E-Book, Deutsch, Band 2558, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Herren Perry Rhodan 2558: Die Stadt am Ende des Weges
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-8453-2557-6
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Stardust"
E-Book, Deutsch, Band 2558, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2557-6
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Der Maskenträger folgt einer Spur - und begeht einen Tabubruch In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Als aber die Terraner auf die sogenannten Polyport-Höfe stoßen, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, tritt die Frequenz-Monarchie auf den Plan: Sie beansprucht die Macht über jeden Polyport-Hof. Mit Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox vor, und anfangs scheinen sie kaum aufzuhalten zu sein. Dann aber entdeckt man ihre Achillesferse in ihrer stärksten Waffe: Die Vatrox verfügen mittels ihrer Hibernationswelten über die Möglichkeit der 'Wiedergeburt'. Als die Terraner ihnen diese Welten nehmen und die freien Bewusstseine dieses Volkes einfangen, beenden sie die Herrschaft der Frequenz-Monarchie. Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt: Noch immer gibt es Vatrox, darunter den gefährlichen Frequenzfolger Sinnafoch, und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Zivilisation zusammenhängen. Der kosmische Wanderer Alaska Saedelaere ist indessen an Bord des kobaltblauen Walzenraumers LEUCHTKRAFT, einem mächtigen Schiff der Ordnungsmächte, auf der Suche nach dessen eigentlicher Besitzerin: Samburi Yura, die letzte Enthonin, verschwand, hinterließ aber eine Fährte, der scheinbar nur der Maskenträger zu folgen vermag. Für ihn liegt indessen DIE STADT AM ENDE DES WEGES...
Als Mekka der Science Fiction ist die Schweiz nicht unbedingt bekannt. Das könnte sich bald ändern: Mit seinem Roman 'Das Fanal' stieg der in Bern geborene Schriftsteller Marc A. Herren zu Beginn des Jahres 2010 ins Autorenteam der PERRY RHODAN-Serie ein. Als Sohn eines Bäckerehepaars lernte Marc A. Herren nach eigenen Worten 'schon früh die Symbiose von Handwerk und Kreativität kennen'. Der am 21. März 1976 geborene Schweizer half seinen Eltern in der Bäckerei, entwickelte aber unterschiedliche Interessen, die sich alle um das Geschichtenerzählen drehen: Lesen, Schreiben, Filme und Theater. Bereits als Jugendlicher las er mit großer Begeisterung die Science-Fiction-Serie PERRY RHODAN. An den Weltraum-Abenteuern interessieren ihn bis heute vor allem 'die kosmische Dimension und die faszinierenden Charaktere'. Herren besuchte die Wirtschaftsmittelschule, später die Höhere Fachschule für Wirtschaft; seitdem ist er diplomierter 'Betriebswirtschafter HF'. Zwischendurch leistete er seinen Militärdienst ab. Jahrelang arbeitete Herren für eine große Schweizer Bank, bei der er in der Funktion eines Teamleiters im Bereich E-Banking tätig war. Seine 'kreativen Gelüste' entführten ihn im Sommer 2000 nach Hollywood an die New York Film Academy. Die gewonnene Greencard schlug er allerdings aus und kehrte zurück in 'die gute alte Schweiz', wo er an seiner 'bürgerlichen Karriere' arbeitete. Parallel dazu verfasste der junge Autor eigene Kurzgeschichten und nahm an Schreibwerkstätten teil, bei denen er Kontakte knüpfte. In der Folge schrieb er Romane für die Amateur-Serie 'Thydery', die moderne Science-Fiction-Ideen mit einer groß angelegten Hintergrund-Geschichte verbindet. Dadurch wurde die PERRY RHODAN-Redaktion auf ihn aufmerksam. Da man für die neue Reihe PERRY RHODAN-Action, die im Frühjahr 2008 startete, auch auf 'neue Köpfe' setzen wollte, wurde Marc A. Herren angesprochen. 