Graf | Star Trek - Classic: Ein Sumpf von Intrigen | E-Book | sack.de
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Graf Star Trek - Classic: Ein Sumpf von Intrigen

Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-11749-8
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

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ISBN: 978-3-641-11749-8
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine Verschwörung gegen Kirk und seine Männer
Nach ihrer ersten Fünfjahresmission wird die Enterprise umgebaut, die Crew-Mitglieder haben neue Aufgaben übernommen, und Captain Kirk wurde zum Admiral befördert. Pavel Chekov hat sich für eine Ausbildung an der Sicherheitsakademie entschieden. Doch unversehens wird er in ein Komplott verstrickt: Er soll den Vorgänger von Dr. McCoy, Dr. Piper, ermordet haben. Als landesweit nach ihm gefahndet wird, muss Chekov untertauchen. Hikaru Sulu testet für die Sternenflotte eine neue Fähre, die mit klingonischer Tarntechnologie ausgestattet ist. Als die Pläne dieses Geheimprojekts gestohlen werden, beginnt eine Hetzjagd auf Kirks alte Crew. Und alle Spuren laufen auf der Enterprise zusammen.
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Kapitel 1


New Harborplace

Baltimore, Nordamerika

Terrestrisches Datum: 14. Dezember 2269

17.30 Uhr Ortszeit

Gerüche.

Gerüche gefielen Uhura am besten, wenn sie zwischen ihren dienstlichen Einsätzen zur Erde zurückkam. Die Neuentdeckung der einmaligen Düfte sämtlicher Regionen und Städte dieses Planeten. An Bord der Enterprise bereiteten die Lebenserhaltungssysteme die Atemluft so wirkungsvoll auf, dass die meisten Gerüche verscheucht wurden, bevor sie einem nur in die Nase drangen. Ältere Schiffe und Raumstationen rochen meist unerfreulich nach gechlortem Kohlenwasserstoff, aber die Luft fremder Planeten enthielt stets einen Missklang, der die menschlichen Sinne alarmierte und einen unterschwellig warnte, dass man eigentlich nicht zu Hause war.

Aber die Erde … Uhura atmete die abendliche Luft der Stadt Baltimore tief ein. Die Erde roch nach dem Meer, das in ihrem Blut floss, nach den Bäumen, die ihre DNS hatten, nach den Düften aller anderen Menschenwesen, die sich an Winterabenden auf städtischen Plätzen versammelten. Gar nicht zu reden vom süßen Geruch frisch gebackenen Brotes, dem heranwehenden Rauch von auf Holzkohle gegrilltem Fisch, dem würzigen, dunklen Aroma von Espresso …

»Ich sterbe vor Hunger.« Sulu sprach ihre Gedanken aus, bevor sie es selbst tun konnte. Er beugte sich über das Hafengeländer und warf einen Blick auf die halbversunkene geodätische Kuppel von New Harborplace. Die Lichter des Unterwasser-Einkaufzentrums funkelten durch das transparente Aluminium und erleuchteten das nachtschwarze Wasser von unten. »Hoffentlich besorgt Chekov uns bald einen Tisch da unten.«

»Glaubst du, es war eine gute Idee, ihn ins Restaurant zu schicken?« Uhura stellte sich auf die Zehenspitzen und beobachtete die dunklen Fischschwärme, die in der Unterwasserbeleuchtung dahinflitzten. Ihr wollener Umhang warf das gebrochene Glitzern satter Farben über das Wasser; die Spiegelung von Sulus Pilotenuniform neben ihr war ein dünner Silberstreif. Sulu hatte sie, wie üblich, persönlich zu ihrem wöchentlichen Wiedersehensdinner geflogen. »Du weißt doch, dass es ihm völlig schnuppe ist, ob wir überhaupt etwas zu essen kriegen. Wenn wir hier nicht so nahe an Annapolis wären, wäre er wahrscheinlich nicht mal gekommen, um mit uns auszugehen.«

Sulu schnaubte. »Stimmt. Aber seit er die Sicherheitsakademie besucht, bewegt er sich nur noch im Photonentorpedomodus. Gib ihm einen Auftrag, und er erledigt ihn. Falls nicht, explodiert er beim Versuch.«

