E-Book, Deutsch, Band 192019, 144 Seiten
Reihe: Julia
Hardy Ti amo - für immer!
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-1245-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 192019, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-1245-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Nie wieder Liebe, hat Mariana sich nach einer gescheiterten Ehe geschworen. Für die schöne Kunstwissenschaftlerin zählt nur noch ihre TV-Sendung 'Verborgene Schätze'. Bis der italienische Unternehmer Angelo Beresford sie bittet, die Gemäldesammlung seines Großvaters in dessen Palazzo zu begutachten. Wenn Angelo bloß nicht so unwiderstehlich wäre! Mit seinem Charme schlägt er sie in seinen Bann, und bei ihren gemeinsamen Nachforschungen prickelt es heiß. Kann Mariana im romantischen Florenz ihre größte Angst besiegen - die vor einer neuen Liebe?
Kate Hardy wuchs in einem viktorianischen Haus in Norfolk, England, auf und ist bis heute fest davon überzeugt, dass es darin gespukt hat. Vielleicht ist das der Grund, dass sie am liebsten Liebesromane schreibt, in denen es vor Leidenschaft, Dramatik und Gefahr knistert? Bereits vor ihrem ersten Schultag konnte Kate Hardy fließend lesen. Mit blühender Fantasie dachte sie sich Geschichten aus und schrieb sie auf einer Schreibmaschine nieder, die sie zu ihrem sechsten Geburtstag bekommen hatte. Ihren ersten Liebesroman, der niemals veröffentlicht wurde, schrieb sie mit dreizehn Jahren. Kate Hardy studierte englische Literatur des Mittelalters, heiratete und bekam zwei Kinder. Sie arbeitete freiberuflich als Journalistin im Gesundheitsbereich, doch ihre wahre Berufung fand sie erst, als sie ihr Interesse für Medizin mit Romantik verband und ihren ersten Arztroman schrieb, der auf Anhieb das Lesepublikum begeisterte. Seitdem hat sie weitere 33 Arztromane, einige erotische Liebesromane und mehrere Sachbücher zum Thema Gesundheit geschrieben.
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1. KAPITEL
Mariana Thackeray.
Angelo Beresford blickte nachdenklich auf den Namen, den ihm Camilla, seine Schwester, gemailt hatte. Mariana war Moderatorin einer Sendung über Kunst. Es ging um Gemälde, die Leute auf dem Speicher gefunden hatten und die nun ein kleines Vermögen wert waren.
Camilla hatte die letzten Monate ihrer Schwangerschaft damit verbracht, jede Woche von Rom nach Florenz zu fahren, um die Aufzeichnungen mit ihrem Großvater anzuschauen. Offenbar hatte Leo Moretti diese Frau dabei ins Herz geschlossen. Er nannte sie das Mädchen am Fenster. Cammie meinte, sie sähe selbst aus, als sei sie einem Gemälde entsprungen.
Im Grunde war es egal, wie diese Mariana Thackeray aussah. Angelo interessierte nur, was sie im Kopf hatte. Las sie von einem Prompter ab, oder hatte sie tatsächlich Ahnung von dem Thema?
Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
Er rief den Namen der Sendung im Internet auf: Verborgene Schätze.
Tatsächlich, sie sah aus wie ein Modell für eines der vielen Gemälde aus dem neunzehnten Jahrhundert, die sein Großvater über die Jahrzehnte gesammelt hatte. Lange, blonde Locken, blaue Augen, hohe Wangenknochen und sinnliche Lippen. Sein Blick blieb daran hängen. Sie war einfach umwerfend.
Schnell fing er sich. Darum ging es doch gar nicht! Er riss den Blick los und suchte nach weiteren Informationen.
Mariana Thackeray, Moderatorin und Kunsthistorikerin, hieß es auf ihrer Seite. Eine solide akademische Basis. Also baute ihre Arbeit auf tatsächlichem Wissen und nicht auf einem fremden Skript auf. Er nickte. Sehr gut.
Wie es aussah, erforschte sie die italienischen Maler des neunzehnten Jahrhunderts sogar als Teil ihrer Doktorarbeit. Ausgerechnet die Leidenschaft seines Großvaters! Es klang, als wäre sie perfekt, um Angelo bei seinen Plänen zu helfen.
