E-Book, Deutsch, Band 15, 444 Seiten
Reihe: Romana Gold
Hamilton / Lyons / Richmond Romana Gold Band 15
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95446-606-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 15, 444 Seiten
Reihe: Romana Gold
ISBN: 978-3-95446-606-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
KOMM MIT NACH ANDALUSIEN von HAMILTON, DIANA
Seine Küsse schmecken so verheißungsvoll, seine Berührungen lassen sie erschauern! Und doch: Cathy darf sich nicht in Javier verlieben. Er hält sie für jemand ganz anderen - und wenn der feurige Spanier erfährt, wer sie wirklich ist, wird er sich enttäuscht von ihr abwenden ...
FLAMENCO, DIE SONNE UND DU von RICHMOND, EMMA
Nur einen Flirt, um die Vergangenheit zu vergessen: Mehr erwartet Jenna nicht von Bayne. An der Costa del Sol stürzt sie sich in ein romantisches Abenteuer mit dem attraktiven Starautor. Nicht ahnend, dass er ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird ...
SPANISCHER WEIN von LYONS, MARY
Antonio ist ihr andalusischer Märchenprinz! Glücklich erwidert Gina den Hochzeitskuss des Weingutbesitzers. Schon bald wird ihr Eheglück allerdings auf eine harte Probe gestellt: Sie hört das Gerücht, dass er sie nicht aus Liebe geheiratet hat ...
Diana Hamilton gehört zu den populären britischen Autorinnen für Liebesromane. Seit 1986 wurden über 50 Romane von ihr veröffentlicht. Bereits als Kind trainierte Diana Hamilton ihre Fantasie. Gern wäre das Stadtkind auf dem Land geboren, deshalb verwandelte sie den Baum im Garten des Nachbarn in einen Wald, aus einem Mauerloch wurde ein Hexenhäuschen. Eine Benzinpfütze stellte sie sich als Feenland mit Blumenwiesen, Bergen und Seen vor. Um die verhassten Tätigkeiten im Haushalt angenehmer zu gestalten, erfand sie Geschichten, damit die Zeit schneller verging. Ihre erfundenen Märchen von Prinzessinnen in Rosengärten erzählte sie laut, da sie fand, dass das Erzählen genauso schön war, wie das Lesen der Geschichten in Büchern. Neben der Hausarbeit hasste sie auch die Schule. Obwohl sie die Tage nur durch ihre Träume überstand, sie träumte woanders zu sein, erhielt sie einen guten Abschluss: Eigentlich wollte sie Tierärztin werden, fand sich aber auf einer Kunstschule wieder. Dort begegnete sie ihrem späteren Ehemann Peter, der nach seiner Rückkehr aus dem Korea-Krieg sein Studium wieder aufnahm. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie machte einen Abschluss als Werbetexterin, erhielt einen Job und heiratete. Als sie nach Wales zogen, entdeckte Diana Hamilton ihre Vorliebe für das Bergwandern und Ponytrekking. Vier Jahre später kam die Familie auf einer Wanderung in die Grafschaft Shropshire, sie verliebten sich in die wunderschöne Landschaft. Seitdem wohnen sie dort in einem Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert. Das Haus wurde renoviert und aus einer Wildnis mit Dornenhecken und Brennnesseln entstand ein wunderschöner Garten. Mitte der 1970er Jahre schrieb Diana Hamilton erstmals die Gute-Nacht-Geschichten auf, die sie ihren Kindern erzählte. Sie dachte nie an eine Veröffentlichung ihrer Kurzgeschichten, aber sie schrieb gern. Über 30 Romane brachte sie in den nächsten zehn Jahren zu Papier, sie wurden von Robert Hale, London veröffentlicht. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin zog sie ihre Kinder groß, verschönerte den Garten und kochte für ein Gasthaus im Dorf. Durch diese Arbeiten hatte sie keine Zeit für die gehasste Hausarbeit. Ihr größter Wunsch, eine Veröffentlichung bei Mills & Boon / Harlequin wurde im Jahr 1987 erfüllt, seitdem schrieb sie mehr als 30 Romane für diesen Verlag. Endlich war Diana Hamilton als Autorin angekommen und dieses gute Gefühl wollte sie behalten: Geboren wurde Diana Hamilton in England, sie starb im Mai 2009 in ...
