Buch, Deutsch, Band 26, 554 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 250 mm, Gewicht: 1115 g
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Eine Geschichte der lateinischen Poesie im 15. Jahrhundert
Buch, Deutsch, Band 26, 554 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 250 mm, Gewicht: 1115 g
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
ISBN: 978-3-7772-2309-4
Verlag: Verlag Anton Hiersemann
Die vorliegende Literaturgeschichte gibt erstmals einen Überblick über die lateinische Dichtung im Deutschland des 15. Jahrhunderts.
Dabei werden auch bisher weniger bekannte Texte vorgestellt und in den Kontext literaturhistorischer Narrative eingeordnet. Im Zentrum steht hierbei der Frühhumanismus, der sich maßgeblich über die Produktion von Dichtung definiert. Daneben untersucht das Buch systematisch die Grundlagen der poetischen Ausbildung, die Stellung der Dichtung an Schulen und Universitäten sowie die wichtigsten Themen und Texttypen.
Durch die enge Verzahnung der lateinischen Poesie dieses Jahrhunderts mit der zeitgleich entstehenden deutschsprachigen Dichtung wendet sich die vorliegende Studie sowohl an eine latinistische als auch germanistische Leserschaft.
Die Dichtung Petremols, die hier erstmals ediert und durch Einleitung und Kommentar erschlossen wird, ist in verschiedener Hinsicht außergewöhnlich: Sie zeigt erstens die Vielfalt der nachantiken lateinischen Epik. Sie ist zweitens ein frühes Beispiel für die schöpferische Rezeption des griechischen Autors Diodor von Sizilien und für die Bedeutung der Übersetzungsleistung italienischer Humanisten wie Poggio Bracciolinis. Sie überrascht drittens durch ihre positive Darstellung der verfemten Semiramis, und dies – viertens – in einem außergewöhnlich kunstvollen Stil. Petremols Werk wirft verschiedene Fragen auf: Wie wird griechische Literatur im lateinischen Westen rezipiert? Wie kommt es zu Abweichungen von traditionellen literarischen Geschlechterzuschreibungen? Und: Kann es einen lateinischen Manierismus geben?
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Inhaltsverzeichnis Vorwort I. Einleitung I.1. Das Thema I.2. Die Erforschung und Bestimmung des deutschen Frühhumanismus ForschungsstandDefinitionen des Humanismus und ihre Anwendung auf den deutschen Frühhumanismus I.3. Narrative Anfänge: Wann beginnt die frühhumanistische Poesie? 30 II. Die Grundlagen der poetischen Ausbildung im 15. Jahrhundert II.1. Diskursiver Hintergrund II.2. Die literarischen Modelle II.3. Die poetische Ausbildung an den Schulen Hermann von Soest in MünsterJohannes Lange in WertheimMauricius von LandauDer Grammatiker Heinrich in MünsterArrighino da Busseto auf der PlassenburgLudwig Dringenberg in SchlettstadtHeinrich Boger in BraunschweigPeter Schott in StraßburgAlexander Hegius in DeventerAdam Wernher von Themar in HeidelbergPetrus Popon in Schweinfurt und WürzburgAusblick: Jakob Wimpfeling II.4. Die Stellung der Dichtung an den Universitäten Panegyrische PoesieMoraldidaktische PoesieRhythmische LiederRömische PoesieStephan Hoests poetisches Lehrangebot in HeidelbergPeter Luders poetisches Lehrangebot in LeipzigProbleme der ImplementierungErgebnisse und Folgen III. Die poetische Produktion in diachroner Perspektive III.1. Vorbemerkung: Die Situation vor der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert Die gereimte RhythmikDie gereimte MetrikDie poetifizierte KunstprosaDie prosaische Dichtung III.2. Die 1400er Jahre Metrische PoesieRhythmische PoesieKombinationen metrischer und rhythmischer PoesiePseudo-metrische Poesie III.3. Die 1410er Jahre Poesie auf dem Konstanzer KonzilWeitere Dichtung über König Sigismund und das KonzilLieder zu anderen Themen III.4. Die 1420er Jahre Geistliche Lehrdichtung und BibelpoesieHistorische und zeitgeschichtliche DichtungLoblieder auf Klöster und StädteWeitere Kleinformen III.5. Die 1430er Jahre Zeitgeschichtliche PoesieDas Konzil von BaselGeistliche LyrikBibeldichtung und HagiographieWeitere poetische Formen