James | Sweet Summer - Für die Liebe gibts kein Drehbuch | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 370 Seiten

James Sweet Summer - Für die Liebe gibts kein Drehbuch


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7363-0111-5
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 370 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0111-5
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als bekannt wird, dass die TV-Serie "Bittersweet” in Dogwood gedreht werden soll, steht das kleine Örtchen in Virginia völlig Kopf. Nur die junge Cathy Johnson lässt die Aufregung um Stars und Sternchen völlig kalt. Nachdem ihre Mutter die Familie verlassen hatte, um in Hollywood Karriere zu machen, ist sie genug damit beschäftigt, ihrem Vater mit seinem Diner und der Erziehung ihres kleinen Bruders zu helfen. Zudem muss sie noch die Scherben ihres gebrochenen Herzens wieder aufsammeln und sich überlegen, wie ihr eigenes Leben jetzt weitergehen soll. Doch dann begegnet sie dem attraktiven Greg Moran, der eine ungekannte Anziehungskraft auf sie ausübt und ihr das Gefühl gibt, dass sich die Welt endlich einmal nur um sie beide dreht. Doch Cathy ahnt nicht, dass sie sich in Hollywoods aufstrebendsten Jungschauspieler verliebt hat, dessen Herz ihr nie allein gehören wird ... (ca. 370 Seiten)

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1


Als die Sonne endlich ein wenig tiefer am Himmel steht, starre ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht auf die ordentlich aufgestapelten Berge von Müll im Container und atme noch einmal tief die Sommerluft ein, ehe ich wieder hineingehe. Klar, in der erbarmungslosen Hitze heute fängt der Müll an zu stinken, und meine Füße tun mir jetzt schon weh, obwohl ich gerade die erste Pause meiner Schicht hinter mir habe, trotzdem bin ich eigentlich ganz zufrieden. Draußen, hinter dem Restaurant halte ich mich komischerweise am liebsten auf, wenn es drinnen hoch hergeht – obwohl ich dort vermutlich nicht mehr lange glücklich sein werde, wenn Joe kommt und nach mir sieht.

Ich schiebe die Hintertür ein Stückchen weiter auf und unterdrücke ein Gähnen. Im Stillen verfluche ich Maxine wieder mal dafür, dass sie so eine bequeme neue Couch ausgesucht hat, nachdem unsere alte vor drei Wochen den Geist aufgegeben hat. Ich bin heute Nachmittag darauf eingeschlafen, den Dogwood Observer auf dem Gesicht, und habe, als ich endlich wieder zu mir kam, zehn Minuten gebraucht, um die Druckerschwärze von meiner Haut zu bekommen. Ich glaube, ich bin immer noch ein bisschen neben der Spur, dabei muss ich fit sein, wenn der Ansturm zum Abendessen losgeht.

Während ich den kurzen Flur hinuntergehe, dringt mir das Aroma von Clam Chowder in die Nase. Dads Lieblingsspeise. Er muss heute Abend gut drauf sein, sonst hätte er es nicht so früh im Monat auf die Speisekarte gesetzt – er will, dass Bob frische Venusmuscheln aus der Bucht verwendet, und das kostet. Gott weiß, wir sollten in letzter Zeit ein bisschen sparsamer sein, aber Joe sagt immer, dass unsere Kunden nur das Beste verdienen. Ich schlage ihm immer mal wieder vor, es zur Hauptsaison in Virginia vielleicht mit etwas Leichterem zu versuchen. Gazpacho zum Beispiel? Doch Joe sind bei dem Gedanken an kalte Suppe fast die Augen aus dem Kopf gesprungen. Ich verkneife mir wieder ein Lächeln, während ich eine weiße Schürze über mein ärmelloses marineblaues Etuikleid binde. Drinnen empfängt mich lautes Geschnatter – das Restaurant ist für einen frühen Mittwochabend ziemlich voll, und ich weiß, dass ich mich besser beeilen sollte, als ich Joe zwischen den Tischen herumwuseln und noch mehr Befehle bellen höre als üblich.

