Coester-Waltjen / Jayme | Zugehörigkeit und kulturelle Identität | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3, 65 Seiten

Reihe: Reden am Lichtenberg-Kolleg

Coester-Waltjen / Jayme Zugehörigkeit und kulturelle Identität

Die Sicht des Internationalen Privatrechts

E-Book, Deutsch, Band 3, 65 Seiten

Reihe: Reden am Lichtenberg-Kolleg

ISBN: 978-3-8353-2305-6
Verlag: Wallstein
Format: PDF
Kopierschutz: Kein



Postmoderne Lebensformen und Internationales Privatrecht - welcher Rechtsordnung gehört der Mensch in der globalisierten Welt an?

Welchen Einfluss haben die postmodernen Gesellschaftsformen auf die staatlichen Gerichte in Zeiten des Multikulturalismus und der vorangeschrittenen Globalisierung? Welche Möglichkeiten und Grenzen bietet das Internationale Privatrecht auf diesem Gebiet? Diesen Fragen geht der international angesehene und mehrfach ausgezeichnete Rechtswissenschaftler Erik Jayme in seinem Vortrag »Zugehörigkeit und kulturelle Identität« nach.
Jayme greift die vom französischen Soziologen Michael Maffesoli entworfenen Begriffe zweier postmoderner Lebensformen auf, den des nomadisme und den des tribalisme. Der Mensch ist demnach nicht mehr nur an einem Ort zuhause und gehört nicht mehr nur einer Gruppe an. Seine Zugehörigkeit und damit die Zuständigkeit und Anwendbarkeit der verschiedenen staatlichen Rechtsbestimmungen müssen vielmehr aus einer Anzahl relevanter Faktoren bestimmt werden, die dem Begriff der kulturellen Identität gerecht werden.
Abstammung, Staatsbürgerschaft, Sprache und territoriale Verbundenheit entscheiden im Einzelfall darüber, auf welcher Rechtsgrundlage welchen Staates ein Urteil gefällt wird. Jayme schildert anschaulich, wie Rechtsfragen z. B. des Familien-, Erb- und Schuldrechts unter Berücksichtigung kultureller Identität und gruppenspezifischer bzw. religiöser Rechte entschieden werden können.
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1;Umschlag;1
2;Titel;4
3;Inhalt;6
4;I Vorbemerkungen: Das Programm des Vortrags – Fragestellungen – Abgrenzungen;10
5;II Die traditionelle Sicht: Die Zugehörigkeit indiziert im Kollisionsfall das »richtige« Recht;14
5.1;1) Das Internationale Privatrecht als Kooperationsrecht – die Hinnahme der Differenzen;14
5.2;2) Entscheidungsharmonie und die Vermeidung von Pflichtenkollisionen;15
5.3;3) Beispiel: Der »PACS« des französischen Rechts im Sozialrecht internationaler Organisationen;17
5.4;4) Toleranz als Rechtswert;19
5.5;5) Das Staatsangehörigkeitsprinzip – Vorteile;20
5.6;6) Der Grundsatz des gewöhnlichen Aufenthalts – territoriale Anknu?pfung bei einem Fu?rsorgebedu?rfnis: Betreuung von Ausländern, Erwachsenenschutzrecht, Patientenverfu?gung;21
5.7;7) Rechtswahl zwischen Verlegenheitslösung und neuer Autonomie als Folge der Freizu?gigkeit;23
5.8;8) Staatsangehörigkeit und kulturelle Identität – Geschichte;25
5.8.1;a) Frankreich: Der Franzose und sein Recht;25
5.8.2;b) Mancini: Die Person und ihr nationales Recht;26
5.8.3;c) Demokratische Mitwirkung als Rechtfertigung;27
5.9;9) Schwächen des Staatsangehörigkeitsprinzips;28
5.9.1;a) Staatsangehörigkeitsgesetze haben andere Ziele;28
5.9.2;b) Beispiel: Ius soli (§ 4 Abs. 3 StAG) und Aufenthaltsrechte;29
5.9.3;c) Spaltung in die Zugehörigkeit zu einem Sozialsystem und in die Verbundenheit zu einer Heimat – Doppelstaater;30
6;III Postmoderne Lebensformen und Internationales Privatrecht;32
6.1;1) Einfu?hrung: Die Postmoderne in der Sicht von Michel Maffesoli;32
6.2;2) »Nomadisme«;32
6.3;3) Der gewöhnliche Aufenthalt des Kindes;33
6.4;4) Der »peripatetic employee« im Internationalen Erbrecht – Schwächen des Entwurfs einer Europäischen ErbrechtsVO;34
6.5;5) »Demenztourismus«;36
6.6;6) Gleichzeitige Wohnsitze in verschiedenen Ländern;37
6.7;7) »Tribalisme«: Gruppenzugehörigkeiten;38
6.8;8) Postmodernes Sachrecht: Die »kafala« des islamischen Rechts als »Pflegekindschaft« im spanischen Familienrecht;38
6.9;9) Das Brautgeld der Yeziden;40
6.10;10) Religiöse Instanzen als Entscheidungsorgane? – Die »Parotte« der Roma;42
6.11;11) Die Gerichtsbarkeit des Mufti fu?r griechische Muslime in West-Thrazien;43
6.12;12) Das aufgeklärte osmanische Recht;45
7;IV Sprache und kulturelle Identität;47
7.1;1) Mehrsprachigkeit – Sprachenrecht;47
7.2;2) Gebrauch der eigenen Sprache bei Gerichten und Behörden – die Sorben;48
7.3;3) Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen;49
7.4;4) Internationaler Rechtsverkehr – Regelung von Verständigungsrisiken;50
7.5;5) Sprache und Bestimmung des anwendbaren Rechts – Ehescheidung von Doppelstaatern mit Drittstaatenaufenthalt;51
7.6;6) Keine Beru?cksichtigung der Migrationssprache;52
7.7;7) Sprache und »kultureller« Verbraucherschutz;53
8;V Kulturelle Identität von Sachen: Kulturgu?ter;55
8.1;1) Kunstwerk und Nation;55
8.2;2) Verfahren zur Bestimmung der Nationalität des Kunstwerks;56
9;VI Schlussbetrachtung;58
10;Summary in English;59
11;Ergänzende Bibliographie der Schriften von Erik Jayme zum Einfluss des postmodernen Denkens auf das Recht;60
12;Die Reden am Lichtenberg-Kolleg;62
13;Impressum;65


