Hardcastle | Fitzmorton und der reisende Tote | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 250 Seiten

Reihe: Edition 211

Hardcastle Fitzmorton und der reisende Tote

Kriminalroman
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-937357-64-5
Verlag: Bookspot Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Kriminalroman

E-Book, Deutsch, 250 Seiten

Reihe: Edition 211

ISBN: 978-3-937357-64-5
Verlag: Bookspot Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Medienmagnat Lord Buford kreuzt mit seiner Yacht im Mittelmeer, da geschieht ein Mord. Weil sich auch ein Mitglied des Königshauses an Bord befindet, wird Chefinspektor Sir Phileas Fitzmorton auf ausdrücklichen Wunsch des Premierministers zusammen mit seiner Freundin Lady Judith Crimpleby und seinem Assistenten Detective Sergeant John Miller per Hubschrauber an Bord gebracht.

Dort treffen sie auf eine berühmt-berüchtigte Gästeschar - darunter eine koksende Prinzessin, hübsche Bodyguards, schweigsame Geheimdienstler und ein mausetoter Mafioso.


Fitzmorton hat das Zeug zur schrulligen Kultfigur - sein dritter Fall: humorvoll, schnörkellos und spannend erzählt!

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Geben Über das glitzernde Mittelmeer glitt majestätisch eine schneeweiße Jacht mit messingglänzenden Beschlägen, in denen sich die Mittagssonne spiegelte. In einigen Kilometern Entfernung folgte ihr wie ein hässliches Entlein ein grauer Zerstörer der Royal Navy, von dem aus ein Helikopter mit knatternden Rotoren aufstieg. An seiner Unterseite trug er die Aufschrift „Buford Eagle“, damit auch jeder sofort sah, dass dieses Luxusgerät dem Milliardär Lord Buford of Weatherskin gehörte. Lord Bufords Hubschrauber hatte von dem Zerstörer soeben eine kleine Reisegruppe abgeholt: Chiefinspector Sir Phileas Fitzmorton, Lady Judith Crimpleby und Detective Sergeant John Miller, alle drei sommerlich hell gekleidet, vereint in der munteren Neugier, was ihnen nun in der Welt der Superreichen bevorstehen würde. Selbst Lady Judith, die aus einem sehr wohlhabenden Elternhaus stammte, war noch nie auf einer derart noblen Jacht gewesen. Bereits der Anflug auf das elegant mit schäumender Bugwelle durch das azurblaue Meer gleitende Achtzig-Meter-Schiff von Lord Isaak Buford of Weatherskin hatte sie etwas von dieser Welt erahnen lassen, in die sie nun eintauchen sollten, denn auch der Hubschrauber war luxuriös mit beigen Kalbsledersesseln und einem weichen cremefarbenen Teppich ausgestattet. Die Schlösser der Sicherheitsgurte schienen aus Gold zu sein, was zwar die Sicherheit nicht erhöhte, aber ungemein beeindruckend war. Es roch hier, nein, es stank geradezu nach Reichtum, etwas allzu aufdringlich für Fitzmortons dezenten Geschmack. „Was macht Ihr Schnupfen?“, fragte Fitzmorton seinen Assistenten besorgt. Miller war viel zu aufgeregt, um seine Hypochonderrolle derzeit interessant zu finden. „Wie weggeblasen, Sir! Ich fühle mich gesund wie ein junger Mops, mopsfidel sozusagen.“ „Nach Ihnen müssen sich die Mädels ja reihenweise umsehen, Sergeant!“, schmeichelte Lady Judith dem sanft errötenden John Miller, der mit seinem Panamahut und der verspiegelten Sonnenbrille aussah wie ein italienischer Mafioso. Fitzmorton trug, auf Rat von Lady Judith, einen leichten, beigen Leinenanzug mit offenem, hellblauem Seidenhemd. Lady Judith, halb verborgen unter einem eleganten, elfenbeinfarbenen Hut, vervollständigte die Show mit einer brillantbesetzten Sonnenbrille und einem fünfreihigen Perlencollier mit einer brillantglitzernden Schließe. Ihre perfekten Beine wurden von einem blassrosa Seidenkleid umschmeichelt, an den Hacken ihrer Stöckelschuhe glitzerten winzige Steine, echte natürlich. „Übertreibst du es mit deinem Outfit nicht etwas?