'Ich war völlig überrascht', erinnert sich der Autor, 'dass ich an der Serie mitwirken durfte, die mich ein Leben lang geprägt hat.' Auf sein Engagement bei PERRY RHODAN-Action, für das er von Fans wie Kritikern sehr gelobt wurde, folgten ein ATLAN-Taschenbuch sowie ein Roman für die Reihe PERRY RHODAN-Extra. Danach war für die Redaktion der größten Science-Fiction-Serie der Welt klar: Marc A. Herren muss ins Team - im Januar 2010 wurde er offiziell in die Riege der Teamautoren aufgenommen. Der Autor, der fließend Englisch, Französisch und Schwedisch und 'leidlich' Spanisch und Italienisch spricht, ist darüber hinaus in vielen anderen Bereichen tätig. So wirkte er als Pressechef eines erfolgreichen Damenvolleyball-Teams und arbeitete in den Ferien immer wieder für eine schwedische Tauchbasis auf Gran Canaria. Im Sommer 2009 entschied er sich endgültig dazu, seinem Traum zu folgen: Für ein Jahr siedelte er von der Schweiz nach Gran Canaria über, um dort tagsüber als Tauchlehrer tätig zu sein und abends schreiben zu können. Im Herbst 2010 folgt der nächste Schritt in Herrens schriftstellerischem Werdegang: Bei der Taschenbuchserie ATLAN-X ist er erstmals für die Ausarbeitung der Exposés verantwortlich. Damit geht für Marc A. Herren, der einst über ein ATLAN-Zeitabenteuer zu PERRY RHODAN gestoßen war, ein weiterer Kindheitstraum in Erfüllung.
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Du strengst dich an, du mühst dich ab. Du hast Angst, dass du langsam den Blick für die Realität verlierst in dieser Welt, die dir so seltsam vertraut erscheint, als ob sie ein Teil deiner Kindheit wäre. Die Unruhe ist wieder treuer Begleiter von dir. Wie in den Monaten vor deiner Zeit in der LEUCHTKRAFT. Sie treibt dich an, lässt dich vorwärts marschieren, nimmt dabei keine Rücksicht auf deinen Geist, der Schwierigkeiten hat, das Tempo der Unruhe mitzuhalten. Du gibst dir Mühe, den in dir tobenden Konflikt so weit wie möglich in den Hintergrund zu drängen. Du weißt: Was du suchst, ist nicht für dich bestimmt. Und doch gibst du nicht auf. Weil du ihn zurückhaben musst. Ihn, der dich beschützen wird. Ihn, nach dem du dich gesehnt hast, seit du ihn ablegen musstest. Ihn, den Anzug der Vernichtung. 1. Also stieg er hinein Alaska Saedelaeres Finger glitten von der Kante. Zwei Herzschläge lang hing der Maskenträger nur am rechten Arm, die Zehen krümmten sich innerhalb der schweren SERUN-Stiefel in der irrationalen Bemühung, auf dem zwei Finger breiten Sims besseren Halt zu finden. Normalerweise hätten die Gelenkverstärkungen und diversen Zusatzfunktionen des modernen Kampf- und Schutzanzuges eine solche Kletterpartie zu einer vergnüglichen Nachmittagsbeschäftigung gemacht. Und falls er des Kletterns müde geworden wäre, hätte er den Gravo-Pak einschalten und bequem nach oben schweben können. Wenn er sich nicht an Bord des Raumschiffs LEUCHTKRAFT aufgehalten hätte. Die Technik des Anzuges spielte ein wenig verrückt. Sensoren ermittelten märchenhaft absurde Werte, nicht einmal der Uhrzeitangabe konnte er mehr vertrauen. Er hatte keine Ahnung, wo er sich gerade befand. Das traf aber nicht nur auf das etwas verwirrende Innenleben der LEUCHTKRAFT zu, sondern vor allem auf seine generelle Situation. Saedelaere hatte keine Ahnung, welchen Teil des Universums die Kosmokratenwalze mit ihrer Besatzung und ihm – dem zwischenzeitlichen formellen Kommandanten – gerade durchpflügte. Er