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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1568, 160 Seiten

Reihe: Bianca

Hart Glück im Doppelpack


1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-86295-886-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1568, 160 Seiten

Reihe: Bianca

ISBN: 978-3-86295-886-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In der Stadt hat Morgan Steele Karriere gemacht - und deshalb nun Millionen auf der Bank. Aber glücklich ist sie nicht - etwas fehlt in ihrem Leben. Auf dem Land, im idyllischen Yorkshire, will sie ganz neu anfangen. Alistair Brown ist fasziniert von seiner schönen neuen Nachbarin. Doch er unterdrückt seine Gefühle - zu sehr erinnert sie ihn an seine Exfrau, eine verwöhnte Großstädterin, die ihn und ihre Zwillinge verlassen hat. Erst als er sieht, wie liebevoll Morgan mit seinen kleinen Töchtern umgeht, öffnet er ihr sein Herz ...



Bisher hat die britische Autorin Jessica Hart insgesamt 60 Romances veröffentlicht. Mit ihren romantischen Romanen gewann sie bereits den US-amerikanischen RITA Award sowie in Großbritannien den RoNa Award. Ihren Abschluss in Französisch machte sie an der University of Edinburgh in Schottland. Seitdem reiste sie durch zahlreiche Länder, da sie sich beruflich nicht festlegen wollte. Mit vielen Jobs hielt sie sich in diesen Ländern unter anderem in Südafrika, Tanganyika, Australien, Oman, Pakistan, Algerien, Belize sowie den USA über Wasser. Jessica Hart war als Auslandskorrespondentin tätig, sie begleitete eine Expedition in Westafrika oder unterrichtete Englisch. Nebenbei hat sie als Kellnerin, Zimmermädchen, Tellerwäscherin, Sekretärin oder als Assistentin in einem Restaurantführer-Verlag gearbeitet. In ihren Büchern finden die Leser manche dieser Berufe wieder. Sie selbst sagt, dass in ihrer Brust zwei Seelen schlummern, einerseits träumt sie von einem gefährlichen Leben in fremden Ländern, sie reist gern. Andererseits fühlt sie sich mit ihrer Heimat England sowie mit ihrer Familie verbunden, sie liebt viele Dinge, die es nur in ihrem Heimatland gibt.

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1. KAPITEL


Alistair musterte den Hund auf seinem Behandlungstisch und seufzte. Das war mal wieder so ein Tag …

Es hatte am frühen Morgen damit angefangen, dass er zu Jim Marshs Farm gerufen worden war, weil sich eine seiner Kühe mit dem Kalben schwertat. Von da an war so ziemlich alles schiefgegangen. Er hatte das Kalb nicht retten können. Als er wieder in seine Praxis kam, fand er eine ausgesprochen unangenehme E-Mail seiner Exfrau vor, die ihren Besuch ankündigte. Er war von einem Papagei gebissen und von einem Kaninchen blutig gekratzt worden. Ein Pferd hatte ausgeschlagen und ihn am Oberschenkel getroffen, und er hatte die geliebte Katze einer alten Dame einschläfern müssen.

Das Letzte, was ihm an diesem Tag noch gefehlt hatte, war, sich mit einem vollgefressenen, übertrieben getrimmten Pudel abzugeben, der ein mit Strass geschmücktes Halsband trug!

Oder vielmehr mit seinem wahrscheinlich neurotischen Frauchen.

Alistair warf einen Blick auf die Besucherin. Er musste zugeben, dass sie nicht neurotisch oder exaltiert aussah. Sie war groß und schlank, hatte lange, glänzende schwarze Haare und ein Gesicht, das eher beeindruckend als hübsch war. Sie trug eine elegante, weich fallende Hose, hochhackige Schuhe und eine Seidenbluse. Sie sah kühl, intelligent und gestylt aus – und schien in der ländlichen Tierarztpraxis völlig fehl am Platz.

Sie machte nicht den Einruck einer Frau, die sich für Hunde begeistern konnte, vor allem nicht für Hunde, die mit einem pinkfarbenen und mit falschen Diamanten besetzten Halsband herumliefen. Aber Alistair hatte im Laufe seiner Zeit als Tierarzt gelernt, dass Menschen manchmal komisch sein konnten, wenn es um ihre Vierbeiner ging.

Er schaute wieder auf den Hund, der ihn nervös und ängstlich ansah. Tallulah war der Name der Hündin, hatte deren Frauchen gesagt. Was für ein Name für einen Hund!, dachte Alistair.

