Hlavacka / Hlavacka | Das goldene Zeitalter der tschechischen Selbstverwaltung 1848-1918 | Buch | 978-3-428-19477-3 | www.sack.de

Buch, Deutsch, Band 125, 382 Seiten, Format (B × H): 157 mm x 233 mm

Reihe: Historische Forschungen

Hlavacka / Hlavacka

Das goldene Zeitalter der tschechischen Selbstverwaltung 1848-1918


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-428-19477-3
Verlag: Duncker & Humblot GmbH

Buch, Deutsch, Band 125, 382 Seiten, Format (B × H): 157 mm x 233 mm

Reihe: Historische Forschungen

ISBN: 978-3-428-19477-3
Verlag: Duncker & Humblot GmbH


Die Selbstverwaltung füllte für die Tschechen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein staatsrechtliches Vakuum, denn sie war einer der Träger des staatsrechtlichen und nationalen Bewusstseins, was gerade durch die Zweigleisigkeit des österreichischen administrativen Systems ermöglicht wurde. Die böhmische Staatlichkeit war für sie zwar ein sehr lockendes, aber unerreichbares Ideal, das vorläufig nur an das Königreich Böhmen und den österreichischen Staat gebunden war. Die Selbstverwaltung konnte so dem tschechischen Homo Politicus die natürliche Beziehung zur Staatsmacht ersetzen und schuf ein Gefühl der staatsbürgerlichen Verantwortung wenigstens im Rahmen der lokalen politischen Verhältnisse. Die tschechische Selbstverwaltung schuf von 1848 bis 1918 eine selbstständige politische Mikrowelt mit eigenen Formen des zivilrechtlichen, administrativen und ökonomischen Handelns, die die Grenzen des monarchistisch und konservativ angelegten Staates zu überschreiten und sich auf ihre eigenen geistigen und materiellen Kräfte zu verlassen begann.

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Weitere Infos & Material


I. Einleitend: Selbstverwaltung im Königreich Böhmen als historiographisches Problem

II. Selbstverwaltung und Staatsrecht im Königreich Böhmen
Selbstverwaltung des Königreichs Böhmen in den Jahren 1861-1918 – Das böhmische Staatsrecht und seine Gebietskomponente – Der große Krieg und Vorstellungen vom National- und Staatsgebiet – Mit Befürchtungen beobachteter Aufstieg der Tschechen – Exkurs 1

III. Nationalisierung und Politisierung der Selbstverwaltung
Selbstverwaltung und die alten Eliten – Nationalisierung und Politisierung der tschechischen Selbstverwaltung – Selbstverwaltung als Schule der politischen Repräsentation – Selbstverwaltung und nationale Feste. Die Volksversammlung auf dem Georgsberg als Schauspiel – Das Ende der 'Königsstadt' Znaim. Die Entstehung der politischen Öffentlichkeit in einer mährischen deutschen Stadt – Exkurs 2 – Die Entstehung des Nationalrates und die Selbstfinanzierung der Nation am Rande der Gesetzlichkeit – Selbstverwaltungen und ihre Tätigkeit während des Weltkriegs

IV. Formierung der Selbstverwaltung
Die Anfänge der Bezirksselbstverwaltung in Melnik – Selbstverwaltung in industrialisierten Bezirken – Schule und Selbstverwaltung – Das Heiligtum der Gemeindeschule und ihre Entweihung – Exkurs 3 – Über das Gemeindevermögen auf dem Lande und sein Verschwinden

V. Selbstpräsentation der Selbstverwaltung
Die Wirtschaftsausstellung in Písek im Jahre 1867 – Die Altersversicherung der Selbstverwaltungsbeamten - Selbstverwaltung und Katastrophe. Das Hochwasser in Beroun von 1872 – Verbrechen und Strafe im Bereich Selbstverwaltung – Der Sprachengebrauch in der bürokratisierten Kommunikation und die Selbstverwaltung – Die Selbstverwaltungsgurus – Exkurs 4

VI. Selbstverwaltung, Infrastruktur und Heimatrecht
Landesselbstverwaltung und öffentliches Krankenwesen – Die Landesbahnaktion – Heimatrecht, Schub und Selbstverwaltung – Exkurs 5 – Erfolge und Unvollkommenheiten der tschechischen Selbstverwaltung 1848–1913

VII. Abschließend: Selbstverwaltung und Entstehung der liberalen Zivilgesellschaft in Böhmen im 19. Jahrhundert
Das Verwaltungsgericht und seine Aufgabe in der liberalen Gesellschaft oder die legale Möglichkeit zur institutionellen Kanalisierung des Konfliktpotenzials in der bürokratischen Praxis – Parameter der neuen liberalen Zivilgesellschaft – Der Zerfall der Habsburgermonarchie und die Selbstverwaltung – Exkurs 6


Milan Hlavacka, Studium der Germanistik und Geschichte an der Karlsuniversität in Prag mit Promotion an der Philosophischen Fakultät 1979. Seit 1980 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften sowie seit 1991 an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität. Habilitation im Jahr 1995, Professur 2006. Hlavacka ist Mitglied im Redaktionsrat mehrerer wissenschaftlicher Zeitschriften. Der fachliche Schwerpunkt liegt auf der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Geschichte der böhmischen Länder und der Habsburgermonarchie im 18. und 19. Jahrhundert, wobei die Geschichte des Transports und der Kommunikation, die Geschichte der Familienunternehmen, die Entstehung der Zivilgesellschaft und besonders die Rolle der Selbstverwaltung sowie nach 1989 die Erstellung neuer Geschichtslehrbücher für Grundschulen, Gymnasien und Berufsschulen im Vordergrund stehen.

Milan Hlavacka studied German and history at Charles University in Prague, receiving his doctorate from the Faculty of Philosophy in 1979. Since 1980, he has been a research associate at the Historical Institute of the Czech Academy of Sciences and, since 1991, at the Faculty of Philosophy at Charles University. He received his habilitation in 1995 and was promoted to professor in 2006. Hlavacka is a member of the editorial boards of several academic journals. His research focuses on the political, social, and economic history of the Bohemian landsand the Habsburgmonarchy in the 18th and 19th centuries, with particular emphasis on the history of transportation and communication, the family businesses history, the emergence of civil society, and especially the role of self-government, as well after 1989 as the creation of new history textbooks for elementary schools, high schools, and vocational schools.



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