Gray | Die Liebe ist das größte Wunder | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 63, 192 Seiten

Reihe: Julia Saison

Gray Die Liebe ist das größte Wunder


1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-86349-956-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 63, 192 Seiten

Reihe: Julia Saison

ISBN: 978-3-86349-956-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jetzt kann nur noch ein Wunder helfen, sonst muss Elizabeth den geliebten Familienbesitz Mimosa Landing verkaufen. Naht dieses Wunder in Gestalt des attraktiven, aber eiskalten Max Riordan? Er macht ihr ein fantastisches Angebot, an das jedoch eine unglaubliche Bedingung geknüpft ist: Er rettet Mimosa Landing, wenn sie ihn heiratet und ihm Zugang zur High Society verschafft. Eine Vernunftehe! Schweren Herzens willigt Elizabeth ein. Als sie gemeinsam mit ihm gegen einen gefährlichen Feind kämpfen muss, lernt sie ihren Mann von einer ganz anderen, warmherzigen Seite kennen und entwickelt tiefe Gefühle für ihn. Ihr wird klar: Liebe ist das wahre Wunder ...



Ginna Gray wuchs in einer sehr fantasievollen und kreativen Familie in Texas auf. Erst mit zwölf Jahren erkannte sie, dass es nicht selbstverständlich war, wie leicht es ihr fiel, sich Geschichten auszudenken. Schon ihre Lehrer erkannten ihr Talent und Ginna war sich sehr früh sicher, dass sie Schriftstellerin werden wollte. Trotzdem schlug sie zunächst eine andere Richtung ein. Nach ihrer frühen Hochzeit, die recht bald nach der Geburt ihrer ersten Tochter scheiterte, musste sich Ginna darauf konzentrieren, ihr Kind und sich zu versorgen. In Abendkursen am College nach der Arbeit besuchte sie das College, um sich fortzubilden. Deshalb blieb ihr nur noch wenig Zeit zum Schreiben. Erst nach sieben Jahren traf sie den Mann ihres Lebens und heiratete ihn ein Jahr danach. Der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind wurde erst weitere neun Jahre später erfüllt, als die beiden die Hoffnung bereits fast aufgegeben hatten. Ginna Grays zweite Tochter wurde geboren. Jetzt hatte sie die Möglichkeit, sich voll und ganz ihrer Mutterrolle zu widmen. Anders, als nach der Geburt ihrer ersten Tochter, war sie nun nicht mehr allein und konnte sich auf die Unterstützung ihres Ehemanns verlassen. In dieser Zeit begann sie wieder zu schreiben, versuchte jedoch nicht einmal, ihr Werk zu veröffentlichen.

Gray Die Liebe ist das größte Wunder jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL

Was sie brauchte, war ein Wunder. Und zwar schnell.

Elizabeth Stanton saß in Houston am Schreibtisch ihres Arbeitszimmers. Das Herrenhaus aus grauem Stein stand zwischen riesigen Eichen und Kiefern in dem exklusiven Stadtteil River Oaks. Wer hier wohnte, gehörte zum alteingesessenen Geldadel der Stadt.

Ihr Vater, ihr Großvater und alle Männer früherer Generationen der Familie Stanton bis zurück in die ersten Jahre des 19. Jahrhunderts hatten an diesem Mahagonischreibtisch gearbeitet.

Bei einer Körpergröße von etwas über einem Meter sechzig und einer zierlichen Figur wirkte Elizabeth hinter dem massiven Möbelstück winzig. In dem abgewetzten Ledersessel, der davorstand, versank sie geradezu.

Wahrscheinlich wäre ihr das ganz passend vorgekommen, wenn sie darüber nachgedacht hätte. Im Augenblick fühlte sie sich tatsächlich klein und hilflos und wusste nicht, wohin sie sich wenden sollte.

Elizabeth hielt den Bericht in der Hand, den ihr der Bankier vor weniger als einer Stunde übergeben hatte. Sie musterte die Zahlen, als ob sie sich auf wundersame Weise verwandeln würden, wenn sie nur lange genug daraufstarrte.

Nach einer Weile seufzte sie, senkte ihren Kopf und stützte die Stirn in die Hände. Sie musste sich den Tatsachen stellen: Sie war pleite. Oder so gut wie pleite. Was in Gottes Namen sollte sie nur tun?

Ratlos stand sie auf und blickte durch die hohen Terrassentüren nach draußen. Zu dieser Jahreszeit gab es allerdings nicht viel zu sehen. Ein stürmischer Wind zerrte an den Bäumen und wirbelte Blätter und Kiefernnadeln über den Rasen. Das Gras war durch die Kälte strohig geworden. Die Beete, die in verspielten Schmetterlings- und Arabeskenformen angelegt waren, versanken im Winterschlaf. Fast alle Pflanzen zeigten bereits kahle Zweige, und auch die Oleanderhecke um das Anwesen hatte ihr saftiges Sommergrün eingebüßt.

