E-Book, Deutsch, 800 Seiten
Groeper Der scharlachrote Pfad
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-948878-18-4
Verlag: TraumFänger Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Eine Sioux-Saga
E-Book, Deutsch, 800 Seiten
ISBN: 978-3-948878-18-4
Verlag: TraumFänger Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Kerstin Groeper, Jahrgang 1961 in Berlin geboren, lebte einige Zeit in Kanada. In Kontakt mit nordamerikanischen Indianern entdeckte sie ihre Liebe zur indianischen Kultur. Kerstin Groeper spricht Lakota, die Sprache der Teton-Sioux und führt regelmäßig Vorträge und Seminare über Sprache, Kultur und Spiritualität der Lakota-Indianer durch. 2011 war sie Beraterin der Ausstellung 'Indianer' im Lokschuppen Rosenheim. Kerstin Groeper studierte Sozialpädagogik, arbeitete als Journalistin für verschiedene Zeitschriften und schreibt heute Artikel zum Thema Indianer, u.a. für das renommierte Magazin für Amerikanistik. Seit 2009 ist sie Moderatorin der Karl May Festtage in Radebeul. Sie schreibt historische Romane und Kinderbücher zum Thema 'Indianer'. Ansonsten lebt mit ihrem Mann und einem Sohn in der Nähe von München. Zwei erwachsene Kinder sind bereits ausgezogen. Und Oma ist sie inzwischen auch.
Zielgruppe
Alle Leser, die gern spannende, historische Romane lesen
Weitere Infos & Material
Wah-bo-sehns horchte auf die Kriegsschreie und ihr Herz raste. In Windeseile schlüpfte sie in ein Kleid, griff nach der schlafenden Tochter und stürmte aus dem Zelt. Zwei wild brüllende Krieger sahen in ihre Richtung und einer warf in einer drehenden Bewegung seinen Speer auf sie. Instinktiv duckte sie sich, der Speer verfehlte sie knapp und ohne weiter auf die Feinde zu achten, rannte sie so schnell sie konnte auf den Wald zu. Sie hörte, dass sie verfolgt wurde und die Angst verlieh ihr Flügel. Mit pochendem Herzen erreichte sie den Waldrand und blindlings flüchtete sie ins Unterholz, bemerkte nicht, wie ihr die Zweige ins Gesicht und gegen Arme und Beine schlugen. Sie blieb mit ihrem wehenden Haar an den Zweigen hängen und riss sich mit einem Ruck los. Ihr Atem kam stoßweise, wie von fern hörte sie das Keuchen des feindlichen Kriegers hinter sich, der stetig näher kam. Sie presste das wimmernde Kind an sich und hastete immer weiter in den Wald. Das Baby behinderte sie, weil sie die Hände nicht frei hatte, um Zweige und Äste zur Seite zu schieben. Ihre Lungen schienen zu bersten, als sie eine Ewigkeit durch das Unterholz hetzte, doch der Feind ließ nicht von ihr ab. Sie stolperte über verschneite Wurzeln und ihre Füße verhedderten sich in verdorrten Ranken, dann hatte der Mann sie erreicht. Ihr Schrei verhallte unbeachtet in der endlosen Wildnis, ebenso sinnlos wie das Quieken einer Maus, wenn der Bussard zuschlägt …