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1. KAPITEL
Er war sehr groß für einen Spanier, und er hatte graue Augen. Ein warmes, unergründliches Grau, das durch die dichten Wimpern noch dunkler wirkte. Schwarze Wimpern wie sein glattes, weiches Haar. Die buschigen Augenbrauen und die harte Linie um seinen Mund bildeten einen Kontrast zu dieser Wärme.
Sie kannte ihn nicht persönlich, aber sie hatte von ihm gehört. Cathy spürte die Panik, als sie die Visitenkarte entgegennahm. „Javier Campuzano.“
Sie wusste, warum er gekommen war. Zumindest glaubte sie es zu wissen. Am liebsten hätte sie ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen und das unfreundliche Gesicht und ihn als Albtraum abgetan. Cathy schauderte, aber es hatte nichts mit dem kalten Luftzug zu tun, der durch die geöffnete Tür kam.
Hinter ihr, in dem kleinen Wohnzimmer ihrer Londoner Wohnung, ließ sich lautes Kindergebrüll vernehmen. Johnny hatte Hunger und war ungeduldig, wie immer um diese Zeit, wenn eine Mahlzeit angesagt war.
Sie sah das Flackern in den Augen des Spaniers und reckte sich beschützend. Sie ermahnte sich, dass diese unangenehme Situation schließlich nur ein paar Minuten dauern würde, und dann wäre diese ganze unangenehme Geschichte endgültig erledigt.
Johnny, ihr Liebling, ihr Augapfel, war natürlich aus dem Begriff „unangenehm“ ausgeschlossen …
„Señorita Soames?“ Er wiederholte die Frage. Seine sinnliche Stimme mit leichtem Akzent nahm einen stahlharten Unterton an, vielleicht war es Ungeduld, hervorgerufen durch das Gebrüll eines hungrigen Babys im Hintergrund. „Wenn Sie erlauben.“
Eine starke braune Hand zeigte auf das Innere der Wohnung, und Cathy fuhr sich mit den Fingern durch das silberblonde Haar.
„Natürlich“, erwiderte sie resignierend. „Kommen Sie herein, Señor Campuzano.“ Er würde nicht lange bleiben. Nur gerade so lange, wie sie brauchte, um ihm zu versichern, dass seine einflussreiche Familie keine Angst vor Erpressung, gleich ob gefühlsmäßiger oder anderer Art, zu haben brauchte. Dann würde sie ihn wieder zur Tür geleiten.
Sie hatte erwartet, dass der schwarz gekleidete Gast aus Jerez, der Kopf einer der reichsten und respektiertesten Sherry-Familien Spaniens, sich mit unverhohlener Verachtung in dem winzigen Raum umsehen würde. Überall lagen Baby- und Malerei-Utensilien herum. Auch ihre Anstrengung, das Zimmer so hübsch und praktisch wie möglich einzurichten, konnte nicht verheimlichen, was diese Wohnung war: eine überfüllte, viel zu kleine Unterkunft in einem der heruntergekommenen Viertel der Stadt.
Aber sein Blick war nur auf das Baby gerichtet. Ein unbestimmbarer Blick, der Cathy erneut schaudern ließ. Johnny, fünf Monate alt, war ein kräftiges Kind und wusste bereits genau, was er wollte. Bis jetzt hatte es nur wenige Menschen in seinem Leben gegeben, und er starrte den großen Fremden aus ernsten Augen an. Javier Campuzano hätte blind sein müssen, um nicht die Familienähnlichkeit in den grauen Augen, in dem seidigen schwarzen Haar und der leicht olivfarbenen Haut zu erkennen.
