E-Book, Deutsch, Band 36, 400 Seiten
Reihe: CORA Collection
Harrington / Fielding / Fraser Cora Collection Band 36
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0213-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Verliebt in Afrika
E-Book, Deutsch, Band 36, 400 Seiten
Reihe: CORA Collection
ISBN: 978-3-7515-0213-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
UNTER DER SONNE AFRIKAS von ANNE FRASER
'Ich komme mit nach Afrika!' Spontan unterstützt Lady Alice Granville auf einem Ball das Wohltätigkeitsprojekt von Dr. Dante Corsi. Kann sie dem faszinierenden Arzt damit beweisen, dass sie kein verwöhntes Partygirl ist - und endlich sein Herz gewinnen?
LIEBESSTERN ÜBER AFRIKA von LIZ FIELDING
Fußballstar heiratet Supermodel in der Leopard Tree Lodge in Afrika! Vom Gelingen der Riesenparty der beiden hängt Josies Karriere als Hochzeitsplanerin ab. Zum Glück steht ihr Gideon McGrath, der attraktive Besitzer des Luxus-Camps, tatkräftig zur Seite. In seiner Nähe hat sie keine Angst vor wilden Tieren. Oder Gefühlen, die sie immer unterdrückt hat ...
HEISS WIE DIE SONNE AFRIKAS von NINA HARRINGTON
Überraschend trifft Kate ihren Ex-Freund Simon in Afrika wieder. Nie hat sie ihn vergessen, obwohl sie einfach nicht zusammenpassten. Aber warum glaubt hier bloß jeder, dass sie beide zusammengehören?
Nina Harrington wuchs in der Grafschaft Northumberland in England auf. Im Alter von 11 Jahren hatte sie zuerst den Wunsch Bibliothekarin zu werden - einfach um so viel und so oft sie wollte lesen zu können. Später wollte sie dann Autorin werden, doch bevor sie ihren Traumberuf ausüben konnte, machte sie verschiedene Ausbildungen und verdiente ihren Lebensunterhalt als Apothekerin, technische Redakteurin und Universitätsdozentin. Wenn Nina Herrington eine Pause vom Schreiben einlegt, dann kocht und isst sie gerne und genießt auch mal einen guten Wein. Mehr zu der Autorin erfahren Sie unter: www.ninaharrington.com.
Autoren/Hrsg.
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PROLOG Alice griff nach dem Bleistift und warf noch ein paar Striche auf den Zeichenblock. Irgendwie ähnelte ihr David mehr dem Unglaublichen Hulk als Michelangelos Meisterwerk. Da die berühmte Piazza della Signoria nur am frühen Morgen nicht von Touristenmassen überschwemmt wurde, war Alice beim ersten Tageslicht aufgestanden. Kein Wunder, dass Florenz ein so beliebtes Reiseziel war, schließlich war es der Traum aller Kunstliebhaber. Überall gab es beeindruckende Architektur, Statuen und andere Kunstwerke zu bestaunen. Erst gestern hatte sie Michelangelos David im Original in der Galleria dell’Accademia gesehen, fasziniert von so viel männlicher Schönheit. Und nun saß sie hier auf der Piazza und versuchte, die Kopie zu zeichnen. Es war zwar erst acht Uhr, aber schon jetzt füllte sich der Platz mit Busladungen von Urlaubern. Sie beschloss, nur noch eine Stunde zu bleiben. Alice seufzte wohlig, als die warmen Sonnenstrahlen ihr Gesicht streichelten. Soweit sie sich erinnern konnte, hatte sie sich noch nie so wohlgefühlt. Hier in Florenz kannte sie niemand, es interessierte keinen Menschen, wer sie war, und das war wundervoll. Keine Paparazzi, die ihr auflauerten und deren Fotos am nächsten Morgen die ersten Seiten der Klatschpresse zierten. Keine Galadinners, keine Bälle oder andere Anlässe, die ihre Anwesenheit erforderten. In diesen, wenn auch allzu kurzen drei Wochen war sie einfach nur Alice Granville. Sie hielt den Block etwas von sich ab und betrachtete ihr Werk kritisch. Ihre zeichnerischen Fähigkeiten waren eher mäßig, und sie würde nie eine große Künstlerin werden, aber sie hatte sich in der Villa gelangweilt und wollte einige von den wunderbaren Dingen, die sie gesehen hatte, irgendwie festhalten. Nach ihrer Zeichenstunde