Harz | Das große Bibel-Vorlesebuch | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 368 Seiten

Harz Das große Bibel-Vorlesebuch

Mit 35 Erzählungen durch das Kirchenjahr. Für Kita, Schule, Familie und Gemeinde
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-641-26341-6
Verlag: Gütersloher Verlagshaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mit 35 Erzählungen durch das Kirchenjahr. Für Kita, Schule, Familie und Gemeinde

E-Book, Deutsch, 368 Seiten

ISBN: 978-3-641-26341-6
Verlag: Gütersloher Verlagshaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine gut erzählte Geschichte macht aus den Ohren Augen!

Advent, Nikolaus, Weihnachten, Ostern, Taufe, u.v.m. – in 35 Geschichten zum Vor- und Selbstlesen oder zum Nacherzählen bietet der großartige Erzähler Frieder Harz in diesem Vorlesebuch reichlich Ideen, die Kinderherzen lieben werden: spannende Abenteuer von Bischof Nikolaus, interessante Figuren wie Josef und Maria, inspirierende Geschichten zum Mutmachen und für die Freude am Leben.

Der perfekte Stoff für viele schöne Vorlesestunden in Kindergarten, Schule, Gemeinde, Familie und zu Hause – praxiserprobt und mit vielfältigem Material für kreative Gestaltungen und ausführlichen Hintergrundinformationen angereichert. Das alles klar strukturiert und wunderschön illustriert von Andrea Lienhart.
Harz Das große Bibel-Vorlesebuch jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Marias Begegnung mit dem Engel

Wertschätzung • Warten • Engel • Vertrauen • Licht • Geheimnis • Geduld

Lukas 1,26-38

Ziele

  • Mit den Kindern die Advents- und Weihnachtszeit gestalten
  • Marias Bedeutung für das Christentum erfahren
  • Die Wertschätzung nachempfinden, die Maria mit der Engelsbotschaft erfährt
  • Theologisieren mit Kindern zum Thema »Engel als Boten Gottes«

Zur Information

Biblischer Zusammenhang

Nur der Evangelist Lukas berichtet von der Begegnung Marias mit dem Engel Gabriel. Sie mündet in seinem Evangelium in ein Lied, das Maria singt (Lukas 1,46ff.) – ein Lied von dem erwarteten und nahen Erlöser aus den bedrückenden Verhältnissen unter der römischen Besatzungsmacht, der Befreiung aus Ungerechtigkeit und Not.

Engelsbotschaften kennzeichnen die Geburt Jesu als göttliches Geschehen. Gabriel überrascht Maria in ihrem häuslichen Umfeld und kündigt ihr das Ereignis an, mit dem die junge, einfache Frau aus dem Volk zur Mutter des erwarteten Heilands (»Messias«) werden wird.

Digitale Ergänzung

(1) Die theologische Einordnung der Jungfrauengeburt

(2) Texte zur Geburt Jesu in der Überlieferung des Koran

https://www.frieder-harz.de/pages/digitale-ergaenzungen.php

Zugänge zu eigenen Erfahrungen

In die widerstreitende Gefühlswelt Marias zwischen Verunsicherung und Unruhe einerseits sowie Freude und Erwartung andererseits kann man sich gut hineinversetzen. Die Engelsbotschaft ist Wertschätzung und auch Ermutigung, die Maria auf dem bald anstehenden und mühsamen Weg nach Bethlehem noch brauchen wird.

Zur Erzählung

Sie betont die biblischen Akzente durch ein vorangestelltes Gespräch Marias mit ihrer Freundin, in dem die Hoffnung auf Gottes Eingreifen zum Ausdruck kommt. Allerdings mischt sich in die Erwartung auch Skepsis. Maria kann sich nicht vorstellen, wie der neue König auch für die ganz gewöhnlichen Menschen in Nazareth hilfreich sein könnte. Das bereitet den mit der Botschaft des Engels geschehenden Umschwung vor, mit dem sich die Bedenken auflösen und der alles in eine neue Perspektive rückt, ganz anders, als Maria es hätte ahnen können.

Guter Gott, wenn meine Mutter zu mir sagt: »Du bist mein Engel«,

dann weiß ich, dass sie sich über mich freut.

Das ist auch wie eine Engelsbotschaft für mich.

Gib, dass ich möglichst oft in meinen Mitmenschen

Engelsboten erkennen und dir dafür danken kann.

Amen

Inhalt der Geschichte

An einem ganz normalen Arbeitstag kreisen Marias Gedanken um die Erwartung des Königs, den Gott als Befreier schicken wird. Dann geschieht das völlig Unerwartete und Geheimnisvolle: Der Engel Gabriel erscheint mit einer Botschaft, die Marias Leben eine entscheidende Wende gibt. Sie wird die Mutter des kommenden Erlösers sein.

