Herbert | Alles, was Sie über Energiesparen wissen müssen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 208 Seiten, Format (B × H): 125 mm x 205 mm

Herbert Alles, was Sie über Energiesparen wissen müssen

Erklärungen und Tipps vom Energiesparkommissar

E-Book, Deutsch, 208 Seiten, Format (B × H): 125 mm x 205 mm

ISBN: 978-3-451-82997-0
Verlag: Verlag Herder
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Energiesparen ist das Thema der Stunde, der Informations- und Beratungsbedarf ist riesig. Energiesparen, das ist Carsten Herberts Mission. Der Bauingenieur führt ein Ingenieurbüro, das seit annähernd 20 Jahren auf das Thema Energieeffizienz in Gebäuden spezialisiert ist. Als 'Energiesparkommissar' bringt er auf YouTube einer rasant wachsenden Zahl von Menschen auf sehr verständliche Weise das Einmaleins des Energiesparens nahe: Was ist eine Wärmepumpe? Muss man dicke Wände nicht dämmen? Welche DIY-Maßnahmen helfen sofort? Egal, ob man zur Miete wohnt oder in den eigenen vier Wänden Energie sparen will – Carsten Herbert stellt die wichtigsten Themen mit vielen Grafiken und Schaubildern für Laien verständlich und anschaulich vor. Die ideale Soforthilfe für eine warme und bezahlbare Wohnung.
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WO STEHE ICH?
HEIZENERGIEVERBRAUCH VERSTEHEN
Wenn man sich Gedanken darüber macht, ob und wo man seinen Energieverbrauch reduzieren kann, sollte man zunächst verstehen, wie der eigene Verbrauch überhaupt einzuschätzen ist. Beim Stromverbrauch wird mit der Stromrechnung eine solche Einschätzung direkt mitgeliefert. Der Abrechnung können wir dann entnehmen, ob unser Verbrauch – in Abhängigkeit zur Personenanzahl im Haushalt – als hoch, im mittleren Bereich oder eher als gering einzustufen ist. Häuser sind sehr unterschiedlich. Wie kann man dennoch deren Energieverbrauch vergleichen?Bildquelle 1/1 Beim Spritverbrauch von Autos gelingt uns diese Einschätzung sogar ganz ohne Tabelle der Fahrzeughersteller. So kennen sicher die meisten Halterinnen und Halter von Kraftfahrzeugen den sogenannten spezifischen Spritverbrauch ihres Fahrzeugs. Spezifisch meint dabei nicht den absoluten Verbrauch, also die Gesamtmenge des verbrauchten Treibstoffs über einen gewissen Zeitraum. Bei spezifischen Verbräuchen bezieht man den jeweiligen Verbrauch immer auf eine sinnvolle Bezugsgröße, wie wir es beispielsweise auch beim Strom sehen (dort als Verbrauch pro Person). Für den spezifischen Spritverbrauch hat man sich als Bezugsgröße auf die gefahrenen Kilometer geeinigt. Wenn man hört, dass ein Fahrzeug 20 Liter Sprit pro 100 Kilometer gefahrener Strecke verbraucht, weiß man sofort: Hier handelt es sich um ein Fahrzeug mit einem eher hohen Verbrauch, möglicherweise sogar um einen seltenen Oldtimer, denn vor 40 Jahren waren Verbräuche deutlich über zehn l/100 km für Autos durchaus keine Seltenheit. Auf der anderen Seite ist ebenfalls hinlänglich bekannt, dass ein Verbrauch unter fünf l/100 km als gering einzuschätzen ist. ESK-Folge:
Wie schätze ich meinen Heizenergieverbrauch richtig ein? Bei Wohnhäusern hingegen ist das Wissen um die spezifischen Verbräuche bei Weitem nicht so ausgeprägt wie bei Autos – und das, obwohl die jährlichen Energiekosten für das Wohnen in vielen Haushalten deutlich höher sind als die Spritkosten, die durch das Autofahren anfallen. So gesehen müsste es doch eigentlich eher umgekehrt sein: Wir alle sollten viel besser über unseren persönlichen Wärmeenergieverbrauch in unseren Häusern und Wohnungen Bescheid wissen. Da liegt die Frage nahe: Warum ist das so – und warum wird dagegen nichts getan? EIN GESCHEITERTER VERSUCH: DER ENERGIEAUSWEIS
