Guth | PERRY RHODAN NEO 325: Die Dimensionsfalle | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 325, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

Guth PERRY RHODAN NEO 325: Die Dimensionsfalle

Staffel: Catron
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-8453-5525-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Staffel: Catron

E-Book, Deutsch, Band 325, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

ISBN: 978-3-8453-5525-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Im Jahr 2114: Auf der Erde und den Welten der Terranischen Union leben die Menschen in Frieden und Freiheit. Gemeinsam arbeitet man am Aufbau einer positiven Zukunft. Doch alle wissen: In der fernen Galaxis M 87 lauert eine feindliche Macht, die jederzeit angreifen kann. Ihr Name ist Catron. Mit dem riesigen Raumschiff BASIS brechen Perry Rhodan und eine wagemutige Besatzung dorthin auf. Nach ersten Abenteuern in der fremden Sterneninsel erleben sie eine große Überraschung: Sie stoßen auf eine Spur zur verschollenen SOL. Das Hantelraumschiff scheint sich in einer prekären Notlage zu befinden. Kann Rhodan seine alten Freunde wiederfinden? Oder sind alle an Bord schon seit einer Million Jahren tot? Der Rettungseinsatz führt in DIE DIMENSIONSFALLE ...

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1.

Warum sind wir kein Protoplasmaschleim?

Sekunden nach der Kollision. Chaos, Schreie, flackernde Lichter.

Donna Stetson lag auf dem Rücken, blinzelte und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Tatsache war: Die SOL war soeben an einem unbekannten Ort gegen ein unbekanntes Objekt geprallt. Oder nicht?

Warum bei Tesla sind wir nicht tot? Bei einer frontalen Kollision hätte von ihnen allen nur Protoplasmaschleim an den Raumschiffswänden übrig bleiben dürfen. Und die SOL hätte wie eine Getränkedose zusammengequetscht sein müssen.

Nicht, dass die aktuelle Lage in irgendeiner Weise als gut zu bezeichnen wäre. Aber immerhin lebten sie. Noch.

Stetson rappelte sich auf und erfasste, dass ihr letzter Gedanke nicht auf alle Besatzungsmitglieder zutraf. Unweit von ihr lag der Funker Stanislaw Dupree auf der Seite, die Augen weit aufgerissen, sein Oberkörper schwarz verkohlt. Er war definitiv tot. Aber kein Protoplasmaschleim.

»SENECA!«, krächzte sie. Ihr Kopf dröhnte, und ihr Hals fühlte sich an, als habe sie mit Glassplittern gegurgelt hätte.

Die Schiffsintelligenz der SOL reagierte nicht. Und das machte Stetson mehr Angst als das Chaos und der Tod ringsum.

Mühsam orientierte und erinnerte sie sich. Sie befand sich einige Schritte außerhalb ihrer Positronikklause, auf dem Gang, der zur Hauptzentrale führte. Kurz zuvor war sie in ihrem Arbeitsbereich gewesen, hatte mit SENECA kommuniziert. Dann hatte sie auf einem Außenbeobachtungshologramm das fremde Objekt – war es ein Asteroid? – immer näher kommen sehen, hatte mitbekommen, dass der Schiffsführung in der Zentrale fast kein Handlungsspielraum mehr geblieben war. War es dem Emotionauten Mentro Kosum trotzdem noch gelungen, die Geschwindigkeit der SOL zu reduzieren?

Der Gedanke an Kosum traf sie wie ein Hammer. Kosum ... war tot! Oder so etwas Ähnliches. Er hatte sich kurz zuvor von ihnen verabschiedet, über Funk. Sein Körper war noch an Bord, sein Gehirn war jedoch verschwunden, genau wie es einst bei Perry Rhodan geschehen war. Er hatte es der SOL dennoch irgendwie ermöglicht, eine Nottransition einzuleiten – was allerdings nach der Rematerialisierung zu der schicksalhaften Kollision geführt hatte.

Stetson taumelte auf die Positronikklause zu. Vielleicht gelang es ihr von dort aus, Kontakt zu SENECA herzustellen. Sie musste aus ihrem Arbeitsraum geschleudert worden sein.

