E-Book, Deutsch, 176 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm
Hummel Miteinander durch die Pubertät
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-8426-1624-0
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Gelassener begleiten, weniger streiten, in Kontakt bleiben. So bleiben dein Kind und du ein Team! Spiegel-Bestsellerautorin
E-Book, Deutsch, 176 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm
ISBN: 978-3-8426-1624-0
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Es gibt viele Wege, gute Eltern zu sein. Doch eines braucht jede glückliche Familie: eine sichere Eltern-Kind-Bindung, die Verbundenheit und Vertrauen schafft. Kinder, die so großwerden, erleben ihr Elternhaus als verlässlichen Hafen, aus dem sie selbstbewusst aufbrechen und in den sie ohne Angst zurückkehren können. So bleiben Eltern und Kind ein Team – selbst in den stürmischen Zeiten der Pubertät. Die erfahrene Pädagogin Inke Hummel zeigt, wie ein entspanntes Familienleben mit Teenagern gelingt: Wie bleibe ich mit meinem Kind in Kontakt? Wie führe ich Gespräche ohne zu streiten? Wie verändert sich meine Elternrolle, wenn mein Kind älter wird? Der perfekte Ratgeber für alle Eltern, deren Kind gerade in die Pubertät startet oder schon mittendrin steckt.
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DIE PUBERTÄT – WAS IST DAS EIGENTLICH?
Dein Kind steckt mitten in der Pubertät oder zeigt zumindest die ersten Ansätze von jugendlichem Aufbegehren? Du machst dir Sorgen und suchst Hilfestellung? Sei dir einer Sache bewusst: Du bist nicht allein! Diese Entwicklungsphase unserer Kinder ist für die meisten Eltern wohl eine beängstigende Zeit. Sie ist gedanklich beladen mit vielen möglichen Problemen und Konfliktherden. Zum Glück ist das Selbstverständnis vieler Eltern über die letzten Jahre oder auch Jahrzehnte ein anderes geworden. Und auch unser Bild der Eltern-Kind-Beziehung ist nicht mehr das gleiche wie in unserer eigenen Jugendzeit. Vielleicht liegt die Angst vor der Pubertät in unseren Köpfen auch daran, dass immer nur jene Teenies auffallen und uns in Erinnerung bleiben, die über die Stränge schlagen. Denn „so ein Kind” will man selbst nicht! Und vielleicht empfinden wir die Pubertät deshalb als besonders gruselig, da das häufig beschriebene Zuviel im Verhalten der Teenies durchweg als gefährlich aufgefasst wird. Dabei ist es nicht schlimm, Risiken einzugehen, sondern oft okay und sogar wichtig für diese Lebensphase. Die Jugendlichen sollen sich doch ausprobieren. Grenzen erkennt man, indem man sie auch mal überschreitet. Und: Die wenigsten kommen komplett vom Weg ab! Waren wir Eltern so anders damals im gleichen Alter?! Beziehung und Bindung als Leitmotive
In Beziehung zu bleiben und Wert auf Bindung zu legen ist heutzutage das Leitmotiv! Und diese Art des Umgangs miteinander in der Familie muss nicht nach dem Babyjahr enden, sondern kann unsere Grundhaltung sein, bis unsere Kinder das Haus verlassen. Und noch 4dcarüber hinaus. Beziehung meint vor allem unser gutes Miteinander und In-Kontakt-Sein. Bindung heißt zudem die sichere, möglichst prompte Verlässlichkeit und feinfühlige Verbindung als Basis für das Heranreifen des Kindes. Dazu später noch mehr. Was kann der intensive Blick auf Beziehung und Bindung genau für eine Familie bedeuten? Und: Ist das nicht einfach nur „Kuschelpädagogik”? „Geht nicht!”, sagen Verfechter von eher autoritären Erziehungsmodellen, bei denen sich Eltern zu sehr darauf fokussieren, eine enge, gute Beziehung zu ihren Kindern im Jugendalter zu haben. Aber das zeigt nur, dass sie die Haltung dahinter nicht verstanden haben. Wer meint, es ginge nur darum, die Wünsche der Kinder zu befriedigen, damit sie nicht aufbegehren, ist auf einem völlig falschen Weg. Das sind Vorurteile: • Man hat nur die Teenager im Blick. • Man vermeidet Konflikte, um die Teenager in Watte zu packen. • Man redet – und handelt – den Teenagern quasi beständig nach dem Mund. Das alles stimmt so nicht. Wären diese Vorurteile wahr, würden wir Eltern uns selbst verlieren! Und unsere Teenies blieben orientierungslos. Das kann niemand wollen. Wenn man sich auf das Miteinander konzentriert sowie auf das, was unsere Kinder emotional von uns brauchen, und wir nicht zuletzt auch unsere elterlichen Bedürfnisse beachten, ist echtes In-Beziehung-Bleiben eine Chance! Es bietet die Möglichkeit, die gute Bindung der ersten Jahre auch in der Pubertät fortzuführen und zu festigen. Das ist dein Job!