“, hatte Fitzmorton sie gefragt. „Ach wo, du wirst schon sehen, ich bin noch harmlos gegen das, was uns dort vermutlich erwartet.“ Fitzmorton begann, sich unwohl zu fühlen … er hätte diesen Fall lieber doch nicht übernehmen sollen. Der Hubschrauber setzte am späten Nachmittag butterweich auf der mit Teakholz beplankten Landeplattform der „Piranha III“ auf. Ein blütenweiß uniformierter Steward riss den Türschlag auf und half allen aus dem Hubschrauber an Deck. Dann führte er sie zum Achterdeck, wo eine kleine Gruppe sie neugierig erwartete. Während eine vor aufgeregtem Vergnügen vibrierende Lady Pamela Buford sofort Lady Judith in Beschlag nahm, um sie den Anwesenden vorzustellen, wurden Fitzmorton und Miller von Captain Wilkins unverzüglich und auf direktem Weg in den Privatsalon des Pressemagnaten geleitet. Ehe Fitzmorton etwas sagen konnte, nahmen sich lautlos herbeigeeilte Stewards ihres Gepäcks an. Im Salon erwartete sie ein kleiner Mann mit Schmerbauch, geröteten Wangen und einem weißen Haarkranz, mit einer Zigarre zwischen den wulstigen Lippen. „Willkommen die Herren, schnelle Reise nenne ich das. Heute Morgen angerufen und schon hier. Phil, John, einen Drink? Ich bevorzuge Whisky, aber …“ Lord Buford wies ihnen mit seiner Zigarre die Richtung zur Bar, die reichlich gefüllt war mit Flaschen aller Farben und Formen sowie einem schief lächelnden Dressman, der sich als Barmann Luigi vorstellte. Fitzmorton begnügte sich mit einem Bitter Lemon, während Miller der Versuchung eines Glases Champagner nicht widerstehen konnte. Buford blickte zur Tür und augenblicklich verließ Luigi geräuschlos den Raum. „Wir sollten uns wohl zuerst die Leiche ansehen, Mylord“, meinte Fitzmorton. „An Bord bin ich Isaak oder Buffy für meine engen Freunde. Was die Leiche betrifft, die läuft uns nicht so schnell weg, ich hab sie auf Eis legen lassen, haha.“ „Oh nein, der Tatort …“, maulte Miller. „Keine Sorge, junger Mann, hab vorher alles von einem Fachmann fotografieren lassen. Wir haben sonst nichts verändert oder weggenommen, der Conte liegt unten beim Hummer, haha, da gehört er doch auch hin, oder? Seine Kabine habe ich persönlich abgeschlossen und versiegelt. Seit heute Morgen steht ein verlässlicher Mann Wache davor, damit da niemand rumschnüffelt.“ Er warf Miller mit spitzen Fingern einen Schlüssel zu, als wär’s die Eintrittskarte zur Hölle. „Also, Sir, äh, Isaak, Sie haben uns an Bord kommen lassen, anstatt einfach Sardinien anzulaufen, wo die italienische Polizei sich der Sache sicher sehr professionell angenommen hätte. Prominente sind die dort sicher auch gewöhnt, warum eigentlich dieser ganze Umstand?“  Isaak Buford lehnte sich zurück, paffte mit seiner Zigarre dicke Kringel und sagte: „Mycroft hat mich vor Ihnen gewarnt! Sie sollen ein verdammt schlauer Bursche sein, Phil, man könne Ihnen nicht so leicht was vormachen. Ich glaube, er hat recht. Wird spaßig werden.“ „Mycroft?“ Fitzmorton war schlagartig alarmiert. „Etwa Mycroft Stuart?“ „Tun Sie doch nicht so harmlos, Phil, natürlich Commander Mycroft Stuart, wer sonst?“ „Colonel der Marineinfantrie,“ sagte Fitzmorton trocken. „Warum haben diese Burschen eigentlich immer gleich mehrere Ränge? Ihr Geheimdienstjungs kennt euch doch alle untereinander, nicht wahr?“  Wenn Mycroft Stuart vom MI-5 ebenfalls hier an Bord war, dann stank die Sache gewaltig. Mycroft Stuart hatte ein paar überaus schwierige Fälle geräuschlos erledigt und genoss seitdem höchste Protektion, vielleicht auch nur aus Angst davor, dass er peinliche Details ausplaudern könnte. Er war ein nach außen harmlos wirkender, aber extrem gefährlicher Agent. Natürlich trat er stets als untadeliger Gentleman auf, für die Drecksarbeit hatte er seine Leute. Fitzmorton hatte bereits einmal das zweifelhafte Vergnügen mit ihm gehabt, auf eine Wiederholung legte er keinen großen Wert, aber es ging in diesem Fall offenbar nicht nach seinen Wünschen. „Geheimdienst? Damit das klar ist, ich bin von Scotland Yard, Sir.