Hellmann / Rößlein | Maßnahmenpläne nach der SIS® | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 216 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm

Reihe: Pflege Praxis

Hellmann / Rößlein Maßnahmenpläne nach der SIS®

Die häufigsten Krankheitsbilder/Pflegephänomene in der (teil-)stationären und ambulanten Pflege
2. Auflage 2024
ISBN: 978-3-8426-9215-2
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die häufigsten Krankheitsbilder/Pflegephänomene in der (teil-)stationären und ambulanten Pflege

E-Book, Deutsch, 216 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm

Reihe: Pflege Praxis

ISBN: 978-3-8426-9215-2
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wie kann ein individueller Maßnahmenplan aussehen? Wie lässt sich die Komplexität einzelner Krankheitsbilder kompakt und aussagekräftig abbilden? Das sind nur zwei von vielen Fragen, die sich Pflegekräfte stellen müssen, wenn es darum geht, aus der Strukturierten Informationssammlung (SIS®) einen individuellen Maßnahmenplan zu formulieren.

Dieses Buch bietet eine kompakte Übersicht: Die häufigsten Krankheitsbilder älterer Menschen und Vorschläge für einen daraus resultierenden Maßnahmenplan: erweiterbar, individualisierbar und auf dem neuesten Stand.

Konkrete Fallbeispiele aus der Praxis erläutern den Weg, der von der SIS® zum individuellen Maßnahmenplan führt.

Die ideale Arbeitshilfe für alle Pflegekräfte, die mit der Maßnahmenplanung nach der SIS® betraut sind.

Hellmann / Rößlein Maßnahmenpläne nach der SIS® jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


