Greene | Verliebt, verführt, verheiratet | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 120 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

Greene Verliebt, verführt, verheiratet

Wenn der Morgen anbricht
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95576-293-3
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wenn der Morgen anbricht

E-Book, Deutsch, 120 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

ISBN: 978-3-95576-293-3
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Abby ist die perfekte Hausfrau: Sie kocht und backt mit Leidenschaft - alles nur gespielt! So will die toughe Karrierefrau auf den attraktiven Garson weiblicher wirken. Doch was passiert, wenn er sie durchschaut?



Seit 1980 hat die US-amerikanische Schriftstellerin Jennifer Greene über 85 Liebesromane veröffentlicht, die in über 20 Sprachen übersetzt wurden. Unter dem Pseudonym Jennifer Greene schreibt die Autorin Jill Alison Hart seit 1986 ihre Romane. Ihre ersten Romane wurden 1980 unter dem Namen Jessica Massey herausgegeben, das Pseudonym Jeanne Grant benutzte sie zwischen 1983 bis 1987. Ebenfalls veröffentlicht sie Bücher unter ihrem richtigen Namen Alison Hart. Ausgezeichnet wurde die Autorin mit zahlreichen Preisen, bereits 1984 erhielt sie von der RWA das 'Silver Medaillon'. Im Jahr 1998 wurde sie in der 'Romance Writers of America's Hall of Fame' aufgenommen, außerdem erhielt sie im Jahr 2009 den 'Nora Roberts Lifetime Achievement Award'. Jennifer Greene absolvierte an der Michigan State University ein Studium in Englisch und Psychologie. Dort wurde sie mit dem 'Lantern Night Award' ausgezeichnet, der traditionell von der MSU an die 50 besten Frauen des Abschlussjahrgangs übergeben wird. Gearbeitet hat sie als Lehrerin, Managerin und Beraterin, bevor sie mit dem Schreiben begann. Bereits in der siebten Klasse entdeckte sie ihre Liebe zum Schreiben und 1980 machte sie ihr Hobby zum Beruf. Für die Autorin ist das Lesen allerdings kein Hobby, sondern es ist eine Frage des Lebensstils.

Greene Verliebt, verführt, verheiratet jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL


Abby Stanford hörte einen gedämpften Knall, konnte das Geräusch jedoch nicht einordnen.

Sie fuhr schnell, ganz wie es ihre Art war – selbst auf einer unbekannten, verschneiten, kurvenreichen Bergstraße mitten in der Nacht. Schließlich hatte ihr schwarzer Lexus eine gute Straßenlage, und Abby tat nun einmal fast alles in rasantem Tempo. Doch das sollte sich ändern. Ab morgen würde sie ihre gesamte Persönlichkeit umkrempeln und ein beschauliches Leben voller Muße beginnen. Zunächst jedoch musste sie Tahoe erreichen. Normalerweise brauchte man für die Fahrt von Los Angeles nach South Lake Tahoe acht Stunden, aber sie wollte es in weniger als sieben schaffen.

Es waren noch etwa zwanzig Minuten bis zu ihrem Ziel. Weder ihre Kopfschmerzen noch ein kleiner Schneesturm hatten sie bisher aufgehalten. Verglichen damit erschien ihr ein komischer leiser Knall völlig belanglos.

Dann vernahm sie ein anderes Geräusch, eine Art Holpern. Der Wagen ließ sich plötzlich nicht mehr geradeaus lenken und schien hinten rechts wegzusacken.

Sie hatte noch nie eine Reifenpanne gehabt, doch alle Anzeichen deuteten leider genau darauf hin.

Schnell stellte Abby fest, dass weit und breit kein anderer Wagen in Sicht war. Sie fuhr an den Straßenrand, schaltete die Warnblinkanlage ein und stieg aus.

Sofort wehte ihr Schnee ins Gesicht und ließ ihre Wangen brennen. Mit ihren Pumps sank sie augenblicklich mehrere Zentimeter tief in die Schneedecke ein. In Los Angeles hatte ihr ein Trenchcoat über dem Kostüm als Wetterschutz gereicht. Natürlich hatte sie in Tahoe kältere Temperaturen erwartet. Allerdings nicht, dass sie ihr warmes Auto würde verlassen müssen, außer, um in die Wohnung zu gehen, die sie gemietet hatte.

Wegen des leuchtend weißen Schnees ringsum war es kein Problem, etwas zu sehen. Die Arme fröstelnd um sich geschlungen, ging Abby zum Heck des Wagens und besah sich den platten Reifen von allen Seiten.

Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und schluckte hart. Nein, sie würde nicht in Panik geraten. Das tat sie nie, und in Tränen ausbrechen konnte sie später immer noch. Hilfe herbeizutelefonieren war nicht möglich. In den letzten sieben Jahren hatte Abby ständig ihr Handy bei sich getragen. Doch weil ein solches Telefon zu den Symbolen des stressigen Lebensstils gehörte, den sie ablegen wollte, hatte sie das verflixte Ding abgeschafft – wohl etwas voreilig. Und weit und breit war kein Haus oder ein anderes Fahrzeug in Sicht.

Also würde sie die Situation allein meistern müssen.

Sie öffnete den Kofferraum. Da sie zwei Monate in Tahoe bleiben wollte, war er natürlich bis oben hin vollgepackt. Kurzerhand warf sie ihre drei Designerkoffer in den Schnee. Irgendwo musste im Kofferraum eine Taschenlampe sein. Ein Ersatzreifen. Und ein Wagenheber.

Mehr brauchte sie nicht, um einen Reifen zu wechseln.

Vorausgesetzt, man wusste, wie.

Abby schluckte erneut. Ihr Herz klopfte heftig, und ihre Kopfschmerzen waren noch schlimmer geworden. Das Problem, sagte sie sich, ist nicht, das du eine Heidenangst hast. Das Problem ist deine seelische Verfassung.

Es war der erste Januar – ihr vierunddreißigster Geburtstag –, und vor einer Woche war ihre ganze Welt eingestürzt. Diese Reise hatte sie als “Versagerin”, angetreten, und dieses hässliche Wort peinigte sie unablässig. Wenn eine Frau alles, was ihr etwas bedeutete, verlor, dann war es ihr gutes Recht, ein wenig gereizt zu sein. Oder sogar wütend.

Doch schlechte Laune half ihr nicht weiter. Abby hatte Herausforderungen immer geliebt, war bei Stress richtig aufgeblüht, erwartete Kompetenz von sich selbst. Sie nahm sich zusammen. Es ging doch nur um einen platten Reifen, zum Kuckuck.

Nach kurzer Suche fand sie die Taschenlampe und knipste sie an. Keine Spur von einem Ersatzreifen, doch sie entdeckte eine Art Bodenplatte im Kofferraum. Es kostete sie einige Mühe, das Ding anzuheben, und siehe da, der Ersatzreifen lag genau darunter.

Zierlich, wie Abby mit ihren einsfünfundsechzig war, und ohne rechten Halt in ihren Pumps, war es der reinste Kraftakt, den Reifen aus dem Kofferraum zu wuchten.

Außer Atem begann sie, nach dem Wagenheber zu suchen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie den einsetzen sollte, aber sie dachte, immer ein Problem nach dem anderen. Ihre Hände und Füße waren inzwischen eiskalt. Weil sie jedoch so kurz vor dem Ziel kaum noch Benzin hatte, konnte sie sich nicht einmal im Wagen aufwärmen. Entweder schaffte sie diesen Reifenwechsel, und zwar schnell, oder sie geriet womöglich in echte Schwierigkeiten.

Ihre beiden Schwestern wären außer sich, wenn sie erfrieren würde. Paige war gerade Mutter geworden, Gwen hatte vor Kurzem wieder geheiratet. Ein ausgesprochen schlechter Zeitpunkt, um den beiden Kummer zu machen. Nach endlosen fünf Minuten fand Abby endlich den Wagenheber. Nur, er ließ sich nicht hochnehmen. Er schien irgendwie befestigt zu sein. Daran zu ziehen und zu zerren nützte überhaupt nichts.

Wieder schluckte sie hart.

Leise schimpfend raffte sie ihren Rock und kletterte in den Kofferraum, um den Wagenheber loszubekommen. Sie zog mit aller Kraft. Sie fluchte. Sie keuchte vor Anstrengung. Vergeblich. Das Ding saß bombenfest und bewegte sich keinen Millimeter.

Plötzlich fand sie diese Situation geradezu grotesk. Ihre Schwestern behaupteten, sie habe schon als Baby alles fertiggebracht. Ja, sie war von jeher sehr ehrgeizig gewesen. Sie konnte eine Bilanz auseinandernehmen. Sie konnte über Nacht eine Werbekampagne für zehn Millionen Dollar auf die Beine stellen. Auf dem Weg die Karriereleiter hinauf hatte sie sich mit den besten Männern der Branche gemessen und war immer wieder erfolgreich gewesen. Ganz zu schweigen von ihrem glänzenden Abschluss an der Fachhochschule. Und bis vor Kurzem – bis vor einer Woche, um genau zu sein –, hatte sie ein Gehalt bezogen, das jeden Mann vor Neid hätte erblassen lassen.