“ Buford wedelt diese Information beiseite wie eine lästige Fliege. Wer den Premierminister springen lassen konnte, der hielt sich mit solchen Kleinigkeiten nicht weiter auf. „Also, Phil, wir konnten einfach nicht nach Sardinien. Wir haben ein Mitglied des Königshauses an Bord! Tony meinte, ich dürfe die Princess keinesfalls von irgend so einem Spaghetti-Commissario verhören lassen. Da hat er natürlich recht, nein, das ginge wirklich nicht. Dies hier ist britischer Boden, verstehen Sie, britischer Boden! Auch wenn die Kleine dumm wie Bohnenstroh ist, gehört sich so was einfach nicht, Phil! God save the Queen und so weiter, das verstehen Sie doch wohl?“ Fitzmorton war nicht recht überzeugt von dieser pompösen Begründung, ganz besonders, wenn auch noch der Geheimdienst seine schmutzigen Finger in der Sache hatte, doch er war nun mal ein Beamter Ihrer Majestät, daran war nicht zu rütteln. Und wenn die Regierung es wegen irgendwelcher Royals so wünschte, dann eben rein ins Vergnügen! „Ihre Sicht der Dinge klingt recht überzeugend“, bequemte sich Fitzmorton nach einer Pause zuzugeben. „Um wen handelt es sich denn nun bei dem Opfer?“ Lord Buford reichte Fitzmorton anstelle einer Antwort ein Blatt mit einer Reihe von Namen und Berufsbezeichnungen. „Das sind alle Leute an Bord, mit Kurzinfos über ihre, äh, Interessen. Seit dem Mord hat niemand mein bescheidenes Schiffchen verlassen.“ Buford zwinkerte mit dem rechten Auge. „Also, wie wollen Sie jetzt vorgehen?“ Fitzmorton überflog die Namen, stutzte zweimal und zuckte dann mit den Achseln. „Was haben Sie den Leuten denn bisher gesagt? Was ist nach Ihrer Version passiert, sozusagen ‚offiziell’?“ Buford wischte mit dem Arm lässig durch die Luft und paffte mit seiner Zigarre Rauchringe in die Luft. „Blöder Unfall. Ist beim Nagelschneiden gestolpert und hat sich zufällig selbst erstochen.“ „Äh … das ist … in der Tat … eine interessante Theorie.“ Buford grinste frech. „Nicht wahr?! Vicky hat’s geglaubt.“ Miller und Fitzmorton starrten den Lord mit zuckenden Mundwinkeln an. „Prima Erklärung, mit königlichem Segen sozusagen, Commander Stuart wird alles beschwören. Wozu braucht man uns dann hier überhaupt noch?“ Buford beugte sich vor und flüsterte in verschwörerischem Ton: „Ich will … ich muss rausbekommen, wer es war und warum. Das bin ich seinen, äh, Freunden schuldig. Zudem muss selbst der kleinste Hauch eines Verdachtes von Ihrer königlichen Hoheit ferngehalten werden, das hab ich Tony versprechen müssen. Echter Monarchist, dieser papistische Sozi! Außerdem lebe ich nicht gerne mit einem Killer unter einem Dach, man weiß ja nie. Offiziell wird jedoch nur ein bedauerlicher Unfall von Ihnen untersucht, klar?“  Als...


Peter Hardcastle, Jahrgang 1950, verbrachte seine Kindheit in Afghanistan und Indonesien, in dieser Zeit Reisen im gesamten Mittleren und Fernen Osten. Nach dem Studium (Jura, Geschichte und Literatur) Besuch der Deutschen Journalistenschule in München. Sammelte als Regieassistent Theatererfahrungen, arbeitete als Journalist und Autor, lebt heute als Fachzeitschriftenverleger in München. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter Krimi-Anthologien und die Kriminalromane "Fitzmorton und der lächelnde Tote", "Fitzmorton und der sprechende Tote" und "Fitzmorton und der reisende Tote", die alle im Bookspot Verlag erschienen sind.



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