Wir halten fest: Über unseren spezifischen Wärmeenergieverbrauch wissen wir in der Regel viel zu wenig. Dass dagegen überhaupt nichts unternommen wurde und wird, stimmt allerdings nicht. Im Jahr 2002 hat man dazu ein großflächiges Experiment gestartet, das bis heute läuft: den Energieausweis für Gebäude, also ein Dokument, in dem der spezifische Verbrauch von Gebäuden ausgewiesen wird. Mit der Einführung des Energieausweises sollte das Wissen um die energetische Qualität unserer Häuser und Wohnungen quasi per Verordnung zu einem Allgemeinwissen gemacht werden. Hiervon hat man sich erhofft, mit der ausgewiesenen energetischen Qualität ein zusätzliches Entscheidungskriterium beim Erwerb einer Immobilie – und damit auch mehr Transparenz am Gebäudemarkt – zu schaffen. Die Idee: Wenn mit jedem Verkauf oder bei jeder Vermietung ein Energieausweis vorgelegt wird, in dem der spezifische Wärmeenergieverbrauch bzw. Wärmeenergiebedarf ausgewiesen ist, dann wird sich auch das Wissen rund um den Energieverbrauch sicher schnell verbreiten und, wie beim Spritverbrauch, zu Allgemeinwissen werden. Der Energieausweis war daher erst mal eine wirklich klasse Idee und hatte das Zeug dazu, eine ganz große Nummer zu werden und den Wohnungsmarkt nachhaltig zu verändern. Einige werden es an dieser Stelle schon ahnen: Der Energieausweis ist zwar als Tiger gesprungen, aber leider nur als Bettvorleger gelandet. Der Plan mit der Transparenz am Gebäudemarkt ging nämlich kräftig schief – mehr noch: Er hat sich ins Gegenteil verkehrt. Die im Ausweis dokumentierten spezifischen Verbrauchs- oder Bedarfswerte können je nachdem, von wem und wie sie ermittelt werden, so stark voneinander abweichen, dass der Energieausweis als verlässliches Bewertungsinstrument für die Energieeffizienz eines Gebäudes völlig unbrauchbar ist. Wenn überhaupt, vermittelt er uns nur eine ganz grobe Ahnung (Daumen hoch/Daumen runter) von der energetischen Qualität eines Gebäudes – mehr aber nicht. Wie es dazu kam, ist eine Geschichte, die man schon häufiger so oder so ähnlich gehört hat. Als bekannt wurde, dass ein Energieausweis eingeführt werden soll, meldeten sich sofort die Interessenverbände aus der Immobilienwirtschaft und gaben ihre Bedenken und Wünsche ab. Sie wollten verhindern, dass die im Gebäudebestand vorhandenen, überwiegend alten und energetisch teils katastrophalen Mietshäuser im Energieausweis zu schlecht wegkommen. Zu teuer sollte er natürlich auch nicht sein. Die Lobbyarbeit der Immobilienwirtschaft war ein großer Erfolg. Nachträglich wurden etliche Änderungen und Ausnahmen gemacht. Und als dann irgendwann alle (teils auch absurden) Wünsche berücksichtigt waren, war das Endprodukt – ohne, dass es groß aufgefallen wäre – praktisch wertlos geworden. Beim Wunschkonzert der Verbände wurde irgendwann und schleichend das eigentliche Ziel komplett aus den Augen verloren. Damit ihr eine ungefähre Vorstellung von den Problemen des Energieausweises bekommt, möchte ich zumindest mal auf die größten Absurditäten eingehen. ESK-Folge:
Der Energieausweis für Gebäude – ein notwendiges Übel? Eines der Hauptprobleme des Energieausweises für Gebäude besteht in der Tatsache, dass es unterschiedliche Berechnungsmethoden gibt. Das fängt schon damit an, dass man für den Ausweis sowohl Verbrauchsdaten verwenden kann (Verbrauchsausweis) als auch eine sogenannte Bedarfsberechnung machen darf (Bedarfsausweis). Beim Verbrauchsausweis werden, wie es der Name schon sagt, die tatsächlichen Energieverbräuche für den spezifischen Energieverbrauch herangezogen. Bei der Bedarfsberechnung wird dagegen ein Modell vom Gebäude gemacht, und sämtliche Wärmeverluste über die Außenbauteile, die Lüftungsverluste und die Heizungsanlage werden rein theoretisch berechnet. Das sind also schon mal zwei komplett unterschiedliche Herangehensweisen, die – das wird