Jennes | Entwerfen statt Bauen | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 248 Seiten, Format (B × H): 1480 mm x 210 mm

Jennes Entwerfen statt Bauen

Ein architekturphilosophisches Plädoyer für die Rehabilitation des Bodens
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-96006-232-5
Verlag: oekom
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein architekturphilosophisches Plädoyer für die Rehabilitation des Bodens

E-Book, Deutsch, 248 Seiten, Format (B × H): 1480 mm x 210 mm

ISBN: 978-3-96006-232-5
Verlag: oekom
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Ob große Prestigeprojekte oder neue Wohnanlagen – überall wird gebaut. Die ökologischen Auswirkungen einer grenzenlosen Bauwut sind hinreichend bekannt; trotzdem verschwindet immer mehr wertvoller Boden unter tristem Grau. Phantasievolle und verantwortungsvolle Alternativen haben derzeit keine Lobby; in Zeiten von Terrorgefahr besinnt sich die Architektur erneut auf ihre angestammte Funktion, ihre Bewohner zu (be-)schützen. Das war nicht immer so: Seit dem Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war es die Moderne, die trotz und gegen permanente Kriegsgefahren auf ein entspanntes Verhältnis zum Außenraum gedrängt hatte: Transparenz, Leichtigkeit, Reduktion und Horizontalität waren ihr Programm gegen die Festungsmentalität und für die Freiheit des Entwerfens. Jedes Blatt, jeder Monitor galt als Stellvertreter des Bodens; die leichte Skizze ging gravierenden Bauentscheidungen voraus – zum Wohl von Mensch und Natur. Heinrich Jennes nimmt dieses Programm der Moderne auf und verleiht ihm Perspektiven für die Zukunft. Er plädiert für die Wiederentdeckung des freien Entwerfens, dem es zuletzt gar gelingen mag, das Bauen zu erübrigen und damit den Boden zu bewahren.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Entwerfen statt Bauen;1
2;Inhalt;7
3;Einleitung;11
3.1;I. Der leichte Fußabdruck;11
3.2;II. Das Nichtbauen verbindet das Entwerfen und den Boden.;12
3.3;III. Moderne in der Krise;13
3.4;IV. Nach dem 1. Weltkrieg verlagert die Moderne den Außenraum in den Kosmos.;15
3.5;V. Nah und Klein;16
4;1. Entwurf und Skizze;19
4.1;1.1. Grundierung als Entwurfsbeginn;19
4.2;1.2 Territoriale Grundierung – Entwurf ohne Funktion;25
4.3;1.3 Architektur und Skizze: Entwurfsprojekt "Spur", drei Lösungen;26
4.4;1.4 "sKizzeKan", das Unbewusste gegen die Bauwut;32
4.4.1;"Kan";33
4.4.2;Farbe bekennen. Der rote Faden aus dem Labyrinth;37
4.4.3;Zu Abbildung 14;37
4.4.4;Zu Abbildung 15;37
4.4.5;Zu Abbildung 16;39
4.4.6;Zu Abbildung 17;39
4.4.7;Zu Abbildung 18;39
4.4.8;Zu Abbildung 19;41
4.4.9;Zu Abbildung 20;41
4.4.10;Zu Abbildung 21;42
4.4.11;Zu Abbildung 22;43
4.4.12;Zu Abbildung 23;44
4.4.13;Was nun fällt auf am Ergebnis, das wir vorerst als das Resultat des Unbewussten bezeichnen?;45
4.4.14;Graphische Themen;45
4.5;1.5 Camouflage: Erfindung aus der Grundierung, dem Milieu, dem Umfeld;46
5;2. Zähmung der Bauwut;51
5.1;2.1 Kultur der Skizze. Umbau des Studienangebots;51
5.2;2.2 Architektur der Skizze. Die Skizze fast ein Bauwerk;55
5.2.1;Dagobert Frey 1920 zu Borromini;55
5.2.2;Prekärer Idealismus alltäglich;56
5.2.3;Carl Linfert 1931;58
5.2.4;Werner Hofmann, das irdische Paradies 1960;60
5.3;2.3 Steigender Raumwiderstand und Nichtbauen;61
5.3.1;Arbeitsfelder des Nichtbauens;64
5.3.2;(1) Das geplatzte Bauprojekt;64
5.3.3;(2a) Kleidung als Vorarchitektur;65
5.3.4;(2b) Nomadenmöbel, mobile Ausstattung;65
5.3.5;(3) Die markierende, sockelnde Bodenbefestigung;66
5.3.6;(3a);66
5.3.7;(3b);67
5.3.8;(3c);67
5.3.9;(3d);68
5.3.10;(4) Belassen von Schuttbergen vor Ort und ?aches Überbauen;70