III.6. Die 1440er Jahre Zeitgeschichtliche PoesieDas Konzil von Basel im Spiegel der DichtungGeistliche und moralisierende LehrdichtungKleinere poetische Formen III.7. Die 1450er Jahre Zeitgeschichtliche PoesieStadtlobdichtungKleine poetische Formen: Tituli, Epitaphien, Lobgedichte, WidmungenDie Lyrik des Felix HemmerliDie geistliche und didaktische Poesie des Johannes de WerdeaDie Freundschafts- und Klagepoesie des Georg Peuerbach III.8. Die 1460er Jahre Poesie über zeitgeschichtliche Personen und EreignissePapstpanegyrik: Hieronymus RotenpeckGedichte über den Buchdruck: Rudolf von Langen und Sigismund MeisterlinLobgedichte auf Orte und InstitutionenKleine Formen: Tituli, Epitaphien, EpigrammeDie Gelegenheitsdichtung des Peter Luder und Stephan HoestDie geistliche Lyrik des Arnold Heymerick III.9. Die 1470er Jahre Moralisierende und lehrhafte Dichtung im monastischen MilieuGelegenheitsdichtung im höfischen und intellektuellen MilieuEin historisches Großereignis: Gedichte über den Brand ErfurtsSamuel Karoch in Leipzig und anderen UniversitätsstädtenHeinrich Geratwol in ErfurtHeinrich Boger in Erfurt und BraunschweigErhard Windsberger in Paris und IngolstadtLudwig Dringenberg in SchlettstadtJohannes Reuchlin in Basel und StraßburgJohannes Gässeler in StraßburgPeter Schott in StraßburgMatthias von Kemnat in HeidelbergJakob Wimpfeling in HeidelbergThomas Ruscher in HeidelbergRudolf von Langen in MünsterFriedrich Mormann in MünsterAntonius Liber in Köln III.10. Die 1480er Jahre Poesie im monastischen MilieuGeistliche Dichtung außerhalb der KlösterEpitaphienWeltliche GelegenheitsdichtungJakob Wimpfeling in HeidelbergAdam Wernher von Themar in Neustadt und HeidelbergHeinrich Boger in ErfurtHeinrich Fischer in ErfurtJohannes Fabri in LeipzigMartin Polich in LeipzigKonrad Wimpina in LeipzigPriamus Capotius in LeipzigKonrad Celtis und Jakob Aurelius QuestenbergPetrus Popon in SchweinfurtJoachim Lüntaler in PassauAdolf Occo in AugsburgRudolf von Langen in MünsterPs.-Sigismund MeisterlinAlexander Hegius in DeventerBartholomaeus Coloniensis in DeventerErasmus von Rotterdam III.11. Die 1490er Jahre Grundlegende TendenzenRutger Sycamber in HöningenJohannes Birk in KemptenConradus Leontorius in HeidelbergJakob Wimpfeling in HeidelbergAdam Wernher von Themar in HeidelbergJakob Merstetter in HeidelbergJodocus Gallus in HeidelbergJohann von Soest in HeidelbergMartin Polich in LeipzigJacobus Barinus in LeipzigAndreas Probst in LeipzigJohannes Fabri in LeipzigKonrad Wimpina in LeipzigStephan Gert in LeipzigHeinrich Fischer in LeipzigTheodericus Ulsenius in NürnbergWillibald Pirckheimer in NürnbergErhard Windsberger in NürnbergJohannes Cuspinian in WienSebastian Brant in BaselUlrich Zasius in FreiburgJohannes Reuchlin in WürttembergKonrad Celtis in IngolstadtHermann von dem Busche in Köln III.12 Die Situation um 1500 Das Neben- und Miteinander der ReferenzsystemeDichtung im monastischen Milieu IV. Die systematische Betrachtung der Poesie des 15. Jahrhunderts IV.1. Die Autoren und ihre Werke im Überblick Die Zahl der Dichter und der Gesamtumfang der PoesieDie soziologischen Profile der DichterGeistliche und nichtgeistliche AutorenGeographische Schwerpunkte und soziale MilieusGestalt und Umfang der literarischen CorporaDas Anlegen poetischer SammlungenDie bevorzugten Themen und GegenständeDie formale Gestaltung: Metren, Rhythmen, ReimeDie rezipierten Autoren IV.2. Die poetischen Gattungen Hagiographische Poesie und BibeldichtungGeistliche LyrikLehrgedichteGelegenheitsgedichte zu aktuellen EreignissenPanegyrik auf weltliche und geistliche HerrscherGedichte auf Städte, Orte und InstitutionenHistorische und episierende GroßdichtungBriefpoesieLiebesdichtung und ElegieSatire und InvektiveDie kleinen Formate: Epitaphien, Tituli, Epigramme, Parerga V. Schluss: Perspektiven und Narrative VI. Bibliographie VI.1. Handschriften VI.2 Inkunabeln und Drucke des frühen 16. Jahrhunderts VI.3. Forschungsliteratur VII. Register der Autoren, Texte und historischen Personen