Jenkins Reid | Maybe In Another Life | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Jenkins Reid Maybe In Another Life

Roman | »Für alle, die auf der Suche nach der perfekten Strandlektüre sind.« The Purist
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8437-3571-1
Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman | »Für alle, die auf der Suche nach der perfekten Strandlektüre sind.« The Purist

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

ISBN: 978-3-8437-3571-1
Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Von der internationalen Bestseller-Autorin von Daisy Jones & The Six und Die Sieben Männer der Evelyn Hugo Zwei Leben, zwei Lieben, eine Entscheidung. Was wäre wenn?  Als Hannah in einer Bar in Los Angeles auf ihre Jugendliebe trifft, weiß sie noch nicht, dass die Entscheidung, die sie an diesem Abend trifft, ihr ganzes Leben verändern wird. Was, wenn sie die Nacht mit Ethan verbringen würde? Ist er derjenige, der für sie bestimmt ist? Oder sollte Hannahs Leben eigentlich ganz anders aussehen: mit Henry an ihrer Seite, der ihr nach einem schweren Unfall zeigt, worauf es wirklich ankommt? Hannah befindet sich plötzlich gleichzeitig in zwei unterschiedlichen Leben - aber wo wartet ihr Happy End? »Für alle, die auf der Suche nach der perfekten Strandlektüre sind ...Maybe in Another Life von Taylor Jenkins Reid.« - The Purist »Unterhaltsam und unvorhersehbar; Reid liefert ein überzeugendes Argument für das Glück in jedem Leben.« -  Kirkus (starred review) Diese romantische Liebesgeschichte ist unter dem Titel Das Glück und wir dazwischen bei Diana erschienen. 

Taylor Jenkins Reid ist die internationale Bestsellerautorin von Die sieben Männer der Evelyn Hugo, Daisy Jones & The Six und Carrie Soto is Back. Ihre Romane sind millionenfach gelesen, in über zwanzig Sprachen übersetzt, werden verfilmt und stürmen zahlreiche Bestsellerlisten. Sie lebt mit ihrer Familie in Los Angeles.
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Als ich aus dem Gate komme, hält Gabby ein Schild mit der Aufschrift »Hannah Marie Martin« hoch, als ob ich sie nicht wiedererkennen würde oder nicht wüsste, dass sie mich abholt.

Ich gehe schnell auf sie zu, und als ich näher komme, erkenne ich, dass sie neben meinen Namen ein Bild von mir gezeichnet hat. Die Zeichnung ist einfach, aber gar nicht schlecht. Ihre Hannah hat große Augen und lange Wimpern, eine winzige Nase und einen Strich als Mund. Die Haare sind zu einem dramatischen Dutt aufgetürmt, und das einzig Bemerkenswerte an meinem Strichmännchenkörper ist ein überdimensional großer Busen.

Das entspricht nicht unbedingt dem Bild, das ich selbst von mir habe. Aber zugegeben, für eine Karikatur sind der große Busen und der hohe Dutt meine hervorstechenden Merkmale. So wie bei Mickey Mouse die runden Ohren und die Handschuhe oder bei Michael Jackson die weißen Socken und die schwarzen Slipper.

Lieber wäre mir, sie hätte mich mit meinen dunkelbraunen Haaren und meinen hellgrünen Augen dargestellt, aber ich weiß schon, dass das mit den Farben bei einer Kugelschreiberzeichnung etwas schwierig ist.

Auch wenn ich Gabby seit ihrer Hochzeit vor zwei Jahren nicht mehr besucht habe, habe ich sie jeden Sonntagmorgen gesehen. Wir videochatten – egal, was wir an dem Tag sonst noch vorhaben oder wie verkatert eine von uns auch sein mag. In gewisser Weise ist das die verlässlichste Sache in meinem Leben.

Gabby ist klein und zierlich, an ihr ist kein Gramm Fett zu viel. Ihre Haare sind zu einem kurzen Bob geschnitten. Als ich sie umarme, fällt mir wieder auf, wie seltsam es ist, jemanden zu umarmen, der so viel kleiner ist als ich, und wie unterschiedlich wir zwei aussehen: Ich bin groß, kurvig und weiß. Sie ist klein, dünn und schwarz.