5.3.11;(4a);70
5.3.12;(4b) Projekt "Mahnmal für die ermordeten Juden Europas", Wettbewerb 1994;71
5.3.13;(4c) Projekt "Topographie des Terrors", nahe dem Gropiusbau, Wettbewerb 2005;72
5.3.14;(5) Begrünen der Dach?äche;73
5.4;2.4 Letzte Architektur;73
5.5;2.5 Schluss. Wettbewerbe und Bauherren;76
6;3. Quellen und Qualen der Bauwut. Der andauernde Positivismus;79
6.1;3.1 Facetten des industriellen Fortschrittsglaubens;79
6.1.1;Kosmos als Vorbild für Ordnung;80
6.1.2;Ordnung im Weltraum? Nur im endlichen Ausschnitt des Unendlichen;81
6.1.3;Das Bedürfnis nach Ordnung kann nur ohne Eigennutz wachsen.;81
6.1.4;Comtes Kritik der Unendlichkeit. Das "Drei-Stadien-Gesetz";82
6.1.5;Endliches, "angewandtes" Wissen reicht aus;82
6.1.6;Vollkommenheit und Allmacht im Endlichen;83
6.1.7;Angewandtes Wissen mahnt nicht zur Vorsicht und Rücksicht;83
6.1.8;Fazit;84
6.1.9;Irdische Unendlichkeit;84
6.1.10;Soziologie als Superwissenschaft;85
6.1.11;Gleichgültigkeit gegenüber der Staatsform und ihren Herrschern;87
6.1.12;Beipflichtender Ordnungswahn der Architektur;88
6.1.13;Kampf gegen Natur;89
6.1.14;Endlichkeit und Angewandtheit ökologisch: Etwas sich selbst überlassen;91
6.1.15;Ziel: Voraussicht, bedeutend auch für die ökologische Forschung;92
6.1.16;Endlichkeit und "Angewandtheit" sind besser in der Ökologie aufgehoben;93
6.1.17;Zur Wiederverzauberung;95
6.2;3.2 Positivismus und Historismus – Ornamentale Uniformierung der Dinge und Bändigung der Naturkräfte, Gotik der Lokomotive, positivistische Transportmobilität auch für die Architektur;96
6.2.1;Gotik der Lokomotive;97
6.3;3.3. Gewaltgeschichte der Mobilität, Paul Virilio 1978;99
7;4. Gefahren der Verbote;103
7.1;4.1 Die Internalisierung des Verbots steigert die Entwurfskraft, doch auch den Hang zur Selbstzerstörung in Form der Überanpassung;103
7.2;4.2 "Überwältigende Größe" ist die Aufgabe der Architektur. Arthur Schopenhauer – Bauwut statt Entwerfen.;106
7.2.1;Fazit;111
7.3;4.3 Monumentale Moderne. Die Moderne heult mit den Wölfen. Walter Gropius 1914: Das Großsilo als Vorbild für den Industriebau;111
7.3.1;Architektur der aktuellen Bodenausbeutung als Festung gegen den Monumentalismus;115
7.3.2;Silo als Vorbild für den Industriebau;116
7.3.3;Sachlichkeit des Silobaus. Der Künstler als Architekt? Die Silos aber haben Ingenieure gebaut; Anonymität. Das Unbewusste als die Domäne des Künstlers;117
7.4;4.4 Die Wahrnehmung des amerikanischen Wolkenkratzers als Schule gegen den Monumentalismus im Zweiten Weltkrieg, Sigfried Giedion 1941;120
8;5. Moderne, Mobilität und Motilität, Adolf Behne;125
8.1;5.1 Die Moderne entwickelt ein anderes Verständnis von Mobilität: Schweben im Kosmos, Formen seiner architektonischen Umsetzung;125
8.1.1;Faszination des kosmisch Zirkularen, des schwebend Ovalen, Elliptischen;125
8.1.2;Faszination der Schwerelosigkeit und der zirkularen Motilität; der Mäander;128
8.1.3;Der Mäander als Inbegriff der modernen Motilität;129
8.2;5.2 Bodenangst. Die Moderne fühlt sich vom Boden zwar kaum noch positivistisch durch Revanche als vielmehr durch Rückhalt bedroht, durch seine Bodenhaftung!;131
8.3;5.3 Adolf Behne. Die moderne Ornament- und "Schutz"-Kritik transformiert die kosmische Schwerelosigkeit in ein entspanntes Verhältnis von Innen- zum Außenraum;135
8.3.1;Die Vorgeschichte eines offenen Verhältnisses zum Außenraum: Stadtmauern schleifen;138
8.3.2;Der moderne Grundriss als Form einer Rehabilitation des Bodens;139
8.3.3;Der Bauherr;140
8.3.4;Die Topographie;141
8.3.5;Nichtbauliches "Verhalten" und "Umfeld" bauen mit;141
8.3.6;Der Entwerfer zwischen Boden und Typus;142