wusste nur, dass sie einer von Samburi Yuras Fibel vorgegebenen Spur folgten. In der goldenen Spirale hatte der Bordrechner DAN einen Koordinatensatz entdeckt, der ihnen nun den Weg wies. Zu Saedelaeres Überraschung hatte der Rechner die Koordinaten zwar als existent bewertet, in seinen Datenbanken aber keine Informationen darüber gefunden, was sich an diesem Ort verbarg. Für das Gehirn eines Kosmokratenwerkzeuges ein außerordentlicher Tatbestand. Saedelaere biss die Zähne aufeinander, atmete ruhig. Dann drückte er seinen Körper so nahe an die Felswand, wie es ihm möglich war. Er streckte den Arm, tastete nach dem Vorsprung. Einen Moment lang erwachten die Sensoren der SERUN-Handschuhe zum Leben. Er fühlte den kühlen Sandstein. Wieder rutschte er ab, blieb aber an zwei Fingern hängen. Ohne die reibungssteigernde Beschichtung der Handschuhe wäre die Kletterpartie spätestens zu diesem Zeitpunkt abrupt beendet worden. Mühsam suchte Saedelaere das Gleichgewicht. Der Schweiß rann ihm über das Gesicht und zwischen den Schulterblättern den Rücken hinunter. Die schwarze, stilisierte Plastikmaske klebte wie eine heiße Folie an seinem Gesicht. Er ließ mit der linken Hand die Kante vorsichtig los. Zwei tiefe Atemzüge lang achtete er nur auf sein Gleichgewicht. Die Stiefel standen auf dem schmalen Sims, den Körper hatte er dicht an den Felsen gedrückt, die rechte Hand hielt ihn in Stellung. Behutsam winkelte Saedelaere den linken Arm an. Er griff nach dem Öffnungsmechanismus seines Helms und ließ diesen zurückschnappen. Tief atmete er trockene, nach heißen Felsen riechende Luft ein. Der Terraner griff nach seiner Maske und zog sie mit einem Ruck vom Kopf. Er widerstand dem ersten Impuls, das schwarze Plastikteil die knapp fünfzig Meter in die Tiefe fallen zu lassen. Was hätte ihm diese Tat genutzt? Wäre es nicht nur der Beweis gewesen, dass er in der abstrakten Innenwelt der LEUCHTKRAFT langsam den Verstand verlor? Die LEUCHTKRAFT sprach jeglicher Logik Hohn. Nun war er angetreten, um sich zu beweisen, dass er recht hatte. Bei seinem ersten Besuch in der Kosmokratenwalze war sie bevölkert gewesen. Figuren – Pseudolebewesen –, die ihn teilweise an Lewis Carrolls Geschichte »Alice im Wunderland« erinnert hatten. Daneben hatte es Katzenartige gegeben oder den Hütchenspieler, der mit Monkey um dessen Augen gespielt hatte. Die schicksalsträchtigste Begegnung hatte er mit dem anderen Alaska gehabt, der sich mit ihm vereinigt und ihm das Fragment zurückgegeben hatte. Den strahlenden Gewebeklumpen, den er nun wieder im Gesicht trug, nachdem er so lange Zeit gedacht hatte, dass es damit vorbei wäre. In der LEUCHTKRAFT war er wieder zum Maskenträger geworden. Einfach so. Weil Frau Samburi Yura befunden hatte, dass er das Cappinfragment benötigte. Damit der bloße Anblick seines Gesichts andere wieder in Irrsinn oder Tod trieb? Weil er ein Außenseiter sein musste, um als kosmischer Mensch zu gelten? Weil er mit dem Fragment im Gesicht gar nicht mehr Mensch war? Saedelaeres Gesicht verzerrte sich vor Zorn. Er fühlte, wie sich seine Haut verzog und dass der Gewebeklumpen die Bewegung nur teilweise mitmachte. Er hakte das elastische Band der billigen Kunststoffmaske hinter eine Tasche seines SERUN-Gürtels. Dann reckte er sich wieder nach der Kante. Im zweiten Versuch bekam er sie zu fassen und zog sich daran hoch. Endlich konnte er den linken Fuß heben und in eine Felsritze zwängen, die ihm besseren Halt gab. Schwer atmend blickte er nach unten. Die ersten zwei Dutzend Meter war er schnell