Herfarth Leben in zwei Welten

Die amerikanische Diakonissenbewegung und ihre deutschen Wurzeln
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-374-03988-3
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Die amerikanische Diakonissenbewegung und ihre deutschen Wurzeln

E-Book, Deutsch, Band 53, 482 Seiten

Reihe: Veröffentlichungen des Diakoniewissenschaftlichen Instituts an der Universität Heidelberg

ISBN: 978-3-374-03988-3
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Im Jahr 1849 entsandte Theodor Fliedner vier Diakonissen in die USA und gab damit den Impuls zur Entstehung einer zwar nicht immer erfolgreichen, aber ungeheuer vielfältigen amerikanischen Diakonissenbewegung. Diese war geprägt durch den wirtschaftlich-gesellschaftlichen Wandel des späten 19. Jahrhunderts, die Frauenbewegung und die Entstehung der professionellen Krankenpflege und Sozialarbeit. Die amerikanische Diakonissenarbeit ist vor allem aber auch ein Teil deutsch-amerikanischer Kultur, eng verknüpft mit der Geschichte der deutschen Amerika-Auswanderung. Wie wurde das Kaiserswerther Modell interpretiert, amerikanisiert und verändert? Die vorliegende Studie geht diesen Fragen unter einer bewusst transatlantischen Perspektive nach und untersucht sowohl die Geschichte einzelner Institutionen als auch individuelle Biographien.

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INHALT

I. Einleitung 15
1. Einfu¨hrung, Fragestellung und Gang der Untersuchung 15
2. Forschungsstand 17
2.1 Die amerikanische Mutterhausdiakonie in der deutschen Forschung 17
2.2 Die amerikanische Mutterhausdiakonie in der amerikanischen Forschung 18
2.2.1 Denominationsu¨bergreifende Untersuchungen 19
2.2.2 Denominationsspezifische Untersuchungen 20
2.2.2.1 Lutherische Literatur 20
2.2.2.2 Methodistische Literatur 22
2.2.2.3 Literatur anderer Denominationen 24
3. Die Vielfalt der amerikanischen deaconess movement 24
3.1 Voraussetzungen: Immigration, wirtschaftlicher Wandel und Frauenbewegung, 1850–1930 24
3.2 U¨berblick u¨ber die Geschichte der amerikanischen deaconess movement 30
3.3 Zusammenfassung und Begru¨ndung der Auswahl 36

II. Theodor Fliedner und die Kaiserswerther Mutterhausdiakonie als Vorbild der amerikanischen Diakonissenbewegung 37
1. Abriss der Geschichte der Diakonissenanstalt bis 1905 37
1.1 Die Gru¨ndung der Diakonissenanstalt in Kaiserswerth durch Friederike und Theodor Fliedner 37
1.2 Die innere Ausgestaltung der Mutterhausdiakonie durch Ordnungen und Instruktionen 41
1.3 Die Entwicklung der Diakonissenanstalt bis zur Amtsniederlegung Wilhelm Zoellners 1905 44
2. Charakteristika der Kaiserswerther Mutterhausdiakonie 49
2.1 Soziale Zusammensetzung der Schwesternschaft 49
2.2 Arbeitsfelder und Ausbildungsinhalte 51
2.3 Diakonissentracht und Taschengeldprinzip 53
2.4 Fro¨mmigkeit und geistliches Leben 55
2.5 Kaiserswerth und die »Frauenfrage« 58
2.6 Das Kaiserswerther Diakonissenideal 61
3. Fazit: Die entscheidenden Merkmale der Kaiserswerther Mutterhausdiakonie in ihrer Gestalt bis 1905 63