So wird erzählt …

Für Maria beginnt der Tag wie viele andere auch: aufstehen, waschen, Frühstück machen, zum Brunnen gehen und neues Wasser holen, ein paar Worte mit der Nachbarin wechseln, die Haustiere füttern, die Wohnung aufräumen, zum Markt gehen und einkaufen und vieles andere mehr. Am liebsten tut Maria die Dinge, bei denen sie mit anderen ins Gespräch kommt: Was gibt es Neues in Nazareth? Wie geht es der Mutter von Eli, die so krank ist? Muss Jonathan seine Kuh verkaufen, um die hohen Steuern bezahlen zu können? Ihre Freundinnen und Freunde sind nicht reich. Sie erfährt viel von der Not der Menschen, denen das Geld nicht reicht, um Mehl für das tägliche Brot einzukaufen.

Seit einiger Zeit reden die Leute immer wieder von dem gleichen Thema: Man sagt, bald wird der Messias kommen, der neue König. Mit ihm soll alles anders werden. Maria will gerade zum Brunnen gehen, da kommt ihre Nachbarin Judith vorbei: »Meinst du, es wird besser, wenn der neue König kommt?«, ruft sie ihr zu. »Was soll denn anders werden?«, fragt Maria zurück. »Der König wohnt dann in Jerusalem, was soll da bei uns in Nazareth anders werden? Er wird in einem schönen Palast leben und dort mit den reichen Leuten reden. Was hat das mit uns zu tun?« Judith wendet ein: »Aber die Leute sagen, es wird ein ganz anderer König sein, einer, der genau weiß, dass es auch die weniger reichen und ganz armen Menschen gibt. Er wird dafür sorgen, dass es gerecht zugeht im ganzen Land.« Maria erwidert: »Wie soll das geschehen? Da müsste er ja eine Zeitlang bei solchen Leuten wie uns wohnen. Nur so erfährt er, wie es uns geht, uns, die nicht so gut dran sind wie die hohen Herren in Jerusalem. Kannst du dir das vorstellen?« Judith schüttelt den Kopf.

Als Maria vom Brunnen zurück ist, die Wohnung aufräumt und sauber macht, da geht ihr immer wieder durch den Kopf: Was könnte wohl anders sein mit dem neuen König, auf den alle warten? Welche Berater könnte dieser König haben? Wie könnte er erfahren, wie es den einfachen Leuten geht, damit er ihnen helfen kann?

Plötzlich geschieht etwas Sonderbares. Es wird hell in der Stube. Ein Licht ist da, das Maria noch nie gesehen hat. Und in diesem überirdischen Licht steht auf einmal eine Person im Zimmer. Zuerst bekommt Maria einen riesigen Schreck. Aber die Gestalt sagt mit freundlicher Stimme zu ihr: »Maria, fürchte dich nicht, hab keine Angst! Ich bringe dir eine gute, wichtige Nachricht von Gott!« Die Angst verschwindet und Maria wird neugierig. Sie weiß jetzt, dass diese Person ein Engel ist und sie hat Vertrauen zu ihr. »Aber warum kommt der Engel gerade zu mir?« geht es ihr durch den Kopf. »Ich bin Gabriel«, sagt der Bote Gottes. Ich bringe dir die Nachricht, dass bald der neue König zur Welt kommt«. – »Warum gerade mir«, traut sich Maria jetzt zu fragen, »hier in Nazareth, weit weg von der Hauptstadt Jerusalem?« »Weil du die Mutter dieses Kindes sein wirst«, antwortet Gabriel. »Du wirst es zur Welt bringen. Hier in Nazareth wird es aufwachsen.«

In Maria wirbeln Gefühle und Gedanken durcheinander. Es ist zu viel, was da auf sie einstürmt. Sie hört sich sagen: »Es ist gut, wenn der neue König bei uns in Nazareth aufwächst. Dann weiß er, wie es uns hier geht.« Sie macht eine kurze Pause, dann überfällt sie wieder ihre große Frage: »Aber ich bin doch eine ganz unbedeutende Frau, keine Königin! Warum soll gerade ich seine Mutter werden? Ich weiß doch gar nicht, wie man mit einem Königskind umgeht!« Gabriel antwortet ihr: »Mach dir keine Sorgen! Gott hat dich auserwählt. Er wird dir alles zeigen, was du wissen musst. Und denke daran: Dein Kind wird ein ganz anderer König werden als die bisherigen Könige in der Hauptstadt Jerusalem!« Maria atmet tief durch und fragt dann ziemlich ratlos: »Wie soll das alles gehen? Das ist alles so neu und seltsam für mich!«

Doch da ist das Licht schon wieder verschwunden und mit ihm der Engel. Maria kann jetzt nicht weiterarbeiten. Alles ist ganz anders als vorher. Sie sitzt lange da und denkt darüber nach, was der Engel Gabriel zu ihr gesagt hat. Nach und nach werden die Gedanken in ihrem Kopf und auch die Gefühle in ihrem Herzen klarer. Die Erinnerungen an die Gespräche mit den Nachbarinnen sind wieder lebendig. Aber zu ihren Erwartungen und Fragen ist jetzt etwas ganz Neues hinzugekommen, durch das alles in einem neuen Licht erscheint. In ihr wächst ihr eigenes Bild vom neuen König heran. Sie fängt zu singen an, singt ihren Dank an Gott für das Großartige, das gerade jetzt mit ihr, mit der Engelsbotschaft an sie begonnen hat.

