Haase / Smerilli / Mägerle | "Ihr seid viel stärker, als ihr denkt!" | Buch | 978-3-921897-90-4 | www.sack.de

Buch, Deutsch, 141 Seiten, Format (B × H): 146 mm x 210 mm, Gewicht: 235 g

Haase / Smerilli / Mägerle

"Ihr seid viel stärker, als ihr denkt!"

Texte zu positiven Aspekten des Stotterns
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-921897-90-4
Verlag: Stottern & Selbsthilfe

Texte zu positiven Aspekten des Stotterns

Buch, Deutsch, 141 Seiten, Format (B × H): 146 mm x 210 mm, Gewicht: 235 g

ISBN: 978-3-921897-90-4
Verlag: Stottern & Selbsthilfe


Stottern ist nicht selbstverständlich. Das Wiederholen, Dehnen und Blockieren von Lauten, Silben oder Wörtern stört den reibungslosen Ablauf mündlicher Kommunikation und irritiert. Daraus resultieren bei stotternden Menschen in vielen Fällen negative Gefühle. Angst, Schuldempfinden, Wut und Scham begleiten das Stottern und beeinträchtigen das Leben vieler Betroffener stark. In dem Wissen, dass Stottern oftmals als Defizit erfahren wird, versuchen alle Beiträge dieses Buchs trotzdem einmal probeweise einen vollkommen anderen Blick darauf zu werfen. Sie zeigen: Wenn stotternde Menschen es schaffen, sich den ‚kleinen-großen‘ Herausforderungen des Alltags zu stellen; wenn sie es schaffen, die eigene Redeunflüssigkeit ohne fortdauernde Selbstanklagen und andauernde Frustration in das eigene Leben zu integrieren, dann kann sich die Perspektive auf das Stottern grundlegend verändern. Die Texte stammen mit einer Ausnahme ausschließlich von Betroffenen, also von ExpertInnen in eigener Sache. Manche von ihnen sind zudem Fachleute, die als SprechtherapeutInnen arbeiten. Mut in der Auseinandersetzung mit der Sprechbehinderung Stottern ist ihnen allen gemeinsam.

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Zielgruppe


JUgendliche und erwachsene Stotternde; Eltern stotternder Kinder; Therpeuten, Logopäden; Stottertherapeuten

Weitere Infos & Material


Inhaltsverzeichnis
Martin Sommer Vorwort .....................................................................................................................8

Filippo Smerilli Einleitung ............................................................................................................... 11

TEXTE ...................................................................................................................... 17
Nina Mägerle Stottern und schöne Momente – (un)vereinbar? ................................................... 18

Susanne Grebe-Deppe „Mit mir macht das Leben einen Unterschied. Und das ist gut so.“ – Systemische Fragen an das Stottern von S. ...................................................... 23

Dorothea Beckmann Mein Stottern – Gegner oder Verbündeter? .......................................................... 31

Steffen Paschke Mein Stottern und das Lob der Toleranz ............................................................... 37

Ulrike Felsing Perspektivwechsel Stottern ................................................................................... 44

Theresa Niedermeier Warum mein Stottern keine (Erfolgs-)Geschichtegewesen sein wird .................... 52

Marion Stelter Vom Sprung in der Schüssel zur Frucht am Baum ............................................... 60

Simon Dworaczek Genau wie alle anderen auch ................................................................................ 63

Ina Schröder Die einen so, die anderen anders .......................................................................... 67

Petra Sasmaz Die Semantik des Stotterns ................................................................................... 74

Wolfgang Kölle Ich bin, wie ich bin, auch durch mein Stottern, und das ist gut so!......................... 81

Filippo Smerilli Laute....................................................................................................................... 86

Jochen Praefcke Der Gedanke.......................................................................................................... 91

Wolfgang Wendlandt, Yi-Ji Lu, Friedemann Ohm,
Nikolas Scheuer, Agatha Schütz Schatten oder Licht? Das ist hier die Frage ... – Sichtweisen auf das Stottern ....................................... 97

INTERVIEWS.......................................................................................................... 111
Filippo Smerilli „Wenn man an sich als Stotterer arbeitet, dann arbeitet man auch an sich selbst als Mensch.“ Interview mit Frederick Kukla................................... 112