Aber dann erinnerte sie sich mahnend, dass sie ja nicht wollte, dass er die Familienähnlichkeit erkannte. Sollte er doch sagen, was er zu sagen hatte, wieder gehen und nie wiederkommen.
Und dann lächelte Johnny, zeigte zwei winzige neue Vorderzähnchen. Und Javier Campuzano lächelte zurück. Mit solcher Überzeugung und aus vollem Herzen, dass es ihr fast den Atem raubte. Doch dann setzte ihr Beschützerinstinkt ein, und sie nahm das Kind aus der Schaukel auf den Arm.
In die Enge getrieben, sah sie den Onkel des Kindes mit geröteten Augen an.
„Ich weiß, Sie kommen im Auftrag Ihres Bruders Francisco“, sagte sie hastig. Ihr Puls beschleunigte sich, als das strahlende Lächeln auf seinem Gesicht zu einer harten Maske erstarrte. Aber es war besser, das Ganze so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. „Ich – wir“, korrigierte sie sich, „werden keinerlei Ansprüche an Ihre Familie stellen.“ Nicht zum ersten Mal wünschte sie sich, dass Cordy diesen zweiten Brief nie geschickt hätte. Das Schweigen nach dem ersten Brief war deutlich genug gewesen.
Francisco Campuzano, der jüngere Bruder aus der distinguierten Familie, deren Geschäftsbereich weit über Weinberge, Bodegas und Exportgeschäfte hinausging, hatte offensichtlich die Tatsache ignoriert, dass er Vater eines Sohnes war. Das Schweigen nach diesem ersten Brief, in dem Cordy ihm mitgeteilt hatte, dass sie ein Kind von ihm erwartete, hatte deutlich gezeigt, dass er es vorzog, die Nacht zu vergessen, die er mit der blonden Engländerin verbracht hatte, die zu einem Model-Termin in Sevilla gewesen war. Für ihn war sie nur ein Abenteuer von vielen.
Dass das Oberhaupt der Familie jetzt hier war, konnte nur heißen, dass er sicherstellen wollte, dass die Mutter des Kindes auch in Zukunft keinerlei Anrecht auf den Reichtum der Campuzanos erhalten würde. Aber das soll mir recht sein, dachte sie und lächelte zu Johnny hinunter, der jetzt mit seinen kleinen Fingern nicht gerade sanft ihr Gesicht erkundete.
„Ma-ma-ma-ma …“
Für einen Moment vergaß Cathy die Anwesenheit des Spaniers, ihr Lächeln wurde breiter. Sie machte kein Hehl daraus, dass sie es genoss, dass Johnny, der erst vor wenigen Tagen seine ersten verständlichen Laute ausgestoßen hatte, sie als seine Mutter anerkannte. Und sie war seine Mutter, wenn auch nicht im biologischen Sinn, so doch in jeder anderen Hinsicht, die zählte. Wenn mit der Adoption alles glattginge, dann würde sie auch legal seine Mutter sein. Sie würde nie im Leben verstehen, wie Cordy den Jungen so einfach hatte aufgeben können.
Doch dann wurde Cathy wieder bewusst, dass sie nicht allein im Raum war. Das zärtliche Lächeln von ihrem Gesicht verschwand, und sie erwiderte den starren Blick des Gastes, der sie von oben bis unten musterte. Ein taxierender Blick, der sie sich ihres Körpers bewusst werden ließ und der ihr auf der Haut brannte.