8.3.7;Die Grundrissarbeit, Zusammenfassung;144
8.3.8;Kritik an Behnes dominanter "Funktion". Funktion bekrönt den Entwurf an seinem Ende;144
9;6. Schauplätze der Bodenverdrängung;147
9.1;6.1 Allgemeine Überschätzung der Stadt als Rückhalt gegen die Nation und den Nationalismus;147
9.1.1;Die Stadt in der Tiefe verdichten. Pierre Zoelly, "Terratektur", 1989;150
9.1.2;Die Stadt in die Höhe verdichten. Ist das Lob des "Bauens in die Höhe und Erdferne" wirksamer für den Bodenschutz als das Lob des unterirdischen Bauens?;153
9.1.3;Kann die Forderung nach städtischer Dichte und Höhe eine ökologische sein? Zum Raumwiderstand in der Stadt;154
9.1.4;"Boden" und "Humus";155
9.1.5;Funktionsmischung als Ausweg;157
9.2;6.2 Stadt potenziert die seit Jahrtausenden in der Landwirtschaft gewohnte Bodenkontamination und -erosion;157
9.2.1;Architektur in Fusion mit Landwirtschaft;158
9.3;6.3 Boden als Köder namens "Ort". Martin Heidegger, 1951: "Bauen Wohnen Denken";160
9.4;6.4 Prekäre Gründung. "Bodenangst";166
9.4.1;Verdrängung durch technische Beherrschbarkeit der Gebäudeverankerung;166
9.4.2;Kritik und Chance der technischen Kompetenz;167
9.4.3;Bauen unter Umgehung des Bodens. Rudolf Arnheim: "Die Dynamik der architektonischen Form" 1977;168
9.4.4;Karin Raith. Die sich selber tragende "Unterseite der Architektur", 2008;171
9.4.5;Von unten zur Architektur;172
9.4.6;Geographisch bauen?;179
9.4.7;Schluss auf "Bodenangst";182
9.5;6.5 ästhetische Verdrängung durch "Abstraktion";182
9.6;Schluss;187
10;7. Formen der Rehabilitation des Bodens.;191
10.1;7.1 Giotto – Die Entdeckung des Bodens als Beginn der Moderne;191
10.2;7.2 Erst 1973 traut sich die Moderne ihr angestammtes Kleines zu: "Small is Beautiful" von Ernst Schumacher;193
10.2.1;Die Leistung des kleinen Modellbaus für das "Menschenmaß";196
10.3;7.3 Der moderne Mäander. Vom Ornament der Architektur zur Architektur als Ornament des Bodens;198
10.4;7.4 Lehmbau;200
10.5;7.5 Geomorphes Bauen;201
10.6;7.6 Landschaftsschutz in der Stadt;202
10.7;7.7 Die Allmende zieht in die Stadt – Entwerfen und Allmende;203
10.8;7.8 Schutz nach Art der Transport-Logistik;206
10.9;7.9 Die Sinking-Site-Reliefs;207
10.9.1;Mobilität wird Sensibilität;207
10.9.2;Futteral;209
10.9.3;In der Stadt;210
10.9.4;Rehabilitation durch Assoziation;211
10.9.5;Modellierarbeiten;211
10.9.6;Aufschub;212
10.9.7;Wendelfund;214
10.9.8;Kniff;216
10.9.9;Zeiger;218
10.9.10;Faust;220
10.9.11;Nachwort zu "Sinking-Site"-Reliefs 1-5. Fazit für die Architektur?;222
10.10;7.10 Architekturmodelle;222
10.10.1;Savoie-bas;222
10.10.2;Kunsthaus Graz (Wettbewerb 2000);225
10.10.3;Schnürboden;227
10.10.4;Stege und Terrasse;228
11;Zusammenfassung;231
11.1;Entwurf und Skizze (Kap.1);231
11.2;Zähmung der Bauwut (Kap.2);232
11.3;Quellen und Qualen der Bauwut. Andauernder Positivismus (Kap.3);233
11.4;Gefahren der Verbote (Kap.4);233
11.5;Moderne, Mobilität und Motilität, Adolf Behne (Kap.5);234
11.6;Schauplätze der Bodenverdrängung (Kap.6);235
11.7;Formen der Rehabilitation des Bodens (Kap.7);237
12;Literaturverzeichnis;239
13;Personen- und Schlagwortverzeichnis;243


Heinrich Jennes wuchs in Köln auf, studierte Religionswissenschaft an der FU Berlin und Architektur an der Universität der Künste Berlin. Von 1992 bis 2000 arbeitete er als Entwurfslehrer bei Günther Domenig am Institut für Gebäudelehre der TU Graz. Seither untersucht er das wachsende Potential der architektonisch skizzierenden Erfindungskraft und deren Verhältnis zum Boden als ihrer zunehmend begrenzten Grundlage.



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