Hoegg | Gute Lehrer müssen führen | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten, Format (B × H): 165 mm x 240 mm

Hoegg Gute Lehrer müssen führen

Mit Schiedsrichterkarten für Ihren Unterricht
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-407-29227-8
Verlag: Beltz, J
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Mit Schiedsrichterkarten für Ihren Unterricht

E-Book, Deutsch, 128 Seiten, Format (B × H): 165 mm x 240 mm

ISBN: 978-3-407-29227-8
Verlag: Beltz, J
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Machen Sie sich das Leben in der Schule leichter und führen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler! Aber Führen haben Sie weder im erziehungswissenschaftlichen Hauptseminar gelernt noch können Sie sich die nötigen Fähigkeiten in der grauen Theorie aneignen. Hier kommt jetzt Abhilfe: In diesem Buch zeigt der Autor Ihnen praxisnah, wie Sie als Lehrer führen. Er analysiert schulische Alltagssituationen und erklärt, wie Sie eine Führungsrolle aufbauen und erhalten können - auch wenn's mal schwierig wird im Klassenzimmer. -Was sind die fünf wichtigsten Führungsqualitäten und wie können Sie sich diese aneignen? -Wie können Sie Sprache als Führungsmittel einsetzen? -Welche verschiedenen Schülertypen gibt es und wie können Sie mit ihnen umgehen? -Wie können Sie Ihr neues Wissen auf Elterngespräche und Kollegen anwenden? Ergänzt wird das Buch durch zwei Schiedsrichterkarten, deren richtiger Gebrauch in kritischen Situationen das beste Führungsverhalten sein kann.

Dr. Günther Hoegg ist seit über 30 Jahren Lehrer und promovierter Jurist mit dem Schwerpunkt Schulrecht. In zahlreichen Seminaren vermittelt er Lehrern und Schulleitern erfolgreich die Grundlagen ihres Berufsrechts.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhalt;6
2;Vorwort;7
3;I. Grundlagen;10
3.1;1. Führungsstile;11
3.2;2. Äußere Faktoren;15
3.3;3. Zusammenfassung;22
4;II. Führen von Schülern;23
4.1;1. Hinführung;23
4.2;2. Grundlagen;29
4.3;3. Planung und Organisation als Führungserleichterung;36
4.4;4. Die fünf wichtigsten Führungsqualitäten;47
4.5;5. Sprache als Führungsmittel;54
4.6;6. Typen von Schülern;58
4.7;7. Hirnforschung, Lernpsychologie und Führung;63
4.8;8. Führung in kritischen Situationen;69
4.9;9. Zusammenfassung;87
5;III. Führen von Eltern;88
5.1;1. Grundsätzliches;88
5.2;2. Typen von Eltern;91
5.3;3. Zusammenfassung;111
6;IV. Führen von Kollegen;112
6.1;1. Grundsätzliches;112
6.2;2. Typen von Kollegen;116
6.3;3. Führen in kritischen Situationen;118
6.4;4. Zusammenfassung;128
7;Anhang;129


II. Führen von Schülern (S. 22-23)

1. Hinführung

Das schulische Leben wäre viel einfacher, wenn Schüler durch Elternhaus und Kindergarten darauf vorbereitet wären, grundsätzlich die Autorität des Lehrers zu akzeptieren und seinen Anweisungen zu folgen. Dann wäre die Führung der Schüler ein Kinderspiel. Leider ist die Wirklichkeit deutlich anders: Die Schüler erreichen verunsichert die Schule. Nicht, dass es ihnen an Selbstbewusstsein mangelt, nein, das kann man nicht sagen. Trotzdem gibt es eine generelle Unsicherheit darüber, wer letztlich bestimmt, was gemacht wird. Und da die Regeln des Elternhauses nicht unbedingt mit denen der Schule übereinstimmen, ist es für viele Schüler schwierig, sich der neuen Situation anzupassen.

