Hodjak / Pop | Ehrenplatz im Jenseits | Buch | 978-3-86356-361-5 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 189, 146 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 200 mm

Reihe: Lyrik

Hodjak / Pop

Ehrenplatz im Jenseits

Gedichte. Mit elf Illustrationen von Astrid Hodjak
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-86356-361-5
Verlag: Pop, Traian

Gedichte. Mit elf Illustrationen von Astrid Hodjak

Buch, Deutsch, Band 189, 146 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 200 mm

Reihe: Lyrik

ISBN: 978-3-86356-361-5
Verlag: Pop, Traian


Die schwere Leichtigkeit der Dichtkunst

Das Gedicht „Andenken“ schließt Friedrich Hölderlin mit dem berühmten Vers „Was bleibet aber, stiften die Dichter.“, Dichter und Anstifter vom Format eines Franz Hodjak, der in diesem Band noch einen anderen Altmeister der Poesie, Bertolt Brecht, aufruft und dessen Verdikt über den Sozialismus paraphrasierend auf den Frieden ummünzt: „Der Frieden ist das Allereinfachste, / das am allerschwersten zu machen ist.“ („Adams You Tube Kanal“).

Aphoristische Schärfe und ausufernde, nicht selten auch philosophisch grundierte Schöpferkraft prägen Hodjaks ideengetränkte Gedichte. Immer wieder fliegt seine Seele als eine Art Drohne über Landschaften der Zeit, um sie sprachlich und poetisch zu erkunden, zu erkennen, dass „das Paradies ein großes Missverständnis war und ist. Und wer an Wunder glaubt, sucht ein Leben lang nach Türen, die es nicht gibt.“

Franz Hodjak navigiert durch die Grammatik und die Asche zerfransender Erinnerungen, erhebt sich himmelwärts, um der Dunkelheit sein Licht zu bringen und sie mit einer unverwechselbaren und poetisch bis zum Bersten aufgeladenen Sprache aufzuhellen, eine Sprache, die einfallsreich der Phantasie immer wieder, überraschend wie verblüffend, auf die Sprünge hilft, imaginäres Kino. Unwiderstehliche Bilder, verführerische Sentenzen, melancholische Konsequenzen: „Am Abend sprechen wir zu den Träumen, / in der Nacht antworten die Träume uns.“ („Wahrscheinlich“). Ein „notorischer Einzelgänger“ („Nirgends“) ist er nur in der Dichtkunst, ein unverkennbarer Solitär.

Hodjaks Kopf funktioniert haargenau, sein Herz mag – wie er schreibt - ein Clown sein, aber seine Dichtkunst beweist, dass das Leben keineswegs eine Nummer zu groß ist für ihn („Mag sein“) und dass es ihm sinnierend glänzend gelingt, sich „aus den Fallstricken der Welt zu befreien“. Ab und an ergreift er die Flucht in die Träume, wo er sich selbst als Retter von im See ertrinkenden Mädchen begegnet („Rettung“).

Hodjak ist verliebt in die Sprache und er treibt es ungeniert öffentlich mit Wörtern, sogar auf „Bahnfahrten“ in den Zügen der Zeit. Meisterhaft lockt er uns auf seine Gedankenschienen, um uns in genialer Engführung, aber mit mathematischer Präzision in eine zuweilen abgründige Absurdität der Welt blicken zu lassen („Null ist gleich Null“).

Inspiriert fügt er zusammen, was nicht zusammengehört – Vertrautes und Befreiendes, Befremdliches und Verstörendes, wie etwa in dem Gedicht „Sommerelegie“.

Siebenbürgen und Hermannstadt, wo er am 27. September 1944 staunend die Schönheit der Welt beschrien hat, setzt er in starken Gedichten wie „An den Kokeln“, „Heltauergasse“ oder „Generalloch“ lyrische Denkmäler.

Schutzengel gehören immer wieder zu Hodjaks Gedichtpersonal. Das kommt nicht von ungefähr, er hat sie gebraucht. Wie auch seine Frau Julia, der er das wunderbare Liebesgedicht „Zeiten“ für die Ewigkeit geschrieben hat.

