Hary | Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 9, 64 Seiten

Reihe: PERRY RHODAN-Mission SOL

Hary Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-8453-5334-0
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 9, 64 Seiten

Reihe: PERRY RHODAN-Mission SOL

ISBN: 978-3-8453-5334-0
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Auf der Erde schreibt man das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche werden zu Legenden - insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL. Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt. Dort stößt er auf Nachkommen der SOL-Besatzung, lernt mehr über die riesige Welt Evolux und macht sich auf die Suche nach dem Mittelteil des Raumschiffs. Rhodan entdeckt, dass die Besatzung in einer Proto-Chaotischen Zelle gefangen ist. Die Enthüllung, wo sich diese bizarre Raum-Zeit-Region verbirgt, ist ein Schock für alle. Um seinen Sohn und dessen Gefährten von dort zu retten, verbündet sich Perry Rhodan mit einer dubiosen Verschwörergruppe. Er wagt den Vorstoß INS HERZ DER FINSTERNIS ...

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2.

SOL-Zelle 1

Schritte und Gemurmel untermalten das Geräusch des aufgleitenden Eingangsschotts. Eine tiefe Männerstimme hallte durch die Zentrale der SZ-1. »Da sitzt sie, die Verräterin!«

Mahlia Meyun löste ihre Aufmerksamkeit vom Hauptholo, das aus großer Höhe die brennenden Industrieanlagen des Althanos-Segments zeigte, und wandte sich im Kommandantensessel um.

Vor dem geöffneten Schott, zwischen Holokuben und erleuchteten Bedienpulten, stand ein bärtiger Mann mit lichtem Schopf und verzerrtem Gesicht. Er trug die Kleidung eines Bauern, wirkte deplatziert inmitten der technisierten Raumschiffzentrale.

»Du wagst es, über unser Schicksal zu entscheiden?«, rief er.

Hiram Kylder, erkannte Mahlia den Fünfzigjährigen. Er sprach für jene Solaner-Nachfahren, die sich trotz Mahlias und Ylapps Warnung, dass ein Bombardement drohe, für den Verbleib im heimatlichen Tal entschieden hatten.

Mahlia wechselte einen Blick mit Pravo Ylapp, der an der Kontrollkonsole der Bordlogistik die Reaktivierung brach liegender SOL-Bereiche durch Wartungsroboter einleitete. Ihre Nackenhaare stellten sich auf.

Hinter Kylder trat eine ganze Gruppe von Menschen aus dem Korridor. Einige schleppten brennende Fackeln mit sich, die bis vor Kurzem als Leuchtmittel in den energetisch toten Gängen des »Sternentempels« gedient hatten. Die Männer und Frauen riefen wilde Vorwürfe durcheinander.

»Du hast uns entführt, Mahlia!«

»Wo hast du uns hingebracht?«

»Das wirst du bereuen!«

Die Neuankömmlinge waren zu elft; nur ein kleiner Teil der siebenhundert Dorfbewohner, die Mahlia gerade erst vor dem sicheren Tod gerettet hatte. Langjährige Vertraute waren unter ihnen: die Krämerin Minna Duuhn, Tema Dyll, die Kräuterfrau, und deren Ehemann, der Müller Barsag.

Plötzlich spürte Mahlia einen Kloß im Hals. Nach dem Erwachen der Geretteten aus der Paralyse hatten einige via Interkom das Gespräch gesucht. Nun verfluchte sie sich dafür, ihnen den Zutritt zur Zentrale gewährt zu haben.

Kylder rannte auf das erhöhte Kommandopodest zu, angefeuert von seinen Gesinnungsgenossen, und streckte die Arme nach Mahlia aus. Sie erhob sich, wich zurück.

»Lass ab, Hiram!« Ylapp löste sich von seiner Station, drängte sich zwischen Mahlia und Kylder. Ylapps Hände zitterten.

Schon stürmte der Rest der Gruppe heran. Nur wenige der bereits zuvor in der Zentrale anwesenden Solaner schlugen sich auf Mahlias Seite. Der rotblonde Üpps Qubeq und der Schmied Viccor Thom schirmten sie mit ausgebreiteten Armen vor den Aufrührern ab, während Beren Camlost, Nika Brenneq und Nedira Hermet beruhigend auf die Tobenden einredeten.