»Jenna, kannst du bitte Tisch acht noch mal abwischen? Und Tisch neun möchte frischen Eistee. Und wo zum Teufel steckt Cathy? Macht sie immer noch Pause?«

»Äh, ich bin schon da, Dad«, rufe ich so freundlich, wie ich kann, und stopfe meinen Bestellblock in die Vordertasche meiner Schürze. Er zieht eine raupenartige Augenbraue hoch. Schon klar, ihn »Dad« zu nennen kam jetzt echt überraschend, aber er ist es so sehr gewohnt, dass ich »Joe« zu ihm sage, dass es ihn milder stimmt, wenn ich es mal nicht tue. Er schüttelt den Kopf, lächelt mich jedoch widerstrebend an. Er legt großen Wert darauf, mich nicht anders als alle anderen im Restaurant zu behandeln, aber wir sind hier sowieso alle irgendwie wie eine große Familie. Das Telefon klingelt und übertönt den Lärm der Jukebox, und Joe klopft mir aufmunternd auf die Schulter, während er sich an mir vorbei zur Küche drückt.

»Gehst du bitte ran, Schatz?«

Ich nicke und klemme mir das Telefon unters Kinn, während ich gleichzeitig an der Getränkestation Wassergläser für den Tisch mit den Highschool-Schülern fülle, die gerade Platz genommen haben.

»Hallo, Joe Johnson’s hier …«

Eine Stunde später fühlt es sich an, als hätte ich kaum Zeit gehabt, zwischendurch auch mal Luft zu holen. Drei neue Tische, zehn Gedecke, einschließlich zwei Möchtegernschönheitsköniginnen aus der Gegend, die praktisch alles extra haben wollen, ganz zu schweigen von zwei Take-out-Bestellungen, die eine elfköpfige Familie satt machen würden. Ich war im ersten Jahr an der Highschool, als ich anfing, für meinen Dad zu arbeiten, und damals habe ich nur an den Wochenenden Doppelschichten übernommen. Joe hat immer dafür gesorgt, dass ich genug Zeit zum Lernen hatte. Damals war ich so erpicht darauf gewesen, auszuhelfen, dass es sich fast wie eine Belohnung anfühlte, dass er mich im Service arbeiten ließ, wenn ich zu Hause mal nicht auf Carl aufpasste. Ich hatte eine Ahnung, dass ich mit einundzwanzig noch immer auf den Zuruf »Bestellung fertig!« reagieren würde, als wäre es mein Name.

Nicht dass ich deshalb böse wäre. So gern er auch den starken Mann mimt, weiß ich doch, wie dankbar Joe mir dafür ist, dass ich da bin. Mom hat uns verlassen, als ich noch ein Mädchen und Carl kaum aus den Windeln war. Dad war völlig durch den Wind, als es passierte, und ich weiß, dass er es im Innersten immer noch ist. Ich sehe es manchmal in seinen Augen, und es bricht mir das Herz. Sein Herz hat fast aufgegeben, als ich aufs College ging – ein Herzstillstand beförderte ihn für Wochen ins Krankenhaus. Es hat mich zu Tode erschreckt und ihn fast umgebracht, und deshalb bin ich jetzt hier. Ich kann Dogwood nicht verlassen, und – ehrlich – ich will es auch gar nicht. Ich liebe diese kleine Stadt. Außerdem machen sich nur Feiglinge davon, und ich habe geschworen, nie so zu werden wie meine Mutter. Wie oft habt ihr das schon gehört, hm? Der Unterschied ist, dass ich es auch so meine.

Als ich das Wechselgeld aus meinem Bereich in die Trinkgeldkasse werfe, schaue ich zu Carl hinüber, der sich, seine Algebrabücher vor sich ausgebreitet, über einen Tisch in der Ecke beugt. Ich habe keine Ahnung, wie mein kleiner Bruder es schafft, bei dem ganzen Lärm zu lernen, aber es scheint ihm nichts auszumachen. Ich gehe zu ihm und grinse ihn von oben herab an.

»Wie geht’s, Kleiner?« Ich strecke die Hand aus und zerzause ihm das bereits kunstvoll zerzauste dunkle Haar noch mehr. Ihn zu ärgern ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.

»Finger weg, Catherine«, murmelt Carl und schlägt meine Hand weg. Ich würde gern sagen, dass er mir mit dem Respekt begegnet, der mir zusteht, weil ich praktisch seine Erziehungsberechtigte bin. Aber ich glaube, fünfzehnjährige Jungs sind fünfzehnjährige Jungs, selbst wenn der hier schlauer ist als die meisten College-Freshmen.

»Magst du noch einen Milchshake?« Ich beuge mich über den Tisch nach seinem Glas.

»Äh, Jenna hat gesagt, sie würde mir noch einen bringen«, antwortet er und wird ein bisschen rot, als er in Richtung meiner Kollegin sieht. Offenbar sind fünfzehnjährige Jungs auch ständig spitz. Ich verdrehe die Augen.