hatte sie vor, sich wie jeden Morgen in einem der Cafés einen Kaffee und etwas Süßes zu gönnen. Leider aß sie für ihr Leben gern und konnte an keiner pasticceria vorbeigehen, ohne nicht zumindest verlangend auf die köstlichen Kuchen zu blicken. Und hier in Florenz gab es an fast jeder Straßenecke eine kleine Konditorei mit neuen, unbekannten dolci, die sie unbedingt probieren musste. Allerdings schien nur ein einziger Blick darauf zu genügen, und schon hatte sie das Gefühl, dass ihre Hüften anschwollen. Nicht dass sie übergewichtig war, aber etwas weniger üppige Rundungen wünschte sie sich schon. Sie wollte gerade ihre Sachen einpacken, da fiel ihr Blick auf den Mann, der gegenüber auf einer Bank saß. Er trug eine eng anliegende ausgeblichene Jeans und ein weißes T-Shirt, das sich um einen muskulösen Brustkorb schmiegte. Den Kopf zurückgelegt, die Augen geschlossen, genoss der Mann sichtlich die warmen Sonnenstrahlen. Als er sich gleich darauf das T-Shirt auszog, spielten die kräftigen Armmuskeln unter der olivfarbenen Haut. Alice atmete tief durch. Er war perfekt, wie Michelangelos David. Sein athletischer Oberkörper war von der Sonne gebräunt, und feine dunkle Härchen zogen sich hinunter bis zum Knopf seiner Jeans. Spontan begann Alice, sein Gesicht zu zeichnen. Er hatte dunkle, fast schwarze Haare, eine schmale, klassisch römische Nase und ein energisches Kinn. Ihr Blick heftete sich auf seinen Mund. Volle Lippen, die Mundwinkel leicht nach oben gezogen, verrieten, dass er oft und gern lachte. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, lächelte er, reckte sich und schlug die Augen auf … Augen, die Alice an dunklen Bernstein erinnerten. Seine Zähne waren ebenmäßig und strahlend weiß. Zweifellos war er der schönste Mann, den sie je gesehen hatte – und das hieß schon etwas. Ihr Mund war plötzlich ganz trocken. Hastig trank Alice einen Schluck Wasser aus ihrer Flasche. Es schmeckte warm und abgestanden, aber das war ihr egal. Sie konzentrierte sich auf seine Brust, ihr Stift flog nur so übers Papier, und dann entdeckte sie, dass er doch nicht ganz perfekt war: Eine lange Narbe zog sich von der Schulter zum Bauch. Der Mann griff nach seinem T-Shirt und zog es sich wieder über, was Alice erneut einen Blick auf seinen beeindruckenden Bizeps erlaubte. Sie riss ein Blatt von ihrem Block ab und fächelte sich Luft zu. Es war wirklich heiß heute. Zehn Tage noch, dann würde sie in London wieder ihr gewohntes Leben führen. Sie seufzte, weil sie schon bei dem Gedanken daran Beklemmungen bekam. Warum nur? Andere Frauen würden sonst was dafür geben, um so leben zu können wie sie. Alice hingegen kam ihr Leben sinnlos und leer vor. Und es war schon merkwürdig – seit sie in Italien war, hatte sie das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein. Dabei sprach sie nur ein paar Worte Italienisch und hatte, soweit sie wusste, auch keine italienischen Vorfahren. Vielleicht lag es daran, dass sie hier einfach Alice Granville war und nicht Lady Alice Granville, die Tochter eines der reichsten Männer Londons. Zum ersten Mal in ihrem Leben konnte sie einfach sie selbst sein. Und sie war entschlossen, jeden einzelnen Moment zu genießen. Allerdings hatte sie Peter versprochen, über seinen Heiratsantrag nachzudenken. Peter war in jeder Hinsicht der geeignete Mann für sie. Adlig, reich und gebildet, stand ihm eine steile Karriere im Unternehmen ihres Vaters bevor. Aber Peter ließ ihr Herz nicht schneller schlagen. Wenn sie ehrlich war, langweilte er sie sogar. Sie war nach Florenz gekommen, um sich zu entscheiden, wusste aber bereits jetzt schon, dass sie ihn niemals heiraten könnte. Es würde schwierig werden, es ihm ins Gesicht zu sagen, aber sie würde es tun, sobald sie zurück war. Die vergangenen eineinhalb