Aber irgendwie war sie nie dazu gekommen, etwas so Stinknormales zu lernen, wie einen Reifen zu wechseln. Ihr an einer renommierten Hochschule für Management erworbenes Diplom und ihr Ehrgeiz jedenfalls nützten ihr im Moment rein gar nichts. Welche Ironie! Sie lachte auf. Und verfiel schnell in heiseres Gelächter, während sie aus dem Kofferraum kletterte und sich auf einen ihrer Koffer fallen ließ. Sie musste sich einen Moment von ihrem Lachanfall erholen.

Sie bekam Schnee in die Augen, und er fühlte sich seltsam beißend und salzig an. Tränen konnten das nicht sein.

Abby Stanford weinte nie.

Das war so sicher wie das Amen in der Kirche.

Garson Cameron sah den schwarzen Lexus auf der anderen Straßenseite stehen, beachtete ihn jedoch nicht weiter. Da die Warnblinkanlage blinkte, aber niemand zu sehen war, nahm er an, dass der Wagen auf der verschneiten Straße liegen geblieben war. Das war nichts Besonderes. Er war todmüde, schlecht gelaunt und unzufrieden, und daran war zweifellos Narda schuld, von der er gerade kam. Narda war klug, attraktiv, amüsant, und der einzige Grund, warum er nach Hause fuhr, statt jetzt mit ihr im Bett zu liegen, war schlicht und einfach, dass er ein Idiot war.

Ehrlichkeit hatte für Gar schon immer an oberster Stelle gestanden. Narda und er waren sich einig darüber, dass ihre Beziehung nicht über eine Freundschaft hinausgehen würde. Doch Narda hätte nichts gegen ein kleines sexuelles Abenteuer gehabt. Sie war eine verdammt hübsche Frau, und er war regelrecht ausgehungert nach Sex. Wusste der Himmel, warum er sie abgewiesen hatte.

Mit sechsunddreißig schien er langsam ein wunderlicher Kauz zu werden. Vielleicht liebte er sie nicht. Vielleicht hatte er kein Interesse mehr daran, mit einer Frau zu schlafen, wenn es dabei nicht um eine ernsthafte Bindung ging.

Prinzipien hin, Prinzipien her, dachte Gar finster, du bist bescheuert. Wenn er geblieben wäre, hätten er und Narda inzwischen …

Als er mit seinem Cherokee an dem schwarzen Lexus vorbeifuhr, sah er plötzlich etwas Farbiges und eine Bewegung. Zum Henker, wenn da nicht eine Frau hinter dem Wagen war. Eine Blondine. Die mitten im Schnee auf einem Stapel Koffer saß und sich anscheinend die Augen aus dem Kopf weinte.

Seine erotischen Fantasien mit Narda verflogen augenblicklich. Er fuhr langsamer und spähte angestrengt in den Rückspiegel. Zu so später Stunde würde es die Fremde wahrscheinlich mehr erschrecken als freuen, wenn ein Unbekannter seine Hilfe anbot. In zehn Minuten konnte er von zu Hause aus die Polizei verständigen. Er brauchte also nicht den edlen Ritter zu spielen.

Aber verdammt, sie schien wirklich zu weinen.

Vielleicht, weil er in dieser Nacht ohnehin Anwärter auf einen Doktortitel in Idiotie war, trat Gar auf die Bremse. Fluchend wendete er und hielt gleich darauf hinter ihrem Wagen. Er ließ sein Fenster herunter.

In der Tat, sie weinte. Herzzerreißend schluchzte sie vor sich hin. Kein guter Befund, aber wenigstens musste er nicht befürchten, dass sie körperlich verletzt war. Um derart laut zu weinen, benötigte man viel Energie.

“Miss? Brauchen Sie Hilfe?”

Sie fuhr herum. Trotz der Schneewolken am Nachthimmel war es hell genug, um einen ersten Eindruck von der Fremden zu bekommen. Sie war jung. Ende zwanzig? Ihr vom Schnee feuchtes, schulterlanges Haar schimmerte wie Gold. Er konnte nicht erkennen, ob sie hübsch war, aber zweifellos war sie nicht ganz bei Trost.

Sie trug einen schicken Trenchcoat, aber weder Hut noch Mütze und hochhackige Pumps statt Stiefel. Bei einer Temperatur um den Gefrierpunkt und Schneewehen von über einem Meter am...


Greene, Jennifer
Jennifer Greenes erstes Manuskript wurde 1980 gekauft und veröffentlicht. Seitdem sind von ihr 58 weitere Romances erschienen.
1984 erhielt sie ihre erste Auszeichnung, die RWA Silver Medallion, der noch zahlreiche weitere Preise folgten.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.