Gratton | Star Wars:  Die Hohe Republik - Auf der Suche nach Planet X | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Reihe: Star Wars: Die Hohe Republik

Gratton Star Wars: Die Hohe Republik - Auf der Suche nach Planet X


Neuauflage 2023
ISBN: 978-3-7569-9990-3
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Reihe: Star Wars: Die Hohe Republik

ISBN: 978-3-7569-9990-3
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Trotz der Gerüchte über schwelende Konflikte zwischen dem Jedi-Orden und dem Pfad der Offenen Hand geben zwei der mächtigsten Prospektoren-Familien der Republik bekannt, dass sie einen Wettbewerb zur Kartierung neuer Hyperraumrouten veranstalten wollen. Unter dem Vorwand, an diesem Wettbewerb teilzunehmen, rekrutieren Dass Leffbruk und Sky Graf die Jedi-Padawan Rooper Nitani, die mit ihnen zusammen eine geheime Agenda verfolgen soll: Die Suche nach dem so mysteriösen wie legendären Planeten X. Doch ihre Mission nimmt eine unerwartete Wendung, als sie auf Mitglieder des Pfads der Offenen Hand treffen. Die drei Helden sehen sich gezwungen, ihren ursprünglichen Plan auf Eis zu legen, um den Jedi und der Galaxis zu helfen, bevor es zu spät ist.

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1. KAPITEL

„Nimm dich vor den Jedi in Acht“, mahnte Er Dal seinen Partner Fel Ix, während er die Schlaufe des ledernen Kampfhandschuhs um dessen graues Handgelenk schloss.

Sie standen in ihrer Familienkabine, tief im Bauch der Gaze Electric, unterhalb der zentralen Halle der Verehrung. Alle Mitglieder des Pfads der Offenen Hand waren in diesem Schiff untergebracht, und es war Fel Ix und seiner Familie ein gutes Zuhause gewesen. Es schien ganz aus langen Linien und harten Kanten zu bestehen, mit blauen Einsprengseln hier und da. Die Gaze streifte allein durch diesen Winkel der galaktischen Grenze, wo es keine kartografierten Hyperraumrouten gab, wie ein riesiger, schlanker Hai, der die Galaxis unsicher machte. Aber so gefährlich das Kriegsschiff auch aussah, es beschützte sie, und Fel Ix wollte es nur ungern verlassen.

Er und seine Familie waren Kessarinen und stammten von einem Sumpfplaneten am Äußeren Rand. Seit dem Tag, an dem Fel Ix seine Partner getroffen hatte – Er Dal und Ferize –, war er ihnen nie von der Seite gewichen. Während der vergangenen drei Jahre hatten sie auf dem kleinen Planeten Dalna gelebt, und dort war der Pfad der Offenen Hand zu ihrer neuen Familie geworden. Sie waren glücklich und sicher gewesen, und letzten Monat erst hatten sie Junge bekommen. Aber die Anführerin des Pfades, die Mutter, wollte, dass der Pfad durch die Galaxis streifte und für die Freiheit der Macht kämpfte. Aus diesem Grund schickte sie Fel Ix nun allein auf eine wichtige Mission.

„Er Dal hat recht“, sagte seine Partnerin Ferize. „Hüte dich vor den Jedi. Du wirst bestimmt welchen begegnen.“

Er Dal und Fel Ix blickten sie schweigend an. Sie saß auf einem niedrigen Sofa, und ihre frisch geschlüpften Jungen hatten sich auf ihrem Schoß zusammengerollt. Ferize lächelte grimmig, als Fel Ix sich neben die schlafenden Babys kniete und behutsam den kleinen Racker hochhob, den sie Fe Fer genannt hatten. An seinem Nackenschild waren bereits winzige Schuppen zu sehen. Fel Ix stupste das Neugeschlüpfte mit der Nase an. Er wünschte, bei seiner Familie bleiben zu können, aber die Mutter hatte ihn für diese Mission bestimmt. Von ihrer spirituellen Anführerin ausgewählt zu werden, war eine große Ehre, und seine geliebten Partner wollten, dass er ging. Sie glaubten an den Pfad der Offenen Hand. Sie vertrauten der Mutter. Der Pfad der Mutter war der Pfad ihrer Familie. Oder?