Mahlia merkte sich die Namen. Es waren dieselben Leute, die sie nach Perry Rhodans Ankunft auf Evolux bei der Kaperung der SOL-Zelle 2 unterstützt hatten.

Sie versuchte, hinter Qubeq und Thom zu bleiben. Sie war besorgt. Spielten sich anderswo an Bord gerade ähnliche Szenen ab? Elf zornige Menschen in Schach zu halten, war einfach. Doch was, wenn siebenhundert Dorfbewohner die Zentrale stürmten? Sie musste sich wehren, den Aufruhr im Keim ersticken.

»Positronik! Hilf mir!«, stieß sie hervor.

Das Bordgehirn der SZ-1 zirpte bestätigend. Ein Nebenschott öffnete sich, das zu einer an die Zentrale angeschlossenen Waffenkammer führte. Fünf anderthalb Meter hohe, kegelförmige Metallungetüme schwebten durch die Öffnung.

Die Angreifer brachen ihre Attacke sofort ab, als die Kampfroboter aufmarschierten. Ylapp und Kylder starrten einander an.

Mahlia genoss den kurzen Moment der Genugtuung, das Gefühl der Macht, das sie unwillkürlich verspürte.

Die Roboter – Ultrakompakteinheiten vom Typ TARA VII-XUH, wie Mahlia dem Wissen aus ihrer Hypnoschulung entnahm – erfassten die Situation mühelos. Außer Mahlia und Ylapp hatte keiner der Menschen an Bord eine Hypnoschulung erhalten. Die Maschinen waren von der Hauptpositronik hierüber zweifellos informiert worden und würden sie beschützen. Denn niemand sonst war imstande, das Raumschiff zu steuern.

Jeweils vier Tentakelarme schossen aus den Kegelrobotern, legten sich um die Körper der Protestierenden und fesselten sie. Lediglich Mahlia, Ylapp und ihre fünf Helfer blieben verschont.

Minna Duuhn wehrte sich gegen diese Umklammerung. Sie spuckte aus. »Denkst du, damit wäre dieser Streit beendet, Mahlia? Was passiert, wenn wir weiter protestieren? Willst du uns aus dem Raumschiff werfen?«

Jemand berührte Mahlia an der Schulter. Es war Ylapp, der sie besorgt ansah.

»Minna hat recht. Du kannst ihren Unmut nicht ewig unterdrücken«, sagte er.

»Ich weiß.« Mahlia horchte in sich hinein. Was würde Perry Rhodan tun?

Die Antwort, redete sie sich ein, lag auf der Hand. Der Terraner würde an das Verständnis der empörten Menschen appellieren – am Ende jedoch seinen Willen durchsetzen. Diesem Beispiel würde sie folgen. Sie saß am längeren Hebel, würde nicht zulassen, dass diese Uneinsichtigen die Dorfgemeinschaft weiter entzweiten.

Entschlossen trat sie wieder an den Kommandosessel, berührte das Bedienelement in der Armlehne und aktivierte den Interkom. Ein Akustikfeld entstand vor ihrem Gesicht.

Mahlia räusperte sich. »Hier spricht Mahlia Meyun«, setzte sie an und lauschte dem Klang ihrer eigenen Stimme, die seltsam verfremdet und mit leichtem Hall aus den Schallfeldern über ihrem Kopf tönte.

Alles, was sie sagte, wurde nun simultan bis in die entlegensten Bereiche des Schiffs übertragen. Jeder würde sie hören.

»Ich weiß, dass ihr wütend auf mich seid«, fuhr sie fort. »Dazu habt ihr jedes Recht. Ihr seid gegen euren Willen hier, und viele hätten den Tod in unserem Tal einem Leben in der Fremde vorgezogen. Aber ihr müsst verstehen, warum ich euch an diesen Ort geholt habe.«

Rasch rekapitulierte sie die Ereignisse, die sie alle an diesen Punkt gebracht hatten, ihr gemeinsames Abenteuer mit Alaska Saedelaere, die Enthüllung, dass sich im Innern des Planeten eine Proto-Chaotische Zelle verbarg, und Mahlias anschließende Rückkehr in ihr Heimatdorf.