Wir müssen das Geschehen als unsere Aufgabe annehmen. Wenn wir dann zudem nicht vergessen, uns gut um uns selbst zu kümmern (sogenannte „Selbstfürsorge” zu betreiben), sollten wir Eltern die Kraft für möglichst viel Gelassenheit haben. Damit geben wir unserer Familie die Möglichkeit, jeden Konflikt und jeden Stresspunkt als echte Chance zu sehen. Als Chance auf: • Veränderung – in uns und den Kindern • persönliches Wachsen aller Beteiligten • Fortschritt • elterliches „Überflüssigwerden” in etlichen Bereichen • neuartiges Zusammenwachsen und Bindung bis ins Alter • gelungenes Ablösen und Ichwerden unserer Teenager • Verbesserung der Beziehung und des gegenseitigen Verständnisses • ein beständiges Gefühl unserer Kinder, sich auch als Teenager weiterhin willkommen zu fühlen • einen gemeinsamen Alltag ohne ständiges Zornigsein und Vor-Wut-Explodieren • auf In-Beziehung-Bleiben So muss die Pubertät kein angstbeladener Zeitraum werden. Sie ist notwendig und kann positiv gelebt werden! Vielleicht wird sie eine sehr arbeitsintensive, anstrengende und kräftezehrende Zeit sein. Doch wenn wir im Hinterkopf haben, warum sie notwendig für die Entwicklung eines Kindes ist und welchen Gewinn die Pubertät bringen wird, können wir leichter durch sie hindurchgehen. So ist auch Platz, all die guten Seiten wahrzunehmen, die uns diese Etappe im Leben unserer Kinder bietet. Was sagen andere Eltern? Jule (36), Mutter eines zwölfjährigen Mädchens, über die Pubertät ihrer Tochter: Klar ist unsere Tochter auch launisch, diskussionsfreudig und halt ein pubertärer Teenie. Aber am Ende des Tages stimmt einfach das Miteinander zwischen uns, zwischen ihr und den jüngeren Geschwistern. Und das macht es glaub ich aus. Ganz wichtig finde ich dabei, dass wir Eltern uns auch immer wieder einen Moment Zeit nehmen, Situationen zu regeln, eigenes Verhalten und Ansprüche zu überdenken. Wir müssen mit unseren Kindern wachsen und sie Stück für Stück in die Welt hinausbegleiten. Dann klappt das schon irgendwie. Aber irgendwie gut! Die Pubertät ist nicht das Übel schlechthin. Es wäre daher wünschenswert, den Begriff anders zu deuten. Keine Angst vor der Pubertät
Ja: Kraftraubend wird es wahrscheinlich, denn in guten Beziehungen aufwachsende Jugendliche sind nicht „brav”, sondern meinungsstark. Doch all diese Verhaltensweisen sind so wichtig für die Charakterbildung des Kindes. Die Pubertät birgt neben dem Stress ebenso viele gute Gelegenheiten. Wir müssen keine Angst vor ihr haben! Wir müssen auch keine Angst vor „Fehlern” haben. Stolpersteine gehören dazu, nicht jedes Fallen kann und muss von uns verhindert werden. Perfektion wird es niemals geben. Wechsel von Gefühlen des Scheiterns hin zu Glücksmomenten sind normal. Alles ist ein Lernprozess, gerade auch für uns Eltern. Auch schlechte Erfahrungen sind wichtig zur Wegänderung. Gegebenenfalls sogar professionelle Hilfe zu einem Thema in Anspruch zu nehmen ist ein Zeichen von Stärke. Alles zusammen macht uns zu den Menschen und der Familie, die wir sind. Dieses Buch will hier Klarheit schaffen. Denn bei einer Elternschaft in enger Verbindung und ohne autoritäres Machtgefälle ist es definitiv essenziell, alle im Blick zu haben – Groß und Klein: • Wir wollen beständig so gut wie möglich in Beziehung bleiben. • Wir wollen ehrlich zeigen, was wir Eltern brauchen. • Wir wollen sehen, was die Kinder benötigen. • Wir wollen ihnen ver- und nicht misstrauen, sie nicht ständig kritisieren, niedermachen oder gar beschämen, sondern konstruktiv alle auftauchenden Probleme angehen. Dann können wir als Familie gemeinsam wachsen und ein Team bleiben. Dann können wir als Eltern gelassen erziehen, liebevoll begleiten und mit unseren Kindern weniger auf Konfrontationskurs gehen, seltener und vor allem sinnvoller streiten. Dabei muss man kein Konzept abarbeiten, sondern vorrangig seine eigene Haltung hinterfragen und falls nötig neu justieren sowie bestimmte Alltagsmomente anders, nämlich stärker in Beziehung angehen. Das beugt schon vielen typischen Problemsituationen vor! Die Pubertät fällt dann vielleicht nicht ganz als „übles Schreckgespenst” aus. Wie kann das gelingen?
Wir blicken: • im Kapitel „So verändert sich meine Elternrolle” auf die Bereiche, die sich für uns Eltern verändern sowie auf den Begriff Beziehung im Vergleich zu Erziehung und im Kapitel „Durch den Alltag der Pubertät” auf Grundlagen von Elternschaft in Beziehung und Bindung, • im Kapitel „Durch den Alltag der Pubertät” darauf, wie es uns Eltern gelingt, loszulassen und unseren Kindern Flügel zu geben, • im Kapitel „Gruppendruck und Sucht: Wie gehen Teenager stark ins Leben?” auf die sieben wichtigsten Voraussetzungen für ungefährliches Verhalten, • im Kapitel „Medien, Schule, Alkohol: Wie vermeide ich konkrete Konfliktsituationen?” auf die anstrengenderen Themen im...