E-Book, Deutsch, 688 Seiten
Reihe: Checklisten Medizin
ISBN: 978-3-13-244240-5
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)
- Algorithmen zum Vorgehen bei orthopädischen Leitsymptomen
- vertiefende Kapitel zur Rheumatologie in der Orthopädie
- eine ausführliche Darstellung der arthroskopischen Techniken an Schulter, Ellenbogen, Hüfte, Knie und Fuß mit allen modernen arthroskopischen minimalinvasiven Therapieverfahren
- Zugang zu Filmen mit den häufigsten klinischen Untersuchungen in der Orthopädie
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Zielgruppe
Ärzte
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1 Allgemeine Untersuchungstechniken
R. D. Linke 1.1 Anamnese
1.1.1 Orthopädische Anamnese
„Warum kommen Sie zu uns?“ Aktuelle Beschwerden: Beginn (Zeitpunkt, akut oder schleichend), Auslöser, intensivierende oder lindernde Faktoren. Charakter (Anlauf-, Einlaufschmerz, Ruhe-, Belastungs-, Bewegungsschmerz). Schmerzqualität (dumpf, stechend, brennend, „elektrisierend“, wandernd). Schmerzlokalisation und -ausstrahlung (genau zeigen lassen). Intensität der Beschwerden (visuelle Analogskala 1?–?10). Zeitliches Auftreten und Häufigkeit (morgens, nachts, nur ab und zu, regelmäßig, wie oft). Instabilitätsgefühl. Schwäche, motorisches Defizit. Gefühllosigkeit. Vorgeschichte: Unfallereignisse mit möglichst genauer Rekonstruktion des Unfallmechanismus. Evtl. Funktionseinschränkungen, Gelenkblockierungen, Schnappphänomene, Krepitationen. Gehfähigkeit (Gehstrecke bemessen in Zeit oder Entfernung, Treppensteigen, Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, teilweise oder vollständige Bettlägerigkeit), Sportfähigkeit. Abhängigkeit von fremder Hilfe (bei An- und Auskleiden, Essen, Trinken, Fortbewegung, hygienischen Verrichtungen, Defäkation, Miktion). Hilfsmittel (Orthesen, Prothesen, orthopädisches Schuhwerk, Stock, Rollstuhl, technische Hilfen an Wohnung, Arbeitsplatz, Auto). Bisherige Behandlung: Maßnahmen, Verlauf und Ergebnisse; ggf. Ergänzung durch Angehörige, Arbeitgeber, Akten anderer Kliniken, Hausärzte, Versicherungen. 1.1.2 Allgemeine Anamnese
Eigenanamnese: Geburtsfehler, psychomotorische Entwicklung. Störungen von Stoffwechsel, Herz-Kreislauf-System, Urogenitalsystem, psychische Erkrankungen. Stattgehabte Operationen. Medikamente, Allergien, Alkohol-, Nikotin-, Drogenabusus. Schwangerschaften. Familienanamnese: Erbkrankheiten, Tumoren, Stoffwechselerkrankungen, Hauterkrankungen. Sozialanamnese: Beruf (Arbeitsbelastung und -haltung), Sport, Familienstand, Kulturkreis, Schule, Umschulung, Arbeitsfähigkeit, evtl. bestehende Rente, MdE, Kuraufenthalte. 1.2 Körperliche Untersuchung
1.2.1 Grundlagen
Immer vollständiger orthopädischer Status bei der ersten Untersuchung. Untersuchung am entkleideten Patienten (bis auf Unterhosen und BH)! Erfassen von anthropometrischen Basisdaten: Körpergröße, Gewicht, Body-Mass-Index (BMI?=?Körpergewicht [kg]/Körpergröße2 [m]). Klassifikation des Körpergewichts s.? ? Tab. 1.1 . Tab. 1.1 Klassifizierung des Körpergewichts (aus Hepp WR, Debrunner HU. Orthopädisches Diagnostikum. 7.?Aufl. Stuttgart: Thieme; 2004). Klassifizierung Body-Mass-Index Beispiel: Patient mit einer Körpergröße von 1,80?m Untergewicht 20,0 64,8?kg Normalgewicht 20,0?–?24,9 64,8?–?80,7?kg Adipositas Grad?I 25,0?–?29,9 80,8?–?96,9?kg Adipositas Grad?II 30,0?–?39,9 97,0?–?129,3?kg Adipositas Grad?III =?40 =?129,4?kg Merke: Notwendig ist eine klare und reproduzierbare Dokumentation der Untersuchungsergebnisse mit Datum und Unterschrift. 1.2.2 Inspektion (Gehen, Stehen, Liegen)
Haltung, Körperlänge, Körperbau, Körperreife, Konstitutionstyp. Allgemein- und Ernährungszustand, Alter (erst abschätzen, dann erfragen). Gangbild, s.? ? Ganganalyse. Deformitäten von Rumpf und Extremitäten, v.?a. Achsfehlstellungen. Haut (Farbe, Schwellung, Ödeme, Narben, Fisteln, Pigmentierungen, Tumoren, Druck- und Scheuerstellen). Operationsnarben. Atrophien, Lähmungen, Amputationen. Orthesen, Prothesen, Hilfsmittel (Passform, Funktionalität, Gebrauchsspuren); Frage nach dem Orthopädietechniker, Orthopädieschuhtechniker, Sanitätshaus. Ablaufbild des Schuhwerks. 1.2.3 Palpation
Druckschmerz (umschrieben oder generalisiert, Punctum maximum). Erguss, Schwellung, Ödem, Zyste. Hauttemperatur, Hautturgor, Feuchtigkeit. Indurationen, Tumoren, Fluktuation. Muskeltonus, Myogelosen. 1.2.4 Bewegungs- und Funktionsprüfung
Beachte: Untersuchung im Liegen und im Stehen. Dokumentation nach der ? Neutral-Null-Methode. Mitbeurteilung der angrenzenden Gelenke. Messung von ? Länge und Umfang der Extremitäten und Vergleich mit der Gegenseite. 1.2.5 Neurologische Untersuchung
Merke: Beurteilung neurologischer Defizite immer im Seitenvergleich! Motorik: Paresen ( ? Tab. 1.2 ), Atrophien, Hypertrophien. Muskeltonus, Spastik, Rigor, Tremor. Beurteilung der Muskelkraft s.? ? Tab. 1.3 . Tab. 1.2 Pareseprüfung (nach Grehl H., Reinhardt F.: Checkliste Neurologie. Thieme; 2013). Funktion Hauptmuskel Wurzel Nerv ...