„Dem Hund fehlt nichts, was man nicht mit ein bisschen Bewegung und richtiger Ernährung ändern könnte, Mrs., äh …“, sagte Alistair und schaute auf den Bildschirm seines Computers, um den Namen seiner Besucherin abzulesen.

„Miss, bitte“, sagte Morgan kurz. Sie hasste es, wenn andere Leute sich verpflichtet fühlten, Frauen stets als verheiratete Frauen anzusprechen, auch wenn sie ledig waren. Und da sie nach dem Scheitern ihrer letzten Beziehung wieder Single war, wollte sie keinen falschen Eindruck erwecken.

Sie merkte, dass der Arzt wegen ihrer scharfen Antwort leicht irritiert war. Er verdrehte weder die Augen, noch machte er eine Bemerkung, aber sie wusste genau, was er dachte.

„Ich bin Morgan Steele“, sagte sie und fragte sich, ob der Name ihm etwas sagte.

Offensichtlich war das nicht der Fall. In seinen Augen und seiner Haltung war kein Anzeichen dafür zu entdecken.

Morgan wusste nicht, ob sie darüber erfreut oder enttäuscht sein sollte. Sie war zwar nicht wirklich prominent, aber ihr Name war ziemlich bekannt, und die Lokalzeitung hatte bereits ein Interview mit ihr gebracht.

Aber vielleicht liest Dr. med. vet. Alistair Brown nur das wöchentliche Mitteilungsblatt der Viehzüchter, dachte Morgan und schaute ihn mit einem Anflug von Missachtung an. Sie hatte erwartet, einen freundlichen, humorvollen, jovialen Landarzt zu treffen, so einen, wie er immer in Fernsehserien zu sehen war, aber Dr. Brown schien kein bisschen diesem Klischee zu entsprechen. Stattdessen hatte er ein ruhiges, fast ausdruckloses Gesicht, das jedoch durch die grauen Augen belebt wurde. Sein Mund war streng und fest, und er ließ Anzeichen von Ungeduld erkennen.

„Nun, Miss Steele“, sagte er ironisch. „Ich kann Ihnen versichern, dass Ihre Hündin nur unter extremem Übergewicht leidet.“ Er zog Tallulahs Lefzen zur Seite, um sich die Zähne anzuschauen, und strich dem Tier beruhigend über das Fell. Was für ein Unterschied zwischen der schlanken, eleganten Besitzerin und dem verfetteten Tier!

„Es grenzt an Tierquälerei, ein Tier dermaßen verfetten zu lassen“, sagte Alistair. „Wenn man sich ein Tier anschafft, sollte man sich darüber im Klaren sein, wie man es richtig behandelt.“

Morgan fand seinen Tonfall anmaßend. Es war lange her, dass es jemand gewagt hatte, so mit ihr zu reden.

„Tallulah gehörte meiner Mutter“, sagte sie schmallippig. „Die Unterstellung, sie könnte das Tier gequält haben, hätte sie entsetzt. Sie hat den Hund über alles geliebt.“

„Aber offensichtlich nicht genug, um dafür zu sorgen, dass er auch genügend Auslauf bekommt“, meinte Alistair.

„Meine Mutter war in den letzten Jahren sehr krank und konnte sich selbst kaum bewegen“, sagte Morgan scharf. „Tallulah war die ideale Gesellschaft für sie, aber vielleicht hat sie nicht verstanden, dass der Hund andere Bedürfnisse hatte als sie selbst. Als meine Mutter vor ein paar Monaten starb, habe ich den Hund zu mir genommen.“

„Aber Sie haben ja offensichtlich keine Probleme mit den Beinen“, meinte Alistair. Er warf einen Blick auf ihre Beine und fand sie bemerkenswert wohlgeformt. „Sie hätten ja Spaziergänge mit dem Hund machen können“, sagte er. „Es war doch offensichtlich, was ihm gefehlt hat.“

„Tallulah geht nicht gern spazieren“, sagte Morgan etwas hilflos. „Sie hasst Regen und Matsch an den Pfoten. Sie ist ein richtiger Stadthund, kein Typ fürs Land.“

„So sieht es aus“, entgegnete Alistair. Der trockene Ton seiner Stimme ließ Morgan erröten. Er warf einen Blick auf ihre Seidenbluse und die hochhackigen Schuhe. „Sein Frauchen offenbar auch nicht, habe ich recht?“

„Nein, das haben Sie nicht“, schnappte Morgan, die sich durch den ironischen Blick seiner grauen Augen herausgefordert fühlte. „Ich bin gerade dabei, mich hier niederzulassen. Und es gibt ja wohl keine Vorschrift, dass man hier auf dem Land grüne Gummistiefel und grobe Baumwollhemden tragen muss.“

„Nein, eine solche Vorschrift gibt es nicht“, gab Alistair zu. „Aber es wäre sicher praktischer als das, was Sie tragen.“

Morgan sog scharf die Luft ein und zählte bis zehn. Sie war mit Vorständen von Firmen fertig geworden, mit ungeduldigen Investoren und angriffslustigen Journalisten – und sie würde sich nicht von einem Landtierarzt dazu bringen lassen, ihre Ruhe zu verlieren.

