geringste Lust, gegen die Söldnerin zu kämpfen. Jake stand auf. «Komm, wir müssen schnell handeln. Der Hexenzirkel ist einer der Besten, doch gegen ein paar 100 Männer halten auch 15 Hexen nicht ewig durch.»   Rasch verliessen sie die Wohnung. Hinter Jake rannte Sam über die roten Ziegeldächer bis zu einem Haus mit einem Dachfenster. Jake kauerte sich hin und steckte einen Dolch zwischen Dach und Fenster. Ein Klicken ertönte, dann brach das kleine Fenster auf. Der Söldner sprang, dicht gefolgt vom Magier, in den Gang darunter. Er eilte den Flur entlang und hämmerte ungestüm gegen eine Zimmertür. «Brid, aufmachen!», rief er. Ein lautes Stöhnen erklang, gefolgt von einem Ächzen. Dann öffnete ein verschlafener, gutaussehender Mann. «Was ist denn los?» Sein Blick wanderte zu Sam. «Und wer ist das? Wärmt er dir derzeit das Bett?» «Du bist ein Arsch, Brid. Die Zeit für eine Vorstellung kommt später. Und nein, es wärmt mir zurzeit niemand das Bett.» Der Mann brummte etwas, das sich anhörte wie: «Kein Wunder bist du genervt.» Jake verdrehte die Augen und entschied sich diese Bemerkung zu überhören. «Der Hexenzirkel wird angegriffen und Prinzessin Jeria wurde in einen Turm gesperrt. Clare holt sie da raus und hat verlangt, dass wir uns um den Hexenzirkel kümmern», sagte er kurz und bündig. Brid rieb sich den letzten Schlaf aus den Augen. «Bin gleich fertig. Holt inzwischen die anderen.» Er liess die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fallen. Kaum hatte er die Tür geschlossen, ging eine andere auf. Sam musterte den Krieger. Er stand, wie Sam selbst, in voller Kampfmontur da und musterte ihn seinerseits von Kopf bis Fuss. Nach Sams Empfinden fehlte nur noch eine Ritterrüstung. «Was ist jetzt schon wieder los?», fragte der Mann mit dunkler Stimme. Jake schnaubte. «Komm schon Rave. Ich weiss, dass du gelauscht hast. Also geh und hol den Rest.» Sam sah zu, wie der Mann mit seinen blauen Augen rollte, aber ohne einen Kommentar den Gang hinunter ging und an diverse Türen hämmerte. Wenig später standen alle zusammen in einem grossen Aufenthaltsraum. Insgesamt zwölf Männer und acht Frauen, Sam und Jake nicht mitgezählt. Wie Sam wusste, alles Krieger und Assassinen. Als seine Magie durch den Raum strömte, während Jake alles mit knappen Worten berichtete, sang sie von anderer Magie, alten Kreaturen und Zorn. Als Jake seine Rede beendet hatte, trat Rave in die Mitte. Sam spürte aufbrandende Macht und kurz darauf flogen sie durch Raum und Zeit. 8 Clare flog. Der Wind bauschte ihre Federn und trieb sie an. Doch er sang ihr nicht mehr ins Ohr. Berichtete ihr nichts mehr. Als wäre der Wind so tot wie ihre Familie. Rasch wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Umgebung zu. Eine Depression konnte sie sich heute nicht leisten. Es ging bei ihrer Mission einzig und allein darum, die Prinzessin zu befreien. Da erblickte sie das Schloss. Die Stadt schlang sich um einen Hügel herum. In weiser Voraussicht wohnte Clare auf der anderen Seite des Hügels. So musste sie dieses protzige Ding nicht jeden Tag sehen. Es bestand aus Mondstein und Eisen. Wer baute einen riesigen Palast mit 15 Türmen, drei Verliesen und einen Wildpark im Inneren aus Mondstein und Eisen? Eisen! Clares Blick fixierte einen kleinen Turm. Über ihm kreisten mehrere Raubvögel, was ihr sagte, dass die Prinzessin dort eingesperrt war. In den Turm zu gelangen war im Grunde nicht sonderlich schwierig. Doch die Wachen stellten ein Problem dar. Ohne hätte sie einfach mit ihren Krallen ein Fenster zerfetzen können. Doch mit den Wachen musste sie sich in ein grösseres Tier als einen Falken verwandeln. Und ohne Wachen hätte es sicher eine kleinere Sauerei gegeben. Denn der Schlamassel, den sie anrichten würde, zog sehr wahrscheinlich ungewollte Aufmerksamkeit auf sich. Nur Schade, dass Clare dramatische Auftritte liebte. Ihre Laune hatte sich gebessert, als sie sich in einen riesigen, Drachen verwandelte. Die Wachen hatten kaum Zeit sich zu verwandeln, als der Drache sie angriff. Die grossen Klauen zerfetzten Gewebe und Federn. Manche Wachen liessen sich wachsen, doch sie wurden entweder ebenfalls in Stücke gerissen oder von einem Windstoss weggetrieben. Niemand verfügte über genügend Macht, um sich in der Schnelle ebenfalls in einen Drachen verwandeln zu können. Nur Clare konnte das. Sie war die einzige Gestaltwandlerin mit solch einer Macht, die nach dem Krieg übriggeblieben ist. Nach wenigen Sekunden versperrten ihr keine Wachen mehr den Weg. Mit ihren grossen, kräftigen Klauen riss Clare das Dach einfach ab. Prinzessin Jeria stand in Kampfmontur neben dem Himmelbett im Turmzimmer. Wenigstens hatten sie sie nicht ins Verlies geworfen. «Du wirst wohl eine Rechnung für dies hier nachhause geschickt bekommen. Das Dach war bestimmt teuer», sagte sie, als sie dem Drachen auf den Rücken stieg. Der Drache schnaubte nur. Jeria lächelte. Sobald Clare fühlte, dass Jeria sich gut festhielt, hob sie ab. Mit lautem Flügeldonnern flog sie los. Jeria umarmte ihre beste Freundin kurz und schützte ihren Bauch durch einen Schild aus durchsichtigem Eis. Das war so ziemlich alles, was sie an Magie zustande brachte. Vom Schloss her wurden Schreie laut, doch Clare kümmerte sich nicht darum. 8 Rave hatte sie direkt auf die Lichtung teleportiert. Seine Kräfte mussten stark sein, um solch eine grosse Gruppe ohne Rumpler zu transportieren. Der Hexenzirkel stand neben ihnen. Ihre Kleider und Waffen waren blutbespritzt. Doch sie kämpften nicht. Aufgrund des Blutes, das vom Schwert der Zirkelführerin tropfte, mutmasste Sam, dass es noch nicht besonders lange so war. Etwa hundert Soldaten lagen mit aufgeschlitzter Kehle oder Bauch auf dem Boden. Die restlichen, wie Sam schätzte, 200 Soldaten, standen stocksteif da. Sam suchte noch nach dem Grund, als er die Kreatur erblickte. Es stand am Rand der Lichtung und streckte einen Arm nach den Soldaten aus. Dunkelheit schoss auf sie zu und als hätte jemand eine Kerze...



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