Uhura wandte sich stirnrunzelnd von dem finsteren Wasser ab. Der besorgte Missklang im normalerweise spöttischen Tonfall Sulus machte ihr Sorgen. Es war untypisch für ihn, besorgt zu sein. »Ist irgendwas?«

Sulu öffnete den Mund, um ihr zu antworten, doch eine vertraute Stimme, die von einer weiter entfernten Stelle des Hafens kam, unterbrach ihn. Uhura sah einen Arm mit einem roten Ärmel, der ihnen aus der Menge vor dem Eingang des Einkaufszentrums entgegenwinkte. Sie blinzelte überrascht. »Er kann unmöglich schon einen Tisch gefunden haben – es ist doch Freitagabend!«

Sulu lachte, doch diesmal hörte sie nur Fröhlichkeit in seiner Stimme. »Hoffentlich hat er niemanden betäuben müssen, um einen zu kriegen.« Er ergriff Uhuras behandschuhte Rechte und geleitete sie durch die Menschenmenge. Seine unverwechselbare Pilotenuniform führte dazu, dass man ihnen Platz machte. Die Menschen im östlichen Nordamerika bekamen nicht oft Testpiloten der Raumflotte zu Gesicht. Das Gemurmel interessierter Kommentare folgte ihnen durch die umlagerte Treppe bis zur Glasschwingtür. Als sie sich ihm näherten, hob Chekov den Kopf, um über die Massen hinwegzuschauen, als hätte ein ungewöhnliches Signal in seinem Inneren irgendeinen neuen Warninstinkt aktiviert.

»Da hinein«, sagte er knapp und hielt die Drehtür auf, um Uhura eintreten zu lassen. Geschäftige Kellner bahnten sich mit Gravtellern voller Meeresfrüchte und über ihnen schwebenden dampfenden Tabletts mit asiatischen Appetitanregern Wege durch die Tischreihen. Uhura widerstand dem Drängen, eine Portion zu entführen. Sie hatte nichts mehr gegessen, seit sie heute Nachmittag in San Francisco in die Magnetbahn gestiegen war.

Sulu kam gleich nach ihr durch die Drehtür. Chekov folgte ihm auf dem Fuße. »Unser Tisch ist an der Ostseite«, sagte er in einem Tonfall, der von wenig Begeisterung kündete. Er geleitete sie durch die von Menschen wimmelnde geodätische Kuppel und in die Spiralröhre hinein, die zur nächsten führte. »Direkt an der Ostwand.«

»Neben dem Aquariumtank?« Uhura riss erfreut die Augen auf. »Chekov, wie, um alles in der Welt, hast du den Platz bekommen?«

Sulu schnaubte. »Er hat bestimmt jemanden bestochen. Diese Tische sind meist Monate im Voraus reserviert.«

»Leute wie ich verdienen zwar nicht genug, um jemanden zu bestechen«, erwiderte Chekov, »aber ich habe ein paar Kollegen getroffen, die unbedingt wollen, dass wir uns zu ihnen setzen.«

»Kollegen?« Uhura musterte die Ecke, die sie gerade erreicht hatten. Außer Chekov, der die unverwechselbare schwarzrote Trikotuniform der Sicherheitsakademie trug, konnte sie niemanden erblicken. »Irgendwelche Kollegen von der Starfleet-Akademie?«

Chekovs Mund verzog sich zu einem zögernden Lächeln. »Nein. Alte Kollegen von der Enterprise

Er fuhr herum und wandte sich zwei Männern zu, die an einem Tisch vor der rückseitig erleuchteten Wand des Aquariums standen. Uhura stieß einen Freudenschrei aus und lief auf den Mann zu, der ihr am nächsten stand. Sie wollte ihn umarmen. Er war ein hagerer Zivilist in einem blauen Pullover und braunen Hosen. »Dr. McCoy! Wie geht es Ihnen?«

»Jetzt, wo ich Sie sehe, geht's mir besser, glaube ich.« Der Schiffsarzt trat zurück, als Sulu ihm begeistert auf die Schulter klopfte. Chekov drückte seine Hand. McCoy grinste sie an, und Uhura fand den Anblick seines vertrauten schiefen Grinsens unerklärlicherweise beruhigend. »Ich glaubte schon, ich hätte Gespenster gesehen, als ich Chekovs Spiegelung im Aquariumtank sah«, sagte McCoy, »aber ihr wirkt verdammt echt auf mich.«

»Echt genug, um Sie zum Essen einzuladen«, sagte Sulu. Uhura sah, dass Chekov zusammenzuckte. Sie schüttelte in seine Richtung beruhigend den Kopf. Wer sich – wie er – gerade in der Ausbildung befand, verdiente zwar nicht viel, aber Dozenten an der Starfleet-Akademie und erfahrene Testpiloten kannten solche Probleme nicht. Besonders Testpiloten kannten sie nicht.