Sie berichtete von ihrem Versuch, Anschluss an ihr altes Leben zu finden. Von ihrem Mitleid für Ylapp, wegen des Spotts, den er für seine Warnung vor dem anstehenden Bombardement geerntet hatte. Schließlich von Mahlias Gesinnungswandel, nachdem etliche Dorfbewohner die drohende Gefahr als pures Hirngespinst abgetan hatten.

Den Verrat durch ihren Ehemann Hokan Tassat ließ sie unerwähnt. Ihre Kinder Annri und Temm befanden sich an Bord und würden der Ansprache ebenfalls lauschen. Die Kleinen brauchten von der Unredlichkeit ihres Vaters nichts zu wissen.

»Ich tat es, um euch das Leben zu retten«, kam sie zum Ende. »Ich weiß, dass ihr das eines Tages verstehen werdet.«

Sie desaktivierte die Akustikfelder und wandte sich gespannt den Anwesenden zu. Ob sie die richtigen Worte gefunden, ob ihr Appell gefruchtet hatte? Ein Blick auf den Chronografen ihres Multifunktionsarmbands verriet ihr, dass sie über eine Viertelstunde lang gesprochen hatte.

Sie sah ihre Hoffnung enttäuscht. Die Gesichtsausdrücke der Gefesselten waren unverändert. Wenn überhaupt, wirkten sie noch zorniger.

»Du machst es dir sehr einfach«, sagte Minna Duuhn. »Wer hat dich zur Anführerin gemacht?«

Mahlia hatte ein Déjà-vu. Auf Skamant-Efthon hatte sie Rhodan im Geiste dieselbe Frage gestellt, nachdem der Terraner sie zu seiner Stellvertreterin ernannt hatte. Inzwischen, redete sie sich ein, verstand sie ihn besser. Ein einsamer Posten erforderte einsame Entscheidungen. Zumal sie offenbar als Einzige begriff, was notwendig war.

Mahlia gab es auf. Die anderen würden sie nicht verstehen. Ihnen fehlte die Erfahrung, die sie an Saedelaeres und Rhodans Seite gesammelt hatte.

»Roboter!«, rief sie den Kampfmaschinen zu. »Schafft die Unruhestifter hinaus und sichert die Zentrale!«

Die TARAS reagierten ohne Verzögerung. Unter Protest der Gefesselten hoben sie diese an, sodass ihre Füße den Bodenkontakt verloren. Kylder trat um sich, versuchte, sich dem Griff der Metalltentakel zu entwinden, ohne Erfolg.

Mit ihrer »Fracht« schwebten die Roboter auf den Gang hinaus. Sobald alle den Raum verlassen hatten, schloss die Positronik das Schott. Ein rotes Licht zeigte den Verschlusszustand an. Mahlia blieb mit ihren wenigen Unterstützern zurück.

Diese wirkten alles andere als glücklich mit der Entwicklung. Viccor Thom und Beren Camlost starrten einander betreten an. Die dunkelblonde Nika Brenneq musterte geistesabwesend das große Außenbeobachtungsholo, in dem unverändert die Türme und Schlote der Industrieanlagen vor sich hin loderten.

»Warum wirfst du uns nicht ebenfalls raus?«, fragte Nedira Hermet.

Mahlia rang sich ein Lächeln ab. »Weil ich euch brauche. Pravo und ich können dieses Raumschiff nicht allein steuern. Der Indoktrinator wird euch das dazu nötige Wissen vermitteln.«

»Und deine Gegner?«, fragte Qubeq. Er zappelte mit den Fingern, als spiele er ein imaginäres Tasteninstrument. »Willst du denen dieses Wissen verweigern?«

Mahlia biss sich auf die Unterlippe. In Gedanken lauschte sie dem Klang ihrer Stimme, begriff, wie ihre letzten Worte auf die anderen wirken mussten.

»Natürlich nur fürs Erste. Bis die gegenwärtige Krise beendet ist«, beeilte sie sich zu versichern.

Ihre wahren Überlegungen behielt sie für sich. Den Kritikern eine Hypnoschulung zu gewähren, kam nicht infrage. Hiram Kylder wusste nicht, welche Gefahren da draußen lauerten. Er hatte nie von Kosmokraten und Chaotarchen gehört,...



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