Herkenrath | Wirken kommt vom Selbst | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 226 Seiten

Herkenrath Wirken kommt vom Selbst

Ein Praxishandbuch für Ihren Auftritt
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-9816189-5-2
Verlag: Rutschbahn Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein Praxishandbuch für Ihren Auftritt

E-Book, Deutsch, 226 Seiten

ISBN: 978-3-9816189-5-2
Verlag: Rutschbahn Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Sichtbar werden, persönlich werden, souverän werden – und überzeugend auftreten.

Ausstrahlung und Überzeugungskraft hat man oder eben nicht? Irrtum! Wir alle können jederzeit „ausstrahlen“ und unsere Anliegen bei Vorträgen, Präsentationen oder in Verhandlungen wirkungsvoll kommunizieren. Lutz Herkenrath, Schauspieler, Coach, bündelt in seinem neuen Buch „Wirken kommt vom Selbst – Das Praxishandbuch für Ihren Auftritt“ seine langjährigen Erfahrungen aus der Bühnenarbeit mit seinem Know-how als Management-Trainer. Er vermittelt kompakt und inspirierend, wie sich die eigene Ausstrahlung (re-)aktivieren lässt und wie ein Auftritt gelingt – maximal alltagstauglich mit praktischen Übungen und Tipps, Checklisten und Zusammenfassungen für den eiligen Leser. Quintessenz: Charisma ist machbar!
Letztlich ist gute Rhetorik guter Inhalt plus gute Verpackung – und gute „Verpacker“ kommen besser an. Sie erreichen uns auf der emotionalen Ebene, die für die meisten unserer Entscheidungen zuständig ist.

Typisch für Lutz Herkenrath: Im Buch gibt´s nicht nur greifbare praktische Anleitungen, sondern auch viele persönliche Einsichten und Erfahrungen, ganz nach dem Motto: Man muss nicht alle Fehler selbst machen, sondern kann auch aus denen der anderen lernen. „Wirken kommt vom Selbst“ wirkt mit Kompetenz und Humor.

Herkenrath Wirken kommt vom Selbst jetzt bestellen!

Zielgruppe


Dieses Buch ist für jeden, der eine Präsentation oder einen Vortrag halten möchte, eine Bewerbung absolvieren oder ein Verkaufsgespräch führen will.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