Wochen hatte Alice sich dem Tagtraum hingegeben, Italienerin zu sein, eine ganz normale Frau mit einem normalen Leben, und es hatte ihr gefallen. Ihren restlichen Urlaub wollte sie nur Alice Granville sein, Studentin der Kunstgeschichte, die sogar ein Sandwich auf ihre Stadttour mitnahm, um Geld zu sparen. Dass dieses Sandwich vom Küchenchef der Villa, die einem Freund ihres Vaters gehörte, zubereitet worden war, vergaß sie schnell wieder. Quietschende Bremsen, ein schriller Angstschrei und ein lautes Krachen rissen sie aus ihren Gedanken. Dann herrschte für einen Moment Totenstille. Alice sprang auf. Im ersten Moment sah sie nur zerbeultes Blech und Kleider am Boden. Ein Stand mit Lederhandtaschen war umgekippt. Daneben ein verzogenes Moped, dessen Räder sich noch drehten, und auf der Straße stand ein Auto quer. Ein Mann mühte sich heraus und stützte sich schwer auf der Motorhaube ab. „Dio mio“, keuchte er sichtlich benommen. „Dio mio …“ Schockiert starrte Alice auf das kleine Mädchen, das bewegungslos dalag. Ein paar Schritte entfernt versuchte eine Frau vergeblich, sich aufzurichten. Stöhnend sank sie wieder zurück. Der Mann, den sie gezeichnet hatte, lief mit langen Schritten zur Unfallstelle, und Alice folgte ihm. „Chiamate un’ ambulanza!“ rief er den Umstehenden zu, während er sich neben dem verletzten Kind niederkniete. Eine junge Frau zog ihr Handy heraus und tippte eine Nummer ein. Alle anderen starrten in stummem Entsetzen auf die Szene. Einige Zuschauer gingen zögernd weiter. „Kann ich helfen?“, bot Alice an und ließ sich neben dem Mann auf die Knie nieder. „Gehen Sie zu der Frau“, erwiderte er auf Englisch, mit deutlichem Akzent. „Sorgen Sie dafür, dass sie liegen bleibt und niemand sie bewegt, bis ich sie untersucht habe. Zuerst muss ich mich um das Kind kümmern.“ Als Alice zögerte, fügte er eindringlich hinzu: „Prego! Gehen Sie! Ich bin Arzt. Ich komme hin, sobald ich kann.“ Mit hämmerndem Herzen eilte Alice hinüber zu der Frau. In der Schule hatte sie zwar einen Erste-Hilfe-Kurs mitgemacht, aber das war vier Jahre her. Als sie beruhigend auf die grauhaarige Verletzte einsprach, wünschte sie, sie könnte richtig Italienisch. Die Frau murmelte etwas, das sie nicht verstand. Zum Glück übersetzte die junge Frau, die den Krankenwagen gerufen hatte. „Sie fragt, ob es ihrer Enkelin gut geht.“ „Sagen Sie ihr, ein Arzt kümmert sich um sie.“ Die Großmutter des Mädchens wollte sich erheben, aber Alice hielt sie sanft, aber energisch davon ab. „Nein, nein, Sie dürfen sich nicht bewegen, bis der Arzt Sie untersucht hat.“ Voller Mitgefühl sah sie, dass die Frau sich wahrscheinlich den Knöchel gebrochen hatte. „Der Krankenwagen ist unterwegs.“ Die ältere Frau starrte angestrengt hinüber zu ihrer Enkelin, die halb durch den knienden Arzt verdeckt war, und murmelte leise etwas vor sich hin. „Sie betet für ihre Enkeltochter“, erklärte die junge Passantin. Alice erhob sich, um nachzusehen, ob sie dem Fahrer des Wagens helfen konnte. Er blutete aus der Stirnwunde, aber Alice hatte irgendwo gelesen, dass Wunden am Kopf meistens gefährlicher aussahen, als sie waren. Abgesehen von der Platzwunde und der Benommenheit schien er unverletzt zu sein. „Ich habe sie nicht gesehen, weil ich telefoniert habe“, stammelte er schuldbewusst. „Es hat schon jemand einen Krankenwagen gerufen“, beruhigte sie ihn. „Er wird bald hier sein.“ „Könnten Sie bei der alten Dame und dem Fahrer bleiben?“, bat Alice die junge Frau. „Ich bin gleich wieder da. Ich will nur fragen, ob der Arzt Hilfe braucht.“ Mit wild klopfendem Herzen eilte sie zu ihm. Er hatte das Kind in die stabile Seitenlage gebracht. Es war beunruhigend blass, aber schlimmer noch war das Metallstück, das unterhalb des Schlüsselbeins aus der Haut ragte. Alice schnappte...