Hörhold | Ein Adventswunder | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 152 Seiten

Reihe: Winterwunderreihe

Hörhold Ein Adventswunder


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7546-9067-3
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band 2, 152 Seiten

Reihe: Winterwunderreihe

ISBN: 978-3-7546-9067-3
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



'Manchmal kann nur ein Wunder helfen!' Nur noch wenige Tage bis zum Advent, doch im beschaulichen Waldbachtal mag in diesem Jahr keine rechte Stimmung aufkommen. Alle haben mit ihren Sorgen zu tun und es findet sich niemand, um den traditionellen Adventsmarkt zu planen. Erst als sich der neue Besitzer des Rosenhotels einmischt, wachen die Dorfbewohner auf.
Doch nicht jeder wird von der Euphorie angesteckt. Da ist Hannes, der sich seit seiner Rückkehr aus Norwegen in die neue Arbeit stürzt und von seiner Chefin in Beschlag genommen wird. Und Marie, die mit ihrer Blumenstube alle Hände voll zu tun hat. Warum nur können die beiden nicht mehr an ihre zarte Liebe anknüpfen? Als dann ausgerechnet der Rosenhotelbesitzer Marie Avancen macht, scheint alles verloren zu sein.
Auch Maries neunjähriger Sohn Tommi hofft auf ein Wunder. Wünscht er sich doch nichts sehnlicher als eine Eisbahn im Dorf. Da die Erwachsenen ihm nie richtig zuhören, ergreift er selbst die Initiative und sorgt damit für eine eiskalte Überraschung.
Der zweite Teil der Winterwunder-Reihe der beiden Autorinnen Frida Luise Sommerkorn und Sylke Hörhold entführt in eine magische Adventszeit voller Verwicklungen. Bisherige Veröffentlichungen von Sylke Hörhold:
Oberlausitzkrimireihe Bisherige Veröffentlichungen von Frida Luise Sommerkorn:
Ostseetraumreihe
Nordseeglückreihe
Ostseeliebereihe
Sehnsuchtstrilogoe
Zum Glück Reihe

Frida Luise Sommerkorn alias Jana Thiem schreibt Liebes-, Familien- und Kriminalromane. Dabei sind ihre Geschichten in jedem Genre mit Herz, Humor und Spannung gespickt. Sylke Hörhold lebt in einem besonders schönen Teil des Oberlausitzer Berglands. Hier spielen die fiktiven Geschehnisse ihrer Krimis. Doch sie stöbert auch gern in anderen Landstrichen nach spannenden Geschichten. In ihrer Winterwunderreihe verweben sie Traditionen, Hoffnungsschimmer und eine zauberhafte Liebesgeschichte.