2.1  LEUCHTEN TROTZ LAMPENFIEBER
Schwitzige Hände, Herzrasen, der berühmte Frosch im Hals und ein mulmiges Gefühl im Bauch: Wir nennen es Lampenfieber. Was für ein harmloses Wort für einen schrecklichen Zustand! Warum habe ich dieses Fieber? Weil ein paar Lampen an sind? Nein, die Beleuchtung ist mir egal. Ich habe es, weil mir gleich (zu viele) Menschen zuschauen werden. Weil ich Angst habe, Blödsinn zu erzählen, einen Fehler zu machen, einen Hänger zu haben, nicht mehr weiter zu wissen, mich zu blamieren. Also im weitesten Sinne zu versagen. Und dieses mögliche Versagen ruft ein altbekanntes Gefühl hervor: Scham. Lampenfieber stellt sich nie ein, wenn wir alleine sind. Im Wald auf einem einsamen Spaziergang hat niemand mit Lampenfieber zu tun. Aber je bedeutender eine bevorstehende Begegnung mit einem oder mehreren Menschen ist, sei es im beruflichen Kontext oder auch bei einem privaten Rendezvous, desto größer ist die Furcht zu versagen. „Ich muss jetzt besonders gut sein“ ist einer der besten Ausstrahlungskiller, die es gibt. Lampenfieber ist kein „Amateurphänomen“
Es mag nach außen hin anders aussehen, aber auch Schauspiel- und Vortrags-Profis leiden unter Lampenfieber – oft bei jedem Auftritt aufs Neue. „Sie als Profi haben ja gelernt, damit umzugehen“, höre ich immer wieder. Und das ist völlig richtig. Ich habe gelernt, damit umzugehen. Was nicht bedeutet, dass es weg wäre … Genau gesagt habe ich noch immer mit dem berüchtigten Fieber zu kämpfen, und das, obwohl ich seit mehr als 30 Jahren vor der Kamera und auf der Bühne stehe. Ich habe aber festgestellt, dass das offene Reden darüber in meinen Vorträgen nicht nur mich entlastet, sondern viele andere Menschen auch. Motto: „Wenn der auch mit dieser Angst zu tun hat, kann es ja nicht so schlimm sein, sie zu haben.“ Und ich bin längst nicht der einzige Profi, der mit Lampenfieber kämpft. Joaquín Phoenix, der amerikanische Filmschauspieler und Regisseur, immerhin Golden Globe-Gewinner und zweimal für den Oscar nominiert, sagte in einem Interview: „Irgendwie ist es wahnsinnig lächerlich, dass ich das schon 30 Jahre lang mache und ich mich jedes Mal fühle, als wäre es das verfluchte erste Mal.“ Das spricht mir aus dem Herzen. Ich hatte die Ehre, mit einer berühmten Schauspielkollegin zu drehen. Sie ist eine Grande Dame des deutschen Fernsehens, dekoriert mit allen (!) Preisen, die man in diesem Bereich bekommen kann, und sie hat mir einmal gestanden: „Jedes Mal, wenn ich zum Drehen fahre, taucht ein Satz in mir auf: ‚Heute kommt es raus, dass ich eigentlich nichts kann.‘“ Ich weiß noch genau, wie mich diese Aussage getroffen hat. Sie ist doch dermaßen erfolgreich und hat alles erreicht! Hört denn das mit der Versagensangst nie auf? Offensichtlich nicht. Die Liste berühmter Kollegen mit Lampenfieber könnte ich beliebig fortsetzen. Sollten Sie also mit diesem Phänomen zu kämpfen haben und nicht nur aus Neugierde dieses Kapitel lesen, seien Sie gewiss: Sie sind nicht allein. Beispiel „Customer Construction Contract“ – wenn Kleinigkeiten killen
Bei der Jahresveranstaltung eines großen deutschen Automobilzulieferers, auf der ich den Abschlussvortrag gehalten habe, sprach vor mir eine Dame aus dem Marketing. Schon als sie zur Bühne ging, war ihre körperliche Anspannung spürbar. Während ihres kurzen Beitrags schaute sie so gut wie nie ins Publikum, sondern starr auf ihr Manuskript. Und dann passierte es: Sie verhedderte sich bei dem Wort „Customer Construction Contract“, setzte wieder und wieder an und brachte dieses Wortungetüm einfach nicht unfallfrei über die Lippen. Sie wurde knallrot, stotterte immer schlimmer, brach ihr Statement ab und schlich danach wie ein geprügelter Hund zu ihrem Platz. Während der anschließenden Dinnerparty war sie am Boden zerstört, konnte mir kaum in die Augen schauen. Sie hatte mein volles Mitgefühl, so wie jeder, der sich vermeintlich blamiert. Aber was war genau passiert? Sie hatte ein kompliziertes Wortkonstrukt nicht aussprechen können, mehr nicht. Woher kommt diese Versagensangst, die so viel Beklemmung und Scham produziert? Die Sozialforscherin Brené Brown brachte es in ihrem lesenswerten Buch „Verletzlichkeit macht stark“ auf den Punkt: „Scham ist das äußerst schmerzliche Gefühl und die traumatische Erfahrung zu glauben, aufgrund unserer Mängel und Fehler seien wir nicht liebenswert und hätten es nicht verdient, dazu zu gehören.“ So ist es, wir fühlen uns ausgegrenzt, egal, wie viel Mitgefühl wir erfahren. Für unsere Vorfahren, die Jäger und Sammler in der Steinzeit, war die Zugehörigkeit zum Dorf überlebenswichtig. Wer von seiner Gemeinschaft ausgeschlossen wurde, war in akuter Lebensgefahr. Ich behaupte, diese Urangst sitzt immer noch in unseren Zellen: Wenn wir uns blamieren, werden wir ausgeschlossen und dann sind wir so gut wie tot. „Ich bin der Irrtum“ – Selbstzweifel auf Elite-Niveau