Für die kommende Nacht wurde starker Frost erwartet, und Dooley Baines, Elizabeths Gärtner und Hausmeister, kämpfte gerade gegen den Wind an, um die empfindlichen Pflanzen abzudecken.

Dooley und seine Frau Gladys, Köchin und Haushälterin in einem, arbeiteten schon so lange Elizabeth denken konnte in dem Haus in Houston. Sie hatten ihr gesamtes Eheleben in dem geräumigen Apartment über der Garage verbracht. Dort hatten sie ihre beiden Kinder großgezogen und mit der Hilfe von Elizabeths Vater zum College geschickt. Die beiden konnten mit Fug und Recht erwarten, hier weiter ihrer Arbeit nachzugehen, solange es ihnen möglich war.

Elizabeth beobachtete Dooley, wie er sich um seinen geliebten Garten kümmerte. Sein Rücken war gebeugt von der jahrelangen Arbeit in gebückter Körperhaltung. Glücklicherweise hatte er keine Ahnung, dass seine Arbeitgeberin und mit ihr seine gesicherte Existenz kurz vor dem Ruin standen.

Elizabeths Besitz in Houston umfasste, ebenso wie der ihrer meisten Nachbarn, mehrere Morgen Land. Über den oberen Rand der Hecke hinweg konnte sie das Schieferdach der Whittingtons durch die kahlen Zweige hindurch erkennen.

Mimi Whittington war ihre engste Vertraute. Sie gehörte zu der Handvoll Freunden, von denen Elizabeth wusste, dass sie ihr sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten beistehen würden.

Und im Augenblick waren die Zeiten ohne Zweifel schlecht.

Es schien fast, als hätte Elizabeth sie mit der Kraft ihrer Gedanken herbeigezaubert, denn genau in diesem Augenblick trat Mimi durch die Lücke in der Hecke zwischen den beiden Häusern und kam auf die Terrasse zu.

Elizabeth musste lächeln, als sie die Freundin beobachtete. Mimi trippelte mit Pfennigabsätzen den Pfad entlang, während sie den knöchellangen Zobelmantel eng um die Schultern zog. Typisch Mimi, sich für einen Nachmittagsbesuch in Pelz zu werfen!

Mimi rief Dooley etwas zu und hob grüßend die Hand. Dann schaute sie zum Haus herüber, sah Elizabeth an der Tür ihres Arbeitszimmers stehen, lächelte und winkte auch ihr zu.

Elizabeth öffnete die Tür, als Mimi die Terrasse erreichte. Ihre Freundin stürmte ins Arbeitszimmer und brachte einen eisigen Luftzug und eine Wolke Chanelduft mit.

„Oh Mann, oh Mann, oh Mann! Da draußen wird’s aber kalt“, rief sie in der gedehnten texanischen Sprechweise und schauderte demonstrativ. „Ich hab mir doch glatt den Hintern abgefroren, nur weil ich schnell hier rübergerannt bin. Ich schwör bei Gott, uns trennen nur noch zehn Meter vom Nordpol.“

Sie schlüpfte aus ihrem Zobelmantel und warf ihn so nachlässig über einen der Sessel vor dem Kamin, als sei der Pelz nur ein alter Lumpen. Dann fuhr sie sich mit beiden Händen durch ihr kurz geschnittenes platinblondes Haar, dass die goldenen Armreife nur so klirrten. „Hiermit erkläre ich feierlich, dass der Wind meine Frisur völlig zerstört hat. Und dabei bin ich heute Morgen nach der Tanzstunde zu Mr. André gegangen. Wenn der arme Mann mich jetzt sehen könnte, würde er einen Wutanfall bekommen.“

Elizabeth unterdrückte ein Lächeln. Fast hätte sie gefragt, woran der Stylist hätte merken sollen, dass Mimis Haarpracht durcheinandergeraten war. Momentan trug die Freundin eine kunstvoll verstrubbelte Frisur, die in alle Richtungen abstand. Man wusste nie, welchen Stil und welche Haarfarbe Mimi nächste Woche vorführen würde.

Fröstelnd hielt Mimi die Hände über die fröhlich züngelnden Flammen im Kamin. Ihre künstlichen Fingernägel waren lang und scharlachrot, und jeden Finger, sogar die Daumen, schmückten Ringe. Bei der geringsten Kopfbewegung schaukelten und glitzerten die langen Diamantohrringe, die beinahe ihre Schultern berührten.

