Haran | Mein Mann ist eine Sünde wert | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch

Haran Mein Mann ist eine Sünde wert

Roman
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-641-26305-8
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Roman

E-Book, Deutsch

ISBN: 978-3-641-26305-8
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Sie macht ihm das Angebot seines Lebens. Wird er darauf eingehen?

Was ist das Schönste an Paris? Für manche ist es der Eiffelturm, für andere die vielen Boutiquen. Doch für Georgie, die gerade ihren treulosen Ehemann verlassen hat, ist es das kleine schwarze Notizbuch ihrer Großmutter – und die charmanten Franzosen, die sie dadurch kennenlernt. Aber auch wenn es wunderschön ist bei Kerzenschein und Rotwein verwöhnt zu werden, ganz tief in ihrem Herzen sehnt sich Georgie nur nach einem: ihrem kleinen chaotischen Häuschen, ihren zwei putzmunteren Kindern – und nach Nick, dem Mann, mit dem sie dieses Tohuwabohu bis zuletzt teilte. Kurz entschlossen reist sie zurück nach England, und macht dem überraschten Nick ein durch und durch unsittliches Angebot …

Mit ihren turbulent-witzigen Geschichten über die Liebe, Freundschaft, Familie und die kleinen Tücken des Alltags erobert SPIEGEL-Bestsellerautorin Maeve Haran die Herzen ihrer Leser im Sturm!

- »Maeve Haran erweist sich immer wieder als Spezialistin für locker-amüsante Geschichten mit Tiefgang!« Freundin

  • Maeve Haran ist die "Spezialistin für locker-amüsante Geschichten mit Tiefgang!" (Freundin)
  • Heiter-charmante Frauenunterhaltung von einer der besten britischen Autorinnen!


Maeve Haran hat in Oxford Jura studiert, arbeitete als Journalistin und in der Fernsehbranche, bevor sie ihren ersten Roman veröffentlichte. »Alles ist nicht genug« wurde zu einem weltweiten Bestseller, der in 26 Sprachen übersetzt wurde. Weitere erfolgreiche Romane folgten. Maeve Haran hat drei Kinder und lebt mit ihrem Mann in London.
Haran Mein Mann ist eine Sünde wert jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. Kapitel


»Wie oft hast du eigentlich Sex mit Dad?«

Georgie verschluckte sich an ihren Cornflakes, während der achtjährige Charlie eine Antwort erwartete, die großen Augen in gespielter Unschuld weit aufgerissen.

»Jake aus meiner Klasse hat gesagt, seine Eltern machen’s die ganze Zeit, und das ist echt igitt.«

Um eine ausdruckslose Miene bemüht versuchte Georgie, den Blick ihres Ehemanns Nick einzufangen und herauszufinden, wie er auf dieses Verhör reagierte, das ihr Sexualleben betraf. Aber er war vollauf mit seinem Laptop beschäftigt, dem er irgendeine wahnsinnig wichtige Info entlockte.

 würde die ehrliche Antwort lauten. Sie hatte drei Kinder mit Terminkalendern, die das Pensum des Premierministers bei weitem übertrafen. Dazu kamen Nicks immer längere Überstunden und eine endlose Liste von Forderungen, die ihre Mutter an sie stellte, weil sie noch immer nicht verstand, dass erwachsene Töchter ein Recht auf ein eigenes Leben hatten. Für Sex blieb da nicht viel Zeit. Schuldbewusst verdrängte Georgie den Gedanken an die Abende, an denen sie irgendwelche Dinge im Haushalt in der Gewissheit erledigte, Nick würde tief und fest schlafen, wenn sie schließlich nach oben ging. Und nun musste sie sich wirklich und wahrhaftig den Kopf zerbrechen, um sich zu erinnern, wann sie  zum letzten Mal Liebe gemacht hatten.

Vielleicht entwickelten sie sich allmählich zu einem jener eigenartigen Ehepaare, die es nur ein Mal im Jahr und in Schaltjahren zwei Mal trieben. Kaum zu glauben, dass sie kaum geschafft hatten, die Finger voneinander zu lassen, als sie sich vor siebzehn Jahren in der Hochschule für Design begegnet waren … Deutlich genug erinnerte sich Georgie, wie lasziv sie Nick über das vollständig versammelte Auditorium hinweg angestarrt hatte, ganz schwach vor Sehnsucht und in der verzweifelten Hoffnung, die Vorlesung würde möglichst bald aufhören, damit sie nach Hause laufen und ins Bett fallen könnten. Einmal hatten sie ein ganzes, von stürmischer Leidenschaft erfülltes Wochenende unter der Steppdecke verbracht. Und jetzt? Wie sie zugeben musste, fand sie es wesentlich aufregender, den Wäscheschrank in Ordnung zu bringen.