Trotzdem sollte er sich besser noch eine ihrer Sendungen ansehen. Er recherchierte weiter. Laut der Fernsehvorschauen im Internet lief gerade keine aktuelle Staffel. Neue Folgen waren erst für Oktober geplant.
Jetzt war es Mai. Also hätte sie wahrscheinlich auch noch Zeit. Perfekt!
Er beschloss, die Episoden, die online verfügbar waren, am Abend anzusehen, und ging noch Zeitungsartikel durch. Sie schien eine schwere Zeit durchgemacht zu haben. Offenbar war ihr früherer Lebensgefährte ein ziemlicher Mistkerl gewesen. Die Artikel zeichneten das Bild eines Tyrannen, der noch nicht einmal davor zurückgescheut war, vor Gericht zu lügen und Mariana das Leben zur Hölle zu machen.
Doch sie hatte es geschafft, sich von ihm zu befreien, und vor Gericht gegen ihn ausgesagt. Sie hatte sogar in Interviews über ihre Erfahrungen erzählt und Tipps gegeben, wo man Hilfe bei psychischem und körperlichem Missbrauch in einer Partnerschaft bekommen konnte.
Sie hatte davon berichtet, wie leicht es passieren konnte, vollkommen das Vertrauen in sich selbst zu verlieren und zu glauben, dass doch alles die eigene Schuld war. Dass man nutzlos, wertlos war und nur noch an die Wirklichkeit glaubte, die der Partner einem eingeredet hatte.
Sie war hatte sogar beschrieben, wie schwierig es war, sich nach so etwas wieder aufzubauen. Dass sie eine Therapie gebraucht hatte, um nach all der Zeit wieder zu sich selbst zu finden. Sie benutzte ihre schmerzvollen Erfahrungen dazu, anderen zu helfen. Sogar die Bezahlung für das Interview ging an ein Frauenhaus.
Angelo nickte beeindruckt. Sie zog keinen persönlichen Profit daraus, sondern half vor allem anderen Betroffenen.
Angelo empfand Hochachtung vor Marianas Mut und bewunderte sie für ihre Stärke, sich ungeachtet der Vergangenheit ein neues Leben aufzubauen.
Er entschied, sich ihre Sendung anzusehen. Danach würde er mehr wissen.
Geplant hatte er, nach Feierabend eine Episode Verborgene Schätze zu schauen. Erst nach drei weiteren schaltete Angelo den Fernseher wieder aus.
Kein Wunder, dass sein Großvater auf sie aufmerksam geworden war. Sie mochte schön sein, ja. Aber wenn sie über Kunst erzählte, strahlte sie förmlich. Sie zog ihre Zuschauer geradezu in ihren Bann, erklärte ihnen alles vom Aufbau eines Gemäldes bis hin zu den analysierten Pigmenten und Pinselstrichen. Und das auf eine Art, die neugierig auf mehr machte. Und sie zeigte die menschliche Seite des Ganzen, mit Auszügen aus dem Leben des Künstlers und Beispielen, was das Gemälde seinem Besitzer bedeutete.
Geld schien sie dabei nicht zu interessieren. Es ging ihr um die Kunst und um die Freude der Besitzer, ihr Fundstück und ihre Geschichte wertgeschätzt zu sehen. Darum, ihnen zu bestätigen, dass sie nicht einer wilden Fantasterei hinterherjagten, sondern ihr Fundstück das einzigartige Werk eines echten Künstlers war. Sie forschte nach, ließ nicht locker, die Herkunft zu erforschen, selbst wenn es keine der üblichen Hinweise gab.
Wissenschaftliche Nachweise. Wertschätzung. Bestätigung.
Das war es, was sein Großvater brauchte – den Beweis, dass das Gemälde, das er seit vielen Jahren so sehr liebte, tatsächlich ein Carulli war. Das Mädchen am Fenster.
Wenn es jemand beweisen konnte, dann Mariana Thackeray. Womöglich wäre es nicht für ihre Sendung interessant, aber egal. Er würde ihr zahlen, was sie verlangte. Wofür wäre alles Geld gut, wenn man damit nicht etwas für einen geliebten Menschen tun könnte?
Angelo öffnete das Mailprogramm seines Computers und begann zu schreiben.
Jetzt war nur noch ein Brief übrig.