III. Der Weg in die neue Welt: Die Initiative William Passavants und der Beginn der Kaiserswerther Arbeit in Pittsburgh 65
1. Einfu¨hrung: Die Expansion nach Nordamerika im Rahmen der Kaiserswerther Auslandsarbeit 65
2. Quellenlage 67
2.1 Deutsche Quellen 68
2.2 Amerikanische Quellen 70
3. William Passavants Besuch in Kaiserswerth als Auftakt der amerikanischen Mutterhausdiakonie 71
3.1 Biographie William Passavants 71
3.2 Der Aufenthalt in Kaiserswerth, 1846 75
3.3 Vorbereitende Schritte Passavants in Pittsburgh 80
3.4 Voraussetzungen: Luthertum in Nordamerika 84
4. Theodor Fliedners Amerika-Reise von 1849 in seiner Darstellung im Reisebericht 88
4.1 Reisebeschreibungen 88
4.2 Darstellung der »amerikanischen Verha¨ltnisse« 91
4.3 Einweihung des Diakonissen-Krankenhauses in Pittsburgh 93
4.4 Wer sind die vier Schwestern? Darstellung der Schwestern im Reisebericht und biographische Notizen 96
5. Die Anfa¨nge der Diakonissenarbeit 103
5.1 Die Organisation der Institution of Protestant Deaconesses (IPD) 103
5.2 Es ist hier aber in Amerika ganz anders wie in Kaiserswerth: Die neue Welt im Spiegel der Schwesternbriefe 109
5.2.1 Arbeitsalltag 110
5.2.2 Urteile u¨ber Amerika 115
5.2.3 Geistliches Leben 117
5.2.4 Das gemeinsame Leben der Schwesternschaft 119
5.2.5 Verbindung zur Heimat 123
5.2.6 Zusammenfassung 125
5.3 Die Einsegnung der ersten amerikanischen Diakonisse 126
5.4 »Public relations«: Werbung um Kandidatinnen130
6. Die Krise der Schwesternschaft 135
6.1 U¨berarbeitung, Schwesternmangel und Hilferufe an Kaiserswerth 135
6.2 »Schlange im Paradies«? Die Auflo¨sung der Schwesterngemeinschaft 140
7. Fazit: Warum scheiterte der Aufbau eines Mutterhauses in Pittsburgh? 149
7.1 Die Rolle William Passavants 149
7.2 Die Rolle des amerikanischen Umfelds 153
8. Ausblick: Die weibliche Diakonie der IPD bis zur Gru¨ndung des Mutterhauses von Milwaukee 156

IV. Kaiserswerth in Amerika? Die Diakonissenarbeit innerhalb des amerikanischen Luthertums ab 1884 am Beispiel des Mutterhauses von Philadelphia 161
1. Einfu¨hrung 161
2. U¨bersicht u¨ber die Quellen 164
2.1 Konferenztexte 164
2.2 Hauseigene Publikationen 166
2.3 Briefe und einzelne Schriften 167
3. Gru¨ndung und Entwicklung des Mary J. Drexel Home and Philadelphia Motherhouse of Deaconesses 169
3.1 Die Grundlegung der Diakonissenarbeit durch die Berufung der sieben Schwestern aus Iserlohn 170
3.2 Der Beginn der Diakonissenarbeit im German Hospital bis zum Tod der ersten Oberin Marie Krueger 174
3.3 Der Bau eines deutschen Mutterhauses 178
3.4 Das Mutterhaus von Philadelphia unter der Leitung von Wanda von Oertzen 182
3.5 Der »Sprachenkonflikt« – fu¨r und wider die deutsche Sprache im Mutterhaus 187
3.6 Wege zur Amerikanisierung: das Mutterhaus bis zum Amtsantritt Anna Eberts 1930 192
*Exkurs: Einblick in das Leben der Schwesternschaft im Spiegel der Briefe Julie Mergners 199
4. Die Kaiserswerther Mutterhausdiakonie als maßgebliches Vorbild: Verehrung Kaiserswerths und Implantation der deutschen Mutterhausstruktur 203
4.1 Die Installierung von deutschem Leitungspersonal 206
4.2 Bildungsreisen nach Deutschland 207
4.3 Die Rezeption der deutschen diakonischen Literatur 211
4.4 Das Mutterhaus als Kennzeichen des wahren Diakonats 213
4.4.1 Das Mutterhaus als Ausbildungssta¨tte 215
4.4.2 Das Mutterhaus als christliche Gemeinde: Spiritualita¨t und Theologie des Diakonats 219
*Exkurs: Der Einfluss Neuendettelsaus 225
4.4.3 Das Mutterhaus als Zuhause 227
5. Leben in zwei Welten: das Bild der amerikanisch-lutherischen Diakonisse 233
5.1 Rollenerwartungen und Ideale 235
5.1.1 Ehelosigkeit 237
5.1.2 Tracht und Taschengeld 239
5.1.3 Arbeitsfelder und Arbeitsauffassung 244
5.2 Die lutherischen Schwestern im Rahmen der amerikanischen Immigrationsgeschichte: Biographien und Statistiken 247
6. Die Gratwanderung zwischen der Bewahrung eines europa¨ischen Erbes und der Anpassung an amerikanische Verha¨ltnisse 253
6.1 Apologie der Mutterhausdiakonie gegen (amerikanische) Kritiker 255
6.2 Die Suche nach Gru¨nden fu¨r das langsame Wachstum der Mutterha¨user 259
6.2.1 Die amerikanische Frau 259
6.2.2 Die amerikanische Mentalita¨t und Gesellschaft 262
6.2.3 Die amerikanische Kirche 265
6.3 Ausblick: Lutherische Diakonissenarbeit bis zur Gegenwart 267
7. Fazit 270