Jedes Jahr wird den Neuzugängen der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Stanford University dieselbe Frage gestellt: Wer von Ihnen hat das Gefühl, dass Sie der eine Irrtum sind, der der Zulassungsstelle unterlaufen ist? Jedes Jahr heben 2/3 der Erstsemester die Hand. Wie kann es sein, dass Stanford-Studenten, die zu den klügsten des Landes gehören, die mit Erfolg ein gnadenloses Auswahlverfahren absolviert haben, unter solchen Selbstzweifeln leiden? Und doch sind solche Gefühle auf jeder Stufe unserer Gesellschaft alltäglich.
(aus: „Das Charisma-Geheimnis“ von Olivia Fox Cabane) Realistisch betrachtet, führt für uns als Menschen des 21. Jahrhunderts ein mögliches Versagen nicht zum Ausschluss aus der Gruppe und damit zum Verhungern. Im schlimmsten Fall kassieren wir ein paar kritische Blicke und eine negative Bemerkung. Trotzdem hegen wir weiter Selbstzweifel und fühlen uns, als würden wir in die Verbannung geschickt, dem sicheren Tod ausgeliefert. Die Erfahrung unserer Vorfahren ist also der eigentliche Grund für Schwitzehändchen und Herzrasen. Wie bitte sollen wir uns dann angesichts der Gefahr entspannen und so tun, als würden wir an einer Blume riechen? (Siehe Kap. 1.1. Präsent sein) Die schlechte Nachricht lautet: Es nützt nichts, das Programm der Vorfahren zu ignorieren oder auszublenden. Es bleibt trotzdem wirksam und handlungsmächtig. Die gute Nachricht lautet: Sobald Ihnen dieses automatische Programm bewusst wird, können Sie es stoppen und eine neue Erfahrung machen. Sobald Sie erkennen, dass Sie sich die Angst „nur geliehen“ haben, können Sie sich Strategien für den Umgang mit ihr überlegen. Weiter unten finden Sie im „Erste-Hilfe-Kasten gegen Lampenfieber“ eine Reihe von Strategien beschrieben. Ich selbst habe mit vielen dieser „Werkzeuge“ sehr gute Erfahrungen gemacht und herausgefunden, was bei mir persönlich am besten funktioniert. Immerhin hatte ich 30 Jahre Zeit, die verschiedensten Techniken am eigenen Leib auszuprobieren … Lassen Sie sich inspirieren und testen Sie, was für Sie passt. Energiequelle Lampenfieber – das Potential nutzen
Viele wünschen sich, das Lampenfieber „ausknipsen“ zu können. Dabei ist die Energie, die im Lampenfieber enthalten ist, sehr wertvoll für uns. Sie kann uns im späteren Verlauf des Vortrages oder der Präsentation zugutekommen, weil auch sie uns zu gesteigerter Wachheit, also wiederum zu mehr Präsenz, verhilft. Lampenfieber ist also an sich nichts Schlechtes, weshalb es auch nicht ratsam ist, sich dagegen zu wehren. Der Trick besteht darin, die Energie des „Fiebers“ umzuwandeln. Dazu ist es wichtig, sich zunächst bewusst zu machen, dass Sie selbst Ihr Lampenfieber in viel stärkerem Maße spüren als Ihr Gegenüber es wahrnimmt, tatsächlich ungefähr 10 mal so stark. Viele meiner Seminarteilnehmer, die sich im Video bei einem Auftritt sehen, registrieren ziemlich verblüfft, dass man von ihrer Angst gar nichts sieht. Und das stimmt. Von außen ist die Angst selbst nicht sichtbar, die Zuschauer registrieren „nur“ die Reaktionen darauf. Also negative Gedanken, die „ausstrahlen“ und sich manifestieren – in einer wackligen Stimme, hektischen Bewegungen oder flachem Atem … Bleiben wir doch gleich mal beim flachen Atem. Auch der ist eine von unseren Vorfahren geliehene Reaktion. Wenn wir unangenehme Gefühle verspüren, z. B. Angst oder sogar Panik, atmen wir meist nur ganz flach, um nicht in Kontakt mit ihnen zu kommen. Ich nenne es den „Fast-Food-Atem“: Ich atme gerade noch so viel, dass ich nicht in Ohnmacht falle. Damit aber stecke ich in dem Gefühl fest und es bewegt sich nichts weiter. Sobald ich mich dazu überwinden kann, tiefer und länger zu atmen, löst sich ein Teil der Blockade und die Energie kann wieder fließen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass Lampenfieber in vielen Fällen nach wenigen Minuten nachlässt – es bewegt sich was. Und das können Sie beschleunigen. Durch die längeren Atemzüge bringen Sie Ihre Energie in Bewegung. So verstehe ich Emotion: E-Motion ist Energie in Bewegung.
Und der Atem ist es, der diese Bewegung steuert und möglich macht. Der Erste-Hilfe-Kasten gegen Lampenfieber
Vieles ist möglich, doch nicht alles funktioniert bei jedem. Probieren Sie die einzelnen Strategien aus und wundern Sie sich nicht – manchmal hilft nur ein einziges Mittel. Aber das ist dann Ihrs! 1) LANGSAMES AUSATMEN In der...


Herkenrath, Lutz
Schauspielschule, Theater, Film und Fernsehen und insgesamt mehr als 30 Jahre Bühnen- und Kameraerfahrung – Lutz Herkenrath beherrscht die Kunst des guten Auftritts. Er wurde mit dem Deutschen Comedypreis und dem Rolf-Mares-Preis ausgezeichnet und mit seiner Rolle als Supermarktleiter Schumann in der Erfolgsserie „Ritas Welt“ einem großem TV-Publikum bekannt. In seinen Management-Seminaren, Einzelcoachings, Vorträgen und Büchern gibt er sein Bühnen-Know-how an alle weiter, die sich ein wirkungsvolleres, selbstbewussteres Auftreten wünschen.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.