Sie erinnerte sich: Es war Breckcrown Hayes gewesen, seit dem Tod von Chart Deccon der High Sideryt, der Kommandant der SOL, der die Steuerung des Hantelraumschiffs manuell übernommen hatte. Er hatte es nicht geschafft, die Kollision völlig zu vermeiden. Aber im letzten Moment war es SENECA gelungen, die Andruckneutralisatoren auf Maximalleistung hochzufahren und das Schiff in eine unvollständige Schutzblase zu hüllen.

Und das mit ohnehin beeinträchtigten Bordsystemen. Wegen dem, was der SOL zuvor bei Monol zugestoßen war, hatte die Maschinenzentrale bereits acht Energiemeiler wegen drohender Plasmaschmelze heruntergefahren und vom Netz genommen. Die Folgen waren zerstörerisch gewesen.

»SENECA«, wiederholte Stetson, als sie die Positronikklause erreicht hatte. Von ihrem persönlichen Arbeitsbereich aus, einem nicht allzu großen Raum, konnte sie sich wie ein Emotionaut mit SENECA vernetzen und unmittelbaren Zugriff auf die Schiffsintelligenz erhalten. Das machte es ihr als Positronikpsychologin einfacher, mit SENECA zu interagieren.

Die Wände der Klause waren transparent, sodass sie sowohl in die benachbarte Hauptzentrale der SOL auf dem Habitatdeck drei als auch in den angrenzenden Gang sehen konnte, der ins Freigelände hinausführte. In beiden herrschten wirre Zustände: Besatzungsmitglieder lagen reglos auf dem Boden, Rauch hing in der Luft, die Notbeleuchtung war angeschaltet.

»Donna, ich bin froh, dass es dir gut geht«, antwortete SENECA zu ihrer Erleichterung endlich.

»Was ist passiert?«

»Ich habe versucht, einen Aufprall zu verhindern. Leider ist mir das nicht komplett gelungen. Wir haben zwar nicht mehr viel Fahrt, doch die SOL schrammt immer noch an dem fremden Raumschiff entlang!«

Ein Raumschiff also – kein Asteroid!

»Wie ist die Lage an Bord?«

Wie um Stetsons Frage zu unterstreichen, zuckte ein Überschlagsblitz quer durch die Zentrale.

»Durch den Einsatz des sehr energiehungrigen Schutzfelds, das 99,99999 Prozent der externen mechanischen Kollisionskräfte in den Halbraum ableitet, kam es zu Problemen. Einige der Hyperenergie- und Normalenergiespeicher der SOL sind infolge von Überbeanspruchung explodiert.«

»Was ist mit den Notfallsicherungen?«

»Sie können nicht alles kompensieren.«

Stetson rief hektisch Holos von verschiedenen Bereichen des Hantelraumschiffs auf. Überall schien Chaos ausgebrochen zu sein. Der Überschlagsblitz in der Zentrale war nicht die einzige verheerende Energieentfaltung gewesen. Eine Krankenstation auf dem Habitatdeck zwei war in Brand gesetzt. Ein Magnetfeld – laut den Messungen 400 Tesla stark – brachte den Großsee auf Habitatdeck vier zum Kochen. Die Techniker in der Südkugel meldeten durchbrennende Hyperkristalle mit Mikroaufrissen, und das waren nur einige der Vorfälle.

Auch wenn SENECAS Eingreifen wohl das Schlimmste verhindert hat: Wir steuern noch immer auf eine Katastrophe zu, dachte sie mit wachsendem Schrecken, während die Bilder auf sie einstürzten.

Schon eine normale Raumschiffsbesatzung wäre mit einer solchen Entwicklung überfordert gewesen. Doch an Bord der SOL befanden sich derzeit rund fünfzehntausend Personen, die das Schiff zwar als ihre Heimat betrachteten, jedoch zumeist nicht zur Stammbesatzung gehörten. Wenig verwunderlich also, dass unter weiten Teilen dieser Solaner Panik ausbrach, wenn etwa in einem Schulklassenraum schlagartig die Bordschwerkraft ausfiel und zahlreiche Gerätschaften auch in weiteren, zum Teil lebenswichtigen Schiffsbereichen versagten.

»Was können wir tun?«, fragte Stetson.

