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Buch, Deutsch, Band 8, 144 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 188 g
Buch, Deutsch, Band 8, 144 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 188 g
Reihe: Blickpunkt Deutsch als Zweitsprache
ISBN: 978-3-339-14362-4
Verlag: Verlag Dr. Kovac
Sprache ist eines der wichtigsten Verständigungsmittel und Teil unserer Identität. Wir nutzen sie in Verbindung mit Familie und Freund:innen als Alltagssprache, aber auch als Bildungs- und Fachsprache im zum Beispiel schulischen Kontext. Dieser Aspekt der sogenannten inneren Mehrsprachigkeit ist allen Menschen vertraut.
Dennoch wird er von Grundschüler:innen nur selten bis gar nicht mit Mehrsprachigkeit in Verbindung gebracht. Diese und weitere Erkenntnisse konnten bereits im Rahmen früherer selbst durchgeführter Interviews festgehalten werden.
Neben dieser inneren Mehrsprachigkeit wächst in Deutschland die Zahl der Kinder, die bi- oder multilingual aufwachsen und somit über äußere Mehrsprachigkeit verfügen. Während das Potenzial dieser Sprachenvielfalt in zahlreichen Publikationen aufgegriffen wird, zeigen Berichte, dass es in der schulischen Praxis oft noch unzureichend genutzt wird. Dabei belegen Studien, dass die Berücksichtigung von Mehrsprachigkeit im Unterricht positive Effekte auf beispielsweise die Sprachbewusstheit der Schüler:innen haben kann.
Doch wie erleben Kinder selbst die (Nicht-)Berücksichtigung ihrer Sprachen im schulischen Kontext? Welchen Nutzen schreiben sie Mehrsprachigkeit zu? Bisher stehen die individuellen Wahrnehmungen der Kinder in der Forschung häufig im Hintergrund. Ebenso wird der Zusammenhang von einem sprachenintegrativen Unterricht zum schulischen Selbstkonzept der Lernenden selten thematisiert.
Um diese Forschungslücke zu adressieren, wurden qualitative Interviews mit Viertklässler:innen durchgeführt. Die Befragungen fanden vor und nach einer fünfstündigen Unterrichtseinheit zum Thema Mehrsprachigkeit statt. Die Antworten der Lernenden geben Einblicke in ihre subjektiven Erfahrungen und verdeutlichen die (kurzfristigen) Auswirkungen eines sprachenintegrativen Unterrichts.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen zukünftige und bereits tätige Lehrkräfte sensibilisieren und zeigen, wie wichtig es ist, die sprachlichen Ressourcen ihrer Schüler:innen aktiv in den Unterricht einzubeziehen. Gleichzeitig zeigt die beispielhafte Unterrichtseinheit, dass bei den Lehrer:innen selbst keine mehrsprachigen Kompetenzen vorhanden sein müssen, damit ein sprachenintegrativer Unterricht gelingen kann. Entscheidend sind vielmehr eine positive Haltung gegenüber der Sprachenvielfalt der Kinder und das Vertrauen darauf, dass die Schüler:innen bereits über die nötigen sprachlichen Kompetenzen verfügen.
Dieser Band widmet sich vollständig der Perspektive von Grundschulkindern. Besonders die Ergebnisdarstellung, die durch direkte Zitate der Schüler:innen ergänzt wird, dürfte für Sie als Leser:in interessant sein.