E-Book, Deutsch, 208 Seiten
Hameister / Koch Happy Hashimoto – Das Kochbuch
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7453-1409-0
Verlag: riva
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mit vollem Genuss in ein glückliches und gesundes Leben. 75 unwiderstehliche Rezepte
E-Book, Deutsch, 208 Seiten
ISBN: 978-3-7453-1409-0
Verlag: riva
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wer von der Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis betroffen ist, leidet unter Beschwerden wie Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Gewichtszunahme. Die richtige Ernährung kann viele dieser Symptome lindern und das Wohlbefinden erheblich fördern. Die Bloggerin Yavi Hameister, selbst von Hashimoto betroffen, und die Ärztin Dr. Simone Koch haben in diesem Kochbuch zu ihrem erfolgreichen Ratgeber Happy Hashimoto 75 Rezepte zusammengestellt, die perfekt auf die Bedürfnisse von Hashimoto-Patienten abgestimmt sind, und erklären, wie man die Schilddrüse wieder ins Gleichgewicht bringt und ein erfülltes, gesundes Leben voller Genuss führt.
Autoren/Hrsg.
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MAKRONÄHRSTOFFE
Nährstoffe werden in Makro- und Mikronährstoffe unterteilt. Beide Kategorien haben einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Widmen wir uns also zunächst den Makronährstoffen: Fett, Proteine und Kohlenhydrate. Fette
Kurzer Überblick über den Fettsäuren- und Lipoproteinstoffwechsel Simone Zum Stoffwechsel der Fettsäuren und Lipoproteine hat jeder irgendwie eine grobe Idee. LDL-Cholesterin ist böse, HDL gut und Omega-3-Fettsäuren sollen irgendwie sinnvoll und nützlich sein, weswegen die meisten, die gesundheitsbewusst leben, ein solches Präparat zu sich nehmen. Zu fettig sollte man nicht essen, da dies zu Verstopfungen der Arterien führen kann. Leuchtet ja auch ein, denn schließlich verstopft das Abflussrohr der Spüle auch, wenn man ständig Fett wegspült, ohne dafür zu sorgen, dass es vorher gebunden wird. Insgesamt haben Fette, von den Omega-3-Fettsäuren vielleicht mal abgesehen, einen eher schlechten Ruf. Wir wollen schließlich so schlank und durchtrainiert wie möglich sein. Fett kann daher nur hinderlich sein. Als wichtiger Bestandteil von Zellmembranen und Mediatoren des Immunsystems sowie als wichtigster Bestandteil der Isolierschicht um Nerven haben die Fette jedoch viel mehr Aufgaben als die, Energie zu speichern. Ich möchte mich denen daher kurz widmen und dir klarmachen, wieso du Rapsöl oder Sonnenblumenöl in unseren Rezepten vergeblich suchen wirst. Der Beginn der Reise der Fette durch unseren Körper ist immer im Darm. Hier werden sie in den Körper aufgenommen. Da Fett, wie man sehen kann, wenn man einen Spritzer Öl auf Wasser tropft, eine wasserabweisende Wirkung hat, kann es nicht einfach so durch die Darmschleimhaut aufgenommen werden. Die Fette müssen hierzu mit Gallebestandteilen emulgiert werden, was sie angreifbarer für die Lipasen macht, die sie so weit zerlegen, dass Mizellen entstehen, welche dann in die Darmzellen gelangen können. Galle wird von den Hepatozyten der Leber gebildet und zum Teil in der Gallenblase für eine potentere Wirkung eingedickt. Die Ausscheidung von Galle in den Darm wird durch den Konsum von Bitterstoffen begünstigt. Gallensalze, die nicht benötigt werden, werden durch den Darm wieder aufgenommen, zurück zur Leber geleitet und hier direkt zu neuer Gallenflüssigkeit aufbereitet. Ein Teil wird zum Transport an die Aminiosäuren Glycin und Taurin angehängt. Da diese an Aminosäuren gebundenen Gallensäuren erst später im Darm abgegeben werden, wird diese Gallenflüssigkeit erst im Krummdarm, dem untersten Teil des Dickdarms, aktiv. Ein Mangel an diesen Aminosäuren kann also eine verminderte Aufnahme von Fetten im unteren Dünndarm begünstigen. Die aufgenommenen Fette werden nun in den Darmzellen zu Chylomikronen zusammengesetzt und in die Lymphbahn abgegeben. Die Lymphe ist aufgrund der hohen Menge an Fett in ihr milchig weiß. Aus den Lymphbahnen gelangen die Fette dann ins Blut. Auch die fettlöslichen Vitamin A, D, E und K kommen auf diesem Weg, an Fette gebunden, in den Körper. Eine Ausnahme bilden hier die mittelkettigen Fettsäuren, welche teilweise wasserlöslich sind und daher zu einem größeren Teil bereits im Magen zerlegt und über den oberen Dünndarm aufgenommen werden, von wo sie über die Pfortader in die Leber transportiert werden und direkt zur Energiegewinnung herangezogen werden können. In den Chylomikronen befinden sich Nahrungscholesterin sowie Triglyceride, zu denen alle Fettsäuren gehören. Ebenfalls an die Chylomikronen gebunden sind die Apolipoproteine, die in der Folge bestimmte Lipasen aktivieren, die dabei helfen, ihre einzelnen Bestandteile abzuspalten. Um die Vorgänge besser begreifbar zu machen, solltest du dir eine Mozartkugel vorstellen. Die ist unser Chylomikron. Zunächst besteht sie vor allem aus Marzipan und Nougat. Der Pistazienkern ist der kleinste Anteil. Auf