E-Book, Deutsch, Band 7, 383 Seiten
Reihe: Pucked
Hunting Hot as Ice - Heißkalt verfallen
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7363-1048-3
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 7, 383 Seiten
Reihe: Pucked
ISBN: 978-3-7363-1048-3
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
'Es werden immer wir sein, Charlene, du und ich. Was auch immer du brauchst, ich werde es für dich sein.'
Darren war nie der Typ für feste Beziehungen - bis er Charlene kennenlernte. Mit einem einzigen Blick hat sie seine Welt auf den Kopf gestellt. Dabei hatte er sich fest vorgenommen, niemals jemanden so nahe an sich heranzulassen. Was er nicht ahnt: Charlene kämpft ebenso wie er mit den Dämonen ihrer Vergangenheit. Bald schon brauchen die beiden einander mehr denn je. Doch können sie ihrer Liebe eine Chance geben? Oder werden sie sie zerstören aus Angst, zu viel von sich preiszugeben?
Abschlussband der Hot-as-Ice-Reihe von New-York-Times-Bestsellerautorin Helena Hunting
Weitere Infos & Material
Kapitel 1
Ein Missverständnis DARREN Zwei Jahre später Wir kommen bei mir zu Hause an und verstopfen mit zwei riesigen Wagen die Einfahrt. Normalerweise würden wir nach dem Training zu Alex fahren, meinem besten Freund und Mannschaftskameraden, aber seine Frau Violet arbeitet heute zu Hause, und er will nicht, dass wir sie ablenken. Mein Haus ist dem Eisstadion am zweitnächsten, und ich wohne mit niemandem zusammen, also trifft es mich. Mein Haus ist ein moderner Bau mit Solarpaneelen und schalldichten Fenstern, die sich vom Boden bis zur Decke erstrecken und durch die man nach draußen sehen kann, aber nicht von draußen nach drinnen, weil ich meine Privatsphäre gewahrt wissen will. Außerdem mag ich es, Sex mit meiner Freundin vor den Fenstern zu haben, durch die man in den Vorgarten schauen kann. Unsere Mannschaftskameraden Lance, Randy, Miller und Rookie klettern aus Lances Hummer, während ich mir meine Sachen aus dem Kofferraum von Alex’ Wagen schnappe. Ich tippe den Code ein, und die anderen folgen mir in die Diele, wo ich meine Eishockeytasche fallen lasse. »Ich hole uns ein paar Bier, dann gehen wir nach draußen.« Es ist Anfang April, aber schon ungewöhnlich warm, daher können wir zumindest ein wenig frische Luft schnappen, während wir über die bevorstehende Aufstockung der Liga diskutieren. Vegas will eine neue Mannschaft gründen, was bedeutet, dass ihnen jede andere Mannschaft in der Liga einen Spieler abgeben muss. Bisher sind nur Alex und Randy mit ihren Unverkäuflichkeitsklauseln auf der sicheren Seite. Ich halte inne und stoße einen Fluch aus, als ich das Wohnzimmer betrete, und werde auf der Stelle hart. Das Ganze ist überaus verwirrend, weil ich nicht sehen sollte, was ich da sehe. »Heilige Scheiße«, sagt Alex rechts von mir. »Teufel auch.« Randy stößt von hinten mit mir zusammen. »Ich wusste, dass du auf solche perverse Scheiße stehst!« Lances starker schottischer Akzent macht mir schlagartig bewusst, dass das, was nur für meine eigenen Augen bestimmt war, offensichtlich nicht nur sie zu sehen bekommen. Kurz überlege ich, meinen Teamkameraden die Augen mit einem Melonenausstecher auszukratzen, beschließe aber dann, dass es zu meinem eigenen Besten ist, diesem Impuls nicht zu folgen. Ich fürchte, im Gefängnis würde es mir nicht gefallen, außerdem ist es schwer, ohne Augäpfel Eishockey zu spielen. Rechts von mir ertönt ein leiser Pfiff. Als ich in die Richtung schaue, sehe ich Rookie hektisch blinzeln, er ist offenkundig verwirrt. »Alter, wird das hier etwa so eine Art verdrehter Party? In dem Fall springe ich vielleicht für eine Nacht wieder auf den Bunny-Zug auf.