Hofmann | Im Kopf eines Bürgers | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 172 Seiten

Hofmann Im Kopf eines Bürgers


2. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7534-1270-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 172 Seiten

ISBN: 978-3-7534-1270-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wann hatten Sie zuletzt Zeit, die fundamentalen Fragen unserer Gesellschaft zu reflektieren? Wir alle sind einer permanenten Reizüberflutung, durch Politik, Wissenschaft, Medien, Verschwörungstehoretikern, Weltverbesserern und unserem eigenen sozialen Umfeld, ausgesetzt. Inmitten dieser Flut bewältigt jeder seinen Alltag in unterschiedlichen Rollen und kämpft gegen seine eigenen Nöte und Sorgen an. Hat man da noch Zeit sich seine eigene, differenzierte, Meinung zu bilden? Weil der Autor diese Frage für sich nicht öffentlich beantwortet sah, war es ihm wichtig aufzuzeigen, dass die Meinung eines mündigen Bürgers nicht auf ein Kreuz auf einem Wahlzettel heruntergebrochen werden kann. Er ist wesentlich reflektierter und vielschichtiger als dies oft dargestellt wird. Anhand eines einzigen Bürgers will er zeigen, dass dieser sehr wohl seine Rolle im sozialen Zusammenleben, sein Verständnis für Religion, seinen Umgang mit den Sozialen Medien, dem Bildungssystem und sein Verhältnis zu Wissenschaft und Politik hinterfragt. Er wägt in vielen Bereichen des Lebens Idealismus gegen Vernunft und seine finanziellen Möglichkeiten ab und beschäftigt sich auch ehrlich mit den Themen Hass und Tod. Dies muss er täglich aus verschiedenen Blickwinkeln tun, sowohl als Unternehmer, als Vater wie auch für sich selbst. Das Buch richtet sich an Menschen die nicht unbedingt einer Meinung mit dem Autor sein müssen, aber bereit sind, für die Dauer eines Buches, eine andere, vielleicht auch schmerzhaftere, Sichtweise zuzulassen. Menschen, die auf der Suche nach anderen Blickwinkeln sind um die eigene Sichtweise entweder zu verifizieren, erweitern oder beginnen sie neu auszurichten. Der Autor sucht keine Follower, sondern richtet dieses Buch an streitbare Diskutanten, die leidenschaftlich zu ihren eigenen Gedanken stehen. In erster Linie geht es darum zu zeigen, dass die Meinung eines mündigen Bürgers nicht auf ein Kreuz auf einem Wahlzettel heruntergebrochen werden kann. Er ist wesentlich reflektierter und vielschichtiger als dies oft dargestellt wird. Das Buch ist als leidenschaftliches Plädoyer für die politische Mitte und die Rückkehr zur Kompromissbereitschaft zu verstehen. An vielen Stellen ist dieses Buch provokant und auch abstrakt gedacht. Dabei ist das Buch aber das Gegenteil zu einer ideologischen Anleitung, sondern es soll den Leser dazu anregen, sich seine eigenen Gedanken zu machen.

Mark Hofmann, Jahrgang 1973, Kommunikationsdesigner, Musiker und Autor aus Nürnberg.Neben seiner Tätigkeit in der eigenen Agentur für Kommunikationsdesign, ist er seit über 15 Jahren als Autor in verschiedenen Bereichen tätig. Von 2005 bis 2018 für Schiele und Schön als Autor der Fachzeitschriften "Videofilmen" und PC Video" tätig. Schwerpunkte Videografie und Postproduktion. Bei der Firma DVD-Lernkurs als Autor für die Lernkurse "Mixing und Mastering" und "Edius" verantwortlich. Außerdem der Gründer der Internetplatform "www.cruisemobile.de" Der Autor schreibt schon immer leidenschaftlich gerne und diskutiert in seinem Umfeld mit gleicher Leidenschaft. Große Diskussionsrunden liegen ihm genauso wie das intensive Zwiegespräch.