»Ich gebe bereits mein Bestes, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen, doch die Systeme sind stark geschädigt.«

Unter Kontrolle ... Wann war die Situation zum letzten Mal unter Kontrolle gewesen? Vor ihrem Aufbruch nach Monol im Zentrum der für sie noch immer weitgehend unbekannten Galaxis, in die es die SOL verschlagen hatte?

Hayes hatte die Solaner vor ihrem Aufbruch dorthin nicht über das aufgeklärt, was sie am Zielort erwarten mochte. Immerhin wusste er das selbst nicht so genau. Er hatte lediglich über eine Durchsage mitgeteilt, dass das Schiff durch einen »besonders turbulenten Raumabschnitt« fliegen werde.

Direkt nach ihrer Ankunft in einer Art »Nichts« hatten sie es mit feindlichen Wesen zu tun bekommen, und der Erste Pilot hatte sein Gehirn eingebüßt. Das Hantelraumschiff war schwer beschädigt worden.

Selbst denjenigen, denen es vollkommen egal war, dass sie ihr Leben dauerhaft auf einem Raumschiff statt auf einem Planeten verbrachten, musste mittlerweile definitiv klar geworden sein, dass es um Leben und Tod ging.

Haben dieses Schiff und seine Besatzung nicht schon genug durchgemacht?

Donna Stetson pflegte ihre Gefühle nicht nach außen hin zu zeigen, doch nun ballten sich ihre Hände zu Fäusten. Sie war eine der wenigen Überlebenden jener Besatzung der SOL, die von der Erde zum Chronopuls-Wall aufgebrochen war. Und das nur, weil der Schiffsarzt Sam Breiskoll spezielle Kryoapparaturen entwickelt hatte, mit denen sie und ausgewählte andere Personen lange Phasen im Kälteschlaf hatten überdauern können. Das war nur möglich gewesen, weil er dafür Substanz des Kreellblocks verwendet hatte, in dem das Leyden-Team eingeschlossen war.

Auf der SOL waren rund hundertfünfzig Jahre vergangen, seit das Schiff hundert Millionen Jahre in die Vergangenheit katapultiert worden war. Stetson war in dieser Zeit nur um etwa mehr als vierzig Jahre gealtert.

Nur ist gut! Die Donna, die damals auf der SOL unterwegs war, würde mich als alte Frau bezeichnen.

Neben ihr war nur noch eine Handvoll der ursprünglichen Mannschaft am Leben, darunter Molia Danger, Geoffry Abel Waringer oder Bjo Breiskoll. Man nannte sie »Die Großen Alten«.

Ihr Herz wurde warm, als sie an Bjo dachte. Er war ihr in all den Jahren eine Stütze und ein Freund gewesen. Mehr als ein Freund. In einem anderen Leben hätten sie vielleicht zusammen eine Familie gegründet. Obwohl Stetson sich, wenn sie ehrlich war, nie als Mutter gesehen hatte.

Nachdem Breckcrown Hayes die Rolle des Schiffskommandanten übernommen hatte, war der Paddler Krak an die Stelle als Technokommandant nachgerückt.

Im Laufe der vielen Jahrzehnte hatten die SOL sowie Menschen und Außerirdischen, die auf ihr lebten, einige harte Zeiten durchlitten: eine Revolte von SENECA und den Posbis, eine schlimme Diktatur unter dem SOLAG genannten Regime, die Rekonstitution der alten Ordnung dank des in Kreell konservierten und deshalb nur als Hologramme agierenden Leyden-Teams ...

Und vor allem die Verwandlung in ein veritables Generationenschiff. Mit dem Nachteil, dass viele der Personen, die auf der SOL lebten, nicht mehr in der Lage oder willens waren, die für den Schiffsbetrieb unabdingbare Funktionsbesatzung zu stellen.

Und all das nur, um nach der Kollision mit einem unbekannten Raumschiff an einem namenlosen Ort fern der Heimat vernichtet zu werden? Das darf nicht sein!

In ihr erwachte der Kampfgeist. »Das können wir nicht zulassen, SENECA. Du musst einen Weg finden, alle noch verfügbaren Energien umzuleiten und die Speicher wieder...



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