Hesse Anfänge der Religion - durch die viktorianische Brille gesehen
1. Auflage 2003
ISBN: 978-3-638-18988-0
Verlag: GRIN Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 19 Seiten
ISBN: 978-3-638-18988-0
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 2,7, Universität Erfurt (Vergleichende Religionswissenschaft), Veranstaltung: Zur Genese des Religiösen (WS 2002), 4 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In einer Unterhausrede im Jahre 1901 sprach der Politiker Lord Balfour von einer
großen Epoche. Er meinte damit die 64 jährige Herrschaft von Königin Viktoria in
der Zeit von 1837 bis 1901. Dieser Zeitraum wird gerne als Epoche betrachtet. Oft
wird er mit Begrifflichkeiten wie Bürgertum, Selbstgefälligkeit, Profitstreben,
Materialismus und Prüderie in Zusammenhang gebracht. Allerdings gab es in
dieser Zeit weitaus mehr Spannungen, Gegensätze und Konflikte als deutliche
Gemeinsamkeiten, die dem Viktorianismus einen epochalen Charakter geben
würden. In politischer und wirtschaftlicher Hinsicht war eine Vorherrschaft des
hohen Bürgertums erkennbar. Diese Vorherrschaft wurde allerdings durch immer
stärker werdende Forderungen wie z.B. die nach allgemeinen, freien und
geheimen Wahlen, aber auch durch mächtig werdende
Gewerkschaftsbewegungen bedroht. In religiöser Hinsicht war die Viktorianische
Zeit durch eine wachsende Erstarrung der anglikanischen Kirche und dem Ziel
einer religiösen Erneuerung geprägt. Diese ganze Zeit wurde eher durch Konflikt
als durch Konsens bestimmt. Es vollzogen sich große soziokulturelle
Veränderungen. Außenpolitisch gesehen erlebte England großen Machtzuwachs,
insbesondere durch koloniale Expansion und die Ausrufung Königin Viktorias zur
Kaiserin von Indien im Jahre 1876. In die Zeit des Viktorianismus gehört auch die
Industrialisierung mit einer Phase von zahlreichen Erfindungen, wie die
Dampfmaschine, die Eisenbahn, der Elektromotor, der Telegraph und das Telefon.
Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts war allerdings durch starke soziale
Missstände und Verelendung der Industriearbeiter gekennzeichnet. Erst in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu sozialen Reformen wie der
„Zehnstundentag“ oder die Abschaffung der Kinderarbeit, sowie die Einführung der
allgemeinen Schulpflicht im Jahre 1876.
Trotz aller Konflikte und Wandlungen ist festzustellen, dass es keine Revolutionen
oder radikale politische Veränderungen dieser Zeit waren, die das Denken und
Handeln in England umgestalteten.