Gesprächsimpulse

  • Zuerst hatte Maria Angst. Aber dann geht es ihr viel besser. Was meinst du, was bei ihr anders geworden ist?
  • Immer wieder geht Maria die Botschaft des Engels durch den Kopf. Sie versucht sich vorzustellen, was diese Botschaft für ihr Leben bedeuten wird.
  • Maria muss an ihr Gespräch mit der Nachbarin Judith denken. Was der Engel gesagt hat, passt gut zu dem, was sie vorher mit ihrer Freundin besprochen hatte. Am liebsten möchte Maria gleich zu Judith hinübergehen und ihr alles sagen. Sie überlegt sich, wie sie anfangen könnte, von der Neuigkeit zu erzählen.
  • Einem wird sie es bestimmt erzählen, das ist Josef, ihr Verlobter. Sie überlegt sich, was sie ihm sagen wird, wenn er von der Arbeit heimkommt.

Gestaltungsanregungen

Bildbetrachtung

Fra Angelico, Florenz, 1400–1455

Fra Angelico, Verkündigung Mariä, Florenz, 1400-1455; © Fresko im Nord-Korridor von San Marco, Florenz

  • Vor langer, langer Zeit hat ein Maler in Italien dieses Bild gemalt. Seht es euch in Ruhe an.
  • Das Wichtigste hat er ganz groß gemalt. Das könnt ihr sofort erkennen …
  • Erzählt, was ihr auf dem Bild seht!

    (Engel Gabriel und Maria, beide mit Heiligenschein; Maria sitzt auf einer Art Stuhl; vor sich hat sie ein kleines Buch, in dem sie gerade gelesen hat; sie verschränkt die Arme; sie hat ein rotes Kleid und einen blauen Mantel; das Gewand des Engels ist prächtig gestaltet; der Engel zeigt mit dem Finger auf Maria und der Maler hat Worte gemalt, die aus seinem Mund kommen; der Engel hat lange Flügel, die bis in den Garten hinein reichen; Haus mit vielen Säulen; am Boden sind Teppiche; über einer Säule ist ein Bild; über Maria schwebt ein kleiner Vogel in hellem Licht; oben links im Bild ist...


Lienhart, Andrea
Andrea Lienhart lebt in Freiburg und arbeitet seit 1995 erfolgreich als Managementtrainerin, Supervisorin und Businesscoach in Deutschland, Österreich und der Schweiz für namhafte Unternehmen, Konzerne, Wirtschaftsverbände, Verwaltungen, Existenzgründer und Einzelpersönlichkeiten.Sie vermittelt über ihre Traineragentur weltweit Trainer/innen und bietet Train the Trainer Ausbildungen sowie maßgeschneidertes Coaching für Trainer/innen an. Andrea Lienhart gilt als Spezialistin für Herausforderungen, die in den menschlichen Ressourcen liegen: in Haltungen, kommunikativem Können und Beziehungsfähigkeiten. Als „Expertin für Menschen im Job“ beschäftigt sie sich seit Jahren intensiv mit Potenzialentwicklung und Kompetenzstärkung und besonders mit dem Thema Respekt. Dabei arbeitet sie engagiert an einer großen Idee: die einer anderen, menschenfreundlichen Unternehmenskultur.Andrea Lienhart ist professionelles Mitglied der German Speakers Association (GSA), der Veinigung Deutscher Spitzentrainer, und hält viele Vorträge auf Kongressen und Veranstaltungen. Ihr Credo »Denke in Möglichkeiten, nicht in Schwierigkeiten« setzt sie seit Jahren erfolgreich um.

Harz, Frieder
Frieder Harz, Prof. i.R., geb. 1943, war vier Jahre als Grundschullehrer tätig, dann studierte er Theologie mit Abschluss seiner Promotion in Praktischer Theologie, anschließend war er einige Jahre Gemeindepfarrer. Seit 1982 war er Aus- und Fortbildungsreferent am Religionspädagogischen Institut der bayerischen Landeskirche, vor allem an Predigerseminaren; von 1989 bis 2009 Professor für Religionspädagogik an der Evangelischen Fachhochschule München (später Nürnberg), mit ständigem Lehrauftrag an der Universität München. Seit etwa 1980 hält er zahlreiche Fortbildungen und publiziert v.a. zur Religionspädagogik in der Kindheit in Familie, Kita, Grundschule und Gemeinde, dabei hat er einen besonderen Schwerpunkt im Erzählen biblischer Geschichten.



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