„Mmh, das fühlt sich göttlich an“, schnurrte Mimi und drehte sich, um ihren Rücken zu wärmen. Sie rieb sich mit beiden Händen über den Po und sah Elizabeth an. „Also? Wie ist das Treffen mit Walter und John gelaufen? Bitte, bitte, bitte sag mir, dass John einen Weg gefunden hat, dein Geld wieder zurückzubekommen und diese betrügerische falsche Schlange Edward ins Gefängnis zu schicken, wo sie hingehört.“

Dass sie ihretwegen so zornig war, zauberte ein schwaches Lächeln auf Elizabeths Lippen. Obwohl Mimi zehn Jahre älter war als sie, waren die beiden Freundinnen, seit sie sich das erste Mal getroffen hatten – und das war inzwischen dreiundzwanzig Jahre her.

Ihre Freundschaft verwirrte die meisten Leute in ihrem Bekanntenkreis. Mimi und Elizabeth waren so verschieden, wie zwei Frauen nur sein konnten.

Elizabeth wirkte ruhig und hatte ein eher zurückhaltendes Wesen.

Frech, grell, auffallend, unberechenbar – das waren dagegen nur einige der Worte, mit denen man Mimi beschreiben konnte. Sie selbst gab bereitwillig zu, dass all dies und noch mehr auf sie zutraf. Die ungewöhnliche Frau besaß ein Herz aus Gold und einen etwas derben Sinn für Humor – außerdem die finanziellen Mittel, das zu tun, was ihr gefiel. Sie scherte sich nicht um Konventionen, und wem das nicht passte, der hatte Pech gehabt.

Als Horace sie kennengelernt hatte, war sie bei Tanzturnieren aufgetreten und hatte hin und wieder als Showgirl in Las Vegas gearbeitet.

„Mein einziges Kapital waren ein hübsches Gesicht und ein großartiger Körper“, hatte sie ihrer Freundin gegenüber rundheraus zugegeben, ohne sich dafür zu schämen. „Also habe ich beides dort eingesetzt, wo ich gutes Geld verdienen konnte, ohne mir untreu zu werden oder meiner lieben verstorbenen Mama Schande zu bereiten. Tanzwettbewerbe und eine Bühne in Las Vegas waren allemal besser, als in einem heruntergekommenen Striplokal zu tanzen oder Hamburger zu braten.“

Als der52-jährige Horace Whittingtondie neunzehn Jahre alte Mimi heiratete, tuschelte man in der Houstoner Gesellschaft, sie wäre nur hinter seinem Geld her. Das überraschte niemanden.

Kaum jemand hatte damals bemerkt, dass Mimi ihren Horace – den sie zärtlich „Big Daddy“ nannte – von ganzem Herzen liebte. Warum auch nicht? Horace Whittington war ein durch und durch netter Mann gewesen: freundlich, ehrlich, loyal und großzügig den Menschen gegenüber, die er liebte.

In der Houstoner Gesellschaft gab es viele Leute, die Mimi gern die kalte Schulter gezeigt hätten, aber niemand wagte es. Die Familie der Whittingtons war zu einflussreich.

Nachdem Horace vor weniger als einem Jahr plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben war, war Mimi monatelang in tiefer Trauer versunken. Aber nach einer Weile hatte Mimi sich aufgerappelt. Sie hatte sich wieder ins Leben gestürzt – mit dem Elan, der für sie so typisch war.

„Big Daddy hätte nicht gewollt, dass ich bis in alle Ewigkeit um ihn trauere“, hatte sie in ihrem gedehnten Dialekt erklärt. „Weißt du, wenn mein Mann vom Himmel zu mir runterschauen würde und er würde sehen, wie ich da weine und wehklage – ich glaub, er würde sich vom heiligen Petrus selbst einen Passierschein ausstellen lassen. Und dann würde er auf die Erde zurückkommen und mir höchstpersönlich einen kräftigen Tritt in meinen süßen Hintern verpassen.“

Und das hätte er wohl wirklich getan, überlegte Elizabeth. Wenn es etwas gab, das Horace sich mehr gewünscht hatte als alles andere auf der Welt, dann das: seine Mimi glücklich zu sehen. Über Elizabeths Ehe konnte man nichts dergleichen sagen.

Abgesehen von Elizabeths Anwalt John Fossbinder und ihrem Bankier Walter Monroe, der ihr während des letzten Jahres auch als Finanzberater zur Seite gestanden hatte, kannte nur Mimi die ganze Wahrheit über die Untreue von Elizabeths Exmann. Die meisten Leute in ihrem...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.