« Randy gibt ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. »Das ist kein Bunny, du Arschloch«, sagt er in Anspielung auf die Puck-Bunnys, die Groupies der Eishockeywelt. »Au! Was soll das?« Rookie reibt sich die Stelle. Mitten im Raum, in einer Position irgendwo zwischen Knien und Stehen, befindet sich Charlene. Meine Freundin. Nackt. Nun ja, abgesehen von ihrer Perlenkette und einem Paar Fick-mich-Heels. Ihre wunderschönen, haselnussbraunen Augen sehen aus wie die eines Rehs im Scheinwerferlicht, als sie in meine schaut und dann hinab auf ihren eigenen nackten Körper. Unsicher, was sie jetzt machen soll, stolpert sie ein paar Schritte rückwärts und lässt sich auf ein Kissen fallen, wobei sie sich einen Arm über die Brust legt und versucht, mit der anderen Hand den Scheitelpunkt ihrer Schenkel zu bedecken. Rookie scheint außerstande, diese Szene halbwegs gesittet zu verarbeiten. »Ist das ein Ballknebel? Wer zum Teufel trägt so eine Maske? Wie atmet man überhaupt mit diesem Ding auf dem Gesicht?« »Halt die Klappe, Rook«, blafft Miller. Mir war gar nicht aufgefallen, was da sonst noch so alles rumliegt, bis ich den Blick von Charlene losreiße und die Dinge in Augenschein nehme, die in meinem Wohnzimmer verstreut liegen. Was ich sehe, ist verdammt noch mal alles andere als normal. »Alle raus hier«, schnauze ich, durchquere den Raum, schnappe mir die Decke vom Lesesessel – Charlenes Lesesessel – und steige über den Drachenschwanzdildo, den Charlene gekauft hat, als sie ihre Game-of-Thrones-Phase durchgemacht hat. Ich lege die Decke um sie, wobei ein paar leichte, duftige Dessous über den Boden flattern. Aber die Decke erfüllt ihren Zweck und verbirgt jeden Zentimeter nackter Gänsehaut. Die meine Mannschaftskameraden jetzt zu Gesicht bekommen haben. Ich knirsche mit den Zähnen, um gegen den besitzergreifenden Zorn anzukämpfen, und stoße langsam den Atem aus, um wenigstens ein bisschen Gelassenheit wiederzuerlangen. Die Wahrheit ist: Charlene quasi nackt in irgendeinem Raum meines Hauses vorzufinden ist nicht gerade ungewöhnlich. Selbst die Auswahl an Dessous, die in einem hübschen Kreis um sie herum arrangiert ist – alles, angefangen von jungfräulichem Satin bis hin zu dem mit Nieten besetzten Lederkorsett –, ist nichts besonders Ungewöhnliches. Charlene liebt es, sich zu verkleiden, und ihre Maskeraden verraten mir oft eine Menge darüber, was sie im Schlafzimmer, oder welchen Raum wir uns zum Sex ausgesucht haben, gern hätte. Ihr Outfit liefert mir also hilfreiche Hinweise bezüglich ihrer Erwartungen an mich. Leder deutet meist darauf hin, dass sie resolut gestimmt ist. Es ist niedlich, wenn sie meint, das Kommando übernehmen zu wollen. Was höchst untypisch ist, ist der zweite Kreis, der aus einer Vielzahl von hilfreichen Sex-Toys besteht, von denen etliche auf der Liste der Dinge, die ich schon immer ausprobieren wollte stehen. Es ist eine lange Liste. Beinahe so lang wie die Liste der Dinge, von denen ich dachte, sie könnten Spaß machen, über die ich meine Meinung aber geändert habe. Charlene und ich waren extrem vorsichtig und haben ihre Vorlieben und unser bisweilen schillerndes Sexleben sorgsam geheim gehalten. Was hinter geschlossenen Türen geschieht, sollte auch hinter geschlossenen