Jones | DES TEUFELS ZAUBERER (Die Ritter des Vatikan 12) | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 12, 300 Seiten

Reihe: Die Ritter des Vatikan

Jones DES TEUFELS ZAUBERER (Die Ritter des Vatikan 12)

Thriller
überarbeitete Ausgabe
ISBN: 978-3-95835-750-1
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller

E-Book, Deutsch, Band 12, 300 Seiten

Reihe: Die Ritter des Vatikan

ISBN: 978-3-95835-750-1
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie sind Elitesoldaten der ganz besonderen Art, denn sie stehen allein im Dienste Gottes: DIE RITTER DES VATIKAN Als der Islamische Staat in Damaskus einen Kardinal entführt und Lösegeldforderungen stellt, entsendet der Vatikan ein Team aus Vatikanrittern, um diesen zu befreien. Doch die Rettungsaktion entpuppt sich als Hinterhalt und auch die Vatikanritter werden gefangengenommen. In seiner Verzweiflung wendet sich der Vatikan an den einzigen Mann, der ihnen noch helfen kann - Kimball Hayden. Obwohl dieser der Kirche den Rücken gekehrt hat, willigt er nach einigem Zögern ein, die Rettungsmission durchzuführen, jedoch auf seine Art, und stößt dabei auf einen perfiden Plan, dessen Spur bis in den Vatikan führt ...

Rick Jones lebt derzeit in Las Vegas und ist der Autor der Bestseller-Serie DIE RITTER DES VATIKAN, welche von Amber Entertainment unter der Regie von Ileen Maisel (Der goldene Kompass) verfilmt wird.
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Kapitel 2


Im November des Jahres 2016 ernannte Papst Johannes Paul II. den Bischof Baltasar Alnasseri zum Kardinal und erteilte ihm den Auftrag, als Botschafter des Vatikan in Syrien zu dienen. Da Kardinal Alnasseri noch keine achtzig Jahre alt war, war er damit berechtigt, einmal auch das höchste Amt der Vatikanstadt zu begleiten, sollte der Papst dahinscheiden und sein Zepter an einen Nachfolger übergeben müssen.

Das letzte Jahr über war Kardinal Alnasseri als Märtyrer Syriens bekannt geworden, der seinen Dienst in einem von Unruhen geschüttelten Land ohne Fehl und Tadel ausübte. Sein ungetrübter Wille, der Kirche zu dienen, hatte ihm den Respekt seiner Kardinalskollegen und damit auch eine große Bewunderung verschafft, die ihn nach kurzer Zeit an die Spitze der katapultierte – der Anwärter auf das Papstamt, falls das nächste Konklave einberufen werden würde.

Alnasseri war oberflächlich betrachtet ein ruhiger Mann, der stets besonnen auftrat und mit gutem Beispiel voranging. Und obwohl er kein Mann vieler Worte war, erzeugte er immer eine gewisse Aura, in der er als Leuchtfeuer auf dem Weg ins Licht angesehen wurde. Er vereinte Würde, Macht und Vergebung – die drei Säulen göttlicher Stärke – in sich. Und obwohl er noch nie die Hand gegenüber jemand anderem erhoben hatte, war Kardinal Baltasar Alnasseri einer der mächtigsten Männer in Damaskus.

Nachdem sich die Türen der syrisch-katholischen Kirche an diesem Tag geschlossen hatten, die Gebete vor dem Altar gesprochen und die Kerzen in den Opferstöcken gelöscht worden waren, zog sich Kardinal Alnasseri für den Abend zurück.

Seine Unterkunft war eher spartanisch eingerichtet, mit einem einzelnen Bett, einem Nachttisch, einer Lampe, einem Schreibtisch und einem kleinen Buchregal für religiöse Schriften. Die Wände, obschon verputzt, waren an einigen Stellen aufgeplatzt und gaben den Blick auf sandfarbene Ziegelsteine darunter frei.

Alnasseri tauschte seine Kluft als Botschafter gegen ein Schlafgewand aus, sank vor einem an der Wand hängenden Kreuz in die Knie, faltete die Hände und betete. Als er damit fertig war, griff er nach der Lampe auf seinem Nachttisch, zog an der Kette und löschte das Licht.