Sie ist kein bisschen geschminkt und dennoch die hübscheste Frau unter allen Anwesenden. Das sage ich ihr allerdings nicht, weil ich schon weiß, was sie dann antworten wird. Dass das unwichtig sei. Dass wir uns gegenseitig keine Komplimente zu unserem Aussehen machen oder darum konkurrieren sollten, wer die Hübschere sei. Sie hat recht, also behalte ich es für mich.

Ich kenne Gabby, seit wir vierzehn Jahre alt waren und am ersten Tag auf der Highschool im Erdkundeunterricht nebeneinandersaßen. Schon bald waren wir unzertrennlich. Wir waren Gabby und Hannah, Hannah und Gabby, nur selten wurde der eine Name ohne den anderen genannt.

Als meine Familie nach London ging, zog ich bei ihr und ihren Eltern, Carl und Tina, ein. Sie behandelten mich wie ihre eigene Tochter. Halfen mir bei den Bewerbungen fürs College, sorgten dafür, dass ich meine Hausaufgaben machte, und verordneten mir auch mal Hausarrest. Carl wollte mich davon überzeugen, den Arztberuf zu ergreifen, so wie er und sein Vater. Er wusste damals schon, dass Gabby nicht in seine Fußstapfen treten würde, weil sie bereits vorhatte, in die Politik zu gehen. Ich glaube, Carl sah in mir seine letzte Chance. Tina dagegen ermunterte mich, meinen eigenen Weg zu finden. Leider weiß ich immer noch nicht genau, wie dieser Weg aussieht. Doch damals war ich davon überzeugt, dass sich alles finden würde, dass sich die großen Dinge im Leben von alleine regeln.

Nachdem wir aufs College gegangen waren – Gabby nach Chicago, ich nach Boston –, telefonierten wir zwar ständig miteinander, fingen jedoch beide an, ein eigenes Leben zu führen. Im ersten Collegejahr freundete Gabby sich mit einer anderen schwarzen Studentin namens Vanessa an. Gabby berichtete mir von ihren Shopping-Touren ins nahe gelegene Einkaufszentrum und von den Partys, die sie besuchten. Ich müsste lügen, würde ich behaupten, ich wäre damals nicht etwas beunruhigt gewesen, dass Vanessa Gabby näherkommen würde, als ich es je könnte. Schließlich teilte Vanessa etwas mit Gabby, was ich nie mit ihr teilen konnte.

Einmal habe ich Gabby am Telefon sogar darauf angesprochen. Ich lag im Wohnheim auf meinem XL-Bett, und das Telefon war schon ganz heiß und feucht von unserem stundenlangen Gespräch.

»Hast du das Gefühl, dass Vanessa dich besser versteht als ich?«, fragte ich sie. »Weil ihr beide schwarz seid?« Kaum hatte ich die Frage ausgesprochen, schämte ich mich bereits dafür. In meinem Kopf hatte sie vernünftig geklungen, doch laut ausgesprochen klang sie völlig absurd.

Wenn Worte Dinge wären, hätte ich sie in der Luft abgefangen und zurück in meinen Mund geschoben.

Gabby lachte mich aus. »Findest du, dass Weiße dich besser verstehen, nur weil ihr weiß seid?«

»Nein«, antwortete ich. »Natürlich nicht.«

»Also sei still«, sagte Gabby.

Und das war ich. Wenn ich eins an Gabby liebe, dann, dass sie immer weiß, wann ich den Mund halten sollte. Sie ist tatsächlich der einzige Mensch, der mir häufig beweist, dass sie mich besser kennt als ich mich selbst.

»Lass mich raten«, sagte sie jetzt, während sie mir mit vollendeter Höflichkeit das Handgepäck abnimmt. »Wir brauchen einen Gepäckwagen für all dein Zeug.«

Ich lache. »Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich gerade von der anderen Seite des Landes hierherziehe«, erwidere ich.

Ich habe schon vor einiger Zeit aufgehört, mir Möbel oder größere Gegenstände zu kaufen, stattdessen miete ich möblierte Wohnungen. Nach ein oder zwei Umzügen hat man begriffen, dass es Zeit- und Geldverschwendung ist, ein IKEA-Bett aufzubauen, um es sechs Monate später wieder auseinanderzubauen und für fünfzig Dollar zu verkaufen. Dennoch besitze ich noch ein paar Dinge, und einige davon haben schon diverse Umzüge überlebt. Ohne sie würde ich mich unvollständig fühlen.

