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Jandura Kleinparteien in der Mediendemokratie
2007
ISBN: 978-3-531-90738-3
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, 295 Seiten, eBook
Reihe: Forschung Kommunikation
ISBN: 978-3-531-90738-3
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Kleinparteien haben im politischen System der Bundesrepublik eine zentrale Position inne. Seit der ersten Wahl zum Deutschen Bundestag war immer mindestens eine kleine Partei im Parlament vertreten und - bis auf die Zeiten der Großen Koalitionen - immer eine an der Regierung beteiligt. Allerdings stellt die zu beobachtende Herausbildung einer Mediendemokratie gerade die Kleinparteien vor große Herausforderungen.
Die Studie untersucht am Beispiel der Bundestagswahlen 1998 und 2002, ob und wie sich Kleinparteien in einer solchen Mediendemokratie behaupten können. Der Vergleich des politischen Handelns von Kleinparteien, ihrer Öffentlichkeitsarbeit und der Medienberichterstattung soll klären, ob die publizistische Chancengleichheit für FDP und Bündnis 90/Die Grünen gegeben ist, mit welchen Themen sich die Kleinparteien intensiv auseinandersetzen und mit welchen Themen sie in die Berichterstattung gelangen.
Dr. Olaf Jandura ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Danksagung;6
2;Inhalt;7
3;Vorwort von Wolfgang Donsbach;10
4;1 Einleitung;13
5;2 Parteien im politischen System der Bundesrepublik;15
6;3 Von der Parteien- zur Mediendemokratie;29
7;4 Kleinparteien in der Medienberichterstattung;39
8;5 Ursachen der Darstellung;64
9;6 Hypothesen;111
10;7 Empirische Studie;115
11;8 Ergebnisse;132
12;9 Kritik an der vorliegenden Studie;218
13;10 Fazit und Ausblick;226
14;Literatur;237
Parteien im politischen System der Bundesrepublik.- Von der Parteien- zur Mediendemokratie.- Kleinparteien in der Medienberichterstattung.- Ursaehen der Darstellung.- Hypothesen.- Empirische Studie.- Ergebnisse.- Kritik an der vorliegenden Studie.- Fazit und Ausblick.
7 Empirische Studie (S. 119-120)
Mit den bisherigen empirischen Befunden zur Darstellung der Kleinparteien in den Massenmedien sowie zu deren politischem Handeln und den Selbstdarstellungen als mögliche Einflussquellen auf das mediale Bild lässt sich bislang die Frage nicht beantworten, ob es systematische Unterschiede in der Berichterstattung über Klein- und Großparteien gibt. Dieser Forschungsfrage wird nun mittels einer eigenen Studie nachgegangen. Im Folgenden werden daher die Untersuchungsanlage sowie die verwendeten Datensätze beschrieben. In einem zweiten Schritt steht die Darstellung der politisch-simativen Bedingungen im Mittelpunkt.
7.1 Untersuchungsanlage und Datensätze
7.1.1 Untersuchungsdesign
Für die Analyse der Spezifika und Konstanten in der Berichterstattung über Kleinparteien ist ein komplexes Untersuchungsdesign nötig. Um herauszuarbeiten, welche Befunde typisch Kleinparteien im Allgemeinen, typisch Nr. Kleinparteien in einer bestimmten Position oder typisch speziell eine Kleinpartei sind, muss ein quasi-experimentelles Untersuchungsdesign entworfen werden, das zum einen verschiedene Einflussfaktoren variiert und zum anderen Randbedingungen bezüglich der Berichterstattung über Kleinparteien kontrolliert. Für die Konstruktion eines idealtypischen Untersuchungsdesigns müssen folgende Einflussfaktoren und Randbedingungen vorliegen:
(1) Vorhandensein mehrerer Kleinparteien im Parlament: Will man die Charakteristika der Berichterstattung über Kleinparteien herausarbeiten, müssen mindestens zwei Parteien, die diesem Typ zugehören in die Analyse mit einbezogen werden. Würde nur eine Partei untersucht, ließe sich nicht entscheiden, ob die Berichterstattung typisch far die Partei im Speziellen oder typisch far Kleinparteien im Allgemeinen ist.
(2) Ausfüllen unterschiedlicher Rollen im Parlament durch die Kleinparteien: Die Stellung der Partei im Parlament hat einen zentralen Einfluss auf deren Handlungsmöglichkeiten. Kleinparteien in der Regierung haben gegenüber oppositionellen Kleinparteien den Vorteil, dass sie die politische Agenda mit ihrem Koalitionspartner aufgrund der Mehrheitsverhältnisse setzen können. Sie haben eine weit größere politisch gestalterische Kraft. Will man Charakteristika der Darstellung von Kleinparteien ermitteln, ist es notwendig, dass die entsprechenden Kleinparteien sowohl die Rolle als Regierungs- als auch die Rolle als Oppositionspartei wahrgenommen haben. Nur so lassen sich Gemeinsamkeiten und Unterscheide aufgrund der Stellung im Parlament bzw. der parteispezifischen Berichterstattung erkennen. Die Minimalanforderung , eine Untersuchung stellen daher zwei Legislaturperioden mit unterschiedlichen Rollen verschiedener Kleinparteien dar.