Buch, Deutsch, Band 20, 464 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 220 mm
Reihe: Sport als Kultur
Zur Selbstbehauptung gegen Gefährdungen seiner Idee von innen und außen
Buch, Deutsch, Band 20, 464 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 220 mm
Reihe: Sport als Kultur
ISBN: 978-3-96423-106-2
Verlag: Arete Verlag
Die Verteidigung in Strafprozessen muss nicht überzeugt sein von der Unschuld ihrer Mandanten und trotzdem ihren Job machen: Verteidigung von deren legitimen Rechten. In ähnlicher Lage befindet sich, wer überzeugt ist, für der menschlichen Welt unverzichtbare Güter eintreten zu sollen, obwohl deren helle Seite unverkennbar auch dunkle Rückseiten aufweist. Der Sport ist ein solches Gut. Ein Kulturgut, das zwar von Millionen hoch engagierter Akteure immer aufs Neue geschaffen wird, aber unter dem kritischen Blick der Öffentlichkeit oft als eine Ruine seiner einst hehren Verheißungen dazustehen scheint.
Kritische Wachsamkeit und Entschlossenheit, kritikwürdige Umstände nicht auf sich beruhen zu lassen, sondern zu benennen und zu ändern, sind Errungenschaften zivilisierter Gesellschaften. Die Legitimität ihres Einsatzes aber ist geknüpft an Bedingungen wie Aufrichtigkeit und Verhältnismäßigkeit. Kritisieren steht in einem Bedingungsgefüge mit den vorangehenden Schritten Begründen und Rühmen sowie mit dem folgenden pragmatischen Schritt namens Verantworten.
Um dieses Bedingungsgefüge geht es in den Studien dieses Bandes. Sie untersuchen den Zusammenhang zwischen dem grundlegenden kulturellen Eigensinn der Sportidee und situativen politischen Interventionen in deren konkrete Ereignisse anhand der Beispiele Ukraine-Krieg, Fußball-WM in Qatar, sportpolitische „Institutionen“ wie Walther Tröger und LandesSportBund Niedersachsen, Arbeitersport, Lauf-, Rad- und Wasserballsport. Den Abschluss bildet eine Gesamtbilanz von 20 Bänden der Reihe "Sport als Kultur. Studien zum Sinn des Sports", mit denen eine eigene Stimme im vielstimmigen und oft kakophonen Chor der Sportwissenschaft und Sportpolitik hörbar gemacht wurde.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Vorwort 7
1. Multidisziplinarität oder: Der lange Weg zum Gegenstand der Sportwissenschaft. Und das Desiderat ihrer politikwissenschaftlichen Teildisziplin 9
2. Sportpolitik: Abschied vom Irgendwie 27
3. Sport in Zeiten des Krieges. Ein sportpolitisches Credo 73
4. Qatar 2022. Ein Lehrstück über Sport und Kultur in einer Welt der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen 113
5. The Games must go on! Walther Tröger – ein Fels in der olympischen Brandung 163
6. Verteidigung der Systemrelevanz von Sport als Kultur- und Sozialgut 195
7. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Arbeitersports. Vermächtnis und Teilhaber an der Zukunft des Sports 209
8. Langlauf als Sport. Mittelweg zwischen Über- und Unterforderung 237
9. Abele Bikila und der Beginn der Gegenwart. Seine kleine Welt, die große Welt und die Welt des Sports 253
10. Velosophen. Ein Lob des Fahrrads, angestimmt von Guillaume Martin und vielen anderen literarischen Rad-Gebern 267
11. Das Fahrrad als Kunstwerk 291
12. Alle Sportarten sind gleichrangig, aber manche sind gleichrangiger. Mutmaßungen über Wasserball 295
13. Helden im Sport? Nein, aber gute Geschichten 319
14. Summa scientia sportiva. Ein Rechenschaftsbericht 323
Literatur 459