E-Book, Deutsch, Band 0277, 384 Seiten
Reihe: Romana Exklusiv
Hood-Stewart / Morey / Philips Romana Exklusiv Band 277
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-4357-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0277, 384 Seiten
Reihe: Romana Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-4357-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SAPHIRE FÜR DIE BRAUT DES SCHEICHS von PHILIPS, SABRINA
Kaliq Al-Zahir engagiert Topmodel Tamara Weston, die Saphire von A'zam zu tragen - eine Ehre, die normalerweise nur der Braut des Wüstenprinzen zuteil wird. Doch so sehr sie auch auf ein Happy End hofft, Kaliq bietet ihr nur einen Modelvertrag an. Von Liebe spricht er nicht ...
KÜSS MICH NOCH EINMAL SO WIE DAMALS von MOREY, TRISH
Vor dreizehn Jahren musste Yannis die süße Prinzessin Marietta abweisen, obwohl er sie so sehr begehrte. Heute ist er ungebunden und sie noch verführerischer als je zuvor. Doch die Vergangenheit steht wie ein Schatten zwischen ihm und der Erfüllung seiner Träume ...
AUCH MILLIARDÄRE BRAUCHEN LIEBE von HOOD-STEWART, FIONA
Der milliardenschwere Brasilianer Victor weiß genau, was er will - eine lockere Affäre. Denn nie mehr wird er einer Frau erlauben, ihm zu nahe zu kommen. Die sanftmütige Engländerin Araminta geht ihm allerdings tiefer unter die Haut, als er sich eingestehen will ...
Im Alter von elf Jahren schrieb Trish ihre erste Story für einen Kinderbuch- Wettbewerb, in der sie die Geschichte eines Waisenmädchens erzählt, das auf einer Insel lebt. Dass ihr Roman nicht angenommen wurde, war ein schwerer Schlag für die junge Trish. Doch ihr Traum von einer Karriere als Schriftstellerin blieb. Nach der Geburt ihrer zweiten Tochter erfuhr sie, dass der englische Liebesroman-Verlag Mills & Boon auf der Suche nach neuen Autoren war. Hier war ihre Chance! Umgehend nahm sie an einem Kurs für kreatives Schreiben teil. Sie sandte einige ihrer Manuskripte ein, bekam aber etliche Ablehnungen. Da sie mit ihrer Familie in verschiedenen Ländern lebte und Zeitungsartikel schrieb, wurde es ihr jedoch nicht langweilig Ihre dritte Tochter wurde in Hemel Hempstead, England geboren. Zufällig dieselbe Stadt, in der Trishs Tante vor 70 Jahren geboren wurde, bevor ihre Familie nach Australien auswanderte. Zurück in Australien und nach der Geburt ihrer vierten Tochter, wusste Trish: Jetzt ist es an der Zeit, ernsthaft mit dem Schreiben zu beginnen. Sie nahm an Wettbewerben der Romance Writers of Australia teil und landete gleich beim ersten Anlauf auf Platz drei. Weitere Erfolge folgten, und Trish half bei der Organisation der Wettbewerbe mit. Zurzeit ist sie Vizepräsidentin der RWA in Australien. 2003 schaffte sie endlich den Durchbruch als Autorin. Ihr erster Roman wurde bei Mills & Boon herausgebracht. Nach Trishs Meinung ist die Veröffentlichung eines Buches eine bedeutende Lebenserfahrung, die man mit der Geburt eines Kindes oder dem Fallschirmsprung aus einem Flugzeug vergleichen kann. Alle drei Dinge verlangen Einsatz, Entschlossenheit und großen Mut, aber der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall.
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1. KAPITEL
„Beug dich etwas weiter vor … ja, genau so!“
Kaliq presste die Lippen zusammen und widerstand dem Drang, den Mann mit der beginnenden Glatze hinter der Kamera k. o. zu schlagen. Dass er sich so beherrschen musste, wunderte ihn selbst, denn eigentlich hatte er mit diesem Anblick gerechnet.
Er stand unbeobachtet ein wenig abseits und folgte dem lüsternen Blick des Fotografen. Ja, er erkannte sie gleich wieder, und sofort flammte Verlangen in ihm auf. Sie war wirklich die Versuchung in Person.
Vor einem künstlichen Feuer lag sie in lasziver Pose ausgestreckt und machte einen Schmollmund. Das glitzernde goldene Teil, das sie trug und das in seiner Heimat Qwasir höchstens als Moskitonetz durchgegangen wäre, bedeckte nur notdürftig ihre vollen Brüste und endete weit oberhalb der Knie. Noch nie hatte er etwas gesehen, das seinen geheimsten Fantasien gleichzeitig so nahe kam und so fern war.