V. Spurensuche: Sarepta-Schwestern in Dayton (Ohio), 1891–1895 273
1. Einfu¨hrung 273
2. Quellenlage und Sekunda¨rliteratur 274
2.1 Deutsche Quellen 274
2.2 Amerikanische Quellen 275
2.3 Sekunda¨rliteratur 275
3. U¨ber konfessionelle und sprachliche Grenzen hinweg: der Anfang der Diakonissenarbeit in Dayton 276
4. Die Kooperation von Dayton und Sarepta/Bethel 281
4.1 Die Suche nach Schwestern 281
4.2 Die Entsendung der Diakonissen Anna von Ditfurth und Luise Go¨rke 284
4.3 Die vertraglichen Grundlagen der Kooperation 285
5. Die Arbeit in Dayton im Spiegel der Briefe Luise Go¨rkes 288
5.1 Reise nach Amerika und erste Arbeitsmonate 288
5.2 Das Jahr 1892: Wachstum der Schwesternschaft 291
5.3 Der Ru¨cktritt Anna von Ditfurths im Sommer 1893 296
5.4 Die Ero¨ffnung des neuen Krankenhauses im Jahr 1894 298
6. Die Krise des Daytoner Mutterhauses und das Ende der Kooperation mit Sarepta im Jahr 1895 302
6.1 Konkurrierende Priorita¨ten: die Anforderungen des Krankenhauses und die Mutterhaus-Konzeption Carl Muellers 302
6.2 Konflikt um die Nachfolge und Abberufung Luise Go¨rkes 306
6.3 Ausblick: Sa¨kularisierung der Krankenpflege und Entstehung eines modernen Krankenhauses 311
7. Fazit: Gru¨nde fu¨r das Scheitern der Daytoner Diakonissenarbeit 315