Türen bleiben, jedenfalls wenn es nach mir geht. Das ist auch der Grund, weshalb ich immer auf Verschwiegenheitserklärungen bestanden habe, jedenfalls bis Charlene ins Spiel kam. Nicht besonders romantisch oder verlockend, wenn man eine neue Beziehung eingeht, aber meine Privatsphäre stand immer an erster Stelle. Anstelle der Verschwiegenheitserklärung hatte Charlene versprochen, mit ihren Freundinnen nicht über Details zu reden. Diese Frauen lieben es, alles miteinander zu teilen, vor allem Violet, ihre beste Freundin, und ich habe das Gefühl, dass sie die Vielschichtigkeit unserer Beziehung vielleicht nicht ganz verstehen, da selbst ich manchmal meine Probleme damit habe. »Es tut mir leid.« Charlenes Stimme zittert ebenso wie ihre Hände, mit denen sie den Saum der Decke umklammert. »Bleib bitte hier.« Ich beuge mich vor, drücke ihr einen Kuss auf den Kopf und hoffe, dass die schlichte Geste hilft, ihre Furcht ein wenig zu zerstreuen. Ihre Unterlippe bebt. »Okay.« Ich möchte ihr versichern, dass meine düstere Stimmung sich nicht gegen sie richtet, aber ich muss mich um meine Mannschaftskameraden kümmern, bevor sie mit anderen darüber reden, wie zum Beispiel ihren Freundinnen oder Ehefrauen. Das ist der Grund, warum Beziehungen heikel sind. Ich mag darauf vertrauen, dass Charlene unsere Privatsphäre schützt, aber ich kann mir nicht sicher sein, dass irgendjemand sonst das tun wird. Vor allem, da wir in einer Welt leben, in der Menschen alles ausreizen. Charlene mag es, ihre Grenzen auszuloten, und wenn sie an den Rand derselbigen gerät, geht sie gern auch schon einmal darüber hinaus. Ich steige über die Sexspielzeuge und registriere genau, wie viele von ihrer Liste der Dinge sind, von denen ich dachte, sie könnten Spaß machen, bei denen ich meine Meinung aber geändert habe. Anscheinend hatte Charlene sich einiges vorgenommen. Ich habe sie erst viel später erwartet, weil sie mir vorhin eine Nachricht geschickt hat, um mir mitzuteilen, dass sie Überstunden machen müsse. Sie muss ihren Plan geändert haben, um Zeit für mich freizuschaufeln. Ich streiche mir mit einer Hand übers Gesicht und folge meinen Mannschaftskameraden nach draußen, als sie zu ihren jeweiligen Autos gehen. »Wartet.« Es ist mehr ein Bellen als ein Wort. Sie drehen sich alle gleichzeitig um, und ihre Mienen rangieren zwischen neugierig und regelrecht verstört. Ich muss mich sortieren und diese Sache geradebiegen. Ich schiebe die Hände in die Taschen, während ich mich bemühe, gelassen und unbeeindruckt zu wirken. Es ist wahrscheinlich sinnlos, ihnen zu sagen, es sei nicht das, wonach es ausgesehen hat, denn offen gestanden ist es genau das, wonach es ausgesehen hat, nur nicht so, wie sie denken. Stattdessen entscheide ich mich für: »Es wäre das Beste, wenn das unter uns bleiben könnte.« »Und ihr denkt, ich sei nicht ganz richtig im Kopf. Was zum Teufel stimmt dann nicht mit dir?« Lance wedelt mit der Hand, als ich den Mund öffne, um etwas zu erwidern. »Lass gut sein, ich will es gar nicht wissen.« Er dreht sich auf dem Absatz um und stakst zu seinem Hummer. »Ich bin weg.« »Es ist wirklich nicht …« Ich weiß nicht, wie ich diesen Satz beenden soll, ohne Charlene noch mehr zu kompromittieren, als das bereits der Fall ist, daher halte ich die Klappe. »Wir reden mit Lance. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass er quatscht.« Miller deutet mit dem Daumen über seine Schultern, dann zeigt er auf sich selbst und...