Während die heißen Studioscheinwerfer auf ihre gebräunte Haut und ihre rotbraunen Locken hinabbrannten, hätte er angesichts der Ironie der Situation beinah laut gelacht. Was hatte sie noch gesagt? Dass sie die Freiheit brauchte, ihr Leben – anders als er – nicht im Rampenlicht zu verbringen. Was für eine Doppelmoral, dachte er, als er das Logo auf dem überdimensionalen Parfümflakon betrachtete. Dieser war eigentlich das wichtigste Requisit bei dem Fotoshooting, doch das ganze Interesse konzentrierte sich auf die junge Frau.
Auf seiner Reise zur Pariser Botschaft von Qwasir im vergangenen Monat hatte er zum ersten Mal einen flüchtigen Blick auf ein Werbeplakat mit dem verlockenden Bild einer Frau erhascht, die ihm so vertraut und fremd zugleich erschien. Dann waren jene so unschuldig wirkenden Augen und rosigen Lippen überall aufgetaucht, und die Nachforschungen seines engsten Beraters hatten seine Vermutungen bestätigt. Es handelte sich tatsächlich um Tamara Weston. Noch nie zuvor war er so wütend gewesen.
Allerdings hätte er sich das denken können. Schon vor sieben Jahren bei ihrem Besuch in seinem Land war sie für ihr Alter ungewöhnlich temperamentvoll und forsch gewesen. Die Unschuld, die sie ausstrahlte, hatte sie ebenso unwiderstehlich gemacht wie ihre Schönheit. Verächtlich verzog Kaliq den Mund. Was mochte sie veranlasst haben, dies hier gegen all das zu tauschen, was er ihr angeboten hatte? War die Vorstellung, ihren Körper nur einem Mann zu schenken, nicht aufregend genug gewesen? Oder hatte sie doch das Rampenlicht gesucht?
Egal, sagte er sich, während er sich lässig an den Türrahmen lehnte. Er konnte die Zeit nicht zurückdrehen, aber diesmal würde er Tamara keine Wahl lassen.
Während Henry eine weitere Anweisung gab und dabei anzüglich lächelte, ließ Tamara ihre Gedanken schweifen. Was würde er wohl für ein Gesicht machen, wenn sie sich noch weiter vorbeugte?
Ignoriere ihn einfach, sagte sie sich dann, denn sie wusste selbst nicht, warum sie sich sein Verhalten an diesem Tag so zu Herzen nahm. Jeder Job hatte seine Schattenseiten. In den letzten Jahren hatte sie mehr Aufträge angenommen, als sie zählen konnte, und da sie glücklicherweise nur selten mit ihm zusammenarbeitete, musste sie sich eingestehen, dass das Modeln doch mehr schöne Seiten hatte, als sie sich je hätte träumen lassen. Allerdings wäre sie vorher auch nie auf die Idee gekommen, es zu ihrem Beruf zu machen. Obwohl sie einen Meter achtzig maß und den schlanken Körperbau und die ebenmäßigen Züge von ihrer Mutter geerbt hatte, hatte sie sich immer nur allenfalls für durchschnittlich gehalten. Und nachdem man die Scheidung ihrer Eltern in den Medien derart breit getreten hatte, hatte sie auch nie den Wunsch verspürt, einen Beruf zu ergreifen, mit dem man im Rampenlicht stand. Als ihre Kommilitonin Lisa sie allerdings bat, in ihrer ersten selbst entworfenen Kollektion zu posieren, sagte sie ihr zuliebe zu. Nachdem Lisa damit den großen Durchbruch geschafft hatte, kam dann der Kosmetikriese Jezebel auf sie zu und bot ihr an, das neue Gesicht für ihre Marke zu werden.
Zuerst zögerte Tamara, doch die Gage war so verlockend, dass sie es wenigstens ausprobieren wollte, denn so konnte sie mehr Zeit mit Mike verbringen. Zu ihrem Erstaunen fand sie schnell heraus, dass mehr zu der Tätigkeit gehörte, als für einige Stunden am Tag lasziv in die Kamera zu blicken. Die Gefühle herüberzubringen, die der beworbene Gegenstand vermittelte, war ein knallharter Job, der sie oft an ihre Grenzen brachte – eine Herausforderung nicht zuletzt deswegen, weil ihr keine Zeit blieb, darüber nachzudenken, wer sie wirklich war. Auch wenn die Pressevertreter ein lästiges Übel darstellten, genoss sie es, durch die Welt zu jetten und ständig neue Menschen kennenzulernen. Nach den vielen Gelegenheitsjobs schien sie nun tatsächlich im Begriff, ihren Platz im Leben zu finden, ein Gefühl, das sie schon seit Jahren nicht mehr verspürt hatte, nicht mehr seit … sie vor langer Zeit an einem ganz anderen Ort gewesen war.
Und seit sie das neue Gesicht von Jezebel Fragrance verkörperte, wurde sie von allen großen Agenturen und in der Presse als Topmodel gehandelt und konnte sich vor Aufträgen kaum retten. Erst am Vortag hatte Henrys Assistentin ihr mitgeteilt, dass sie in der kommenden Woche in den Mittleren Osten reisen würde.