VI. Lucy Rider Meyer und die Diakonissenarbeit der Methodist Episcopal Church 317
1. Voraussetzungen 317
1.1 Chicago in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts 318
1.2 Die Rolle der Frau in der Methodist Episcopal Church 320
2. U¨berblick u¨ber die Quellen 325
3. Die Entstehung der methodistischen Diakonissenarbeit aus der Chicago Training School (CTS) 329
3.1 Biographie Lucy Rider Meyers 329
3.2 Die Gru¨ndung der Chicago Training School for City, Home and Foreign Missions 335
3.3 Die Anfa¨nge der methodistischen Diakonissenbewegung 342
3.4 Die kirchliche Anerkennung des Diakonissenamtes durch die Generalkonferenz 1888 und das Verha¨ltnis der Diakonissenbewegung zur Kirche 347
4. Vorbild Kaiserswerth? 356
4.1 Die Rezeption Kaiserswerths in Amerika 357
4.1.1 Florence Nightingale als Bru¨cke Kaiserswerths zur angelsa¨chsischen Welt 359
4.1.2 Kaiserswerth im Spiegel weiterer englischsprachiger Literatur 362
4.1.3 Fazit 266
4.2 Der Umgang Lucy Rider Meyers mit dem Kaiserswerther Vorla¨ufer 367
5. Gestalt und Wirken der Chicagoer Diakonissen 373
5.1 Kaiserswerther »Marker« in Chicago 373
5.1.1 Gemeinsames Leben 374
5.1.2 Ehelosigkeit 376
5.1.3 Taschengeld 381
5.1.4 Tracht 383
5.1.5 Arbeitsfelder 387
5.1.6 Zusammenfassung 389
*Exkurs: Nachrichten aus den Hinterho¨fen: der Arbeitsalltag der Diakonissen in den »Deaconess Stories« 389
5.2 Das Chicagoer Diakonissenbild 396
5.2.1 Auspra¨gung und Funktion eines Diakonissenideals 396
5.2.2 Regeln und ihre Einhaltung 399
5.2.3 Diakonissenbild und Emanzipation 401
5.2.4 Zusammenfassung 402
*Exkurs: Das Bild der Diakonisse in den Diakonissenromanen 403
6. Theologische und sozialpolitische Ausrichtung der Chicagoer Diakonissen 415
6.1 Evangelisation oder Sozialarbeit? Diakonissenarbeit im Rahmen zeitgeno¨ssischer Konzepte sozialer Arbeit 415
6.2 Die theologische Verortung der methodistischen Diakonissen im Social Gospel 424
6.2.1 Der Social Gospel im Kontext der methodistischen Kirche 425
6.2.2 Die Rezeption des Social Gospel in der methodistischen Diakonissenbewegung 430
6.2.2.1 Von der Parteinahme fu¨r die Armen zur Christianisierung der Gesellschaft: Social Gospel – Ideen bei Lucy Rider Meyer und Isabelle Horton 432
6.2.2.2 Der radikale Flu¨gel der Diakonissenbewegung: Systemkritik bei Winifred Chappell 436
7. Ausblick: Krise und Weiterentwicklung 441
*Exkurs: Alternative Konzeptionen im methodistischen Kontext: die Diakonissenarbeit der Women’s Home Missionary Society und der deutschsprachigen Methodisten 444
8. Fazit 447

VII. Resu¨mee: Von Kaiserswerth nach Amerika 449

VIII. Quellen- und Literaturverzeichnis 453
1. Quellen 453
1.1 Quellen fu¨r Kapitel II: Theodor Fliedner und die Kaiserswerther Mutterhausdiakonie als Vorbild der amerikanischen Diakonissenbewegung 453
1.2 Quellen fu¨r Kapitel III: Der Weg in die neue Welt: Die Initiative William Passavants und der Beginn der Kaiserswerther Arbeit in Pittsburgh 454
1.2.1 Ungedruckte Quellen 454
1.2.2 Gedruckte Quellen 455
1.3 Quellen fu¨r Kapitel IV: Kaiserswerth in Amerika? Die Diakonissenarbeit innerhalb des amerikanischen Luthertums ab 1884 am Beispiel des Mutterhauses von Philadelphia 456
1.3.1 Ungedruckte Quellen 456
1.3.2 Gedruckte Quellen 457
1.4 Quellen fu¨r Kapitel V: Spurensuche: Sarepta-Schwestern in Dayton (Ohio), 1891–1895 460
1.4.1 Ungedruckte Quellen 460
1.4.2 Gedruckte Quellen 461
1.5 Quellen fu¨r Kapitel VI: Lucy Rider Meyer und die Diakonissenarbeit der Methodist Episcopal Church 461
2. Sekundärliteratur 465

IX. Abku¨rzungsverzeichnis 481


Margit Herfarth, Dr. theol., Jahrgang 1970, studierte Evangelische Theologie in Münster, Greifswald, Tübingen und Heidelberg sowie Latein in Heidelberg. Gegenwärtig ist Herfarth als Dozentin für Altes Testament, Kirchengeschichte und Exegese am Wichern-Kolleg des Evangelischen Johannesstifts in Berlin tätig. Mit der vorliegenden Arbeit wurde sie 2013 von der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg promoviert.



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