***

Sie waren dunkler als die Schatten, die sie umringten – drei Umrisse, schwärzer als die Nacht, die durch den Hauptgang der syrisch-katholischen Kirche huschten.

Der silberne Schein eines Halbmondes fiel durch das Glas über den Buntglasfenstern und warf ein schwaches Licht in den Gang, der die Bankreihen voneinander trennte. Sie waren schnell und huschten zielstrebig durch das Halbdunkel, bis sie an den Altar gelangten, dann weiter in den Altarraum. Ihre Schritte waren nicht zu hören, auch dann nicht, als sie den Innenhof erreichten, der die Kirche von dem Pfarrhaus trennte.

Auf dem Hof befanden sich mehrere säuberlich zurechtgeschnittene Palästinaeichen, genug, um ihnen ausreichend Deckung zu bieten. Die Nacht war still, und über ihnen breiteten sich die Sterne am Himmel aus wie über schwarzem Samt verstreute Diamanten.

Gemeinsam und wie eine Einheit hasteten sie weiter.

Als sie die Stufen in das Pfarrhaus erreichten, bemerkten sie eine Wache, die hinter der Glastür postiert war. Der Mann saß auf einem Stuhl und las in der , einer syrischen Zeitung.

Einer der Umrisse in der Dunkelheit gab ein Zeichen und deutete zuerst auf einen bestimmten Mann in der Gruppe und dann auf den Wachmann. Die Botschaft war eindeutig. Der Attentäter zog lautlos ein Messer aus seiner Scheide, welches mit einer mattschwarzen Lackierung versehen war, um der Farbe der Nacht zu entsprechen, und begann, langsam die Stufen hinaufzusteigen. Während der Wachmann eine Seite umblätterte, nahm der Attentäter Stufe um Stufe und setzte dabei auf die Unaufmerksamkeit des Wachpostens.

Der Killer ließ das Messer in der einen Hand kreisen, griff mit der anderen nach der Türklinke, drückte sie langsam hinunter und schob die Tür nach innen auf. Dann huschte er hinein, schloss zu dem Wachmann auf und schlitzte als Erstes mit einem Hieb die Zeitung von einer Ecke zur anderen auf, womit er sich dem Mann zu erkennen gab, bevor er die Klinge quer über dessen Hals zog. Die Spitze des Messers bohrte sich tief hinein und durchtrennte die Stimmbänder, bevor der Wächter auch nur einen Laut von sich geben konnte. Mit einem grässlichen, gurgelnden Geräusch riss er die Hände nach oben, um die Blutung zu stoppen. Seine Augen flackerten mit der Gewissheit, dem Tode nahe zu sein, und vom Rand seines Blickfeldes wuchsen Ringe nach innen, erst violett, dann schwarz, bis sein Augenlicht mit dem Anblick seines Mörders endgültig erlosch. Dann war er tot, sackte zu Boden, und sein Blut breitete sich auf dem Schiefer unter ihm in einem beinahe perfekten Heiligenschein aus.

Der Attentäter blieb regungslos stehen und lauschte. Nichts war zu hören. Dann winkte er seinen Teammitgliedern zu, ihm zu folgen. Als sie sich in die Gänge des Pfarrhauses begaben, fanden sie diese finster und mit langen Schatten vor.

Irgendwo hinter einer geschlossenen Tür war ein gedämpftes Husten zu vernehmen.

Der Anführer hob die Hand, um sein Team anzuhalten, wartete, aber danach war nichts weiter als Stille zu hören. Trotzdem verging eine lange Pause, bis sich die Männer wieder in Bewegung setzten.

Zwei der Attentäter huschten den linken Teil des Korridors entlang, der Anführer den rechten, und nutzten die Schatten zu ihrem Vorteil.

Die Wände waren mit Bildern ehemaliger Geistlicher geschmückt; Priester, die sich als Boten Gottes ausgegeben hatten, obwohl sie – zumindest nach Ansicht des Anführers – nichts weiter als falsche Propheten gewesen waren.