Zumindest besaß sie einen  ordentlichen Wäscheschrank.

»Was?«, fragte Nick, der endlich merkte, dass ihn seine ganze Familie mit ungewöhnlichem Interesse beobachtete. »Was?«

Nicks Augen fixierten die mit seinen eigenen, identischen blauen Augen seines ältesten Kindes Bella. Immer wieder staunte Georgie über die Ähnlichkeit, die zwischen Vater und Tochter bestand – nicht nur äußerlich, auch im Charakter.

»Ach, nichts Besonderes.« Wie üblich ritt die sechzehnjährige Bella der Teufel. »Charlie will nur wissen, wie oft du und Mum Sex habt.«

Ein paar Sekunden lang fragte sich Georgie, ob Nick explodieren würde.

Stattdessen zeigte sich in seinen Augen ein Ausdruck übertriebener Verwirrung, sodass er wie ein total verdatterter Dorftrottel aussah. »Sex?«, wiederholte er und musterte Charlie, als würde er auf eine nähere Erklärung warten. »Was ist Sex? Meinst du das, was sie im Discovery Channel tun?«

»Da-ad!« Kurzfristig aus dem Konzept gebracht, schien der Junge zu glauben, sein Vater hätte wirklich keine Ahnung von so grundlegenden Dingen. »Du musst doch wissen, was Sex ist.«

»Immerhin hast du drei Kinder«, warf der zehnjährige Rory ein, der sichtlich erfreut war, weil sein jüngerer Bruder ausnahmsweise verunsichert dreinschaute.

»Hm … Hilf doch meinem Gedächtnis auf die Sprünge, Mrs. Morrison …« Skeptisch spähte Nick über den Frühstückstisch hinweg zu Georgie hinüber. »Wie haben wir diese drei entzückenden Sprösslinge gekriegt?«

»Ihr hattet Sex«, konstatierte Bella unverblümt, nachdem sie entschieden hatte, nun wäre das Geplänkel weit genug gegangen.

Aber Nick ging mit liebevollem Spott im Blick zielstrebig zu Georgie. »Meine Besprechung beginnt erst um neun. Haben wir genug Zeit, um noch ein Baby zu machen?« Dann zog er sie von ihrem Stuhl hoch, riss sie in die Arme und küsste sie gnadenlos.

Das war ein alter Gag in ihrer Ehe – er küsste sie, bis sie beinahe die Besinnung verlor und wie ein sterbender Goldfisch zappelte.

»Ni-ick!«, japste Georgie und führte ihre Goldfisch-Nummer vor. »Ich kriege keine Luft …«

Da ließ er sie los. »Okay, vielleicht später.« In einer gekonnten Groucho-Marx-Imitation hob und senkte er die Brauen.

»Ach, um Himmels willen!« Angewidert verdrehte Bella die Augen. »Nehmt euch ein Hotelzimmer. Oder nehmt euch besser keins. Fahr mich zur Schule, Dad. Dann könnt ihr euch wenigstens nicht aneinander vergreifen.«

Nick schlüpfte in sein Jackett. »Heute Nacht, Josephine?«

Mit einem unverschämten Grinsen zwinkerte er seiner Frau zu.

In diesem Moment gewann Charlie die Überzeugung, seine Eltern hätten endgültig den Verstand verloren. »Aber Mum heißt nicht Josephine, sondern Georgina.«

»Das war eine kulturelle Anspielung, blödes Balg«, belehrte ihn seine Schwester in müdem Ton. »Was dir vielleicht klar wäre, wenn du jemals diese Playstation abschalten würdest. Es bedeutet: Willst du heute Nacht mit mir ins Bett gehen?«

»Dreifaches Igitt!« Charlie schnitt eine Grimasse, als hätte man ihm einen Teller Spinat serviert.

»Nun siehst du, was man sich einhandelt, wenn man dumme Fragen stellt«, ätzte Bella und schnappte sich ihre Schultasche.

Glücklicherweise läutete in diesem Moment das Telefon, eine willkommene Ablenkung, und Rory rannte zum Apparat.