Filippo Smerilli „Ihr seid viel stärker, als ihr denkt!“ Interview mit Thilo Müller ............................. 119

Tobias Haase „Mit zwölf Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich diese Person werden könnte, die ich heute bin.“ Interview mit Martin Seefeld ......................... 127

Tobias Haase „Es lohnt sich immer, für seine Ziele zu kämpfen.“ Interview mit Josephine Wolters .......................................................................... 132

DIE MITWIRKENDEN ............................................................................................ 136
Illustratorin .............................................................................................................. 136
Autor_innen und Interviewpartner_innen................................................................. 136


Vorwort

Was soll denn am Stottern positiv sein?
Positives möchte man gerne behalten. Unser Stottern aber wollten wir doch immer los werden, sei es durch Therapie, Selbsthilfe oder sonst wie.
Am Anfang steht häufig der Leidensdruck, man will Veränderung und sucht nach Möglichkeiten, den Leidensdruck zu vermindern.

Wer dann zur Stotterer-Selbsthilfe kommt oder eine Stottertherapie beginnt, stellt bei sich möglicherweise einen Wandel fest. Denn es geht gar nicht so sehr darum das Stottern los zu werden, sondern darum, Wege zu finden mit dem Stottern zu leben. In der Therapie lernt man sein Stottern genauer kennen und durch Techniken den Kontrollverlust zu lindern. In der Stotterer-Selbsthilfe erfährt man wie andere Stotternde mit ihrem Stottern umgehen und das Stottern kein Hinderungsgrund sein muss etwas zu tun.

Die Akzeptanz des Stotterns wird immer selbstverständlicher, aber kann sie auch soweit gehen, daraus positive Aspekte zu gewinnen? Der Schriftsteller David Mitchell schlägt in seiner Rede auf dem 10. Weltkongress der Stotterer-Selbsthilfe 2013 in den Niederlanden einen Bogen von negativen hin zu positiven Sichtweisen des Stotterns, wenn er sagt: Stottern ist eine Herausforderung, eine Brücke, ein Geschenk.
Auch der verstorbene Theater-Regisseur, Schauspieler und Schriftsteller Einar Schleef spricht in dem Buch Wenn ich fließend sprechen könnte aus dem Jahr 1999 vom „Geschenk des Stotterns“ und führt weiter aus: „Jedes Minus ist ein Plus, man muss es nur verwandeln können, in sich die Antwort suchen […]. Ich bin bevorzugt.“

Wir, die Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe, wollten wissen wie Betroffene ihr eigenes Stottern bewerten, ob auch sie positive Aspekte benennen können. Ja, sie können.
Mit diesem Buch ist erstmalig eine Sammlung ganz persönlicher positiver Sichtwei-sen auf das Stottern entstanden, die Stotternden Mut macht und negative Bewertungen des eigenen Stotterns verändern kann.
„So habe ich das noch gar nicht gesehen“, kann ein typischer Aha-Effekt beim Lesen einzelner Textbeiträge sein.

Manchmal steckt der Knoten im Kopf und nicht im Sprechen.

Ich bedanke mich bei allen, die mitgemacht haben und freue mich, wenn dieses Buch neue Sichtweisen eröffnet. In diesem Sinne wünsche ich den Lesern und Leserinnen eine inspirierende Lektüre.

Prof. Dr. Martin Sommer
Vorsitzender der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. (BVSS)


Beckmann, Dorothea
Dorothea Beckmann (51): Logopädin, Dozentin und Chorleiterin in Münster;
hat erst spät zu stottern begonnen und mittlerweile fast schon wieder damit
aufgehört; im Alter von 10 bis 35 hat das Stottern ihr Leben jedoch stark beeinflusst;
sie ist seit 1990 in der Stotterer-Selbsthilfe aktiv, hat zehn Jahre lang
Seminare für stotternde Jugendliche geleitet und an mehreren Publikationen
des Demosthenes-Verlags mitgewirkt; als Logopädin ist sie auf die Bereiche
Stimme und Stottern spezialisiert und ist froh, immer noch zu wissen, was es
bedeutet zu stottern.