Als sie den Korridor erreichten, in dem sich die Schlafquartiere befanden, suchten die Attentäter eine Tür nach der anderen ab. In den ersten beiden Räumen befanden sich Geistliche syrischer Abstammung. Ihr christlicher Glaube galt in den Augen Allahs als Blasphemie, weshalb sie beide von den Messern der Attentäter für diese Schmach bestraft wurden. Im dritten Raum aber, der genauso spartanisch wie die beiden anderen eingerichtet war, lag der Mann, nach dem sie suchten.

Der Anführer zündete in der Dunkelheit ein Streichholz und mit diesem einige Kerzen auf dem Opferstock an. Ihr Schein war schwach, genügte aber, um ein Licht auf die Eindringlinge zu werfen.

Baltasar Alnasseri stemmte sich mit den Ellenbogen von seiner Matratze ab und schien benommen und desorientiert beim Anblick der seltsam und mit Kopftüchern bekleideten Männer. Im Halbdunkel seiner Kammer konnte Kardinal Alnasseri sehen, wie das Licht der Kerzenflammen von ihren Augen wie von Spiegeln reflektiert wurde.

Dann fragte der Attentäter, der in der Mitte des Raumes stand und mit seiner Messerspitze auf den Priester deutete: »Sie sind Kardinal Baltasar Alnasseri, nicht wahr?«

Der Kardinal antwortete nicht, konnte nicht antworten, denn er war vor Schreck wie gelähmt.

Der Attentäter wiederholte seine Frage. »Sie sind Kardinal, Baltasar Alnasseri, nicht wahr?« Dann ließ er die scharfe Klinge seines Messers aufblitzen. »Ich werde nicht noch einmal fragen.«

Der Kardinal nickte, bevor er antwortete: »Ja, das bin ich.«

»Dann geben Sie vor, Gottes Willen zu verkünden, indem Sie sich als falscher Prophet ausgeben?«

»Was hat das alles zu bedeuten?«

Der Attentäter gab seinen Männern ein Zeichen, welche sofort reagierten und Kardinal Alnasseri von seinem Bett zogen. Der Kardinal leistete nur wenig Widerstand, denn die beiden Männer hielten ihn sehr fest.

Dann brachte der Anführer sein Gesicht bis auf wenige Zentimeter an das von Kardinal Alnasseri heran, und die beiden Männer musterten einander eingehend. »In Syrien«, sagte der Anführer, »ist das Wort Allahs Gesetz. In Damaskus stellt das Christentum nichts weiter als ein Krebsgeschwür für den muslimischen Glauben dar, was Sie, Kardinal Alnasseri, zu einem Verräter der Wahrhaftigkeit macht.«

»Was wollen Sie von mir?«

»An Ihnen bin ich nicht interessiert, falscher Prophet, sondern an Ihrem Wert für die Kirche.«

Und dann wurde Kardinal Alnasseri alles klar. Er wurde entführt, um dann gegen ein Lösegeld ausgetauscht zu werden, mit dem die ISIS ihre weiteren Ziele verfolgen konnte. »Ich bin also Ihr Gefangener«, sagte er, was eher eine Feststellung als eine Frage war. »Und was wird geschehen, wenn der Vatikan Ihre Forderungen erfüllt? … Werden Sie mich dann töten?«

Die Flammen tanzten weiter in den Augen des Attentäters, der Mann aber schwieg.

Der Kardinal seufzte. »Ich verstehe«, sagte er schließlich.

»Sie verstehen gar nichts«, lautete die Antwort des Attentäters. »Sie sind blind, wie jeder andere Ihrer Art.« Der Anführer trat einen Schritt zurück und gab seinen Kameraden erneut ein Zeichen. »Macht schnell«, befahl er.

Der Kardinal wurde in die Knie gezwungen und dann nach unten gedrückt, bis seine Lippen beinahe den Boden berührten. »Was tun Sie da?«, fragte er ängstlich.

Jemand packte seinen Arm und schob seinen Ärmel hoch, dann spürte der Kardinal einen kurzen Stich in seinen Trizeps, als sich die Spitze einer Nadel hineinbohrte. Dann begann sich die Welt um ihn herum zu drehen und er fiel zur Seite. Drei Männer standen über ihm, jeder von ihnen nur ein Schattenriss vor dem Flackern der Kerzen, dunkel und bedrohlich. Einer der Männer hielt eine Spritze in der Hand. Dann zog sich das Sichtfeld des Kardinals immer weiter bis auf...



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