für euch jetzt keine Überraschung sein – zu zwei komplett unterschiedlichen Ergebnissen führen. Aber damit nicht genug: Bei der Bedarfsberechnung gibt es wiederum zwei unterschiedliche Berechnungsmethoden. Beide führen – Überraschung! – zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ein weiteres Problem versteckt sich in der Bezugsgröße. Wir erinnern uns: Beim spezifischen Spritverbrauch eines Autos werden als Bezugsgröße die gefahrenen Kilometer verwendet. Eine entsprechend naheliegende Bezugsgröße für die Wärmemenge in einem Haus wäre daher die beheizte Wohnfläche. Für den Energieausweis hat man hier aber unerklärlicherweise nicht auf das Naheliegende zurückgegriffen, sondern hat sich etwas ganz Neues ausgedacht: die sogenannte Gebäudenutzfläche. Die Gebäudenutzfläche ist aber eine Fläche, die im Gebäude so eigentlich gar nicht existiert, da sie aus dem beheizten Gebäudevolumen (Volumen x 0,32) ermittelt wird. Egal, wie oft wir mit dem Metermaß nachmessen würden: Die Gebäudenutzfläche entspricht keiner der real vorhandenen Wohn- oder Nutzflächen eines Hauses. Und nicht nur das – sie weicht auch noch deutlich von der beheizten Wohnfläche ab. Dadurch versteht natürlich niemand, der nicht vom Fach ist, wo diese obskure Gebäudenutzfläche herkommt. Und als von der Wohnungswirtschaft gewünschter Nebeneffekt wird der ausgewiesene spezifische Energiebedarf systematisch etwas kleiner gerechnet, als er tatsächlich ist. Die genannten Punkte allein reichen bereits aus, um den Energieausweis unbrauchbar zu machen. Aber es geht noch weiter, denn es gibt auch für die Gebäudenutzfläche wieder Ausnahmen und Nebenregeln. Wenn ich etwa das beheizte Gebäudevolumen nicht kenne, darf ich die Wohnfläche „auf Grundlage der Wohnflächenverordnung oder der Zweiten Berechnungsverordnung“ verwenden. Diese wird dann mit dem einen oder anderen Faktor multipliziert. Und – Überraschung! – je nachdem, welche Variante der Gebäudenutzfläche ich wähle, komme ich wieder zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ihr seht: Beim Energieausweis gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, um zu einem Ergebnis für den spezifischen Energiebedarf oder spezifischen Energieverbrauch zu kommen – und da haben wir über potenzielle Abweichungen, die sich durch eine fehlerhafte Ausweisersterstellung ergeben können, noch gar nicht gesprochen. Wie groß die Unterschiede in der Praxis dann tatsächlich sein können, wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach in sogenannten Feldtests festgestellt. Das, was ich euch hier erzähle, ist also keinesfalls irgendein Geheimwissen. Von allen mir bekannten Feldtests verdeutlicht ein im Jahr 2015 von...


Herbert, Carsten
Carsten Herbert, Diplom-Bauingenieur (FH), kümmert sich als Gründer und Geschäftsführer eines Ingenieurbüros seit vielen Jahren ausschließlich um Energieberatung und die energetische Begleitung von Bauprojekten. Energiesparen und Klimaschutz sind seine Mission, für deren Vermittlung er sich und andere begeistert. Als "Energiesparkommissar" erklärt er einer schnell wachsenden YouTube-Gemeinde alle wichtigen Fragen rund ums Energiesparen im Haus und in der Wohnung und gibt Tipps und Ratschläge.

Carsten Herbert, Diplom-Bauingenieur (FH), kümmert sich als Gründer und Geschäftsführer eines Ingenieurbüros seit vielen Jahren ausschließlich um Energieberatung und die energetische Begleitung von Bauprojekten. Energiesparen und Klimaschutz sind seine Mission, für deren Vermittlung er sich und andere begeistert. Als "Energiesparkommissar" erklärt er einer schnell wachsenden YouTube-Gemeinde alle wichtigen Fragen rund ums Energiesparen im Haus und in der Wohnung und gibt Tipps und Ratschläge.


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