3 Maßnahmenpläne für die häufigsten Krankheitsbilder/ Pflegephänomene im Alter
Im Alltag ist es mitunter nicht so einfach, schnell eindeutige Formulierungen für Maßnahmen zu beschreiben. In den folgenden Kapiteln haben wir deshalb eine spezifische Auswahl von Krankheitsbildern und relevanten Pflegephänomenen sozusagen »durchdekliniert«. Es handelt sich dabei um die häufigsten (chronischen) Krankheiten im Alter. Der Ablauf ist stets der gleiche: 1. Definition des Krankheitsbildes 2. Zusammenfassung der Erkenntnisse aus der SIS® 3. Maßnahmenpläne (stationär, ambulant und teilstationär) in Form einer Tagestruktur Vergessen Sie bitte nie die Individualität des einzelnen Menschen! Wie gesagt: Wir wollen Ihnen einfach Hinweise darauf geben, was Sie bei den häufigsten Krankheitsbildern und relevanten Pflegephänomenen keinesfalls vergessen sollten bzw. worauf Sie achten sollten. »Prinzipien des Maßnahmenplans Routinemäßige und wiederkehrende Abläufe in der grundpflegerischen Versorgung sowie der psychosozialen Betreuung werden übersichtlich einmal nachvollziehbar abgebildet. Es kann mit fixen Zeiten oder variablen Zeitkorridoren gearbeitet werden. Ausschlaggebend ist, ob aus fachlicher Sicht oder auf Wunsch des Bewohners bestimmte Leistungen zu einem fixen Zeitpunkt erbracht werden sollen oder müssen (z. B. Medikamente). Einzelheiten der Behandlungspflege werden wie bisher separat dokumentiert. Unterstützende oder pflegerische Maßnahmen, die mehrmals am Tag in derselben Form erbracht werden (z. B. das Bereitstellen von Mahlzeiten in einer bestimmten Form), werden nur einmal individualisiert beschrieben und im Weiteren dann mit einem Kürzel in die Tagesstruktur integriert. Auf der Ebene der Formulierung der Maßnahmen spielt die eindeutige Beschreibung der Maßnahme eine bedeutende Rolle. Die Maßnahmen werden handlungsleitend beschrieben. Das heißt, durch die Art der Beschreibung der Maßnahme wird z. B. nachvollziehbar ?Wer, Was, Wie, Wo und Wann? zu tun hat. Abb. 5: Maßnahmen eindeutig beschreiben Ziele sind immanenter Bestandteil der geplanten Maßnahmen. Maßgeblich kommt dies im Sinne der individuellen Zielsetzung durch die Aussagen und Wünsche der pflegebedürftigen Person zu ihrer Situation zum Ausdruck (personzentrierter Ansatz). In den konkreten Maßnahmen spiegeln sich die Ergebnisse dieses Prozesses wider, ohne dass die übrigen Zwischenschritte verschriftet wer-den.«7 3.1 Apoplex
Definition Apoplex Bei einem Apoplex kommt es zu einem plötzlichen Ausfall von Gehirnfunktionen aufgrund einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstofff. Folglich kommt es zu Schädigungen von Nervenzellen in der betroffenen Gehirnregion. Die Betroffenen leiden oft unter plötzlicher Schwäche, Lähmungen und Empfindungsstörungen einer Körperseite, starken Kopfschmerzen, Sprach- und Sehstörungen sowie Schwindel. Generell kann zwischen zwei Arten von Schlaganfällen differenziert werden: Schlaganfälle als Folge von Durchblutungsstörungen und Schlaganfälle als Folge von Hirnblutungen.* * Vgl. Kompetenznetz Schlaganfall (2017): Schlaganfall. Vorbeugung ist möglich. Im Internet: http://www.kompetenznetz-schlaganfall.de/292.0.html, Zugriff am 10.1.2019 3.1.1 Maßnahmenplan stationär
Situation: Frau K. ist 86 Jahre alt. Nach einem Schlaganfall musste sie vor Kurzem in ein Pflegeheim umziehen. Ihre beiden Kinder (Sohn und Tochter) kommen regelmäßig zu Besuch. Grundbotschaft: »Ich akzeptiere Hilfe. Aber wenn es um die Körperpflege geht, möchte ich ausschließlich von Frauen betreut werden.« Themenfeld 1 – Kognitive und kommunikative Fähigkeiten »Das Plaudern fällt mir schwer und strengt mich an. Ich bin mir nicht immer sicher, welcher Tag heute ist. Früher habe ich am Morgen die Zeitung gelesen.« Pflegefachliche Einschätzung: • spricht von sich aus nur sehr wenig und wenn, dann verwaschen, braucht immer wieder Orientierungshilfen (Zeit, Datum, Tag) • kann Wünsche und Bedürfnisse äußern Verständigung: • dazu anregen, langsam und deutlich zu sprechen, sich Zeit nehmen Themenfeld 2 – Mobilität und Beweglichkeit »Meine rechte Seite ist gelähmt. Ich kann nicht mehr das tun, was ich möchte. Den Rollstuhl kann ich nur wenig fortbewegen. Auf den Friedhof komme ich nur noch selten, um das Grab meines Mannes aufzusuchen. Früher war ich jeden zweiten Tag dort.« Pflegefachliche Einschätzung: • Hemiparese auf der rechten Seite, auf Lagerung des rechten Armes achten • kann mit Hilfe stehen, benötigt Hilfe bei allen Transfers • Positionswechsel im Liegen und Sitzen gelingen selbstständig • versucht kleinere Wegstrecken selbstständig mit dem Rollstuhl zu bewältigen • Bewegungsübungen bei Transfer und Körperpflege • auf Dekubituskissen im Rollstuhl achten (Prophylaxe) Themenfeld 3 – Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen »Der rechte, gelähmte Arm tut mir öfter weh. Wenn der Arm nach unten fällt, schaffe ich es nicht, ihn auf das Kissen zu legen. Mein Hausarzt hat mir eine Schmerzsalbe verschrieben, die hilft mir gut.« Pflegefachliche Einschätzung: • kann Schmerzen äußern • auf Wunsch mit Schmerzsalbe einreiben • Medikamente nach ärztlicher Verordnung • Bewegungsübung der Hand im warmen Wasser • Lagerung des rechten Armes Verständigung: • Bei Schmerzen meldet sie sich. Auf die korrekte Lagerung des rechten Armes wird geachtet. Themenfeld 4 – Selbstversorgung »Ich konnte mich früher selbst versorgen. Es ist nicht leicht, von anderen versorgt zu werden. Mir ist es unangenehm, von einem Mann gepflegt zu werden. Die Frisur muss bei mir gut sitzen und ein bisschen Schmuck muss sein.« Pflegefachliche Einschätzung: • legt Wert auf gepflegtes Äußeres (trägt Schmuck) • ist überwiegend unselbstständig bei der Körperpflege, dem An- und Auskleiden • meldet sich zum Toilettengang. Ist unselbstständig bei der Intimpflege und beim Einlagenwechsel • Essen mundgerecht servieren • hat Schluckbeschwerden, Nahrungsreste sammeln sich immer wieder in den Wangentaschen an, kaut wenig • Getränke in Tasse mit Henkel einschenken Verständigung: • wenn möglich weibliche Pflegekräfte zur Pflege einteilen, Schmuck zusammen aussuchen und anlegen, auf die Frisur achten Abb. 6: Risikomatrix (stationär) bei Apoplex. Themenfeld 5 – Leben in sozialen Beziehungen »An sich bin ich ein geselliger Mensch. Ich war vor meinen Schlaganfall jede Woche mit meinen Seniorenkreis in der Stadt unterwegs. Das geht jetzt nicht mehr und darüber bin ich traurig. Zu meinen Kindern habe ich einen guten Kontakt.« Pflegefachliche Einschätzung: • Kontakt zu Seniorenkreis fehlt ihr – war immer sehr gesellig Verständigung: • Angebot zur Unterstützung, Kontakt zu Seniorenkreis herstellen – Besuche anregen • zu Aktivitäten im Haus bringen (Gymnastik, Gedächtnistraining usw.) • Kinder kommen mehrfach die Woche zu Besuch, telefonieren mit ihr Themenfeld 6 – Wohnen/Häuslichkeit »Ich hatte eine schöne Wohnung, bin immer noch traurig, dass ich diese auflösen musste. Lege sehr viel Wert auf Sauberkeit und Gemütlichkeit.« Pflegefachliche Einschätzung: • hat Möbel und Bilder mitgebracht • legt sehr viel Wert auf Sauberkeit Verständigung: • Reinigungsdame achtet verstärkt darauf, dass das Zimmer sauber und aufgeräumt ist Tab. 3: Tagesstrukturierender Maßnahmenplan (stationär) Tagesstrukturierender Maßnahmenplan (stationär) Name: Frau K. geb. 25.9.1932 Blatt Nr. 1 Erstellt am: Evaluation am: Von: HZ: Evaluation am: Von: HZ: Evaluation am: Von: HZ: Individuelle Wünsche, Besonderheiten und...


Stefanie Hellmann ist Diplom-Pflegewirtin (FH), Dozentin, Heimleiterin und examinierte Altenpflegefachkraft.

Rosa Rößlein ist Gerontologin (M.Sc.), Diplom-Pflegewirtin (FH), TQMAuditorin, Mitarbeiterin beim MDK sowie Altenpflege- und Gesundheits- und Krankenpflegefachkraft an der Universität Leipzig.



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