Nachdem er Fe Fer in Er Dals Hände gebettet hatte, beugte sich Fel Ix zu Ferize vor, bis seine Wangenfalten über die ihren strichen. Er konnte ihre Anspannung in dieser Berührung spüren – und auch seine eigene. Fel Ix atmete tief ein, dann zischte und klackte er auf Kessarin: „Es wird euch an nichts fehlen, während ich weg bin.“

Du wirst uns fehlen“, zischte und klackte Ferize zurück. Die Sprache ihres Heimatplaneten konnte man sprechen, egal, ob man gerade Luft oder Wasser atmete, denn ihre Spezies war vor langer Zeit amphibisch gewesen. Inzwischen konnte sie aber nicht mehr unter Wasser atmen, auch wenn sie noch immer grüne oder graue Schuppen an bestimmten Körperstellen hatten, ihre Wangenfalten wie Seetang aussahen und ihre Augen durch ein Paar innerer Lider geschützt waren. Nicht zu vergessen ihre drei kräftigen Schwänze. Fel Ix wickelte diese Schwänze um seine Hüften und Schenkel, wenn er anstelle der Robe des Pfades einen Overall tragen musste, so wie jetzt.

„Die Macht wird frei sein“, erklärte Er Dal auf Basic. Das war eines der Mottos des Pfades der Offenen Hand. Sie glaubten, dass man die Macht nicht wie ein Werkzeug benutzen, sondern in friedlicher Harmonie mit ihrem Willen leben sollte. Er Dal hob seine langfingrige, grünliche Hand und zupfte zärtlich an einer von Fel Ix’ Wangenfalten. „Es ist eine Ehre, der Mutter bei ihrer Mission zu helfen. Vor allem nach …“

„Ja“, sagte Fel Ix. Er Dal hatte die gestrige Schlacht auf dem Mond Jedha erwähnen wollen. Sie war schrecklich und brutal gewesen, zumal sie inmitten von Friedensgesprächen ausgebrochen war, an denen zahlreiche Machtbenutzer teilgenommen hatten. Natürlich hatten die Jedi gegen den Pfad gekämpft, aber die Mutter hatte die blau glühenden Kreaturen auf sie gehetzt, die sie die Gleichmacher nannte. Die Gleichmacher hatten die Jedi besiegt und das Gleichgewicht der Macht wiederhergestellt – wenn auch erst, nachdem eine der großen Steinstatuen von Jedha umgestürzt war.

Am schlimmsten war, dass sie vom Herold des Pfades hintergangen worden waren, einem mächtigen Nautolaner, der sich die Führungsrolle mit der Mutter geteilt hatte und auf Jedha zurückgelassen worden war. Die ganze Situation war äußerst besorgniserregend. Aber sie vertrauten darauf, dass die Mutter das Richtige tat.

Fel Ix erhob sich und blinzelte mit seinen inneren Augenlidern, während er seine Familie betrachtete. Wie weich sie in ihren graublauen Pfad-Roben aussahen. Er öffnete die Hände, hielt die Handflächen nach oben und verbeugte sich. „Die Macht wird frei sein“, wiederholte er, dann verließ er ihre Kabine.

Als Fel Ix die Wohndecks der Gaze Electric hinter sich ließ, wichen die offenen Räume und breiten Korridore mit ihren weichen Vorhängen und graublauen Verzierungen den martialischeren Teilen des Schiffs – nackte schwarze Wände, an denen Lichter blinkten, und schmale, zielgerichtete Gänge. Das Summen des Schiffsantriebs ließ seine Wangenfalten vibrieren.

Schließlich erreichte er die Kreuzung, von der aus ein Gang zur Brücke und den Beobachtungsdecks führte und ein anderer zu den Hangars. Hier erwarteten ihn die Mutter sowie Fel Ix’ Freundin Marda Ro.

Abgesehen von seiner eigenen Familie gab es kein Wesen, das er lieber mochte als Marda. Sie war eine Evereni und beinahe ebenso alt wie er, mit tiefschwarzen Augen, kalter grauer Haut und den scharfen Zähnen eines Raubtiers. Doch im Gegensatz zu so vielen Mitgliedern ihrer Spezies war sie loyal und sanftmütig. Vor ein paar Wochen erst hatte sie Fel Ix’ Babys geholfen, aus ihren Eiern zu schlüpfen. Er wollte, dass sie seinen Jungen immer eine Freundin war.