»Ich wette, da sind mindestens vier Flaschen Orange-Ingwer-Bodylotion drin«, bemerkt Gabby, während sie eine meiner Taschen vom Gepäckband hievt.

Kopfschüttelnd erwidere ich: »Nur eine. Allmählich wird sie knapp.«

Ungefähr zu der Zeit, als wir uns kennenlernten, habe ich angefangen, Bodylotion zu benutzen. Wir sind zusammen ins Einkaufszentrum gegangen und haben in diversen Läden an all den Flaschen gerochen. Doch jedes Mal habe ich wieder dieselbe Sorte gekauft: Orange-Ingwer. Irgendwann hatte ich sieben Flaschen von dem Zeug gelagert.

Wir zerren meine restlichen Taschen vom Band, packen sie eine nach der anderen auf den Gepäckwagen und schieben ihn mit all unserer Kraft gemeinsam über das Flughafengelände ins Parkhaus. Dort verfrachten wir das Gepäck in Gabbys winziges Auto und steigen ein.

Während sie den Wagen aus der Garage manövriert und über die Straßen zum Freeway lenkt, plaudern wir ein bisschen. Sie fragt mich, wie mein Flug war und wie es sich angefühlt hat, New York zu verlassen. Sie entschuldigt sich für ihr kleines Gästezimmer. Ich sage, sie solle nicht albern sein, und bedanke mich noch mal, dass sie mich bei sich wohnen lässt.

Mir entgeht nicht, dass sich die Geschichte wiederholt. Mehr als ein Jahrzehnt später wohne ich erneut bei Gabby im Gästezimmer. Immer noch treibt es mich von einem Ort zum nächsten, und immer noch kann ich mich auf die Gastfreundschaft von Gabby und ihrer Familie verlassen. Diesmal sind es Gabby und ihr Mann Mark, die mich bei sich aufnehmen. Das unterstreicht den Unterschied zwischen uns beiden nur noch stärker: Gabbys Lebensumstände haben sich, seitdem wir uns kennen, stark verändert, meine überhaupt nicht. Gabby arbeitet als Entwicklungsbeauftragte in einer Non-Profit-Organisation, die sich um gefährdete Teenager kümmert. Ich bin Kellnerin. Und noch dazu keine besonders gute.

Als das Auto über den Freeway saust und das Fahren nicht länger Gabbys ganze Aufmerksamkeit erfordert – oder vielleicht auch, als sie so schnell fährt, dass ich nicht mehr aus dem Wagen springen kann –, fragt sie mich, was ihr seit unserer Begrüßung unter den Nägeln brennt: »Was ist denn eigentlich passiert? Hast du ihm gesagt, dass du weggehst?«

Ich seufze vernehmlich und blicke aus dem Fenster. »Ich habe ihm gesagt, dass ich keinen Kontakt mehr zu ihm will«, antworte ich. »Dass ich ihn nie mehr wiedersehen will. Daher finde ich, dass er nicht wissen muss, wo ich lebe.«

Gabby hält den Blick auf die Straße gerichtet, doch sie nickt. Sie ist zufrieden mit mir.

Ich brauche jetzt ihre Unterstützung. Vermutlich ist ihre Meinung über mich derzeit verlässlicher als meine eigene. Und obwohl ich weiß, dass Gabby mich immer lieben wird, ist mir klar, dass ich ihre bedingungslose Loyalität in letzter Zeit auf eine harte Probe gestellt habe.

Vor allem deshalb, weil ich mit einem verheirateten Mann geschlafen habe.

Anfangs wusste ich nicht, dass er verheiratet ist. Und aus irgendeinem Grund dachte ich, dann wäre es okay. Er hat mir nie gestanden, dass er verheiratet ist. Er hat nie einen Ehering getragen und hatte noch nicht einmal einen hellen Streifen am Ringfinger, wie das in Zeitschriften von verheirateten Männern behauptet wird. Er war ein Lügner. Und ein guter noch dazu. Obwohl ich die Wahrheit ahnte, dachte ich irgendwie, solange er es nicht zugibt, träfe mich auch keine Schuld.

Zum ersten Mal schwante mir,...



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