»Mum, es ist Granny Isabel!«, schrie er und hielt den Hörer hoch. »Sie will wissen, ob du dich dran erinnerst, dass wir den Hund übernehmen sollen, wenn sie zum Trekking nach Nepal fliegen!«

Stöhnend runzelte Nick die Stirn. Allein schon der Gedanke, er müsste Pet, die verhätschelte Hündin seiner Schwiegermutter, beherbergen, erwies sich als effektiver Lustkiller. »O Gott!«, jammerte er laut genug, sodass Isabel es zweifellos hörte. »Sag bloß nicht, der verdammte Shih Tzu zieht hier ein.«

Damit versetzte er Charlie in einen lautstarken Begeisterungstaumel. »Der verdammte Shih Tzu zieht hier ein!«, kreischte der Junge und tanzte in der Küche herum. »Der verdammte Shih Tzu zieht hier ein!«

»Sag Gran, ich rufe später zurück, Rory, und – ja, wir kümmern uns um den Hund.« Georgie wandte sich zu Nick. »Tut mir leid, ich hab vergessen, dir das zu erzählen. Die Hundepensionen sind überfüllt. Wenn wir nicht einspringen, fällt die Reise nach Nepal ins Wasser.«

»Klingt nicht besonders glaubhaft«, murrte Nick. »Ich wette, dieser fiesen, monströsen Kläfferin wurde von allen anderen Leuten wegen ihrer miserablen Manieren die Tür gewiesen.«

»Vielleicht«, gab Georgie zu und bezwang ihren Lachreiz. Pet zählte nicht gerade zu den sympathischen Hausgästen.

»Außerdem ist Rory allergisch gegen Hunde«, verkündete Nick, als wäre das ein unwiderlegbares Argument. »Von morgens bis abends wird er Rotz und Wasser heulen. Nicht wahr, Rory?«

Der arme, empfindsame Rory litt ständig unter irgendwelchen Wehwehchen, während seine beiden Geschwister noch nie im Leben auch nur einen einzigen Tag krank gewesen waren.

»Keine Bange, ich werde ihm Antihistamin geben. Er vergöttert Pet.«

»Klar, Dad«, bekräftigte Rory.

Da gab sich Nick geschlagen und zerzauste das blonde Haar seines älteren Sohnes. »Aber lass sie bloß nicht in dein Bett!«

Von einem untrüglichen Instinkt getrieben, steuerte Pet jedes Mal schnurstracks Rorys Schlafzimmer an und rekelte sich auf der Steppdecke. Weil der Junge zu gutmütig und zu glücklich über die Gesellschaft des Tieres war, stieß er es nicht runter. Prompt begannen seine Augen und seine Nase dann überzuquellen, als hätte man einen Wasserhahn aufgedreht.

Nick drohte Charlie mit dem Finger. »Und du setzt Pet nicht in die Mikrowelle, verstanden?«

Bei Pets letztem Hausbesuch hatte Georgie sie in allerletzter Sekunde aus der Mikrowelle gezerrt, bevor sie zu Hundeasche zerfallen war.

Rebellisch schob Charlie die Unterlippe vor. »Ich wollte doch nur das Fell trocknen lassen.«

»Nachdem ich inzwischen den Eindruck habe, ich müsste die Hoffnung auf Sex begraben, gehe ich besser zur Arbeit.« Grinsend hob Nick die Hände, um etwaige Vergeltungsmaßnahmen seiner Kinder abzuwehren. »Hat jemand meine Computertasche gesehen?«

Im Haushalt der Morrisons verschwanden regelmäßig irgendwelche Sachen, bevor sie Tage später mysteriöserweise genau dort wiederauftauchten, wo man sie deponiert hatte.

Schließlich entdeckte Nick die Tasche in der Diele unter einem Haufen aus Rucksäcken und Kricket-Schienbeinschützern. Obenauf hatte die Katze friedlich geschlafen, ohne die drohende feindliche Invasion in Gestalt eines Hundes zu erahnen.

Nick spähte in den staubigen Garderobenspiegel und rückte die Krawatte zurecht, die er sich nur für wichtige Besprechungen umband. Bei dieser Geste wirkte er jünger und ein bisschen unsicher, wie ein blutiger Anfänger auf dem Weg zu seinem ersten Job. Georgie lief in die Diele, um ihn zu küssen.

Vielleicht sollte diese Nacht wirklich zur Nacht aller Nächte avancieren. Sie erinnerte sich an die Flasche mit dem »Damn Sexy Massage Oil«, die Nick letztes Jahr in ihren Weihnachtsstrumpf gesteckt hatte. Solche Strümpfe tauschten sie traditionsgemäß aus.

»Wann kommst du heute Abend nach...


Haran, Maeve
Maeve Haran hat in Oxford Jura studiert, arbeitete als Journalistin und in der Fernsehbranche, bevor sie ihren ersten Roman veröffentlichte. »Alles ist nicht genug« wurde zu einem weltweiten Bestseller, der in 26 Sprachen übersetzt wurde. Weitere erfolgreiche Romane folgten. Maeve Haran hat drei Kinder und lebt mit ihrem Mann in London.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.