vorangekommen. Dann hatte ihn die Kletterpartie mehr und mehr Kraft gekostet, und er musste einsehen, dass er sich auf seinen Schutzanzug nicht verlassen konnte. Das hatte ihn am Weiterklettern aber nicht gehindert. Weit unter seinen Füßen zog ein Fluss wie ein dünnes Rinnsal durch ein ausgestorbenes ockerbraunes Tal. In einer Schlinge wuchs ein einzelner, zierlicher Baum. Es gab keine Menschen, keine Zwergandroiden, keine Feliden, nicht einmal Vögel, Echsen oder Insekten. Die LEUCHTKRAFT schien ausgestorben. Was war mit dem Pseudoleben geschehen, das früher das kobaltblaue Schiff bevölkert hatte? Existierte es nur so lange, wie die Herrin des Schiffes, Samburi Yura, zugegen war? Gab es nur noch ihn, den Sucher, und die Mannschaft des Schiffes? Eroin Blitzer und die anderen – zwar Zwergandroiden von Gestalt, aber eben keine Bewohner der Pararealitäten im Innern des Schiffes. Alaska Saedelaere holte tief Luft. Er zog sich zur nächsten Spalte hoch, an der er sich festhalten konnte. Er stutzte. War es möglich? Saedelaere schloss die Augen. Vorsichtig schnupperte er. Nein, er hatte sich nicht geirrt. Er sog die Luft, die auf einmal intensiv nach Zwiebeln und Pfeffer roch, tief ein. Plötzlicher Schwindel erfasste ihn. Schwarze Flecken blühten vor seinen Augen auf wie Tintenkleckse, die jemand auf eine weiße Leinwand spritzte. Seine Finger verloren den Halt. Saedelaere stürzte. Panik explodierte in ihm. Er wollte nicht sterben. Nicht jetzt! Er schrie in Todesangst. Der Fall dauerte keine halbe Sekunde, und der Aufprall schmerzte nicht mehr, als wenn er sich in eine Wiese hätte fallen lassen. Er lag auf dem Rücken. Der Kopf sank sanft auf den staubigen Boden. Er spürte Wasser an seinem rechten Ohr. In Zeitlupentempo drehte er den Kopf. Und sah den Fluss. Er war tatsächlich nur ein dünnes Rinnsal und der Baum in der Schlinge des Flusses kaum größer als ein Haar auf seinem Handrücken. Er stand keine zwei Handbreiten vor seinem Gesicht. Langsam stemmte sich Saedelaere hoch, blickte sich vorsichtig um. Es war wie zuvor die gleiche Umgebung, in der er zu der Kletterpartie angesetzt hatte. Nur war sie inzwischen klein wie ein … Da erkannte Saedelaere seinen Fehler. Nicht die Landschaft hatte sich verändert … sondern er! Aus dem Augenwinkel gewahrte er eine Bewegung. Saedelaere fuhr herum. Er sah eine große, rotbraun gestreifte Katze, die mit einem breiten Grinsen auf ihn zustreunte. Instinktiv tastete er nach seiner Maske, fand sie aber nicht. Die Katze blinzelte ihm zu. Dann biss sie in das Sandsteingebirge. Krachend zermalmte sie die Felswand, an der Saedelaere vor Kurzem noch hochgestiegen war. Vier Bisse später prangte ein großer Einschnitt in dem Gebirge. Die Katze schenkte Saedelaere einen letzten feixenden Blick über ihre linke Flanke und verschwand mit einem kräftigen Sprung auf der anderen Seite des Gebirges. Verblüfft starrte Saedelaere auf die klaffende Lücke im Gebirge. Da tauchte eine weitere Gestalt auf: ein weißes Kaninchen in einem karierten Sakko, an dem eine goldene Uhrenkette baumelte. Es hoppelte nicht etwa wie gewöhnliche Kaninchen, sondern eilte auf seinen Hinterbeinen herbei. Dabei blickte es sich immer wieder hastig um, als ob es etwas suchte. »Immer zu spät«, sagte es atemlos. »Immer bin ich zu spät dran! Verflixt und zugenäht!« Eilig klopfte es den Sakko ab, zerrte an der Kette und zog eine goldene Taschenuhr heraus. Mit geübtem Handgriff klappte es den Deckel auf. »Schon wieder zu spät«, klagte es laut, um gleich darauf »Ah, da ist es ja!« zu rufen. Damit hüpfte es...