Zusammen mit den reizvollen abstrakten Kreationen seiner zeichnerisch begabten Tochter Astrid, fügt sich dieser Gedichtband nicht nur zu einem literarischen Erlebnis und künstlerischen Exkurs über die Welt, sondern auch zu einem imposanten Gemälde dieser Zeit.

Horst Samson,
Neuberg, 4.09.2024

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Weitere Infos & Material


Hodjak, Franz
Franz Hodjak, geb. 1944 in Hermannstadt, Rumänien. Abitur, Militärdienst, Hilfsarbeiter. Studium der Germanistik und Rumänistik in Klausenburg, Rumänien. 1970–1992 Lektor für deutschsprachige Bücher im Dacia Verlag, Klausenburg. 1992 Übersiedlung nach Deutschland. Lebt als freier Schriftsteller in Usingen im Taunus. Zahlreiche Veröffentlichungen, Preise und Stipendien.
ücher von Franz Hodjak nach 1990:


• Siebenbürgische Sprechübung, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a.M 1990
• Zahltag, Erzählungen, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1991
• Franz, Geschichtensammler, Monodrama, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1992
• Landverlust, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1993
• Grenzsteine, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1995
• Ankunft Konjunktiv, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1997
• Der Sängerstreit, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2000
• Ein Koffer voll Sand, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2003
• Was wäre schon ein Unglück ohne Worte, Aphorismen, Notate, Edition Erata. Leipziger Literaturverlag, Leipzig 2006
• Die Faszination eines Tages, den es nicht gibt, Gedichte, Edition Die 1000, Verlag Ralf Liebe, Weilerswist 2008
• Der Gedanke, mich selbst zu entführen, bot sich an, Gedichte, Verlag SchumacherGebler, Dresden 2013
• Der, der wir sein möchten, ist schon vergeben, Aphorismen, Notate & ein Essay, litblickín-Verlag, Fernwald 2013
• Das Ende wird Nabucco heißen, Erzählungen, Leipziger Literaturverlag, Leipzig 2014.
• Der, an den wir uns erinnern, waren wir nie, Aphorismen, edition petit, Verlag SchumacherGebler, Dresden 2017
• Was nie wieder kommt, Gedichte, Stadtlichter Presse, Wenzendorf 2022
• Gedenkminute für verschollene Sprachen, Gedichte, Leipzoger Literaturverlag, Leipzig 2022


• Alles wurde privatisiert, selbst die Funklöcher und die Schatten in Platons Höhle, Gedichte, Verlag SchumacherGebler, Dresden 2022
• Hin und nicht zurück, Gedichte, Verlag Vorwerk 8, Berlin 2022


Preise und Stipendien nach 1990:
• 1990 Preis des Landes Kärnten beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb
• 1991 Ehrengabe zum Andreas-Gryphius-Preis 1991
• Förderpreis des Kulturkreises im BDI 1995
• Stadtschreiber in Minden
• 1996 Nikolaus-Lenau-Preis
• 1997 Heinrich-Heine-Stipendium in Lüneburg
• 1998 Hermann-Hesse-Stipendium
• 1999 Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung
• 2000 Künstlerstipendium in Schreyahn
• 2002 Stadtschreiber in Dresden
• 2005 Kester-Haeusler-Ehrengabe der Schillerstiftung
• 2006 Förderstipendium des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst
• 2007 Stipendium im Herrenhaus Edenkoben;
• Kulturpreis 2013 der Siebenbürger Sachsen
• 2015 Literaturpreis der 3. Internationalen Buchmesse in Klausenburg (Cluj-Napoca).

Hodjak, Astrid
Astrid Hodjak, geb. 1976 in Klausenburg (rum. Cluj-Napoca), Besuch des Gymnasiums in Klausenburg.
Übersiedlung 1992 nach Deutschland. Studium der Kunst und Politischen Wissenschaften an der Universität Gießen.
Seit 2007 als freischaffende Künstlerin und Kunstlehrerin tätig.
Seit 2007 Einzelausstellungen und Beteiligung an Gemeinschaftsausstellungen.



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