ihrer Reise wird die Schokolade weich und klebrig. Dies ermöglicht das Andocken von Abbauwerkzeugen (den Lipoproteinlipasen). Die Marzipanschicht (Fettsäuren) wird entfernt und einiges an Schokolade geht verloren. Die restliche Kugel setzt ihren Weg fort. Mit der noch übrigen weichen Schokolade bleibt sie in der Leber kleben. Die formt sie um, denn nun ist sie ja nur noch eine Nougat-Pistazien-Praline. Sie bekommt eine neue hübsche Schokoladenhülle und setzt ihren Weg fort. Die Schokolade schmilzt wieder an und ermöglicht das Andocken von Lipoproteinlipasen im Gewebe, die nun die Nougatschicht (weitere, andere Fettsäuren) entfernen. Übrig bleibt ein Pistazienkern mit Schokoladenresten. In der Leber wird die Schokolade entfernt und das Pistazienmus (LDL) auf die Reise geschickt. Ohne schützende Hülle bleibt es viel schneller an den Gefäßwänden hängen, wenn diese zerklüftet oder aufgrund von entzündlicher Schwellung verengt sind. Gelangt es aber zu den Zellen, kann es hier vollständig abgebaut oder von Nebenniere oder Gonaden zu Hormonen umgewandelt werden. Die Schokolade in unserem Beispiel sind die Apolipoproteine. Fehlt sie, sind Andocken und Abbauen stark erschwert, was den Konsum von Fett problematisch werden lässt. Je nach genetischer Ausstattung sind Fette daher nicht für alle gleich gut oder schlecht. Wenn Pistazienmus hängen bleibt oder zu viel für die Zellen ist, kann es von mit Schokolade versehener Pralinenmasse wieder eingesammelt und zurück zur Leber gebracht werden. Die Leber kann es dann zu Energie verarbeiten, ausscheiden oder speichern. Es sind also einige komplexe Prozesse nötig, damit die einzelnen Fettsäuren im Gewebe ankommen und dort wirken können, weswegen bei manchen Menschen auch ein reichhaltiger Konsum bestimmter Fettsäuren nur zu einer geringen Aufnahme und Einbau führt. Omega-3-, -6- und -9-Fettsäuren und ihre Auswirkungen auf das Entzündungssystem und das Immunsystem Simone Fette bestehen aus aneinandergehängten Fettsäureketten. Diese gibt es in unterschiedlichster Ausführung. Einige kann der Körper ineinander umbauen, für andere fehlen uns die entsprechenden Werkzeuge, und wir sind darauf angewiesen, sie aus der Nahrung aufzunehmen. Eine Fettsäure ist aus einer mehr oder weniger langen Reihe von Kohlenstoffatomen aufgebaut, an die Wasserstoffatome angehängt sind. Je nachdem, ob an diesen Bindungen zu Wasserstoff noch Platz wäre oder nicht, werden sie als gesättigt (kein Platz mehr) oder ungesättigt bezeichnet (es wäre noch Platz für ein Sauerstoffatom vorhanden). In den mehrfach ungesättigten Fettsäuren gibt es mehrere solcher Stellen, an denen noch Platz für ein Sauerstoffatom wäre, um sich hineinzudrängeln. Je nachdem, an welcher Stelle der Kette sich die erste potenzielle Andockstelle für weitere Atome befindet, werden diese Fettsäuren als Omega-3-, -6- oder -9-Fettsäuren bezeichnet. Pflanzen sind in der Lage, Omega-Fettsäuren selbst zu synthetisieren, dem Menschen ist diese Fähigkeit aber im Laufe der Evolution verloren gegangen. Bei Autoimmunerkrankungen spielen sie eine so entscheidende Rolle, da ihr Verhältnis zueinander eine erhebliche Auswirkung darauf hat, ob der Körper eher pro- oder antientzündliche Stoffe produziert. Unsere Genetik erwartet ein gutes Gleichgewicht beider Seiten zueinander, denn ohne die Fähigkeit zur Entzündung wären wir schnell Opfer der vielen mikroskopisch kleinen Angreifer um uns herum. In unserer heutigen Ernährung herrscht leider ein starker Überschuss an Omega-6-Fettsäuren. Da sich diese sowieso in großer Menge in unserer Ernährung finden, sollte man versuchen, sie zu meiden, und Nüsse und Saaten nur zu speziellen Gelegenheiten und nicht als Hauptnahrungsmittel verzehren. Einige Saaten haben zwar einen Omega-3-Anteil von bis zu 50 Prozent, es bleiben aber immer noch 50 Prozent Omega-6-Fettsäuren. Zudem ist die Umwandlung der in pflanzlichen Produkten enthaltenen Omega-3-Fettsäure Linolensäure in die entscheidenden Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA mit 1 bis 10 Prozent gering und ineffektiv. Vor allem Frauen befinden sich hier aus bisher nicht bekannten Gründen im unteren Prozentbereich und profitieren daher nicht vom Konsum von zum Beispiel Leinöl. Auch die Omega-6-Fettsäuren durchlaufen einen Umbauprozess bis hin zu Arachidonsäure, die dann als Ausgangsstoff der proentzündlichen Signalstoffe dient. Ein stabiler Insulin- und Blutzuckerspiegel hilft dabei, dass weniger Arachidonsäure gebildet wird. Auch Kurkuma hemmt die Arachaidonsäuresynthese, was einen Teil seiner antientzündlichen Eigenschaften ausmacht. Besonders schwierig ist, dass vor allem bei einer Ernährung mit vielen tierischen Produkten aus minderwertiger Produktion große Mengen an Arachidonsäure direkt aufgenommen werden. Dies ist einer der Gründe, warum der Verzicht auf tierische Produkte bei Autoimmunerkrankungen oft zunächst eine Besserung erzielt. Tierische Produkte aus artgerechter Haltung weisen jedoch ein ausgeglichenes...