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UNSER
GRUNDGESETZ
Man stelle sich, als Teil der verwöhnten Babyboomer-Generation, mal folgendes Land vor: Kriegsgeschunden, ausgebombt und verrannt in eine Ideologie, die von Beginn an zum Scheitern verurteilt war. Die eigenen Ideale waren offenkundig jahrzehntelang falsch geerdet: die Führungsriege nahezu geschlossen zum Tode oder zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Eine Gesellschaft, die aus unterschiedlichsten Gründen die rechte Hand im Kollektiv nach oben reißen musste, starrt auf seine eigene Kompassnadel und sieht ihr bei ihrem wilden Tanz zu. Die eigenen Fehler der letzten zwölf Jahre wurden von vier Siegermächten schmerzhaft offengelegt, als die Bevölkerung ganzer Dörfer durch die benachbarten Konzentrationslager getrieben wurde. Plötzlich ist scheinbar sonnenklar, dass man natürlich keine zwölf Millionen Juden, Schwule, Behinderte und andere unarische Menschen einfach mal so vergasen hätte dürfen. Natürlich wäre es besser gewesen, ein demokratisches Parlament zu haben, anstatt einem einzigen verwirrten Psychopathen zu folgen. Nur, wie genau löst man sich von einem Moment auf den nächsten davon und findet eine völlig neue Weltanschauung? Ein Blick in die damalige Welt zeigte auch kein einziges perfektes Vorbild, das man einfach hätte kopieren können. Eine neue Verfassung für eine neugegründete Republik müsste also neue verbindliche Werte für ein geschundenes Volk definieren. Sie müsste den Spagat schaffen, mit der eigenen Schuld umzugehen, ohne davon aufgefressen zu werden und zugleich sollte sie mahnend genug sein, um das Handeln der Zukunft nachhaltig zu verändern. Vielleicht hätte sie sogar das Zeug dazu, ein leuchtendes Beispiel zu werden. Das setzt aber fundamental andere Grundwerte voraus, als man sie bis zum großen Zusammenbruch gedacht, gefühlt und praktiziert hatte. Eine schier unlösbare Aufgabe; und doch haben die Verfasser ein Werk geschaffen, auf das wir, nach knapp 80 Jahren seiner Schaffung, immer noch stolz sein können. Kluge Männer und Frauen – vermutlich das Klügste was wir unter den Verbliebenen der nicht korrumpierten Eliten noch hatten – haben mit einer Mischung aus Angst, Ehrfurcht, Respekt, Hoffnung und viel Glauben an das deutsche Volk eine bis heute stimmige Verfassung erschaffen, die ihre Gültigkeit und Richtigkeit auch in der modernen Welt nicht eingebüßt hat. Im Gegenteil: Eigentlich ist sie gerade heute auch ein moralischer Meilenstein, dessen Betrachtung uns von Zeit zu Zeit erden könnte, würde man doch des Öfteren das Augenmerk darauf legen. Das Wertvolle an dieser Verfassung ist, dass die Verfasser Zeitzeugen waren. Sie haben den Horror dessen, wozu diese Nation im Stande war, entweder gerade erst am eigenen Leib erdulden müssen oder in voller Empathie, aber auch in Furcht, mit angesehen. Als jemand der dies nicht miterlebt hat, möchte ich mir an dieser Stelle nicht anmaßen, dass ich mir auch nur annähernd vorstellen könnte, wie sich dieses Martyrium im Dritten Reich angefühlt haben muss. Dieser kurze Zeitraum, in welchem ich mein bescheidenes Gedankenspiel zulasse, ist sicher kein Vergleich dazu, dies über zwölf schmerzhafte Jahre als seine eigene Realität erleben zu müssen. Aber alleine in meinem kurzen Gedankenspiel, mir vorzustellen, einer der Mitwirkenden an der ersten Verfassung der Bundesrepublik zu sein, spüre ich, wieviel für die Verfasser unseres Grundgesetzes auf dem Spiel gestanden haben muss. Sollte dieses Land sich jemals wieder von seinen Besatzern lösen und mit diesen auf Augenhöhe agieren wollen, muss es einen für alle glaubhaften Wandel vollziehen. Reine Lippenbekenntnisse würden den, von uns geschundenen, Anrainerstaaten nicht genügen, um uns aus der Zange der Besatzung in absehbarer Zeit wieder zu entlassen. So erschufen die Gründerväter unserer Republik ein Manifest, das in der Lage war, den Tanz der Kompassnadel zu beenden und eine deutliche Erdung für eine ganze Nation sichtbar zu machen. Wie ich finde, in exzellenter Weise. Und ich sage das aus einem bestimmten Grund: Die Verfasser haben ihr Erlebtes in das Grundgesetz ungetrübt mit einfließen lassen. Der Horror war zu diesem Zeitpunkt noch so frisch, dass deren Einschätzung eine angemessene war. Man kann erkennen, dass keine Probleme hochstilisiert und nichts herbeidiskutiert wurde, was nicht existent war. Es wurde keine Zeit mit Erste-Welt-Problemen verschwendet, sondern es schien allen klar gewesen zu sein, was wesentlich und für die Bevölkerung relevant ist. Nichts von dem, was in den letzten fünfzehn Jahren passiert war, durfte sich so