„Tut mir leid, dass Ihnen meine Kleidung nicht gefällt“, sagte sie kühl. „Aber ich bin nicht zur Modeberatung hergekommen. Tallulah ist seit einigen Tagen nicht gut drauf, sie keucht und winselt. Vielleicht wäre etwas mehr Diagnose und weniger Kritik empfehlenswert?“

Morgan war es gewohnt, dass Leute beeindruckt waren, wenn sie so mit ihnen sprach. Aber Alistair Brown war es eindeutig nicht.

„Meine Diagnose habe ich Ihnen bereits mitgeteilt“, erwiderte er und schaute Morgan über den Tisch hinweg an, auf dem Tallulah mit schlaffem Schwanz und durchhängendem Bauch nervös zitternd stand. Seine Stimme war jetzt genauso eisig wie ihre. „Es steht Ihnen frei, sich anderswo eine zweite Meinung zu holen, aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, was jeder seriöse Tierarzt Ihnen raten wird. Der Hund ist einfach zu dick, er muss auf Diät gesetzt werden und viel Bewegung haben.“

„Diät?“, fragte Morgan. Ihre Mutter hatte den Hund den ganzen Tag lang mit kleinen Leckerbissen verwöhnt und darauf bestanden, dass Tallulah beim Nachmittagskaffee ebenfalls ihr Stück Kuchen abbekam.

„Ich gebe Ihnen ein spezielles Trockenfutter mit“, sagte Alistair. „Sorgen Sie dafür, dass immer genügend frisches Wasser da ist, aber geben Sie dem Hund auf keinen Fall noch etwas zusätzlich.“

Morgans Laune sank. „Tallulah hasst Trockenfutter. Sie wird es nicht essen.“

„Sie wird – wenn sie richtig Hunger hat“, sagte Alistair hart.

Er tastete Tallulah noch einmal sorgfältig ab, und Morgan ertappte sich dabei, dass sie dachte, wie stark und sicher seine Hände waren. Sie schaute rasch weg und auf sein Gesicht, aber nur, um festzustellen, dass seine Backenknochen und sein ruhiger, aber trotzdem ausdrucksvoller Mund seinem Gesicht einen entschlossenen Ausdruck verliehen.

„Es fehlt ihr sonst wirklich nichts“, sagte er. „Es ist nur das Übergewicht.“ Er kraulte Tallulah hinter den Ohren und schaute dann wieder Morgan an.

Sein Blick war scharf und doch angenehm und ließ bei Morgan, die von dem Effekt selbst überrascht war, den Pulsschlag steigen.

„Geben Sie ihr nur das Trockenfutter, keine Leckerbissen, auch wenn sie danach bettelt. Und machen Sie wenigstens einmal am Tag mit ihr einen längeren Spaziergang. Nicht nur mal eben um die Ecke und dann wieder nach Hause.“ Er sah Morgan forschend an. „Ich schlage vor, Sie besorgen sich ein Paar solide Laufschuhe, es kann hier staubig werden oder auch schlammig, wenn es regnet.“

Alistair sah ihr an, dass sie von dem Vorschlag nicht begeistert war. „Es nimmt nicht mehr als höchstens eine Stunde Zeit am Tag in Anspruch. Die werden Sie wohl aufbringen können, nicht wahr?“, meinte er. „Sie machen sich doch Sorgen um den Hund, sonst wären Sie nicht zu mir gekommen.“

Morgan schaute auf die zitternde Hündin auf dem Tisch. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie sich nie viel Zeit für Tallulah genommen hatte. Ihre Mutter hatte den Hund wie ein Kind behandelt. Morgan hatte sich oft darüber gewundert.

„Ich fühle mich für den Hund verantwortlich“, sagte Morgan. „Ich würde lügen, wenn ich sagte, ich hätte unbedingt einen Hund haben wollen, aber ich habe meiner Mutter versprochen, dass ich mich um Tallulah kümmern...



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