Heute war sie jedoch ungewöhnlich nervös, seit sie das Studio betreten hatte. Plötzlich schien es ihr, als müsste sie nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Seele entblößen, und sie konnte dieses Gefühl nicht ergründen. Henry verhielt sich nicht anders als sonst, und auch ihr Kleid zeigte nicht mehr Haut als die vorherigen Modelle. Lag es womöglich an den zusätzlichen Kameras, die sein Assistent und er diesmal benutzten? Unbehaglich bewegte Tamara die Beine, während sie sich auf die vielen Leute und die Ausrüstung zu konzentrieren versuchte, die sie normalerweise ausblendete. Die zahlreichen Objektive brachten sie nicht aus der Fassung. Dennoch hatte sie das ungute Gefühl, dass sie beobachtet wurde, und ihr Instinkt riet ihr, die Flucht zu ergreifen, bevor es zu spät war.
Wahrscheinlich bin ich heute nur mit dem falschen Fuß aufgestanden, versuchte sie sich dann zu beruhigen, während sie Henrys Anweisung folgte und den Kopf nach links bewegte, damit ihr das dichte dunkle Haar über die Schulter fiel. In dem Moment nahm sie allerdings etwas oder vielmehr jemanden aus dem Augenwinkel wahr – eine große Gestalt, die etwas abseits und im Schatten stand.
Prompt setzte ihr Herz einen Schlag aus, um gleich umso wilder zu pochen. Sei nicht albern, deine Fantasie geht mit dir durch, ermahnte sie sich. Leider konnte sie sein Gesicht nicht ausmachen, ohne ihre Position zu verändern. Aber es konnte nicht sein. Er würde niemals hier auftauchen. Wahrscheinlich handelte es sich nur um einen neuen potenziellen Kunden von Henry, denn seit die Verkaufszahlen von Jezebel hochgeschnellt waren, bekam dieser laufend neue Anfragen. Trotzdem gelang es ihr nicht, das beunruhigende Gefühl zu verdrängen.
„Einfach super, dieser erwartungsvolle Gesichtsausdruck, Tamara. Bleib so!“
Tamara hörte jedoch nicht zu, denn sie hatte schon den Kopf gewandt. Und in dem Moment stockte ihr der Atem, als hätte ihr jemand einen Schlag versetzt.
Sie hätte dieses Profil überall wiedererkannt. Die schroffen aristokratischen Züge. Seine dunklen Haare, die stolze Haltung und seinen großen muskulösen Körper. Genau deswegen wusste sie, dass er es sein musste. Es gab viele hochgewachsene athletische Männer, aber niemand stand so da und strahlte ein solches Selbstvertrauen aus. Sobald Kaliq Al-Zahir A’zam, Kronprinz von Qwasir, einen Raum betrat, veränderte sich die Atmosphäre, und alle Blicke richteten sich auf ihn.
Tamara schluckte und schloss ungläubig die Augen, während sie sich am liebsten unsichtbar gemacht hätte. Hitzewellen durchfluteten ihren Körper, und sie fühlte sich fast nackt unter seinem durchdringenden Blick.
Was, in aller Welt, machte er hier? War er womöglich finanziell an Jezebel Cosmetics beteiligt? Es war eine der erfolgreichsten neuen Marken auf dem Markt, aber seit wann musste ein sagenhaft reicher Scheich sich an irgendwelchen Firmen beteiligen, um über zusätzliche Einkunftsquellen zu verfügen? Schließlich erwarb Kaliq nur zum Zeitvertreib edle Rennpferde, wie andere Leute sich im Kino Popcorn kauften. Ja, sie hätte darüber lachen können, wenn ihr Herz nicht so gerast und er sie nicht derart in seinen Bann geschlagen hätte.
Sicher war er nach all den Jahren nicht gekommen, um sie daran zu erinnern, was sie versäumte, denn er hatte deutlich gemacht, dass er sie niemals wiedersehen wollte. Also musste es eine logische Erklärung geben.
„Na gut, Tamara. Der Anblick deines Profils, wenn du fröstelst, beflügelt zwar die Fantasie, aber es passt nicht ganz zum Feuer. Lass uns für heute Schluss machen.“
Ausnahmsweise einmal war Tamara dankbar dafür, Henrys Stimme zu hören, und trotz ihrer Neugier überwog der Drang wegzulaufen. Wenn sie schnell war, konnte sie sich in den Ankleideraum flüchten und das Studio durch die Hintertür verlassen. Lieber wollte sie den Grund für seine Anwesenheit nie erfahren, als Kaliq gegenüberzutreten. Noch nie in ihrem Leben hatte sie etwas derart bereut wie jene gemeinsame Zeit mit ihm, und dass es sie all die Jahre verfolgt hatte, war schlimm genug für sie.
Doch er war schneller als sie und erwartete sie bereits im Ankleideraum.
„Kaliq!“
Sie wusste selbst nicht, warum es sie überraschte. Falls er mit ihr reden wollte, würde er sich durch nichts davon abbringen...