Dies gelingt umso leichter, je früher und je deutlicher der Lehrer die Schüler führt und ihnen die in der Schule geltenden Grenzen vermittelt. Es ist ein Missverständnis, zu meinen, hierdurch würden Schüler leiden oder das Leben würde für sie kompliziert. Das Gegenteil ist der Fall. Klare Grenzen und eine klare Führung durch den Lehrer erleichtern das schulische Leben enorm, weil sie Sicherheit vermitteln – ein Grundbedürfnis des Menschen.

Dabei sind die Führungsimpulse des Lehrers wie Verkehrszeichen, die angeben, wo eine Gefahrenquelle droht, wo man nur 50 fahren darf oder wo man rechts abbiegen muss. Der Wegfall dieser Schilder (einschließlich der Ampeln) würde nicht mehr Freiheit bringen, sondern vermutlich zum Verkehrschaos führen. Ähnlich wäre es in der Schule: Schlechte oder gar keine Führung durch den Lehrer kostet wertvolle Unterrichtszeit, verunsichert die Schüler und verringert so die Motivation für die Schule. Aber bevor es an die Grundlagen der Führung von Schülern geht, lassen Sie uns kurz einen verschämten Blick auf die Entwicklung der Schüler in den letzten Jahrzehnten werfen. Denn nicht nur das Elternhaus, sondern auch die Schule hat ihren Umgang mit den Kindern verändert, was nicht ohne Einfluss auf die Art der Führung geblieben ist. Früher hat man Schülern nur gesagt, was sie machen sollen, heute werden sie gefragt. Das sah bzw. sieht so aus:

Früher: Los, nehmt die Bücher raus!
Heute: Was haltet ihr davon, mit dem Buch zu arbeiten?
oder
Früher: Los, legt die Lineale weg!
Heute: Die Lineale brauchen wir gleich nicht mehr. Wir sollten sie weglegen, einverstanden? Seid ihr bereit, die Lineale wegzulegen? Okay, lasst uns jetzt zusammen die Lineale weglegen.

Natürlichwaren die Schüler clever genug, um zu begreifen, dass die Frage, ob sie die Lineale weglegen wollen, keine echte Frage war wie etwa die Entscheidung, ob man Ketchup oder Mayo zu den Pommes will. Allerdings spürten sie instinktiv, dass ein Nein nur zumehr psychologisch gezielter Bearbeitung führenwürde, und nickten lieber. Sie lernten aber auch, dass man einer Aufforderung nicht beim ersten Mal folgen muss, sondern erst beim vierten oder fünften. Und sie lernten, wann ein Lehrer das meinte, was er sagte, nämlich bei der alten, traditionellen Variante: »Los, legt die Lineale weg!« In den 80er-Jahren kam die Idee des ungebrochenen Selbstbewusstseins auf, das Schüler mithilfe der Schule entwickeln sollten. Folglich waren Wettbewerbe im Unterricht verpönt. Denn wenn jemand Erster wurde, musste auch jemand Vierter oder sogar Letzter sein. Dieses Risiko wollte man keinem Schüler zumuten. Anstatt wie früher ein Kopfrechnen um die Wette zu veranstalten, wurde nun die Gemeinschaft gestärkt, indem ein Tuch von allen an den Rändern gefasst und nach oben gehoben wurde, umzu beobachten, wie die Luft das Tuch hob. Das altmodische korrekte Buchstabieren wurde um kreatives Buchstabieren ergänzt. Der junge neue Kollege mochte alle Schüler so, wie sie waren, und die junge Kollegin liebte alle Schüler, ohne sie auch nur gesehen zu haben, und fand alles »totalsupertoll«. Das Schönste aber war: Es gab keine falschen Antworten mehr, sondern jede Antwort war irgendwie ein Erfolg, was manchmal so aussah:

Lehrer: Wie viel ist 4 mal 6?
Schüler: 46?
Lehrer: Toll, dass du es versucht hast. Was könnte es noch sein?


Hoegg, Günther
Günther Hoegg besitzt eine seltene Doppelqualifikation: Er ist seit 20 Jahren Lehrer – und promovierter Jurist mit dem Schwerpunkt Schulrecht. In zahlreichen Seminaren vermittelt er Lehrern und Schulleitern erfolgreich die Grundlagen ihres Berufsrechts.



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