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Weitere Infos & Material


1
»Ich habe nur kurz drangekickt«, beteuerte Tommi und streichelte dabei seinen Fußball, als wolle er ihn in Schutz nehmen. »Da ist es auch schon umgefallen. Mama wird sauer sein.« »Das kann ich mir nicht vorstellen«, versuchte Hannes den Jungen zu beruhigen. »Deine Mama ist doch nie so richtig sauer, oder?« Der Gedanke an Marie bereitete ihm Unbehagen wie eine unerledigte Hausaufgabe. Sie hatten sich seit Wochen nicht gesehen. Manchmal fragte sich Hannes, ob sie sich aus dem Weg gingen. Doch als er Tommi vorhin so unglücklich rufen hörte, war er gleich herübergekommen. Er mochte den Jungen. »Mama hat sich so eine Mühe gegeben mit dem Schmuck für die Vögel«, schniefte Tommi. »Die sollen es auch schön haben, hat sie gesagt, und es ist ein guter Schutz vor den Elstern und dem Eichelhäher.« »Vielleicht habt ihr es damit etwas übertrieben? Das sind eine Menge Zweige und Früchte«, meinte Hannes und erhob sich. »Der Pfahl ist morsch, der Boden weich und dann noch das Vogelhaus mit Übergewicht.« »Kannst du es reparieren?« »Nicht sofort«, sagte Hannes. »Wir brauchen einen neuen, stabilen Pfahl und ein ordentliches Fundament dafür.« »Aber vielleicht wenigstens ein bisschen ganz machen«, bettelte Tommi hoffnungsvoll, »damit es wieder stehen kann. Ich kann Steine holen, da liegen welche hinter dem Haus.« Hannes lächelte und streifte sich eine Haarsträhne aus der Stirn. »So schnell gibst du nicht auf, was?« »Niemals«, erwiderte Tommi mit Überzeugung. »Los, komm! Bevor Mama aus ihrer Blumenstube zurück ist.« Sie schleppten die Pflastersteine gemeinsam zu der Grube, die Hannes mit dem Spaten im schlammigen Lehmboden ausgehoben hatte. »Wo ist denn dein Freund Leon heute?« »Der ist shoppen mit seinen Eltern«, erklärte Tommi schnaufend und warf einen Stein auf den Haufen neben der Grube. »Shoppen?« »Na, wegen Weihnachten.« »Ich dachte, da muss man erst einen Wunschzettel schreiben«, wunderte sich Hannes. »Ich habe schon einen geschrieben«, rief der Junge. »Das heißt, ganz fertig ist er noch nicht ...« »Ah, es sind also noch Wünsche offen.« Hannes schmunzelte und zog seine Arbeitshandschuhe stramm. »Was wünschst du dir denn?« »Schlittschuhe und eine Eisbahn. Wir wollen Eishockey spielen.« Skeptisch sah Hannes in den düsteren, regengrauen Himmel. »Dann wünsch dir am besten auch noch gleich den Frost dazu.« »Leon meint, wir sollten die Eisbahn gleich beim Waldbach machen«, berichtete Tommi eifrig. »Zu schlammig«, sagte Hannes. »Das haben wir früher auch schon ausprobiert. Am besten ging es auf dem alten Feuerlöschteich im Dorf unten, aber da ist jetzt ein Supermarkt-Parkplatz.« »Habt ihr da auch Eishockey gespielt?« »Klar doch!« Hannes richtete sich auf. »Ich kann heute noch meine blauen Flecken spüren.« Er lachte. »In Norwegen, da habe ich doch ein paar Jahre gelebt, da haben sie die Eisbahnen sogar beleuchtet, weil es da so wenig Tageslicht gibt.« »Ist das am Nordpol?« »Nicht ganz. Aber auch da ist schon sehr viel mehr Nacht als Tag zu dieser Jahreszeit. Deswegen wird jedes verfügbare Licht genutzt und jede Möglichkeit, Sport zu machen und zu feiern. In dem Ort, in dem ich zuletzt gewohnt habe, gab es eine Eisbahn direkt in der Mitte auf dem Marktplatz. Da haben sie dann Budchen drumherum gebaut und Feuerplätze und in der Mitte tanzten die Leute auf dem Eis oder die Kinder spielten Hockey.« Tommis Augen leuchteten. »Hast du mitgespielt?« »Natürlich.« »Und habt ihr gewonnen?« Hannes lachte wieder. »Immer!« Kameradschaftlich klopfte er Tommi auf die Schulter. Es fühlte sich gut an. Mit diesem Gefühl der Verbundenheit tauchte der Gedanke an Marie wieder auf. Sie waren einander fremd geworden über den Sommer, in den vielen Wochen, die Hannes in Norwegen geblieben war, um dort seine Zelte endgültig abzubrechen. Marie sollte für einen gemeinsamen Urlaub nachkommen. Er hatte ihr all die herrlichen Plätze seiner Zeit da oben im Midsommarland zeigen wollen. Doch dann war Tommi krank geworden. Zudem hatte Marie eben ihr neues Geschäft erworben und alle Hände voll zu tun mit ihrer Existenzgründung. Er machte ihr daraus keinen Vorwurf. Vernunft hatte sich gegen ihre gemeinsamen Sommerpläne durchgesetzt. Das musste man akzeptieren. Hannes griff nach dem nächsten Pflasterstein vom Haufen. Was blieb, war Bedauern. Ihre Gefühle vom letzten Weihnachten, die sie beide für besonders gehalten hatten, schienen verändert seit diesen Wochen der Trennung. So als sei zwischen ihnen etwas erstorben. Zum Wiederbeleben fehlte es an Mut, an Zeit und an ...Er schüttelte den Gedanken ab. »Es hat nicht sollen sein«, hätte seine Mutter Käthe diagnostiziert. »Wer weiß, zu was es gut ist.