»Dir ist schon klar, dass du dir auch selbst einen holen könntest.«

»Ist schon gut. Sie bringt mir einen, wenn sie sonst nichts zu tun hat …«

Ich gluckse, während er die Nase tiefer in ein Buch steckt, um seine Verlegenheit zu verbergen. Aber, hey, wer bin ich, dass ich den Stab über ihn brechen dürfte? Als ich in Carls Alter war, war ich damit beschäftigt, Jeff Maxwell schöne Augen zu machen, dem tollsten Typen im Football-Team, ein Jahr älter als ich und mindestens eine Nummer zu groß für mich. Wie durch ein Wunder hat er mich zum Schulball eingeladen, und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Alte Geschichte inzwischen – wir haben uns vor einem Jahr getrennt. Nach drei Jahren, in denen er auf dem College war und wir eine angeblich funktionierende Fernbeziehung führten, fand er, wir müssten uns beide weiterentwickeln und getrennte Wege gehen. Ich war am Boden zerstört, trotzdem musste ich ihm recht geben. Es war nicht leicht gewesen, die große Entfernung zu überbrücken. Ich habe allerdings die Vermutung, dass die Anwesenheit so vieler hübscher Studentinnen bei seinen Überlegungen eine Rolle gespielt hat, dennoch glaube ich, es war für uns beide besser so. Seitdem hat sich bei mir beziehungstechnisch nichts Neues ergeben – Dogwood ist in der Hinsicht ein trüber Teich hinter den sieben Bergen.

Ich bin gerade auf dem Weg, eine weitere Bestellung für die Küche aufzugeben, als ich aus den Augenwinkeln einen hochroten Blitz auf mich zukommen sehe.

»Cathy!«, ruft Maxine, eilt auf mich zu und drückt mich. Meine beste Freundin und Mitbewohnerin ist für ihre ein Meter zweiundfünfzig erstaunlich stark, und ihr leuchtend rotes Haar (rosenrot, nicht kupferrot, wofür sie regelmäßig sorgt) kitzelt mir die Nase, als sie mich für einen kurzen Moment hochhebt. Sie trägt noch immer die Uniform aus ihrem Beautysalon und ist noch aufgekratzter als sonst.

»Hey!«, gelingt es mir, lachend auszustoßen, als sie mich schließlich wieder absetzt.

»Joe, sie macht mal kurz Pause!«, ruft sie meinem Dad zu.

»Oh, aber ich hatte gerade erst …«, setze ich an, doch Joe winkt nur, zuckt die Achseln und streckt mir fünf gespreizte Finger entgegen, um mir zu zeigen, wie viele Minuten er mir gibt. Er kann Max’ Charme nicht widerstehen. Sie ist wie ein hüpfender kleiner Welpe, wenn hüpfende kleine Welpen Tattoos an interessanten Körperteilen hätten und, ohne mit der Wimper zu zucken, eine Flasche J&B leeren könnten.

»Okay«, fängt sie an, während sie mich nach draußen zieht, wo sie sich eine Zigarette anzündet. Sie erlaubt sich eine pro Tag, nach der Arbeit – sie ist nicht nur in dieser Hinsicht verdammt diszipliniert, aber ich denke, nur so hat sie es geschafft, schon mit einundzwanzig ein erfolgreiches Unternehmen zu führen.

»Okay«, sagt sie noch einmal und inhaliert tief. »Okay …«

»O-kay?«, wiederhole ich. Ein angedeutetes Lächeln verrät meinen Spott. Sie kneift die Augen zusammen, reißt sie im nächsten Moment weit auf und bläst eine Rauchwolke in den...


James, Sunday
Sunday James wuchs in Kalifornien auf, bevor sie aus beruflichen Gründen nach London zog. Dort arbeitet sie als Verlagsredakteurin bei Hot House Fiction, ihre große Leidenschaft gehört aber dem Schreiben von New-Adult-Romanen. Diese schreibt sie vor und nach der Arbeit, sowie an den Wochenenden - sie schwört aber, dass sie auch noch ein Privatleben hat!

Sunday James wuchs in Kalifornien auf, bevor sie aus beruflichen Gründen nach London zog. Dort arbeitet sie als Verlagsredakteurin bei Hot House Fiction, ihre große Leidenschaft gehört aber dem Schreiben von New-Adult-Romanen. Diese schreibt sie vor und nach der Arbeit, sowie an den Wochenenden - sie schwört aber, dass sie auch noch ein Privatleben hat!



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