Coester-Waltjen, Dagmar
Dagmar Coester-Waltjen, geb. 1945, ist Direktorin des Lichtenberg-Kollegs sowie Inhaberin des Lehrstuhls für deutsches, europäisches und internationales Privat- und Prozessrecht an der Universität Göttingen. Professuren an den Universitäten Konstanz, Hamburg, München. Gastprofessuren in Fribourg, Oxford, New York, Austin, Tel Aviv. Ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Bayerischen Verdienstorden.

Jayme, Erik
Erik Jayme, geb. 1934 in Montreal/Kanada, war bis zu seiner Emeritierung 2002 Ordinarius für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung sowie geschäftsführender Direktor des Instituts für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht der Universität Heidelberg. Er ist Vizepräsident des Kuratoriums der Haager Akademie für Internationales Recht. Zahlreiche Veröffentlichungen zum internationalen Privat- und Verfahrensrecht.

Der Autor Erik Jayme, geb. 1934 in Montreal/Kanada, war bis zu seiner Emeritierung 2002 Ordinarius für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung sowie geschäftsführender Direktor des Instituts für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht der Universität Heidelberg. Er ist Vizepräsident des Kuratoriums der Haager Akademie für Internationales Recht. Zahlreiche Veröffentlichungen zum internationalen Privat- und Verfahrensrecht. Die Herausgeberin Dagmar Coester-Waltjen, geb. 1945, Direktorin des Lichtenberg-Kollegs sowie Inhaberin des Lehrstuhls für deutsches, europäisches und internationales Privat- und Prozessrecht an der Universität Göttingen; Gastprofessuren in Fribourg, Oxford, New York, Austin, Tel Aviv. Ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Bayerischen Verdienstorden.


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