„Ja, ich erkenne Sie wieder“, stellte Campuzano mit kühler Bestimmtheit fest – eine Bemerkung, die ein fragendes Stirnrunzeln bei Cathy hervorrief. Er machte einen oder zwei Schritte zurück, wobei er darauf achtete, die Staffelei zu umgehen. „Auf dieser Party in Sevilla trugen Sie den Glanz Ihres Berufes zur Schau. Ich war nur kurz da, eher eine Pflicht. Sie waren in der Gruppe, die für die Werbebroschüre meines Hotels Fotos gemacht hat. Aber ich war lange genug anwesend, um zu sehen, wie Sie und Francisco sich benommen haben.“ Seine Stimme verebbte, dann fuhr er bestimmt fort: „Und nachdem ich das Kind gesehen habe – wollen Sie mir nicht seinen Namen nennen? –, werde ich Ihre Forderungen akzeptieren müssen.“
Er hielt sie für Cordy! Cathy hätte hysterisch auflachen können. Cordy würde wild werden, wenn sie erführe, dass jemand die beiden Schwestern verwechselte! Aber eine innere Stimme ermahnte sie, Vorsicht walten zu lassen und nichts zu sagen. „Er heißt John“, antwortete sie spröde.
Sie hatte gelernt, vorsichtig zu sein, oder besser gesagt, hatte es lernen müssen, als ihre Mutter gestorben war und sie für ihre jüngere Schwester verantwortlich geworden war. Schon damals war Cordy nicht einfach gewesen. Dickköpfig, eitel und bereits jene Zeichen zeigend, die später dazu führten, dass sie ihr Kind so ohne Weiteres aufgegeben hatte. Cathy war zwar entsetzt, aber nicht erstaunt gewesen, als sie von Cordys Schwangerschaft erfahren hatte.
„Juan.“ Javier Campuzano sprach den Namen spanisch aus. Cathy verbiss sich den Kommentar, der ihr auf der Zunge lag. Sie nahm das Baby höher auf ihre Hüfte. „Sie werden uns entschuldigen müssen.“ Sie drückte ihre Wange an das kleine Gesichtchen. Jeden Moment würde er mit der ganzen Kraft seiner fünf Monate losbrüllen, weil er noch nichts zu essen bekommen hatte. „Ich muss den Jungen füttern.“ Und als – so hoffte sie – Abschiedsbemerkung: „Ich habe es bereits gesagt: Wir stellen keinerlei Forderungen.“
„Wir?“ So leicht wurde man ihn nicht los, wie sie feststellte. Der Blick unter den zusammengezogenen Augenbrauen richtete sich auf ihre unberingte Hand. „Wer ist ‚wir‘?“
„Natürlich Johnny und ich.“ Ihre verantwortungslose Schwester hatte ihr den Jungen überlassen und damit auch gleichzeitig ihre eigenen möglichen Ansprüche aufgegeben.
„Ah.“ Etwas wie Erleichterung schien sich auf dem markanten Gesicht auszubreiten. „Aber – er ist wohl kaum alt genug, um solche Entscheidungen zu treffen, nicht wahr?“ Campuzano sah sie verächtlich an. „Und Sie?“ Sein Mund verzog sich arrogant. „Wollen Sie mir erzählen, dass Sie eine neue Reife und ein plötzliches Verantwortungsbewusstsein gefunden haben?“
Sie unterdrückte den Impuls, ihm entgegenzuschleudern, dass er nicht die Frau vor sich hatte, die er glaubte vor sich zu haben. Jene Frau, die verantwortungslos genug gewesen war, sich einem Mann hinzugeben, den sie nur ein paar Stunden zuvor kennengelernt hatte. Jene, die so unreif gewesen war, sich einem Mann hinzugeben, ohne entsprechende Vorkehrungen getroffen zu haben. Und zu ihrem Entsetzen spürte Cathy, dass ihr das Blut ins Gesicht schoss. Er musste ihr Rotwerden als Eingeständnis gewertet haben. Er lächelte frostig. „Sehen Sie, das glaube ich auch nicht.“
Seine Anwesenheit füllte den Raum, schien die Luft mit elektrischer Spannung aufzuladen. Sie drückte das Baby an sich. Sie hatte gut daran getan, ihrem ersten Instinkt zu folgen, denn jetzt sagte er gefährlich leise: „Forderungen können immer von zwei Seiten gestellt werden, Señorita. Sie können Ihre Ansprüche aufgeben, das ist Ihr gutes Recht. Aber ich habe nicht die Absicht, meine...