wiederholen. Auch, wenn sich viele heute anschicken, in ihrem Wahn nach Empathie dies nachempfinden zu wollen; das kann man einfach nicht. Es ist eine Illusion, zu glauben, man könnte sich als Nachkriegs-Deutscher, oder gar Millennial, in die Situation eines Juden von 1940 hineinversetzen. Es zu versuchen, ist sicher ehrenwert, aber man sollte sich unbedingt bewusst machen, dass dieser Versuch nur unzureichend abbilden kann, was 1940 Realität war. Deshalb habe ich umso mehr Vertrauen in unsere Verfassung. Aber aktuell macht es den Anschein unsere Gesellschaft befände sich schon zu lange in einer Art Nebel, in dem der Wert unserer Verfassung nicht mehr allen wirklich bewusst ist. Vorschnell werden bei vielen von uns eigene Moralvorstellungen oder ein gleichgeschalteter Zeitgeist dem Grundgesetz vorgezogen. Nicht alleine schon deshalb, weil viele den Luxus genießen in einer Zeit aufgewachsen zu sein, in der man nie das miterleben musste, was es zuletzt notwendig gemacht hatte, überhaupt eine Verfassung zu entwickeln. Zu schnell werden von Menschen Begriffe inflationär verwendet, weil sie glauben, zu wissen, was diese Begriffe bedeuten, und sich einbilden, Parallelen zu aktuellen Ereignissen zu erkennen. Aktuelle Personen des öffentlichen Lebens werden mal schnell mit dem Zusatznamen „Mini-Hitler“ versehen, oder vorschnell Rechtsnationale mit Nationalsozialisten vermengt. Was echte Nazis für unvorstellbare Gräueltaten im Dritten Reich begangen haben, wird dabei scheinbar völlig ausgeblendet. Da stimmen Gewichtung und Dimension einfach nicht mehr überein. Man hechelt hier von einem Superlativ zum nächsten, nur um den eigenen, eher schwachen, Argumenten mehr Pathos oder Nachdruck zu verleihen. Aber auch, wenn man versucht ist, dies zu tun, darf man die verächtliche Äußerung eines Politikers – auch, wenn dieser aus einer möchtegern-alternativen Partei ist – nicht mit dem Massenmord an zwölf Millionen Menschen, in einem lapidaren Nebensatz, gleichsetzen. So sehr man diesen Politiker damit gerne beleidigen oder bloßstellen möchte, das wird im Umkehrschluss einfach der Dimension unserer Geschichte nicht gerecht. Aber genau in diese merkwürdige und selbstgefällige Richtung haben sich unser Zeitgeist und unsere Gesprächskultur über die letzten Jahrzehnte entwickelt. Deshalb ist unsere Verfassung wichtiger denn je und es gilt nicht nur, unser Land gegen Übergriffe der Gegner unserer Verfassung zu schützen, sondern auch, unsere Verfassung selbst muss geschützt werden. Man mag mir jetzt vorwerfen, ich vermute eine Bedrohung unserer Demokratie, wo keine ist. Aber die sehe ich in der Tat. Die Terrorwelle des NSU und die Krawalle um den G20 Gipfel, an denen Teile der Antifa beteiligt waren, stellen sicher die Speerspitze dar. Aber nur, weil es in der zweiten Reihe etwas leiser zugehen mag, ist es dort nicht minder problematisch. Beispielsweise sehen Politiker, in Momenten des politischen Opportunismus, die Chance, das Gegenstatement zu Donald Trump zu sein. Um ein paar Wählerstimmen einzufangen, wird der klägliche Versuch unternommen, die Antifa vor Donald Trump in Schutz zu nehmen und dann wird sich auch gleich total kopflos noch schnell selbst als Teil der Antifa verstanden. Man könnte meinen, man hätte hier lediglich gemutmaßt, dass Antifa wohl „antifaschistisch“ heißen muss, und das wurde voreilig für gut befunden. Dass aber mit der Antifa nicht nur Mitglieder mit edlen Motiven verbunden sind, kann in diesem Moment nicht auf dem Schirm gewesen sein. Sonst wäre dieses peinliche Statement wohl kaum möglich gewesen. Als weiteres Beispiel führe ich gerne noch grüne Politiker an die immer wieder geltendes Recht außer Kraft setzen wollen, weil man denkt, man müsse „moralisch korrekt“ handeln. Aber wenn es nun mal in Italien per Gesetz verboten ist, ohne Genehmigung mit einem Schiff im Hafen anzulanden, dann ist das dort von der Justiz zu ahnden, auch wenn es voll ist mit hilfsbedürftigen Flüchtlingen. Ob ich persönlich dem Kapitän meine ganze Hochachtung für seinen Mut entgegenbringe oder nicht, ist für die Justiz und die damit verbundene Rechtsprechung unerheblich. Es gilt auch dort das Gesetz als Rahmen für alle. Wenn dieses Gesetz nicht meinen Vorstellungen entspricht, habe ich die Möglichkeit zu demonstrieren oder mein Kreuz bei der Wahl an einer anderen Stelle zu setzen. Wem das nicht genügt, kann auch aktiv in die Politik gehen, um Gesetze mitzugestalten. Aber bis dahin gilt: Was im Grundgesetz steht, gilt für alle gleichermaßen. Einen Gedanken möchte ich hier noch mit auf den Weg geben: Auch,...



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