Die meiste Korrespondenz an Verborgene Schätze verlief per E-Mail. Mariana hatte sich fast komplett durchgearbeitet und drei vielversprechende Ansätze für weitere Recherchen gefunden. Die restlichen bekamen eine Standardantwort, in der sie den Leuten für ihr Interesse dankte und sich entschuldigte, dass die Angebote nicht zum Programm passten.
Echte Briefe kamen nur selten. Sie sah darauf. Von einem Anwalt? Angelo Beresford.
Stirnrunzelnd holte sie das Schreiben heraus. Er bat sie um einen Anruf wegen eines Gemäldes. Also doch das Übliche.
Doch dann las sie den Namen: Domenico Carulli!
Marianas Herz schlug schneller. Das Bild sollte von dem bedeutendsten Maler der Künstlergruppe stammen, die sie für ihre Doktorarbeit untersuchte!
Sie suchte im Internet nach der Anwaltskanzlei. Die Webseite nannte Angelo Beresford als Spezialisten für Unternehmenszusammenschlüsse. Was hatte so jemand mit Verborgene Schätze zu tun? Ob eine der Firmen glaubte, ein wertvolles Gemälde zu besitzen, und er wollte ihren professionellen Rat dazu?
Normalerweise bot sie das Schätzen von Kunst nicht an. Sie hatte genügend damit zu tun, ihre Zeit zwischen der Doktorarbeit und der Fernsehshow aufzuteilen.
Aber … Domenico Carulli!
Ihr Lieblingsmaler.
Angelo Beresford hatte den Namen des Gemäldes nicht erwähnt, aber die meisten, von denen sie wusste, hingen in Galerien. Ein paar waren auch in Händen von Privatleuten, keines jedoch befand sich im Besitz einer Firma. Was heißen könnte, dass dieses Gemälde tatsächlich für Verborgene Schätze interessant wäre. Ein Gemälde, das über die Jahre unentdeckt geblieben war. Sie musste mehr erfahren.
Mariana griff zu ihrem Handy und gab die Nummer ein. Am anderen Ende der Leitung meldete sich Mr. Beresfords Sekretärin.
„Ich würde gern mit Mr. Beresford sprechen“, sagte Mariana ungeduldig.
„Tut mir leid, er befindet sich in einem Meeting. Für wen darf ich eine Nachricht notieren?“
„Mariana Thackeray. Er hat mir geschrieben, dass …“
„Aber ja! Er möchte mit Ihnen über ein Gemälde sprechen.“ Die Stimme war schlagartig wärmer geworden. „Wir können direkt einen Termin vereinbaren.“
Mariana zögerte. „Können wir das nicht einfach am Telefon besprechen?“
„Ich glaube, er möchte lieber mit Ihnen persönlich sprechen, Ms. Thackeray.“
Dann hatte er das Gemälde also vielleicht sogar direkt vor Ort in seinem Büro? Mariana atmete aufgeregt ein. „Gut, dann gern.“
„Wie wäre es heute um halb drei?“
Mariana überlegte kurz. Sie würde den Termin mit Nigel, ihrem Produzenten, dafür verschieben müssen, aber wenn sie richtig lag, würde es ihm bestimmt nichts ausmachen. „Einverstanden.“ Sie glich die Adresse mit der Sekretärin ab und verabschiedete sich.
Der nächste Anruf ging an Nigel.
„Hi“, begrüßte der sie geschäftig, noch ehe sie etwas sagen konnte. „Du, ich bin spät dran. Können wir später reden?“
„Deshalb rufe ich an. Ich bin da auf einer interessanten Spur. Können wir unser Meeting verschieben?“
„Du hast dreißig Sekunden, dann muss ich los.“
„Ich bin die Mails durch. Das meiste ist nicht von Interesse. Aber es kam ein Brief …“
„Ja?“
„Möglicherweise ein unbekannter Carulli. Ein Anwalt möchte mich deshalb heute Nachmittag treffen. Könnten wir unseren Termin auf Montagmorgen verschieben?“
Nigel stöhnte. „Montagmorgen. Du weißt, wie ich den hasse.“
„Ich würde dir einen Ingwer-Latte und einen Pekannuss-Aprikosen-Muffin von dem Café an der Ecke mitbringen.“ Sie kannte seine Schwächen.
„Na gut, weil du es bist. Ich muss echt los, sorry. Halt mich auf dem Laufenden.“
„Mach ich, Boss.“
Kurz vor halb drei betrat Mariana die Empfangshalle des eleganten...