»Was machen Sie in Baltimore, Sir?«, fragte Uhura. Sie streifte den schweren Wollmantel ab, und Kellner eilten mit zusätzlichen Stühlen herbei. »Ich dachte, Sie hätten sich nach Georgia zurückgezogen.«

»Ach, hab' ich auch.« McCoy musterte seine ehemalige Kollegin mit einem amüsierten Blick. »Ich gebe ein paar Gastvorlesungen an der Johns Hopkins-Universität und treibe mich ein bisschen mit dem einheimischen medizinischen Abschaum rum. – Den da kennen Sie, glaube ich.«

Uhura drehte sich um. Ihre Augen wurden groß, als sie den älteren Mann in der blauen Uniform des medizinischen Dienstes erblickte. »Sind Sie nicht … Dr. Piper?«

»Lieutenant Uhura. Und Sulu, nicht wahr?« Der ehemalige Chefarzt der Enterprise schob die Hand über den Tisch und ergriff jene, die Uhura ihm entgegenstreckte. Er erwiderte auch Sulus freundlichen Händedruck. Dann wandte er sich zu Chekov um und schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, Sie kenne ich nicht, junger Mann. Tut mir leid.«

Chekov nickte zurückhaltend. »Ich bin Fähnrich Pavel Chekov, Sir. Ich kam auf die Enterprise, als Sie schon gegangen waren.«

»Chekov … hmm. Der Name kommt mir aus irgendeinem Grund bekannt vor. Es fällt mir bestimmt gleich ein.« Pipers Augen strahlten trotz seines zerzausten silbernen Haars und seiner herabhängenden Schultern noch immer mit dem intellektuellen Feuer, das ihn aus dem Außendienst in die höchsten Ränge der Starfleet-Forschung katapultiert hatte. Er gab ihnen mit einer Geste zu verstehen, sie sollten an dem runden Eichentisch Platz nehmen. Die goldenen Litzen seiner Uniformärmel funkelten im Licht. »Ich hätte nicht gedacht, dass ich meine alten Kameraden noch mal wiedersehen würde. Freut mich, dass Sie noch leben und Dienst schieben.« Sein fast britisch klingender Ostküstenakzent zeigte einen Anflug von Humor. »Natürlich im Gegensatz zu unserem Leonard.«

»Nun fang nicht wieder an, alte Rentner aufzuziehen, Mark«, knurrte McCoy. »Schließlich hast du ja nur ein Jahr in Gesellschaft dieser Chaoten verbracht. Ich war immerhin vier Jahre mit ihnen zusammen – da steht mir endlich Ruhe zu!« Er fuhr mit einer Hand durch sein schütter werdendes braunes Haar und setzte eine wehmütige Miene auf. »Im Gegensatz zur Enterprise kann ich nicht einfach in eine Orbitalwerft gehen und meine Schäden von Scotty reparieren lassen.«

Uhura hatte ihre Nase an die kalte, blaugrüne Wand des Aquariumtanks gepresst und schaute entzückt den gefleckten Schatten der Hafenrobben zu, die Blasen gegen das transparente Aluminium spritzten. Der Name des Chefingenieurs weckte sofort ihre Aufmerksamkeit. »Haben Sie Mr. Scott getroffen, Sir?«

McCoy schnaubte. »Ob ich ihn getroffen habe? Bei seinem letzten Landeurlaub musste ich ihn in eine grauenhafte schottische Bar ausführen. Er sagte, er hätte sich schwer abgeschuftet, aus den neuen Nahrungsreplikatoren an Bord guten Schafsmagen rauszuholen.«

Sulu setzte eine erschrockene Miene auf. »Ich wusste gar nicht, dass es so etwas wie guten Schafsmagen gibt.«

»Gibt es auch nicht«, stimmte McCoy ihm zu. »Aber das gesteht Mr....



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