Marda und die Mutter sprachen nicht miteinander; sie warteten schweigend, bis Fel Ix sie erreichte. Die Mutter war eine Menschenfrau mit dunkelbrauner Haut und warmen Augen, gehüllt in die weite Robe einer Pfadältesten. Trotz der Verletzungen, die sie vor Kurzem davongetragen hatte, war sie in Fel Ix’ Augen wunderschön, und sie strahlte Charme und Vertrauen aus. Es war nicht schwer, zu glauben, dass die Macht sie als ihr Sprachrohr auserwählt hatte.

Neben ihr hockte ein Gleichmacher. Die schiere Kraft der Kreatur war sowohl furchteinflößend als auch inspirierend. Fel Ix riss seinen Blick von den unheimlichen Augen der Kreatur los und wandte sich wieder Marda zu, sie aber blieb weiterhin stumm. Ihr schwarzes Haar war in sanften Wellen um ihr Gesicht herumgeflochten und sie trug die lange, graublaue Robe aus der Zeit, als die Anhänger des Ordens noch als Bauern und Sammler auf der Welt Dalna gelebt hatten – bevor die Mutter sie auf der Gaze Electric zu den Sternen führte. Sie lächelte Fel Ix an. Drei hellblaue Linien aus Brikal-Muschelfarbe verliefen senkrecht über ihre Augen und ihre Nase. Das war seltsam; normalerweise bestand ihre Gesichtsbemalung aus sanften Wellen auf ihrer Stirn. Diese Linien wirkten viel aggressiver.

In ihren Händen hielt sie eine kleine Schale mit blauer Brikal-Muschelfarbe.

Fel Ix blieb vor den beiden stehen und verbeugte sich, seine Handflächen erneut nach oben gerichtet. Als er sich wieder aufrichtete, lächelte Marda noch breiter. „Darf ich?“, fragte sie leise.

„Natürlich“, antwortete er, wobei er näher herantrat. Sie tauchte drei lange Finger in die blaue Farbe, anschließend hob sie die Finger zu Fel Ix’ Stirn und zeichnete drei gerade, harte Linien auf seine Haut. „Auf dass dich Freiheit, Harmonie und Klarheit begleiten mögen“, sagte sie.

„Die Macht wird frei sein“, murmelte Fel Ix.

Marda wischte die restliche Farbe auf ihren Fingern an seiner Schulterplatte ab. Fel Ix musste schmunzeln.

„Ihr wisst, was ihr zu tun habt?“, fragte die Mutter mit volltönender Stimme und einem liebevollen Lächeln.

„Ja, Mutter. Ich habe die Karte mit den Raumbojen, und ich habe die Symbole des grafianischen Hacker-Codes auswendig gelernt, damit es keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt.“

„Beeindruckend“, murmelte die Mutter.

Fel Ix verbeugte sich erneut und senkte diesmal auch den Kopf.

„Ich bringe dich zu deinem Schiff“, bot Marda an.

Und die Mutter wisperte: „Sei geschwind und geschickt, Fel Ix, und kehre zu uns zurück.“ Kurz berührte sie ihn an der Schläfe, dann wandte sie sich in Richtung der Brücke, und ihre Schritte hallten von den dunklen Wänden wider.

Als sie in den Tiefen der Gaze Electric verschwunden war, trat Marda vor. Sie stieß Fel Ix an der Schulter an und bedeutete ihm, mitzukommen. Der scherzhafte Schulterstoß erinnerte ihn daran, wie jung sie beide eigentlich noch waren, obwohl sie schon so viel erlebt und ihre eigenen Familien gegründet hatten.

Während er ihr folgte, musterte Fel Ix das Gesicht seiner Freundin. Der Verlauf der Brikal-Muschellinien war nicht das Einzige an ihr, was sich verändert hatte. Obwohl sie ihn noch immer liebevoll anlächelte, wirkte ihre Körpersprache kühler und selbstbewusster als zuvor – vor den Jedi, vor der Schlacht auf Jedha. Fel Ix hoffte, dass es nur ein Zeichen des Erwachsenwerdens war; er wollte nicht, dass sie kalt und grausam wurde. Seine Partnerin Ferize hatte Angst, dass der...



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