« Das Bedauern blieb. Ob er sich damit seiner verstorbenen Mutter überhaupt anvertraut hätte? »Ich glaube, das reicht an Steinen«, sagte er zu Tommi. »Wir richten den Pfahl erst einmal auf. Die Zweige lass liegen. Die stechen dich nur. So, jetzt! Prima. Halte ihn so. Schaffst du das?« »Klar doch!« »Ich lege die Steine drumherum.« Sie arbeiteten in schweigender Eintracht. Von der Straße her hörten sie Frauenstimmen. »Mama ist zurück!«, rief Tommi. Seine Augen waren schreckgeweitet. »Nicht wackeln!« Hannes lauschte zur Straße hinüber. Maries Stimme ertönte glockenhell und freundlich wie ein Sonnenstrahl. Die andere Stimme, dunkel, weich und warm, antwortete ihr. Ein anmutiges Duett. Offensichtlich war man sich über etwas einig geworden. »Auf Wiedersehen, Vera«, rief Marie zum Abschied. »Bis Sonnabend.« »Schnell, sie kommt«, flüsterte Tommi. Das Vogelhaus stand wieder in halbwegs würdiger Position, kurz bevor Marie um die Hausecke kam. »Tommi?« Sie stutzte, als sie Hannes neben ihrem Sohn erblickte. Doch das freundliche Leuchten kehrte schnell in ihr Gesicht zurück. »Hannes! Das ist ja eine Überraschung! Wir haben uns ewig nicht gesehen. Hast du dich schon gut wieder eingelebt?« Sie sprach zu hektisch. Ein Hauch Röte flog über ihre Wangen. Langsam trat sie zu ihnen heran. Hannes nickte ihr zu. »Hallo, Marie. Ich wollte nur Tommi helfen, das Futterhäuschen wieder aufzurichten. Aber wir ...« Ein kleiner Schrei ließ sie herumfahren. Sie stürzten beide zu Tommi und rissen ihn vom Vogelhaus weg, das sich bedenklich zur Erde neigte. Dabei rutschten sie auf dem durchweichten Boden und fanden sich in unvermutet inniger Umarmung wieder. Tommi gelang es indessen, rechtzeitig beiseite zu springen. Beim Anblick seiner verunglückten Retter kicherte er. Wahrscheinlich sahen sie zu komisch aus. Hastig trennten sie sich. Tommi verstummte schuldbewusst. »Es war umgefallen, Mama«, beichtete er unvollständig. Er hatte bei seinem kühnen Rettungssprung seine Mütze verloren. »Ich wollte das mit dem Hannes reparieren.« »Was uns leider nicht gelungen ist«, bekannte Hannes zerknirscht. Diese erste Berührung nach so langer Zeit hatte ihn in Verwirrung gestürzt. »Ich besorge einen neuen Pfahl und dann bauen wir es richtig wieder auf, was, Tommi?« Er reichte Tommi seine Mütze und strubbelte ihm durch das Haar. »Ja, das machen wir«, versicherte der Junge. »Bald haben die Vögel wieder ein neues Zuhause. Du wirst schon sehen, Mama.« Er umschlang seine Mutter mit beiden Armen. Da entdeckte er die Katze Mimi auf dem Fenstersims und lief zum Haus, um sie hineinzulassen. Marie sah ihm lächelnd hinterher, bevor sie sich wieder Hannes zuwandte. »Das wäre wirklich schön, Hannes«, sagte sie. »Mit dem Spaten bin ich leider nicht so geschickt. – Wir haben uns lange nicht gesehen,« wiederholte sie. Nervös zupfte sie an ihrer Jacke. »Wie geht es dir?« Hannes machte sich eifrig am Pfahl des Vogelhauses zu schaffen, während er nach einer glaubwürdigen Antwort suchte. »Ganz gut«, log er halbherzig. »Es ist halt nicht so einfach, wieder Fuß zu fassen in der Heimat nach so langer Zeit.« »Das kann ich mir vorstellen.« »Ich habe eine recht anspruchsvolle Chefin und muss mich ordentlich ins Zeug legen. Da bleibt nicht viel übrig vom Tag.« »Ja, und dann musst du dich ja auch noch um deinen Vater kümmern«, ergänzte Marie mitfühlend. Sie schwiegen eine Weile verlegen. Marie bückte sich, um etwas vom Reisig einzusammeln, während Hannes das Futterhaus aufrichtete und das geborstene Stück vom Pfahl beiseite rollte. So vermieden sie eine Weile den Blickkontakt. Zeitgleich richteten sie sich wieder auf. Für einen Wimpernschlag sahen sie sich in die Augen. Marie drückte ihre Mütze tiefer ins Gesicht. »Aber am Sonnabend zum Adventskranzbinden sehen wir uns?« »Das denke ich doch«, erwiderte Hannes. Er hatte den Kopf rasch wieder gesenkt, um sich eingehend vom Zustand seines Schuhwerks zu überzeugen, das knöcheltief im Morast steckte. »Die Werkstatt blitzt schon und alles ist bereit. Vater hat mich gehörig gescheucht, alles auch genau so zu machen, wie es immer war.« Er putzte sich etwas Schlamm von der Hose. »Wenn in der Firma nicht wieder der Notstand ausbricht, bin ich hier. Zweigezuschneiden, Stollen verkosten und so weiter.« Endlich brachte er es fertig, ihr geradewegs in die Augen zu schauen. Ihr Gesichtsausdruck verwunderte ihn. »Was ist?«, fragte er. »Du siehst besorgt aus.« »Diesmal wollen wir uns mit der Nachbarschaft bei mir in der Blumenstube zum Adventskranzschmücken treffen.« »Oh! Das kommt überraschend.« Hannes schob sich die widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn. »Und das wird Vater nicht gefallen, glaub mir«, sagte er. »Habt ihr es ihm schon...



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