Wolters, Josephine
Josephine Wolters (30): Förderschullehrerin an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung; stottert ungefähr seit dem dritten Lebensjahr;
seit 2004 Mitglied der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V.,
viele Jahre davon sehr aktiv.

Praefcke, Jochen
Jochen Praefcke (42): stottert, seit er denken kann – Ursache unbekannt; er ist
Autor des Buchs Ich stottere – Aus dem Gefühlsleben eines Stotterers (BoD-Verlag
2016) und hält regelmäßig Vorträge, in denen er potentielle Strategien und Denkansätze aufzeigt, die bei der Bewältigung des Stotterns oder auch anderer
Handicaps helfen können.

Mägerle, Nina
Nina Mägerle (19): absolviert aktuell ein Freiwilliges soziales Jahr in der Behindertenhilfe; stottert seit ihrem vierten Lebensjahr; schreibt Gedichte und
verschiedene kleine Texte.

Stelter, Marion
Marion Stelter (59): Dipl.-Kommunikationsdesignerin; stottert seit dem siebten
Lebensjahr; seit 1988 in der Selbsthilfe Stottern aktiv, Vorstandstätigkeit im
Landesverband Stottern & Selbsthilfe Nord e.V. und im Bundesvorstand; seit
2006 Schriftleitung und Gestaltung der Mitgliederzeitschrift der Bundesvereinigung
Stottern & Selbsthilfe e.V. Der Kieselstein; schreibt journalistisch für den
Demosthenes-Verlag.

Sasmaz, Petra
Petra Sasmaz (55): Magister Artium der Turkologie und Iranistik, Dolmetscherin
und Übersetzerin der kurdischen und türkischen Sprache; stottert seit
dem dritten Lebensjahr; seit 2013 im Forum der Bundesvereinigung Stottern &
Selbsthilfe e.V. und seit 2015 in der Kölner Selbsthilfegruppe aktiv, maßgeblich
beteiligt am Aufbau der Selbsthilfe in der Türkei; Autorin des Buches Rojbas.
Einführung in die kurdische Sprache (Wiesbaden 1997) und des Jugendromans
Rike oder ein nicht ganz gewöhnlicher Sommer (Köln 2018).

Wendlandt, Wolfgang
Wolfgang Wendlandt (73): Prof. Dr., Psychologischer Psychotherapeut in eigener
Berliner Praxis; schreibt, forscht und unterrichtet seit über 40 Jahren rund
ums Thema Stottern; berücksichtigt, dass Stottern mehr ist als eine Redefluss-
Störung, verwendet mit Erfolg und Herzblut ganzheitliche Selbsthilfe- und
Therapieansätze; stottert nur noch absichtsvoll; spielt Saxophon und macht
Impro-Theater.

Schröder, Ina
Ina Schröder (55): selbstständige Fotografin und Fotolaborantin; stottert, so
lange sie denken kann; seit 1990 mehr oder auch mal weniger in der Selbsthilfe
aktiv und Mitglied in der Bundesvereinigung.

Haase, Tobias
Tobias Haase (39): Dipl.-Biochemiker; stottert seit früher Kindheit; seit 2010 in der Stotterer-Selbsthilfe aktiv, Gründung der SHG Magdeburg 2011, Vorstandsmitglied Stottern & Selbsthilfe Landesverband Ost e.V. 2012 – 2018, zwischenzeitlich für 15 Monate in der Geschäftsstelle der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe in Köln tätig; seit 2018 Mitarbeiter in der Berliner Beratungsstelle „SPRECHRAUM. Beratung bei Stottern und anderen Kommunikationsbeeinträchtigungen – von und für
Betroffene“.

Ohm, Friedemann
Friedemann Ohm (33): Arzt in Weiterbildung (Innere Medizin); wohnhaft in
Berlin; stottert seit seiner Kindheit; seit dem 19. Lebensjahr wiederholte Mitarbeit
in der Stotterer-Selbsthilfe (u.a. Öffentlichkeitsarbeit „Stottern und
Schule“); klettert gerne in seiner Freizeit.

