E-Book, Deutsch, 372 Seiten
Jones Das Haus der Spiegel
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-8412-0097-6
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Kriminalroman
E-Book, Deutsch, 372 Seiten
ISBN: 978-3-8412-0097-6
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wolfgang Thon, geboren 1954 in Mönchengladbach, studierte Sprachwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Berlin und Hamburg. Thon arbeitet als Übersetzer und seit 2014 auch als Autor in Hamburg, tanzt leidenschaftlich gern Argentinischen Tango und hat bereits etliche Thriller von u.a. Brad Meltzer, Joseph Finder, Robin Hobb, Steve Barry und Paul Grossman ins Deutsche übertragen.
Weitere Infos & Material
1;Prolog;6
2;1. Kapitel;12
3;2. Kapitel;25
4;3. Kapitel;42
5;4. Kapitel;57
6;5. Kapitel;79
7;6. Kapitel;93
8;7. Kapitel;111
9;8. Kapitel;121
10;9. Kapitel;149
11;10. Kapitel;160
12;11. Kapitel;177
13;12. Kapitel;187
14;13. Kapitel;199
15;14. Kapitel;211
16;15. Kapitel;220
17;16. Kapitel;240
18;17. Kapitel;254
19;18. Kapitel;268
20;19. Kapitel;285
21;20. Kapitel;297
22;21. Kapitel;308
23;22. Kapitel;318
24;23. Kapitel;333
25;24. Kapitel;354
26;25. Kapitel;364
27;Epilog;372
" (S. 353-354)
»Das gefällt mir nicht«, sagte Werthen. »Mir auch nicht«, stimmte Herr Meisner zu. »Es ist viel zu riskant.« »Das einzige Risiko besteht darin, nichts zu tun«, beharrte Gross. »Es funktioniert. Sie werden schon sehen.« Sie waren wieder in Werthens Wohnung und planten ihr Vorgehen für die kommende Nacht. Grunenthal hatte ihnen einen beinahe ironischen Ort für die Übergabe von Berthe Meisner genannt: die Casa d’Illusion, ein venezianisches Spiegelkabinett in Wien, in der von Kanälen durchzogenen Reproduktion verschiedener Häuserblöcke dieser italienischen Stadt im Wiener Prater.
Seit dem Tod der Kaiserin war der Prater zum Zeichen der Trauer geschlossen; von daher eignete er sich perfekt für ein geheimes Rendezvous. Grunenthal bestand darauf, dass Gross und Werthen allein und unbewaffnet kamen, andernfalls würde sich Tod, wie es der Prinz gruselig umschrieb, »seines Schützlings entledigen«. »Es ist nur eine Frage der Psychologie, meine Herren«, fuhr Gross fort. »Grunenthal ist sich absolut gewiss, dass Werthen und ich vollkommen unfähig sind, zur Selbsthilfe zu greifen. Erinnern Sie sich an seine letzten Worte von heute Nachmittag, Werthen? ›Sie sind ehrenwerte Männer.
Sie glauben an die Herrschaft des Gesetzes. Sie sind nicht in der Lage, Selbstjustiz zu üben.‹« Werthen erinnerte sich auch daran, was Grunenthal noch gesagt hatte. Genau das ist der Unterschied zwischen uns, meine Herren. Ich habe keine Angst, eine solche Bürde auf mich zu nehmen. Ich bin ein Prinz; Sie sind nur Bürger. »In seinem Wertesystem gilt es als Schwäche, ehrenhaft zu sein«, erklärte Gross weiter. »Aber sein Ego, seine Anmaßung und sein übertriebenes Selbstbewusstsein werden ihm das Genick brechen. Denn er kann sich nicht vorstellen, dass wir die Initiative ergreifen oder listig und mutig genug sind, ihm eine Falle zu stellen.«
»Und was ist mit Tod?«, fragte Werthen. »Auch das ist eine Frage der Psychologie. Wir haben es hier mit einem Mann zu tun, der von Jugend an darauf gedrillt wurde zu töten. Man hat ihn wie eine Marionette behandelt. Es ist nur folgerichtig, dass er sich eines Tages gegen eine solche Niedertracht zur Wehr setzt. Ich liefere ihm nur den Anlass, indem ich ihm berichte, dass Grunenthal uns als Teil der Vereinbarung seinen Kopf geboten hat.« »Das wird er Ihnen niemals abnehmen«, widersprach Herr Meisner.
»Er muss mir nicht glauben; es genügt, wenn er anfängt, an seinem Meister zu zweifeln. Der Samen ist gesät, und die zwei Schlangen werden irgendwann übereinander herfallen.« »Sie sehen das für meinen Geschmack ein bisschen zu einfach, Gross«, sagte Werthen. »Immerhin steht Berthes Leben auf dem Spiel. Das dürfen wir nicht vergessen.«"