Seefeld, Martin
Martin Seefeld (32): Dipl.-Ing. Biotechnologie, seit 2012 Promotion an der
Universität Heidelberg zum Thema Funktionsweise der Synapse; stottert, seit er
denken kann; 2006 erster Kontakt zur Selbsthilfe in Lörrach, dann aktiv in der
Mannheimer Selbsthilfe; Flow-Heidelberg und das AnUndFürSich-Theater
2012 ins Leben gerufen; Vorstandsmitglied Stottern & Selbsthilfe Baden-
Württemberg, seit 2017 als Vorsitzender.

Scheuer, Nikolas
Nikolas Scheuer (33): Konferenzdolmetscher und Übersetzer für Japanisch;
Stotterer in mindestens zweiter Generation; hat Einzel- und Gruppentherapien
sowie Selbsthilfegruppen in Deutschland, Japan und Frankreich besucht.

Paschke, Steffen
Steffen Paschke (40): Lehrer für Sonderpädagogik an einer Förderschule mit
dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung; stottert seit seiner Kindheit;
seit 2008 Mitarbeit bei der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. in
den Bereichen Schule und Öffentlichkeitsarbeit; Veröffentlichungen essayistischer
und journalistischer Texte sowie Verfasser der „Unterbrechungen“, einer
Kolumne zum Stottern in der Zeitschrift Der Kieselstein.

Dworaczek, Simon
Simon Dworaczek (25): Autor, Regisseur, Produzent; stottert seit früher Kindheit;
nach ersten missglückten Therapieversuchen lernte er sein Stottern vor der
Entstehung zu erkennen und mit Hilfe einer Technik abzumildern; in seiner
Jugend Abkehr von dieser Technik: „Warum muss ich mich verstellen, um akzeptiert
zu werden?“ Start der eigenen sinnlichen Auseinandersetzung mit seinem
Stottern; Entstehung der Hörspielcollage Sing doch mal! und dem Theaterstück
Frei heraus – Ein Stotterstück.

Smerilli, Filippo
Filippo Smerilli (49): habilitierter Literaturwissenschaftler; stottert seit seinem dritten Lebensjahr; seit 2015 in der Berliner Selbsthilfe Stottern und im Stottern & Selbsthilfe Landesverband Ost aktiv; Erfahrungen als Zeitschriftenredakteur und Herausgeber, schreibt literarisch, journalistisch und wissenschaftlich; seit 2018 Mitarbeiter in der Berliner Beratungsstelle „SPRECHRAUM. Beratung bei Stottern und anderen Kommunikationsbeeinträchtigungen – von und für Betroffene“.

Schütz, Agatha
Agatha Schütz (34): studierte Betriebswirtin; stottert, nach einem Umzug aus
der UDSSR, seit dem fünften Lebensjahr; arbeitet als Marketing-Expertin an
Kommunikationskonzepten und kommuniziert trotz Stottern sehr gerne; liebt
Mode und Design, reist gerne und bezeichnet sich mittlerweile als selbstbewusste
Stotterin.

Boggasch, Frauke
Frauke Boggasch (43): studierte freie Malerei / freie Graphik
und Objektkunst; stottert selbst nicht; lebt und arbeitet
in Berlin und beschäftigt sich neben der Malerei mit Film,
Musik und Text; interessiert sich insbesondere für japanische
Underground-Kultur und war schon oft und länger in Japan.

Müller, Thilo
Thilo Müller (33): akad. Sprachtherapeut (M.A.); stottert selbst seit dem Kindesalter;
seit 2013 in der LVR-Klinik Bonn im Rahmen der Bonner Stottertherapie
tätig (Intensiv-stationäre Therapie für Jugendliche ab 14 Jahren sowie
Erwachsene); nebenberuflich arbeitet er seit 2014 für die ProLog Therapie- und
Lernmittel GmbH. Langjähriges Mitglied der Bundesvereinigung Stottern &
Selbsthilfe e.V. sowie der AG des Demosthenes-Verlags; gibt Workshops und
Fortbildungen zum Thema Stottern und Therapie.

Niedermeier, Theresa
Theresa Niedermeier (26): Studentin der Literaturwissenschaft; Mitglied der
Flow-Sprechgruppe für junge Stotternde in Erfurt; Interessensgebiet: Stottern
(in) der Literatur.



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